• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Personal Novel sucht Autoren

Begonnen von gbwolf, 24. August 2010, 21:53:47

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Steffi

#15
@Maja: es war vermutlich etwas ungeschickt, meinen Kommentar direkt zwei Postings unter deinen zu packen, aber meine Posts bezogen sich tatsächlich nur auf Wölfin, und hatte mit dir und deinem Kommentar davor überhaupt nichts zu tun.
Sic parvis magna

Felsenkatze

Wenn man einigermaßen solide schreiben kann und vor allem ein vorgestelltes Konzept durchhalten, sind Personal Novels ganz gut. Erwartet allerdings nicht, dass ihr dort mit eigenen rasend originellen Ideen was reißt. Das sind gute Unterhaltungsromane, keine literarischen Überflieger. Jedem, der möchte, kann ich mein Manuskript schicken, das dort angenommen wurde, und wie der Entwurf aussah.

Man wird damit nicht berühmt werden (zumal eh alles über Pseudonym läuft), man wird (vermutlich) keine Blumen für den allgemeinen Buchmarkt ernten, es ist kein Einstieg ins große Geschäft, sonder lediglich eine Auftragsarbeit.  Aber man bekommt Geld, und es ist eine Möglichkeit, mal mit einem gezielten Projekt zu arbeiten und es auch zu Ende zu bringen.

@Maja: Mich haben die Anforderungen erst auch abgeschreckt, aber letztendlich wird alles nicht so heiß gegessen, wie da gekocht wird und runterputzen tun die sicher keinen. Dafür sind sie zu professionell.

Aidan

Ich schätze Personal Novel so ein, dass ein solide und gut geschriebenes Manuskript gesucht wird, ohne hohe künstlerische Ansprüche, was sich verkaufen lässt und rein für den Markt bestimmt ist. Das heißt, man muss in adäquater Zeit ein qualitativ ansprechendes Produkt erstellen. Dem Profi, der bereits veröffentlicht und schon mehrere Werke fertig geschrieben hat, fällt es leichter, so ein Projekt nebenher durchzuziehen, eine gute Geschichte abzuliefern und damit sich ein Zubrot zu verschaffen. Dem Anfänger wird das vermutlich nicht gelingen, weil dieser so eine Story nicht mal eben runterschreibt. Die Qualität können sicher manche erbringen, die noch nicht veröffentlicht haben, wenn auch vermutlich nicht in einer Zeit, für die sich das Ganze "lohnt" (unter dem finaziellen Aspekt). Wenn man dann so einen Auftrag als Lehrzeit nutzten kann, ist es sicher in Ordnung.

Ich denke, es kommt darauf an, was man selber möchte und wieviel (Zeit) man ins Schreiben investieren kann. Für mich selber bedeutet das, dass ich das Thema mit Interesse wahrnehme, aber mich nicht ernsthaft damit beschäftige. Neben Beruf, Kindern, Haushalt und anderen Aufgaben muss ich mir die Zeit fürs Schreiben meiner Herzensprojekte schon sehr absparen. Und ich bräuchte unverhältnismäßig viel Aufwand, um so ein Projekt durchzuführen. Ob ich dabei mit der Thematik, Stil und Anforderungen an den Roman zurecht käme, ist unerheblich.

Tastentänzerin, du hast an anderer Stelle vehement auf deinen künstlerischen Anspruch hingewiesen. Nach allem, wie ich dich bisher kennengelernt habe, (wobei ich nicht der Illusion erliege, dich wirklich zu kennen) glaube ich, solltest du dir sehr genau überlegen, ob so ein Auftrag im Moment dir entsprechen würde. Du machst mir den Eindruck, mit Begeisterung überall mitmachen zu möchten. Das kenne ich von mir, ich bin auch so, aber inzwischen fange ich an, sehr genau abzustecken, wo ich meine Energien investiere, und versuche mich auf einige, mir wirklich wichtige Dinge zu konzentrieren.

Beim Schreiben bedeutet das, dass ich fast ausschließlich an meinem aktuellen Projekt arbeite. Kein Wettbewerbshype, außer ich habe das Gefühl, ich habe dafür schon etwas in der Hinterhand. Ich versuche, mein Schreiben aufzubauen, aber es gibt zwei Faktoren, die zuerst abgesichert sein müssen: die Ernährung der Familie (Arbeit) und die Betreuung der Kinder. Mit übergroßem (Wettbewerbs-)Eifer, würde ich mich aus allem rauskicken.

Maja, Wölfin, ich finde euch beide spitze in euren Motivationen und ehrlichen Ansagen!  :knuddel:
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Maja

@Steffi
Ich bezog mich gar nicht auf dich, nur auf die Tastentänzerin
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Geli

Ich gebe Winterkind recht. Das Konzept reizt mich. Ich hätte auch mindestens zwei halbe Veröffentlichungen vorzuweisen, als Koautorin eines Romans und einen Beitrag in einem Science-Fiction-Kongressband. Textproben von Kurzgeschichten oder ein Romankapitel kann ich mühelos einreichen.
Aaaaber: Ich werden den Teufel tun, denn ich habe schon für mein Eigen-Projekt nicht wirklich Zeit, an dem ich seit Jahren schreibe. Na gut, da waren vielen "sozialbetriebsbedingte" Pausen und mindetens drei Neustarts dabei. Im Augenblick läuft es endlich, wie ich mir das immer vorstellte. Ich sehe für meinen Roman ein schwaches Licht am Ende des Tunnels, ich komme voran.

Zur Abwechslung etwas zusätzliches Geld in der Tasche wäre natürlich schön und die Textlänge hört sich gemessen an meinen üblichen Romanlängen nicht so an, als könne ich sie nicht bewältigen.
Trotzdem möchte ich nicht diejenige sein, die sich bei Personal Novel bewirbt, womöglich tatsächlich einen Auftrag ergattert und dann in Lieferverzug kommt.

Steffi

@Maja: Okay, sorry. Hatte ich dann falsch verstanden. Mea culpa.
Sic parvis magna

Kuddel

Das Konzept reizt mich, aber wie bei vielen anderen hier, ist es die Zeit, die mich davon abhält. Mit einem Vollzeitjob, einem ziemlich zeitaufwendigen Hobby und dem Schreiben bin ich schon ausgelastet. Hätte ich einen Teilzeitjob, könnte ich es mir vielleicht vorstellen, aber dann kommt noch das kleine Männchen in meinem Kopf hinzu. Das sagt ständig: Du bist nicht soweit, Auftragsarbeiten zu machen. Von daher gönn ich meinem Schreiben noch ein paar Jahre (vielleicht auch ein paar mehr) um zu reifen. Solche Angebote gibt es immer. Vielleicht nicht in der Form, aber irgendwer wird immer gesucht. Also warten, reifen und schreiben, schreiben, schreiben.
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

Lila

Zitat von: Maja am 25. August 2010, 22:37:38@Tastentänzerin
Ich will dich nicht entmutigen. Ich will dich aufwecken. Was du verdienst, ist ein Erfolgserlebnis in deinem Kaliber, und nicht eine Abfuhr zehn Nummern über dir.

Oh, nur keine Sorge! Die Gedanken habe ich mir selbst längst gemacht und da ich im Moment ohnehin nicht wirklich viel Zeit habe würde ich es bis dahin so oder so nicht schaffen was Vorzeigbares auf die Beine zu stellen. Und ich mache mit Sicherheit keinen Termin, wenn ich nicht selbst davon überzeugt bin, dass ich bis zu diesem auch etwas vorzuweisen habe. Und da das ziemlich wahrscheinlich nicht der Fall sein wird... ::)

Und keine Bange, Maja. Ich schätze deine Ehrlichkeit genauso wie Wölfins Ermutigung. *beide mal :knuddel:*
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)

Lomax

Zitat von: Maja am 25. August 2010, 22:37:38
Was persönliche Mottos angeht, halte ich es doch immer mit meinem Vater, der immer gesagt hat "Kunst kommt von Können - wenn es von Wollen käme, müßte sie Wulst heißen." ... Leute, sie sagen hier explizit, sie wollen jemanden mit Erfahrung, am besten mit Veröffentlichzungen.
Na, damit sich jeder aussuchen kann, was ihm am besten passt, werfe ich dann noch die Gegenposition ins Rennen ;D: "In Stellenausschreibungen geben Unternehmen an, was sie gerne hätten. Leider kriegt man im Leben selten das, was man will". Das hat mir meine Mutter für Bewerbungen mit auf den Weg gegeben, und da sie immerhin als Consultant für Personalwesen bei einer Unternehmensberatung gearbeitet hat, hab ich mir immer gedacht, dass sie wohl wissen muss, wovon sie spricht.
  Da mir leider immer viel zu leicht etwas peinlich ist, weiß ich nicht, ob ich so einen Rat zur Dreistigkeit selbst perfekt umsetzen kann - aber, immerhin, ich hab ihn hiermit weitergeleitet, für jeden, der ihn aufheben möchte. ;D

Ansonsten, denke ich, muss man das Angebot schon ein wenig tiefer hängen. Mal ganz nüchtern betrachtet: Sie bezahlen keinen Vorschuss. Welcher Profi, der Vollzeit vom Schreiben lebt, kann es sich leisten, da mitzuarbeiten? Und wenn ein Profi es sich leisten kann, weil er mit seinen sonstigen Texten so viel verdient, dass er mal eben ein paar Stunden für lau einschieben kann - warum sollte er es tun?
  Vorschüsse zählen durchaus zu den geschäftsüblichen Gepflogenheiten im Verlagsgeschäft. Ansonsten ist es letztlich halt doch eine semiprofessionelle Ausschreibung - und da sollte man die Latte auch nicht zu hoch hängen, bevor man sich rantraut. Ich denke mal, hätte ich so eine Adresse vor 20 Jahren gesehen, hätte ich eine Bewerbung gewagt. Obwohl ich damals gerade mal einen unveröffentlichten Erstlingsroman in der Schublade hatte und ein paar Kurzgeschichten in Fanzines. Und obwohl mir sehr leicht alles peinlich ist ;).
  Aber so eine Ausschreibung hätte ich damals jedenfalls schon nicht für zu hochgegriffen angesehen, sondern eher als ideales Einstiegsangebot.

Geli

Der Leserkreis ist auf jeden Fall übersichtlich. Und wenn ich das Ganze mal von meiner anderen, der Seite der Malerin aus betrachte - meine Fans sind hauptsächlich Familie und Bekannte. Denen gefällt das, was ich male schon deshalb, weil ich es mache. So gesehen ist eine Personal Novel eine win/win-Situation: der Autor kriegt Geld und die Leser das Vergnügen, sich im Buch wiederzufinden. Alle sind zufrieden.