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Anfang, Mitte, Ende - Wo sind eure Stolpersteine?

Begonnen von Cailyn, 07. September 2016, 06:56:43

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Soly

Ich hab eigentlich zwei Problemzonen - den späteren Anfang und das Ende.

Die ersten Abschnitte von meinen Projekten - sprich: der Prolog - sind mir immer ganz gut über die Tasten gegangen, weil man da ja voll ins eigentliche Thema einsteigt, ohne irgendwas erklären zu müssen und reihenweise Anspielungen geben kann, die den Leser ratlos aber auch neugierig machen. Danach kommt für mich aber immer so eine Durststrecke... ich muss Charaktere vorstellen, Ausgangssituationen beschreiben, etc. und kann mit der eigentlichen Handlung nur ganz langsam beginnen, damit nicht zu viel auf einmal passiert. Das zieht sich immer ewig, bis ich dann wirklich in der steigenden Handlung bin und die Entwicklung voranschreitet, auch wenn es effektiv nur ein Kapitel ist oder so.

Und dann muss ich irgendwie ein Ende finden; alle begonnenen Nebenhandlungen schön zu Ende führen, Konflikte lösen oder mit Kompromissen ausgehen lassen; aber gleichzeitig auch darauf hinweisen, dass für die Charaktere mit Ende des Buches ja nicht die Geschichte zu Ende ist, ohne zu sehr auf Fortsetzungen hinzudeuten (die ich üblicherweise nicht schreiben will)... das ist furchtbar, bis ich dann endlich das Gefühl habe, alles gesagt zu haben und einen Punkt hinter die Geschichte setzen zu können.
Veränderungen stehen vor der Tür. Lassen Sie sie zu.

Turiken

Dann wollen wir mal diesen interessanten Fred hervorkramen ...

Also mir gehts wie vielen hier: Die Mitte ist meistens das Problem. Ergibt sich vielleicht auch aus der Sache an sich. Beim Anfang mag man mal ein bisschen schwerfällig ins Schreiben kommen, aber gerade im Mittelteil müssen so viele Dinge beachtet werden, damit sich später daraus ein packender Schluss ergibt, dass ich da wirklich oft Schwierigkeiten habe und an genau dieser Stelle schon einige Romane abgebrochen habe. Meistens war die fehlende Planung mit ein Grund für den Abbruch, aber selbst jetzt, wo ich meinen neuen Roman zumindest in groben Zügen durchzuplanen versuche, hänge ich wieder an genau derselben Stelle. Anfang: check. Ende: kann sich noch ändern, je nachdem welche Ideen mir noch kommen, aber grundsätzlich: check. Mitte: öhm. Wie bringe ich meine Leute auf den richtigen Weg? Wo verknüpfe ich schon erste Hinweise oder falsche Fährten? Ich habe jetzt beschlossen, draufloszuschreiben, damit ich richtig in die Figuren reinkomme und ein Gefühl für alles bekomme (das kommt bei mir erst mit dem Schreiben, egal wie viel ich vorher plane und festklopfe), und vielleicht kommen mir beim Schreiben wieder ein paar gute Ideen für die Mitte. Langweilig solls ja nicht werden, aber auch kein vorzeitiger Höhepunkt (man verzeihe mir die Wortwahl). ;D

tarepanDaya

Oh, spannend - so viele Ideen, wenn's mal hängt.  :buch:

In den Anfang stürze ich mich meistens voller Elan und Energie, das Ende habe ich für gewöhnlich schon im Kopf und ist oft erst der Auslöser fürs Schreiben (siehe meine Signatur), aber der Mittelteil zieht sich gerne mal. Andererseits bietet der Mittelteil aber auch viele neue Ideen und Ansätze, wenn sie sich denn mal ans Licht zerren lassen, denen ich dann auch gerne mit dem gleichen Elan wie am Anfang nachgehe. Es sind doch die schönsten Augenblicke, wenn der Knoten platzt und die Geschichte wieder fließt. Da hilft es mir, wenn ich weiß, wo ich hin will/mich auf eine spätere Szene schon freue. Im fertigen Text sind es bei mir dann doch die Enden, die schwächeln - wohl weil sie sich während des Schreibens an die Geschichte anpassen sollten, aber nicht immer wollen. Das ist dann aber ein Problem fürs Überarbeiten, da hänge ich oftmals ziemlich lange, wenn ich anfange, Szenen auszuarbeiten, neue einzuarbeiten oder sie gar umzustellen (kürzen fügt sich da irgendwie leichter in den Text ein).

Genau da hänge ich aktuell auch, im Überarbeiten. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich die (voraussichtlich) letzte Szene für diese Mini-Episode auch noch knacke.  :omn:

Marandris

#63
Hallo =)
Bei mir ist es definitiv der Anfang, ich brauche in etwa so fünf bis sechs Monate für ein Buch. Die ersten fünfzig bis hundert Seiten schreibe ich in etwa zwei Monaten und die restlichen dreihundert Seiten dann in der restlichen Zeit. Es geht so langsam, weil ich eben nicht so plotte wie die meisten. Ich weiß wohin ich will , aber der Mittelteil ist selbst für mich ein Geheimnis. Dann schreibe ich einige Kapitel, die ich dann ändere weil sie mir nicht gefallen, oder nicht spannend genug sind. Während ich schreibe, überlege ich mir auch wie es weitegeht. Es kann schon sein, dass ich dann auch den ganzen Plot umkremple, weil mir eine viel bessere Idee eingefallen ist  :) Habe ich den Knackpunkt geschafft, das sind in der Regel sind das die ersten hundert Seiten, fliegen die Seiten nur noch dahin. am 20 August habe ich die Deadline für mein Buch und am 20 Februar 2019 muss ich das nächste Manuskript abgeben, aber im Moment bin ich zuversichtlich das hinzubekommen =)

@tarepanDaya  Oh ja, das mit dem Überarbeiten kenne ich, ist auch nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung, aber muss halt sein.