• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Charaktererstellung mit dem Myer-Briggs-Typenindikator

Begonnen von Jen, 27. Oktober 2017, 17:15:39

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Franziska

Nachdem ich mich damit etwas mehr beschäftigt habe, finde ich das immer hilfreicher.
Das Ergebnis das für mich rauskommt, Mediator, trifft schon sehr auf mich zu. Klar, nicht zu 100 % Mir fallen zum Beispiel nie Metaphern ein. Aber der Rest schon sehr. Wäre mal interessant zu wissen, ob es hier besonders viele Mediatoren gibt, weil die bevorzugt Autoren werden.  :D

Zur Kritik an dem Test: auf dieser Seite haben die das auch thematisiert und schreiben, dass sie den Test von  Myers-Briggs erweitert haben mit den Big 5 kombiniert.

Allein die ganzen Aspekte die angesprochen werden, da sind Sachen bei, da hätte ich nie dran gedacht, dass meine Figuren die haben könnten. Aber das gibt ihnen sicher noch mehr Tiefe. Zum Beispiel auch die Konflikte, die in Beziehungen auftreten können. Es ist einfach ineteressant zu sehen, was alles möglich ist.

Natürlich ist jeder auch individuell. Meine Mitbewohnerin zum Beispiel hat die selbe "Persönlichkeit" aber ist sehr anders als ich in  vielen Aspekten.

Ich denke, wenn man eine gewisse Anzahl an Typen bildet,  wird es dann immer feiner und man findet sich dann schon in den Beschreibungen wieder.

Bisher kannte ich noch das Eneagramm, ein esoterisches Persönlichkeitskonzept. Und die Sternzeichen und Aszendenten. Ich halte absolut nichts von Esoterik und Astrologie. Wirklich gar nichts. Aber die Persönlichkeitsbeschreibungen die da für mich rauskommen treffen ziemlich gut zu.

Jen

Tatsächlich habe ich in einem anderen Forum vor etwa zwei Jahren beobachtet, wie über 100 Leute den Test machten und die allermeisten Mediatoren oder Advokaten waren. (Finde die Statistik dazu leider nicht mehr). Es war jedenfalls extrem auffällig. Wenn man da Architekt oder Heiler war, fiel man schon aus dem Raster.  ;D

Deine Beschreibung deckt sich ansonsten sehr gut mit meinem Verständnis des Testes. :vibes:
Guilty feet have got no rhythm.

Koboldkind

Dann melde ich mich hier mal als Advokat :)
Wenn ich mir so eine Beschreibung durchlese, sieht es für mich auch so aus wie eine sehr ausführliche Charakterisierung wie bei Sternzeichen (Eneagramm hab ich leider noch nicht gemacht). Dass man gleich berühmte Leute zum Vergleich vorgesetzt bekommt, find ich blöd, denn ständig denk ich mir beim Durchlesen "Im Privaten, das was ich so hier mache - ja, aber gleich so global?".
Mich würde hier eher ein Buch mit allen Typen interessieren, um daraus Ideen und Charakteristika zu ziehen. Die Idee, seine Charas mal durchzutesten, um Schwerpunkte festzustellen ist natürlich auch eine gute Idee. Merken werde ich mir die Seite mal auf jeden Fall.
Wer jetzt nicht wahnsinnig wird, muss verrückt sein.

Yasrena

#18
Ich "musste" den Test natürlich auch erst mal selber machen, bevor ich meine Charaktere darauf jage - frau is ja schließlich neugierig

@ Jen - wie schön, auch ich gehöre zu den, doch angeblich nur zu 4% in der Bevölkerung vorkommenden Mediatoren.  ;D

Allerdings finde ich es glaube ich ziemlich beruhigend, dass die Schubladen nicht so recht passen wollen. Weder habe ich "ein Talent zur Selbstdarstellung" noch bin ich gut im Improvisieren, was das "P" wohl bedeuten soll. Im Gegenteil bin ich zum Leidwesen meiner Umgebung oft regelrecht "planungsversessen" und hasse es zutiefst auf etwas unvorhergesehenes spontan reagieren zu müssen. Das kommt natürlich darauf an, was es ist, aber es ist wohl eher typisch als das Gegenteil.

@ Koboldkind - das mit den berühmten Persönlichkeiten finde ich auch sehr seltsam. Denn berühmt oder nicht - man kennt die Menschen doch privat gar nicht und kann in den meisten Fällen überhaupt nicht beurteilen, wie sie tatsächlich sind. Da machen ja die Filmrollen noch mehr Sinn ... wenn auch nicht viel.

Meine bisher zwei Hauptchars habe ich trotzdem mal durch den Test gejagt und als Ergebnis bekommen, dass sie anscheinend doch unterschiedlicher sind als befürchtet  :D , das reicht mir als Ergebnis im Moment auch vollkommen aus.

Trippelschritt

Ich lese diese Diskussion mit großem Interesse und habe mich über den Beitrag von Aphelion gefreut, ohne mich da in irgendwelche womöglichen Streitereien einmischen zu wollen. Was ich beitragen möchte, sind zwei Gedanken:

1. Man kann mit jeder Typisierung arbeiten, wenn sie einen auf Ideen bringt. Gleichgültig wie sinnvoll oder abstrus die Methode ist, die für die Typisierung verwendet wurde. Was funscht, das funscht.

2. Archetypen haben sich in der Mythologie bewährt und haben in der Fantasy immer ihre Berechtigung. Aber wenn die Big Five auf der Basis einer Faktorenanalyse erstellt wurden, dann ist das ein völliger Quatsch und stammt methodisch aus dem letzten Jahrhundert.
(Die klassische Faktorenanalyse aus der ersten Zeit macht Annahmen, die nicht gerechtfertigt sind und zu "garbage in garbage out" führen. Spätere Anwendungen wie die Hauptkomponentenanalyse leiden immer noch darunter, dass die fünf Typen nicht gleichberechtigt sind, denn die erste Hauptkomponente (Faktor) erklärt das Maximum der Varianz, die zweite das Maximum der Restvarianz und so weiter.
Außerdem sind die Etiketten der fünf Typen beinahe willkürlich gewählt und beruhen nur auf einer Korrelation zwischen mathematischen konstrukten mit den Ausgangsvariablen. Das ist mein Kurzkommentar, für die Tizis, die sich mal mit Statistik beschäftgit haben. Alle anderen dürfen das getrost überlesen und unter gobblediguck abheften.)

Trippelschritt

Jen

Danke für deinen konstruktiven Beitrag, Trippelschritt! Das sehe ich genauso. :)
Guilty feet have got no rhythm.

Sukie

Ich habe vor vielen Jahren mal einen extrem ausführlichen, englischsprachigen Myers Briggs Test gemacht. Das waren ellenlange Fragen und sehr ausdifferenzierte Antworten. Hat weiter über eine Stunde gedauert, den auszufüllen. Lustigerweise kam bei diesem Test hier trotzdem dasselbe raus. Da hätte ich mir damals ja die Zeit sparen können.  :rofl: ENFP - Mit Leib und Seele.  ;D

Kennt ihr das Enneagramm? Das kann man auch gerne auf Myers Briggs übertragen. Ich finde es etwas einfacher zum Durchsteigen und es hat mir für meine Mitmenschen echt die Augen geöffnet. Es teilt die Persönlichkeiten in 9 Grundtypen ein. Allerdings hat man da meistens noch einen Flügel, der zum Nachbartypen tendiert. Selten ist man der reine Grundtyp. Da bin ich beispielsweise eine 7w6 (7 mit Wing  6). Die 7er sind oft ENFPs.

Hier ein einfacher Link für Interessierte, kann man sicher auch gut für die Charaktere gebrauchen:

http://www.enneagramm.de/enneagramm.php?aktion=typen

Ansonsten würde ich euch das personalitycafé empfehlen, dort wird ausgiebig über Myers Briggs und das Enneagramm diskutiert. Sehr, sehr informativ! Da gibt es auch unzählig viele Links und Infos!



"Impossibility is a kiss away from reality." (Sense8)