Eigenschaften eines futuristischen Erzes?

[Czara Niyaha]

Da ihr mir bei der Frage der Einwohnerzahlen bezüglich meines Projektes weitergeholfen habt, wende ich mich mit einem erneuten Problem an euch. 
In meiner Stadt gibt es Thertecerz, ein Rohstoff, der in den Minen abgebaut wird. Weiterverarbeitet entsteht aus dem Erz Thertec, ein Material, das aufgrund seiner revolutionären (?) Eigenschaften vielseitig einsetzbar ist. Es ist der einzig verfügbare Rohstoff, der noch ausreichend vorhanden ist.  Die gesamte Stadt ist daraus wieder aufgebaut worden. Des weiteren dominiert es stark das Gesamtbild, weil es ebenfalls für Rüstungen, Waffen und einige Gebrauchsgegenstände genutzt wird.
Die ursprünglichen Eigenschaften von Thertec habe ich wieder verworfen, weil es schlichtweg die Lösung für alles war. 

Die Haupteigenschaften von Thertec hatten damals eine wahre Euphorie ausgelöst, und der Menschheit einen Meilenstein in der Entwicklung verschafft. Zu einem war es äußerst widerstandsfähig gegenüber korrosionsbedingten Wettereinflüssen und es verfügte über einen selbstregulierenden Wärme- und Kälteschutz. Dieser war abhängig von der Außentemperatur. Moderne Thertechäuser ermöglichten es dem Bewohner, per Temperatursteuerung Einfluss auf die Heizleistung zu nehmen. Das war der Traum jedes Hausbesitzers, eine eingebaute Heizung im Rohstoff des Hauses selbst, die keinerlei Wartung bedurfte, und nicht abhängig von alternativen Brennstoffen war, um zu funktionieren.

Was wären für euch revolutionäre Eigenschaften, ohne das nach der "eierlegenden Wollmilchsau" klingt? Kann ich es wirklich so vielseitig einsetzen?
Ich habe mich die letzten Tage intensiv damit beschäftigt, aber keine zufriedenstellende Lösung gefunden. Deswegen schmeiße ich diese Frage in der Runde der kreativen Schreiber. 

[Biene]

Mir kam gerade ein Gedanke. Kannst du vielleicht die Strahlung ausserhalb von Catenadeac für Energiegewinnung nutzen? Ist ja irgendwie ein Form von Energie. Oder hattest du vielleicht schon eine Energiegewinnung? Ist mir gerade entfallen.

Das Thertec stell ich mir wie ein Stück wie Kohlefasern vor. Formbar und gleichzeitig sehr resitent. Muss der Werkstoff wirklich so revolutionär sein?

Diese Temperaturreglung bzw. Heizung könnte man durch Energiezufuhr erreichen, dann kommt es nicht aus dem Material selbst. Ja und Kühlung brauchen sie im Winter und Herbstviertel ja wohl eher nicht und in den anderen Vierteln könnte man dann schlicht Klimaanlagen mit Strom betreiben. Oder sie schwitzen halt, der Preis fürs schöne Wetter.

Das ist eine wirklich schwierige Frage.

[Maja]

@Czara Niyaha
Du stellst hier im Weltenbau, wo die Threads offen für alle sind und dauerhaft stehen sollen, also eigentlich eher genrelle Themen behandeln, sehr spezifische Fragen. Die haben einen Weltenbau-Bezug, soweit alles gut - aber wenn du noch mehr solche Themen hast, schau mal, ob du damit vielleicht in "Autoren helfen Autoren" besser untergebracht bist. Das ist das Board für spezifische "Wie soll ICH das machen?"-Fragen, während Workshop und Weltenbau mehr für "Wie würdet IHR das machen?"-Fragen sind.

[Czara Niyaha]

@Czara Niyaha
Du stellst hier im Weltenbau, wo die Threads offen für alle sind und dauerhaft stehen sollen, also eigentlich eher genrelle Themen behandeln, sehr spezifische Fragen. Die haben einen Weltenbau-Bezug, soweit alles gut - aber wenn du noch mehr solche Themen hast, schau mal, ob du damit vielleicht in "Autoren helfen Autoren" besser untergebracht bist. Das ist das Board für spezifische "Wie soll ICH das machen?"-Fragen, während Workshop und Weltenbau mehr für "Wie würdet IHR das machen?"-Fragen sind.

Danke, ich werde zukünftig besser darauf achten.

[Biene]

Ich hatte gerade noch einen anderen Gedanken. Thertec könnte verschiedene kristalline Zustände haben, je nachdem, wie man es verarbeitet. In den verschiedenen Zuständen, kann es unterschiedliche Eigenschaften haben. Z.Bsp. hart, spröde und isolierend, oder weich wie Stoff, trotzdem undurchdringlich, oder flexibel und leitend ... Man könnte Thertec in den verschiedenen Zuständen auch kombinieren, und damit auch die Eigenschaften. (Wie so ein Kompositbogen von den Hunnen).
So wäre es immer noch ein aussergewöhnliches Material, aber nicht mehr die eierlegende Wollmilchsau, weil viel an Arbeit und Knowhow reingesteckt werden muss.

[Czara Niyaha]

Ich hatte gerade noch einen anderen Gedanken. Thertec könnte verschiedene kristalline Zustände haben, je nachdem, wie man es verarbeitet. In den verschiedenen Zuständen, kann es unterschiedliche Eigenschaften haben. Z.Bsp. hart, spröde und isolierend, oder weich wie Stoff, trotzdem undurchdringlich, oder flexibel und leitend ... Man könnte Thertec in den verschiedenen Zuständen auch kombinieren, und damit auch die Eigenschaften. (Wie so ein Kompositbogen von den Hunnen).
So wäre es immer noch ein aussergewöhnliches Material, aber nicht mehr die eierlegende Wollmilchsau, weil viel an Arbeit und Knowhow reingesteckt werden muss.

Interessanter Gedanke, den nehme ich heute Nacht mit ins Bett, und spinne ihn dort weiter. 

[Luna]

Hab gerade lange überlegt, ob ich überhaupt meinen Senf dazugeben möchte, da er total klugscheißerisch klingt. Aber ich will dann doch - aus der Chemie kommend - einmal anmerken, dass das Erz eines Materials nicht dasselbe ist wie das Material. Eisenerz wird z.B. sehr Energie- und Materialaufwändig zu Eisen umgearbeitet, und bei Bauxit und Aluminium sieht das ähnlich aus. Gold hingegen hat kein Erz und wird direkt abgebaut.

Also, wenn du Thertec und ein Erz hast, sagt mir das schon mal etwas über die Nachteile von Thertec aus: Es kann korrodieren - Ist vielleicht auch ein interessanter Gedanke: Ein neues Material muss nicht immer nur Vorteile haben, um trotzdem gut angenommen zu werden.

Es wird ja außerdem ein Metall sein. Metalle werden auch gerne in Legierungen eingesetzt, um gewisse Eigenschaften hervorzurufen oder zu verstärken - siehe z.B. Edelstahl; der Prozess der Verarbeitung kann, wie @Biene schon sagte, auch Auswirkungen auf die Eigenschaften haben vgl. auch die Schmiedeprozesse von Katana.

Als nächstes überlegen wir doch mal, wie die typischen Eigenschaften von Metallen aussehen:

• sie sind oft glänzend; viele silbrig, muss aber nicht sein
• die leiten den elektrischen Strom
• gute Wärmeleuter
• die meisten sind bei Raumtemperatur Feststoffe (es gibt ausnahmen und flüssige Metalle bzw. Legierungen haben auch Anwendungsbereiche); oftmals hochschmelzend

Dann gibt es Eigenschaften, die eher Material/Metallspezifisch sind:

• ist der Stoff magnetisch
• ist der Stoff eher biegbar oder eher spröde

Dann hat jeder Stoff auch eine unterschiedliche Dichte. Dichte ist das Gewicht in Bezug auf das Volumen. Hat man gleich große Stücke, bringen diese unterschiedlich viel Gewicht auf die Waage.

Dann kannst du natürlich noch Fantasy-Aspekte reinbringen: Leitet der Stoff vielleicht Magie oder Mana? Haben wir ein durchsichtiges Metall oder eine Legierung? Stimmt die theoretische Dichte vielleicht nicht mit der real ermittelten überein, weil der Stoff irgendwie der Schwerkraft trotzt (das könnte übrigens tatsächlich auf einer Art des Magnetismus beruhen - es gibt da neben einem anziehenden auch einen abstoßenden Effekt, der normal mehrere größenordnungen geringer ist als der anziehende)? Je größer das Stück, umso mehr?

Du kannst das ganze auch von der anderen Seite aufzäumen: Was für Materialien sind in der Industrie sehr gefragt?

• Da hätten wir zum Beispiel Werkstoffe die sehr stabil sind, aber eine geringe Dichte aufweisen, wie z.B. Aluminium oder Durasteel. (Aluminium korrodiert z.B. sofort an der Luft, bildet aber eine stabile Oxidschicht, die den rest des Metalls schützt, im Gegensatz zu Eisen). Interessant für den Bausektor oder auch die Raumfahrt.
• Ist der Stoff eher elastisch, um auch unterschiedlichen Belastungen standhalten zu können - damit ist jetzt nicht gummiartig gemeint sondern eher eine gewisse Biegbarkeit
• Leitet der Stoff merklich besser den Strom als Kupfer und kann trotzdem gut verarbeitet werden - stichwort Supraleiter. Dabei muss die Eigenschaft nicht unbedingt bei Raumtemperatur erfolgen, sondern einfach nur bei geringerer Kühlung als mit flüssigem Stickstoff.
• ist der Stoff sehr stabil aber dennoch transparent (vgl. transparentes Aluminium aus Star Trek IV - der Film).
• Ist der Stoff besonders hart oder Stabil (vgl. Härteskala nach Mohs.) Diese können z.B. genutzt werden, um andere Materialien zu formen oder hohe Drücke zu erzeugen, was auch wieder neue Möglichkeiten erlaubt.

Im Endeffekt ist auch interessant, auf welchem Technologielevel sich deine Zivilisation befindet, denn das kann die Anforderungen an ein Material auch verschieben.

Verschieben ist übrigens auch wörtlich zu sehen: Bei Eigenschaften denken wir oft "das Objekt hat diese Eigenschaft und dieses hat diese eben nicht." Stelle dir das eher wie eine Skala vor: Es gibt nicht vorhanden und es gibt die stärkste Auspregung, die man sich vorstellen kann - dazwischen gibt es alle möglichen Abstufungen.

Wenn du noch Fragen zu irgendwelchen Ideen und/oder Konzepten hast, sag bescheid. Ich bin keine Mateerialwissenschaftlerin, aber ein Grundverständnis ist da. 

[Czara Niyaha]

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort @ Luna 
Ich habe den Gedanken von Biene aufgegriffen und weitergesponnen. Gestern habe ich fast den ganzen Tag damit verbracht im Internet mein Grundwissen der Chemie aufzufrischen.  Ich habe mich mit Metallen und ihren Eigenschaften auseinander gesetzt, sowie mit dem Periodensystem.
Da meine Geschichte Anfang des 5. Jahrtausends spielt, ist die technische Entwicklung weit fortgeschritten und erlaubt mir viele Freiheiten meiner Fantasie freien Lauf zu lassen, sofern das Konzept stimmig ist.

[Czara Niyaha]

Dank euch hat das Thertec eine komplette Überarbeitung bekommen.   Mit dem Ergebnis bin ich deutlich zufriedener. Da trotz Recherche meine Chemiekenntnisse eher bescheiden sind, weiß ich nicht, ob ich alles korrekt erklärt habe, aber im Roman beschreibe ich die einzelnen Vorgänge ohnehin nicht so detailliert. Meine Geschichte soll schließlich kein Sachbuch werden.