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Müssen Vampire unsterblich sein?

Begonnen von Kayla, 23. Oktober 2012, 21:37:10

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Grey

Na ja, natürlich weckst du mit dem Wort "Vampir" gewisse Erwartungen beim Leser, und es ist nicht immer klug, diesen Erwartungen dann komplett zuwiderzuhandeln. Macht m.E. auch gar keinen Sinn - denn wenn du sowieso ein Volk/eine Rasse entwickelst, das keinerlei klassische Vampirmerkmale aufweist, sondern ganz anders ist, warum solltest du sie dann überhaupt noch Vampire nennen?

Damit will ich allerdings nicht sagen, dass das Thema "Vampir" nicht auch mal auf eine ungewöhnliche Art angepackt werden darf - im Gegenteil! Die üblichen Schemata zu brechen und neu zu interpretieren, finde ich sehr spannend. Aber man sollte schon noch den Vampir darin erkennen, und das heißt, sich an den bekannten Mythen zu orientieren, aber nicht sklavisch festzubeißen. Gerade bei Vampiren haben wir Autoren ja das große Glück, aus einem sehr reichhaltigen und vielfältigen Mythen- und Geschichtenschatz schöpfen zu können, so dass wir uns "unseren" Vampir zusammenbasteln können, ganz wie es für unsere Geschichte am besten passt. Aber etwas vampirtypisches sollte schon bleiben. Wieso sollte man sonst eine Vampirgeschichte erzählen? ;)

Aphelion

Variationen sind auch in meinen Augen sehr begrüßenswert. Ein Positivbeispiel, wie man den Begriff "Vampir" (hier: "Vampyr") verwenden kann und trotzdem nicht falsche Erwartungen weckt, ist imho "Die Chronik der Unsterblichen" von Wolfgang Hohlbein. Ich möchte jetzt nicht auf die Feinheiten der Handlung hinaus o.ä.; aber die schleichende Einführung der Bezeichnung sowie die allmähliche Entwicklung des Wissens (bei Protagonist und Leser), was eigentlich dahinter steckt, ist wirklich sehr gut umgesetzt.

Deshalb tendiere ich dazu, das auch als "Empfehlung" weiterzugeben: Nicht von Anfang an das Wort "Vampir" in den Raum werfen, sondern erst einmal die Charaktere und ihre Eigenschaften darstellen; dann bauen sich auch nicht die falschen Erwartungen (die man eben an einen so bezeichneten "Vampir" automatisch stellt) als Erstes auf. :)

Liliane

#47
@Grey: Du hast Recht. Vielleicht sollte ich die verschiedenen Gattungen anders nennen. In den Legenden haben sie auch immer wieder unterschiedliche Namen. Die könnte ich eigentlich einfach übernehmen oder eben teilweise selbst welche vergeben.

@Aphelion: Du hast auch Recht; das ist auch eine sehr gute Idee; vielen Dank :) Also schlussendlich:

Sie werden anders sein und nicht zwingend von Anfang an "Vampir" genannt. Danke euch, meine Frage hat sich geklärt :)

AlpakaAlex

Ich arbeite bei Vampiren, wie auch bei anderen Dingen, bevorzugt mit mythologischen Variationen, die halt nicht einfach Vampir heißen. Diverse davon sind nicht genau definiert, ob sie untot sind, ob sie unsterblich sind/nicht altern, ob sie in die Sonne können oder dergleichen, weshalb ich dahingehend dann relative Freiheit sehe. Deswegen laufen in meiner Welt unsterbliche und sterbliche Vampire herum (die allerdings eine höhere Lebenserwartung haben, als normale Menschen - meist um die 300 Jahre). Diese treten als Verbund in der magischen Community durchaus als Vampire auf, da die magische Community einfacher zu navigieren ist, wenn man eine größere Gruppe darstellt und sagen kann "Es leben 100 Vampire in der Stadt", anstelle von "10 Lugats, 3 Strigoi, 14 was-auch-immer etc."

Mythologisch gesehen kann ein Vampir ohnehin viel sein. Mythologisch gesehen ist effektiv alles, was einen Vampir ausmacht, dass er Lebenskraft von einem anderen Wesen konsumiert, um selbst zu überleben. Das geschieht entweder über Blut oder direkte Energie (die bspw. über einen Kuss entzogen wird) oder in ganz extremen Fällen über ... andere Dinge. (Beim Aswang wird generell nicht angezweifelt, dass er ein Vampir ist, doch seine bevorzugte Art, Leben zu konsumieren, sind Fötusse.)