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Systematik, Armeeränge

Begonnen von gefion, 05. Dezember 2007, 19:45:00

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gefion

Hi,
in meinem Roman gibt es ein totalitäres Regime, recht real, ohne Magie. Ich suche nun nach Vorlagen für Ränge und Bezeichnungen von Soldaten, Armee, Geheimdienst, Polizei. Also Synonyme und Ideen, wie ich selbst Hierarchien entwickeln kann, vom Gefreiten bis zum General.
Es sollten leicht verständliche Worte sein, da ich in diesem Bereich die Leserinnen, die sich wohl eher für den Liebes- und Abenteuerplot interessieren, nicht stressen möchte.
Wie stehen Geheimdienst, Polizei, Militär nebeneinander? Was bietet sich als einfaches System im Genre Phantastik an? (Anscheinend sind Parallelweltromane Phantastik, habe ich schon bei euch gelernt.)
Wie würdet ihr Gefängnisaufseher einstufen? Und das Wort Folterknecht klingt auch unpassend...
VG
Gefion
P.S. Falls dieser Thread hier nicht reinpasst, bitte verschieben.

saraneth

Guck dir mal den Link (http://de.wikipedia.org/wiki/Dienstgrade_in_der_Bundeswehr) an. Da sind so ziemlich alle Ränge unserer Bundeswehr aufgelistet.

Naja... und zum Rest, kann ich nur sagen: Namen erfinden, Namen erfinden, Namen erfinden. ;) Am besten nimmst du kurze, leicht zu merkende Bezeichnungen, die du dann irgendwo noch einmal erklärst. Immerhin weiß dann nicht jeder, was du damit meinst.

Mir stellt sich allerdings auch die Frage, weshalb du beispielsweise nicht die Strukturen einer Armee (z.B. der Bundeswehr) übernimmst, also auch die Bezeichnungen. Immerhin ist es dann wesentlich einfacher für den Leser zu verstehen, wenn er nicht eine völlig neue Militärhierarchie kennenlernen muss. Damit verwirrst du nämlich auch, könnte ich mir jedenfalls gut vorstellen.

Lavendel

Hier gibt's auch Dienstgrade in anderen Armeen und Polizei.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dienstgrad

Wikipedia weiß ja fast alles^^.

gefion

Hallo,
auch hier nochmals Dank für die Links. Mit den Rängen kriege ich das jetzt wohl hin, habe gute Ideen.
Bleibt die Frage: wie arrangiere ich Geheimdienst und Militär und Polizei nebeneinander. Wann ist wer zuständig, ohne dass die sich gegenseitig auf die Füße treten. Geht so um öffentliche Aktionen wie das Einkassieren von Demonstranten und deren Verhöre in einer Militärdiktatur - wer ist da zuständig??
LG
Gefion

Lavendel

In einer Militärdiktatur logischerweise das Militär.

Polizei: http://de.wikipedia.org/wiki/Polizei

Militär: http://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4r

Ganz pauschal gesagt: Polzei ist zuständig für die innere Sicherheit, Militär für äußere (wobei die Streitkräfte ja in Ausnahmefällen auch bei inneren Angelegenheiten zum Einsatz kommen - Katastrophenschutz z.B.). Aber in einer Militärdiktatur werden sich die Militärs die innerstaatliche Exekutive wahrscheinlich nicht aus der Hand nehmen lassen und  schön ihre eigenen Leute einsetzen - zumindest würde ich das so machen. Es ist dann eben eine Militärpolizei.
Mit Geheimdiensten ist das ja so eine Sache. Glaubt man so manchem Bericht, dann ist die CIA ja mittlerweile zu einem weitesgehend willkürlichen Organ geworden, ohne allzuviel Kontrolle von außen. Und man hört ja öfters mal, dass auch der BND Sachen macht, von denen nicht die meisten Politiker überhaupt nichts wussten. Inwieweit also ein Geheimdienst unabhängig von der Regierung ist, hängt sicherlich zum einen von Kontrollen und andererseits von der Loyalität der Geheimdienstchefs ab - du kannst es dir also ausdenken.^^

Nitewolf

Servus!

Grundsätzlich würde ich in einer Diktatur, selbst in einer Militärdiktatur, erstmal davon ausgehen, dass der Geheimdienst an der Spitze der Nahrungskette steht, von Polizei und Militär (und vermutlich auch sonst jeglicher Kontrolle) unabhängig und diesen vermutlich auch weisungsbefugt ist. Denn schließlich ist der Geheimdienst ja genau das Organ, mit dem man still und leise Informationen Beschaffen, Leute verschwinden lassen und Fäden im Hintergrund ziehen kann. Selbst in einem deokratischen Rechtsstaat kann er das weitestgehend unbehelligt, da zu viel öffentliche Kontrolle ihn einfach ad absurdum führen würde.
Je nach dem, wie viel Platz du der ganzen Thematik einräumen willst, kann es ja auch mehrere Geheimdienste geben (Die USA haben mit CIA und NSA einen für aussen und einen für innen, oder ist mir da noch einer entgangen?) von denen einer das direkte Vollstreckungsorgen des Diktators ist, während der andere noch versucht ein gewisses Mass an Rechtstaatlichkeit aufrecht zu erhalten.

Zudem wird das Militär in einer Militärdiktatur vermutlich viele Polizeiliche Aufgaben übernehmen.
Kompetenzrangelein zwischen Militär, Polizei und Geheimdienst dürften sich da im übrigen kaum vermeiden lassen.
Je nachdem, wie Etabliert die Diktatur in deinem Setting ist, wird es vielleicht gar keine richtige Polizei mehr geben, nur noch eine Sondereinheit des Militärs für interne Angelegenheiten. Vielleicht sind aber auch die Polizei die Guten und das Militär die Bösen?
Einen Folterknecht würde ich in einem modernen Setting Verhörspezialist nennen. Oder Fachmann für Informationsextraktion  :rofl:

Lomax

Zitat von: gefion am 06. Dezember 2007, 09:51:20Bleibt die Frage: wie arrangiere ich Geheimdienst und Militär und Polizei nebeneinander. Wann ist wer zuständig, ohne dass die sich gegenseitig auf die Füße treten.
Gerade in einer Diktatur ist es oft so und auch oft so gewollt, dass sich die einzelnen Institutionen gegenseitig auf die Füße treten. Das sorgt für Konflikte, und diese Konflikte sorgen wiederum dafür, dass die einzelnen Institutionen selbst nicht zu mächtig werden, sondern immer wieder bei übergeordneten Instanzen um Schlichtung nachsuchen müssen. Und das wiederum stellt sicher, dass die Handlungsfäden und Entscheidungen doch wieder beim "Diktator" zusammenlaufen und keine auf höchster Ebene konkurrierenden Instanzen entstehen.
  Denn eine klare Abgrenzung von Zuständigkeiten fördert eine Gewaltenteilung, und genau das ist es, was eine Diktatur ja nicht haben will.

Volker

Zitat von: Lomax am 06. Dezember 2007, 11:36:53
Gerade in einer Diktatur ist es oft so und auch oft so gewollt, dass sich die einzelnen Institutionen gegenseitig auf die Füße treten. [...]
  Denn eine klare Abgrenzung von Zuständigkeiten fördert eine Gewaltenteilung, und genau das ist es, was eine Diktatur ja nicht haben will.

In Russland gibt es IIRC z.B. alleine 6 Inlandsgeheimdienste, die etwa dieselben Zuständigkeiten und Befugnisse haben. Go figure...

Chuck

Wenn man selbst solche Institutionen und Ränge kreieren will, dann sollte man mit der Befugnis anfangen. Am Besten vielleicht erst einmal geographisch. Also vielleicht Stadt, Land, Fluss... ähm... Bund natürlich, :) , Ausland. Dann z.B. nach Staatssicherheit, Schutz (Politiker, Zivilpersonen, bestimmte Orte), UFOs, Grenzen, Gefängnisse, Meer/See etc.
Zum Beispiel wird ja momentan darüber nachgedacht, eine internationale Polizeistaffel auszubilden, die extra für den Fußball gedacht ist.
Wo liegen Brennpunkte? Wo werden solche Institutionen gebraucht?

Bei den Überschneidungen ist ganz wichtig zu wissen, wer hat das Sagen im Land. Militär, Regierung, Diktator? Daraus schließt sich dann derjenige, mit der obersten Befehlsgewalt. Wobei es da auch Abstriche gibt.

Und ganz ähnlich kann man dann auch intern bei den jeweiligen Institutionen vorgehen. Wem untersteht was? Zum Beispiel bildet der einfache Soldat mit neun weiteren, eine Truppe. Die muss aber jemand befehligen. Und so weiter...

Mit den Rängen, die es schon gibt, zu arbeiten, halte ich auch für sinnvoll. Allerdings ist zu beachten, dass zur See fast alles immer einen anderen Namen hat. Da fährt man schließlich auch mit Knoten! :)

Moni

Da das ganze jetzt doch über das rein sprachliche hinausgeht, verschieb ich mal in den Workshop.

Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol