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Nah und näher

Begonnen von Ratzefatz, 06. Mai 2008, 21:00:06

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Ratzefatz

Da ich nach einem langen Arbeitstag mit der Grammatik ringe und schon ein bisschen verwirrt bin, hoffe ich auf eure Hilfe:

Nahe, näher, am nächsten - alles klar. Nur: Gibt es das Wort "nähesten"? "Sie warf sich in die Arme des nähesten Mannes" - oder des "nächsten"?

Vielen Dank im Voraus für jedwede Gehirnwindungsentknotungshilfe!

LG
Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Grey

"des nächsten Mannes" muss es heißen. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Ary

Ich würde sagen, Grey hat recht!
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Falckensteyn

"Der Mann mit dem hageren Gesicht stand am Nähesten bei ihr"

Das Wort "nähesten" gibt es meines Erachtens und kann auch angewandt werden. Ansonsten schliesse ich mich Grey's Formulierung an.

Moni

Nähesten gibt es zwar, aber ich finde es klingt sehr holprig. Nur weil ein Wort existiert, heißt das ja noch lange nicht, das man es verwenden sollte.
Gerade in deinem Beispiel Ratzefatz klingt der "nächste Mann" einfach besser. Es soll vermutlich bedeuten: der nächstbeste. Oder?
Der Näheste hat eher die Bedeutung "nah an den Bürgern" im Sinne von "die Leute verstehen". 
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

caity

#5
Hallo,

soweit ich weiß, gibt es das Wort schon, wobei ich ehrlich sagen muss, dass es für mich fast nach Akzent klingt.
So oder so denke ich bist du mit dem "nächsten" besser dran, allerdings würde ich bei deinem Beispiel eher einen Relativsatz machen, da ansonsten Missverständnisse auftreten könnten:
Sie warf sich in die Arme des Mannes, der ihr am nächsten/nähesten stand.
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Moni

Zitat von: caity am 10. Mai 2008, 13:44:13
Hallo,

soweit ich weiß, gibt es das Wort schon, wobei ich ehrlich sagen muss, dass es für mich fast nach Akzent klingt.

Du meinst Dialekt, oder?  8)
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

caity

 :d'oh: - da merkt man wieder, das ich gerade ziemlich lang in der Sonne mit meinem Pferd gearbeitet habe. Danach ist meine Birne immer nur noch Matsch  :wums:
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Beate

Ich würde vermuten, dass "am Nähesten" die ursprüngliche Form von "am Nächsten" ist und sich zweiteres aus undeutlicher Aussprache usw. entwickelt hat und schließlich zum gewöhnlichen Superlativ von nah wurde.
In dem Fall würde ich gar nicht so sehr nach geben oder nicht geben gehen, sondern danach, wie schon vor mir gesagt wurde, dass es mit "am Nähesten" einfach sehr holprig klingt.

Ratzefatz

#9
Danke für die Kommentare! Ja, gemeint ist räumliche Nähe - dann werd ich wohl "nächsten" nehmen.

LG
Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"