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Oh Gott, Herrgott noch mal, Gott verdammt!

Begonnen von Pandorah, 04. September 2014, 23:39:18

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Ginger

#30
Hallo Sanjani,

danke für die Ergänzung. Das hatte ich tatsächlich anders verstanden.  :-)

Für mich ist das Kreuz nur ein in Massenanfertigung erstelltes, zeitgenössisches Tötungsinstrument. Ein dummes Stück Holz, das nicht einmal für die ersten Christen einen Symbolwert hatte.

Warum jemand darauf fluchen mag ist mir ein Rätsel - eher verstehe ich die Tendenz, Gott für Dinge verantwortlich zu machen, die wir Menschen verbockt haben... Die bayrischen Fluchkonstellationen sind mir als Nordie immer schon mirakulös gewesen. Je katholischer, desto Fluch? Vermutlich habe ich deshalb auch nicht gleich geschaltet, was Du meinst.

Hihi - Stop! Tiefer gehende Gedanken dazu würden jetzt garantiert "off topic" sein.
:wache!: <- Meine interne Kontrollinstanz.


Schönen Sonntag noch,
Ginger

Dämmerungshexe

Für micht ist "Gott" an sich nur ein Sammelbegriff, deswegen habe ich kaum ein Problem damit, wenn das Wort in einem Fantasy-Setting fällt, auch nicht als Fluch. Eher stoßen mir die "Teufel" oder "Herrgott auf", weil das eher christlich geprägte Begriffe bzw. Namen sind. Ich finde es immer schön wenn die Flüche der Figuren, inwoweit sie religiös sind, sich auch explizit auf den jeweiligen Gott beziehen (also Nennung des Namens oder Einbezug der entsprechenden Symbolik). Ich finde das gibt dem Setting und den Charakteren mehr Tiefe.

Gerade gestern bin ich mal wieder auf das Thema/Problem gestoßen, da meine Prinzen von Amrash kein bißchen religiös sind, ich aber eine ordentliche Schimpftirade des einen schreiben musste. Ich habe mich mit vielen "Verdammt!" und "Verflucht!" und "Scheiße!" beholfen - und dabei immer wieder festgestellt, dass ich dann doch das Gefühl hatte, das was fehlt. Irgenwie hat für mich ein "Meine Güte!" einfach nicht den gleichen Klang wie "Mein Gott!".
Ich hab hier mal ein bißchen durchgelesen, um mir noch ein paar Anregungen zu holen, was der gute Jarehl statt dessen alles schreien könnte, aber die meisten 'Ersatzflüche' klingen für mich eher lustig. (Was ja glaube ich auch der Sinn ist - sie sollen zwar Ärger/Verwunderung ausdrücken aber Zuhörer nicht erschrecken.)
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

canis lupus niger

Wenn man (s)eine Fantasywelt mit Geschichte und Kultur reich ausgestattet hat, findet sich irgendwie immer etwas, bei dem man fluchen, schimpfen, jubeln oder drohen kann. Besonders viel Spaß macht mir die Welt von Isrogant, in der sich viele "Anrufungen" auf die verheerende Flut (und damit verbundenen Nebenerscheinungen wie Schlamm etc.), auf die verschiedenen Religionen oder die Eigenheiten der verschiedenen Fantasy-Völker beziehen.

Dämmerungshexe

das mit der Flut klingt interessant - vielleicht finde ich ja auch noch ein paar schöne Sachen in der Geschichte von Amrash, die mir da weiterhelfen.

Oder auch ein paar nautische Flüche, da es Korsaren sind - hätte da jemand was parat? Abseits vom Klabautermann? ^^
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

canis lupus niger

Für nautische Flüche ist Kapitän Haddock aus "Tim und Struppi" immer eine dankbare Quelle!  ;)

Mast- und Schotenbruch!
Hagel und Granaten!
Hunderttausend heulende (und jaulende) Höllenhunde!

Außerdem kann man ja auch ein bisschen selber basteln. Alles, was das Meer, irgendwelche Meeresgötter, -dämonen und -tiere betrifft, was das Seemannsleben erschwert oder versüßt, kann man in lobende oder fluchende Ausrufe einbauen.

Bei Neptuns (oder eines anderen Meeresgottes) Bart!
Makrelenschleim und Krakenspucke!
... süß wie der Gesang einer Sirene ...
Finstere Flaute!
Tausend Tage ohne Rum!

Hm, ... bin geistig grade nicht auf der Höhe. Mir fällt nichts mehr ein.


Sternsaphir

Ich habe ein bißchen siniert, wie ich zuhause zu fluchen pflege, und komme zu dem Schluss, dass ich sehr selten religiöse Begriffe benutze. Nur wenn ich entsetzt bin, sage ich "Oh, Gott!" oder "Ach du meine Güte!"
Ansonsten bleiben "Scheiße!", "Mist", "Verdammte xyz" die Hauptfavoriten. Ich fluche auch unterschiedlich, je nachdem, wo ich mich befinde und in welcher Verfassung ich bin. In einem Restaurant fluche ich über das fehlende Portemonnaie anders als zuhause.

Mich stört es auch weniger, wenn ich religiöse Flüche in Büchern lese. Nur sollte es zu der Geschichte passen.
Für meine Figuren denke ich mir meist eigene Flüche und Ausdrücke aus, da in Fantasy-Welten selten christliche Glaubensrichtungen vorhanden sind.
Je nach Figur wird das Gefluche dann an die entsprechende Kultur angepasst.
"Bei den Möpsen der Harpie!"
"Stinkender Fisch!"
"Bei allen Gletschern!"
"Großer Sandsturm!"
"Brechende Scholle!"
etc. . .

Ich finde, dass eigene Flüche ausdenken sogar richtig Spaß macht.  ;D

Dämmerungshexe

Ich gebe Sternsaphir da vollkommen Recht: es macht Spaß sich solche Flüche auszudenken - aber genauso lustig finde ich die Flüche dann auch, wenn ich sie lese - und das ist es was mich stört :P

"Sollen Sturm und Tiefe dich holen!"
"Geh mit den Selkys schwimmen!" (Selkys sind in diesem Zusammenhang blutrünstige Bestien)
"Möwenfraß" (ein gehängter Mann)

Das sind bisher die Ideen die ich hatte, und die mir ganz brauchbar vorkommen.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques