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Die Kussszene

Begonnen von Sorella, 25. März 2012, 16:29:24

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Norrive

[OT] Moni, Fotoooooos ![/OT]

Ich finde die Kussszene mit Vampiren nicht schwieriger als eine normale Kussszene auch. Letzten Endes kommt es doch auf die Stimmung an. Wenn man da intensiv dabei ist, stören die Zähnchen garnicht mehr oder bieten Zusatzreiz. Lektüreempfehlung zur intensiven Recherche: JR Ward. Allerdings erinnere ich mich nicht mehr, ob da die Zähne ausziehbar waren (glaube schon, allerdings kommen die gerade bei solchen Momenten zum Vorschein.). Allerdings kommen da noch andere spitze Körperteile zum Einsatz, ich erinnere mich das Rhevenge irgendwo einen Stachel hat (zusätzlich zu dem 'normalen' Stachel ;D) und das trotzdem gut...funktioniert...hat  :rofl: Da gab es jedenfalls noch mehr Beispiele, die sich zumindest prinzipiell auf deinen Umgang mit Zähnen übertragen lassen.

Tika

Wobei das jetzt wieder mehr ins Technische geht. Ich denke, wenn man bei solch speziellen Protagonisten das Augenmerk auch eher in Richtung der Gefühle und das Innenleben der Person richtet, sind ausfahr- klappbare oder wie auch immer geartete Zähne und Stachel schnell wieder Nebensache  ;)

Norrive

So wie ich Moni verstanden habe, ging es hier durchaus ums Technische, gerade weil sie diese Szenen schon nicht gerne schreibt und die Beißerchen da noch dazukommen.

Aber wie ich schon sagte:
Zitat von: Norrive am 28. Juli 2015, 20:18:18
Letzten Endes kommt es doch auf die Stimmung an.
Da stimme ich dir doch eigentlich voll zu ;D Innenleben und Gefühle sind das, was die Szene ausmacht und letzten Endes auch über Lesegenuss oder nicht entscheidet.

Tika

Wenn du in Hochstimmung bist und einen Kuss erwartest, dann glaub mir, sind dir die Beißerchen vollkommen schnuppe. Ich bin mir sicher, dass du dann daran keinerlei Gedanken verschwendest, während sich seine Lippen langsam den deinen nähern.

Moni

Zitat von: Tika am 29. Juli 2015, 09:10:40
Wenn du in Hochstimmung bist und einen Kuss erwartest, dann glaub mir, sind dir die Beißerchen vollkommen schnuppe. Ich bin mir sicher, dass du dann daran keinerlei Gedanken verschwendest, während sich seine Lippen langsam den deinen nähern.

Wie gesagt, in der Situation, in der es zu diesem Kuss kommt ist sie sich der Beißerchen extrem bewußt.  ;D Sie ist vor allem nicht "in Hochstimmung", es geht eigentlich darum, daß Nathan sie beißen soll, damit sie in einen Vampirclub eingelassen wird und dementsprechend nervös und angespannt ist sie. Der Kuss passiert dann irgendwie, aber ist halt was ganz anderes als eine total romantische Situation.
Ich hätte die Begleitumstände wohl direkt mit angeben müssen.  8)

@Norrive Genau, das technische war jetzt tatsächlich für mich das wichtige.  (zum OT: erst mal muß ich die Teile überhaupt angebracht bekommen.  ;D)
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Tika

Oh, ok - dann habe ich das tatsächlich falsch verstanden.

In dieser Situation wird sie vermutlich schon darüber nachdenken, wo er die Beißerchen platzieren wird ;-) Es schadet allerdings nicht, wiederum mehr in ihr Inneres zu gehen und ihre Ängste zu beschreiben. Vielleicht wird sie, auch wenn sie schon damit rechnet, durch die ungewohnte Härte, Kühle oder ähnliches überrascht - eventuell ist das auch der Augenblick, an dem sie zweifeln könnte, ob sie sich richtig entschieden hat - ob sie wirklich das richtige tut: Ihre Gedanken in diesem Moment wären m.M. nach sehr interessant.

funkelsinlas

Ich hab da mal so ne ganz doofe Frage. Meine erste Kussszene steht an und meine Protas und ich sind mega aufgeregt, ABER: Aus welcher Perspektive schreibt ihr das? Springt ihr, schreibt ihr es aus beiden oder gibt es einen wichtigen Punkt, nach dem man sich entscheidet?
Hoffe ihr könnt mir helfen, damit meine Protas nicht mehr warten müssen. :-*

Guddy

#52
Das kommt finde ich darauf an:

*Ist die Perspektive insgesamt gleichmäßig auf die beiden Protas aufgeteilt? Wenn nicht, würde ich dem mit dem Perspektivschwerpunkt auch die Beschreibung des Kusses gönnen, da ich persönlich finde, dass auf diesem der erhöhte Fokus liegt und ich als Leser dann auch aus dessen Sicht solch wichtige "Meilensteine" erfahren möchte.
- es sei denn, das Gefühl zum "Hauptprota" soll hervorgehoben werden: Das geht dann sehr gut durch den Kuss, der durch die Augen des andren beschrieben wird. So bleibt der Fokus trotz der anderen Perspektive auf dem Hauptprota.

*Für wen ist dieser Kuss bedeutsamer, wer hat zu welchem Zeitpunkt die interessantesten Gefühle zu bieten? Im Falle von Monis Vampir bspw. würde ich mit dem Mädel anfangen, da sie vll. Angst/perfide Aufregung/Neugier verspürt und dann auf den Vampir schwenken, wenn dessen Gefühle evtl. Überhand nehmen und er sich beherrschen muss? Oder umgekehrt: Da der Vampir sich seiner Selbstbeherrschung nicht sicher ist, ist der Moment vor dem Kuss für ihn vielleicht sogar noch kribbelnder als für sie.

*In welchem Kontext steht der Kuss, für wessen Perspektive ist er wichtiger? (Im Gegensatz zum vorherigen "Für wessen Gefühle ist er interessanter/passender"?) Ist es vielleicht sogar so, dass für den Leser noch eine gewisse Spannung aufrecht gehalten werden soll, wie Person B den Kuss empfunden hat oder wie er für Person A empfindet? Dann würde ich zB. in A's Perspektive bleiben.

An sich gehe ich einfach nach Gefühl: Aus wessen Sicht möchte ich es schreiben, aus wessen Sicht fühlt sich das Schreiben besser an? Meistens gehe ich da nach den Bildern/Filmen in meinen Kopf und frage mich: Möchte ich den Kuss als solchen in den Fokus stellen, Person A, Person B oder etwas ganz anderes?

funkelsinlas

@Guddy : Das ist ne tolle Liste, danke :knuddel:

Also, für meine eine Prota ist es der erste Kuss. Man weiß im Buch auch nicht, ob sie sich in ihn verliebt hat. Emotional ist sie recht unsicher mit hohen Verlustängsten und hatte eigentlich in der Geschichte bisher keine rechte Zeit sich über Liebe Gedanken zu machen und ist außerdem schwer verletzt.
Er ist da etwas erfahrener, weiß aber nicht, was sie denkt und fühlt und merkt, dass sie recht schüchtern ist. Außerdem sitzt er wegen ihr im Gefängnis.
Die Initiative kommt also von ihm. Aber die Sicht?  ??? Ich kann mich da nicht wirklich entscheiden, was interessanter wäre.

Guddy

Also ich will dir da nicht reinreden, weiß ja auch zu wenig vom Projekt. Ich würde einfach dazu raten, in dich hineinzuhorchen und zu fühlen, was richtig erscheint. Ein wenig mit beiden Perspektiven spielen, beide in Gedanken durchlaufen lassen :) Und ggf deinen Paten, wenn du einen hast, fragen?

funkelsinlas

danke nochmal, ich werd es mal durchspielen und beim brainen Meinungen einholen. Bei so was bin ich Entscheidungsneurotiker. Aber jetzt weiß ich schon mal ein paar wichtige Eckdaten. Danke  :jau: