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Liebe Konkurrenz!

Begonnen von lapaloma, 04. August 2006, 18:46:40

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heroine

#120
Mein persönliches Empfinden zu Konkurrenz ist von vielen Dingen abhängig. Es hängt davon ab ob es einen Gewinner gibt und alle anderen dann automatisch verloren haben oder ob der Wettbewerb viele Gewinner erlaubt.

Wenn man beispielsweise um eine ganz spezielle Sache konkurriert, wenn es auf ein ganz banales "Einer bekommt es" und "Alle anderen bekommen nichts" hinausläuft, dann ist es mir zuwider. Ich mag es einfach nicht. Ich bin entweder zu sensibel, zu durchschnittlich um in den vorderen Rängen mitzuspielen, besitze nicht die Willenskraft oder habe einfach nicht die richtige Mentalität dafür. Das sind meistens Dinge, bei denen ich sage: Nope. Brauche ich nicht, wenn jemand anderes meint es so dringend haben zu müssen: Bitte! Ich gehe sogar zur Seite. Der Kampf bereichert mein Leben nicht. Es gibt mir nicht viel als einziger Gewinner dazustehen. Diese Art von Rivalität erzeugt meistens zu viele negative Gefühle "über Leichen gehen", "Neid/Eifersucht", "Hass", "Missgunst" etc. Um diesen Kampf zu gewinnen braucht man Ellenbogen und ein "über"gesundes Maß an Rücksichtslosigkeit. Ich kann es respektieren, wenn manche Leute so drauf sind und ich kann es zu einem gewissen Maß auch verstehen, aber ich persönlich kann damit einfach nicht zu viel anfangen.

Wenn man den Wettbewerb als spielerisches Miteinander betrachtet, in dem es im vertrauten Rahmen darum geht seine Stärken zu zeigen, seine Schwächen zu verbessern und Schritt für Schritt voran zu kommen, dann empfinde ich es als ein angenehmes produktives Wettstreiten und kann damit leben (auch wenn es immer noch nicht ganz meine Welt ist. Ich bin schlicht kein übermäßiger Kampfmensch). Die "Gewinner"-Rolle ist nicht klar verteilt, es wird gewechselt, weil die Disziplinen wechseln und im Endeffekt gibt es nicht einen einzigen Gewinner. In dieser Art Wettbewerb verliert man, wenn man den anderen nicht hilft mit einem auf einem Niveau zu sein oder auf das/den/die eigene/n Niveau/Kenntnisstand/Entwicklungsebene zu kommen. Es macht schlicht und einfach keinen Spaß, wenn man der einzige ist der in allen Disziplinen ganz vorne ist und als einziger den Durchblick hat. Wohin soll man sich denn da noch entwickeln? Dann kann man seinen eigenen Fanclub gründen oder Guru werden.

Allerdings hab ich den Tintenzirkel bisher auch nicht als ein Ort des Wettstreitens kennengelernt. Ich sehe es nicht, dass die Mitglieder darum wetteifern wer nun die beste Lösung für ein grammatikalisches Problem hat. Ich sehe es nicht, dass es Ranglisten dafür gibt, wer die kreativsten Ideen für Plotprobleme liefert, ich sehe keinen Kampf um die schönsten Textstellen. Es ist auch kein fieberhaftes Streiten darum, wer die nettesten Rückmeldung von Verlagen oder Lesern bekommt. Nach meiner Wahrnehmung findet ein Austausch statt ohne Kampfgedanke. Vielleicht bin ich blind und sehe nicht hinter die Kulisse, vielleicht bin ich auch einfach die einzige, die es anders empfindet, aber der wichtige Aspekt der Konkurrenz (gewinnen wollen/besser sein wollen als andere/mehr erreichen) ist nicht ausgeprägt.

Nicht mal bei den Batteln um Wortzahlen gibt es einen wirklichen Gewinner. Der eine schreibt 200 Wörter, der andere 1000. Im Endeffekt bekommt der mit den 200 genau soviel Zuspruch wie der mit den 1000 (vielleicht sogar mehr, weil er den Zuspruch mehr braucht und die Motivation). Das gleiche passiert mit unterschiedlichen Texten. Die einen sind unausgereifter, die anderen sind sehr viel überarbeiteter: Zuspruch und Anerkennung gibt es für beide Texte. Genau das gleiche mit Ideen. Die eine Idee mag Lücken haben, die andere komplett durchdacht sein. Deswegen gibt es noch keinen Gewinner oder Verlierer bei den Ideen. Der eine bekommt ev. die Hilfe um seine Idee weiter zu formen und der andere bekommt ev. noch einen zusätzlichen Blickwinkel. Genau das gleiche bei Bewerbungen um Agenturen, Wettbewerbe und Buchverträge. Niemand steht da und verkündet einen Wochen/Monats/Jahressieger. Man hibbelt mit und im Anschluss freut oder trauert man mit.

Ansonsten (meine Meinung): Das Schreiben erlaubt genug Variationen um jedem seine Nische zu gönnen. Selbst wenn wir alle uns entscheiden würden heute das gleiche Thema zu bearbeiten: "Person A verliebt sich in Person B. Person B wird entführt. Person A muss B retten. Happy End." Würden so viele unterschiedliche einmalige Geschichten bei raus kommen, dass man oft nicht mal erkennen würde, dass es das gleiche Thema ist. :vibes: (Ich wäre ja zu gespannt auf so eine TZ-Aktion.) Abgesehen davon ist eine Bündelung/Vereinigung durchaus eine positive Entwickeln, wie schon ein paar Mal aufgeführt. Vernetzung kann helfen Interessen besser nach außen zu vertreten/seine Rechte zu kennen, z.B. bei Verträgen o.ä. und es ist grundsätzlich doch sehr schön eine Gemeinschaft zu haben, die gleiche Interessen hat und mit der man eine große Leidenschaft teilen kann.

Hanna

Ich war ja im letzten Jahr in der ungünstige Position, in einer direkten Konkurrenz zu Nuya zu stehen, als wir in der gleichen Kategorie für den Hombuchpreis nominiert waren. Mich hat das extrem gehemmt. Ich wäre sicher aktiver auf Stimmenfang gegangen, wenn Nuya nicht ebenfalls nominiert gewesen wäre. So hatte ich immer den Eindruck, dass ich ihr die Stimmen wegnehme und unsere gemeinsamen Freunde in die Situation bringen, sich für einen von uns entscheiden zu müssen. Ich bin für so etwas nicht gemacht und ehrlich gesagt würde ich es begrüßen, nie wieder für einen Preis nominiert zu werden. Mit Ausnahme vom Literatur-Nobelpreis natürlich!  ;D

Bei Kurzgeschichten hatte ich das bisher ein Mal, dass ich total geknickt war, nicht dabei zu sein, Grummel es aber geschafft hatte. Damit wurde mein Mann zu meiner eigenen Konkurrenz. Ich war furchtbar in diesem Moment, aber ich habe daraus gelernt und empfinde es inzwischen nicht mehr so. Wenn mehrere Tintenzirkler an einem Wettbewerb teilnehmen, sehe ich uns inzwischen eher als Leidensgenossen, die gemeinsam fiebern und sich für einen anderen freuen, wenn er es geschafft hat.

Diesen "Ich will auch!"-Gedanken habe ich ständig und lustigerweise besonders oft, wenn ich Greys Bücher in die Hand nehme.  ;D Wir schreiben im gleichen Genre, aber als Konkurrentin betrachte ich sie nicht. Sie ist eine wunderbare Autorin und ein wunderbarer Mensch und jedes ihrer Bücher hat die Veröffentlichung mehr als verdient.
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Imperius

ZitatDas Problem mit Sid war nicht die Fragestellung an sich - wie gesagt, mit der Thematik hatte er durchaus einen Punkt - aber dass er uns vorgeworfen hat, zu harmonisch zu sein, zu freundlich zueinander, statt uns wie die erbitterten Konkurrenten zu behandeln, die wir eigentlich sein sollten.

Ich versuche angestrengt mich in eine solche Einstellung hineinzuversetzen. Man soll andere Autoren also als erbitterte Konkurrenten behandeln. Und bitte keine Harmonie? Bei aller geistigen Anstrengung: ich schaffe es einfach nicht. Mit einer solchen Einstellung besteht die Gefahr, als verbitterter und einsamer Mensch zu enden.

Konkurrenz ( im positiven Sinn ) gibt es überall. Bei Sportlern, Musikern, Schauspielern, Künstlern, Autoren und und und.

Und wenn es die nicht geben würde, gäbe es auch keine sportlichen Wettkämpfe, keine Buchpreise, keine gemeinsamen Konzerte oder Ausstellungen etc..

Zusammen wird man besser und - das Wichtigste - hat gemeinsam Freude an seiner Leidenschaft. Ist der Tintenzirkel nicht das beste Beispiel dafür?

Und erfolgreicher wird man sicher auch nicht, wenn man andere Autoren als erbitterte Konkurrenten behandelt. Dafür fallen mir jedenfalls keine plausiblen Gründe ein.


Fynja

Zitat von: heroine am 18. Januar 2015, 03:09:23
Wenn man den Wettbewerb als spielerisches Miteinander betrachtet, in dem es im vertrauten Rahmen darum geht seine Stärken zu zeigen, seine Schwächen zu verbessern und Schritt für Schritt voran zu kommen, dann empfinde ich es als ein angenehmes produktives Wettstreiten und kann damit leben (auch wenn es immer noch nicht ganz meine Welt ist. Ich bin schlicht kein übermäßiger Kampfmensch). Die "Gewinner"-Rolle ist nicht klar verteilt, es wird gewechselt, weil die Disziplinen wechseln und im Endeffekt gibt es nicht einen einzigen Gewinner. In dieser Art Wettbewerb verliert man, wenn man den anderen nicht hilft mit einem auf einem Niveau zu sein oder auf das/den/die eigene/n Niveau/Kenntnisstand/Entwicklungsebene zu kommen. Es macht schlicht und einfach keinen Spaß, wenn man der einzige ist der in allen Disziplinen ganz vorne ist und als einziger den Durchblick hat. Wohin soll man sich denn da noch entwickeln? Dann kann man seinen eigenen Fanclub gründen oder Guru werden.

Das hast du super beschrieben! Diese Definition von "Wettbewerb" trifft vermutlich auch am ehesten auf meinen Standpunkt zu.

Ich denke ähnlich wie die allermeisten hier. Die Gemeinschaft hier im Tintenzirkel ist es, die mich vorangebracht hat, das gegenseitige Helfen und von dieser "Ellbogen-Mentalität" habe ich hier eigentlich noch nie etwas gespürt. Klar gibt es beispielsweise die Ranglisten im Nano, aber selbst die sind ja gar nicht dazu da, das Konkurrenzdenken zu stärken, sondern vielmehr dafür, denjenigen Leuten, die darin einen Ansporn sehen, zu helfen. Ja, ich habe mich entwickelt durch den Austausch mit Autoren, aber sicherlich nicht wegen des Konkurenzdenkens. Würde ich euch alle als Konkurrenten sehen, hätte mich das vielleicht auch irgendwie vorangebracht, das will ich nicht mal leugnen, aber ich glaube, es wäre ein ganz falscher Weg gewesen, wenn nicht gar eine Art "destruktive" Entwicklung. Natürlich kann man Konkurrenz als Ansporn sehen, aber ich bin der Meinung, dass man mit dieser Sichtweise irgendwann an einen Punkt angelangt, an dem man nicht mehr weiterkommt.
Vielleicht denke ich auch zu naiv, aber wenn ich irgendwo keine Angst vor Ideen"klau" habe, ist es hier im Tintenzirkel. Es gibt eigentlich niemanden hier, dem ich sowas zutrauen würde.

Natürlich vergleicht man sich oder versucht, aus anderen Schreibstilen zu lernen und etwas für sich selbst mitzunehmen. Auch, oder gerade hier im Tintenzirkel. Aber das ist kein Wetteifern, wer der Bessere ist. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen, so, wie es sein sollte. Vor kurzem habe ich angefangen, Bücher von Tintenzirklern zu lesen, und ja, ich denke oft "Oh wow, so will ich auch schreiben können!" Wieder ist das eine gewisse Form von Neid, aber kein destruktiver Neid, keine Missgunst, sondern eine Möglichkeit, sich an positiven Vorbildern zu orientieren, auch dafür kann man doch nur dankbar sein. Und ich denke nie "Derjenige ist besser als der da" sondern vielmehr "Der kennt sich bei diesem Thema gut aus" oder "Der andere beherrscht diesen Schreibstil echt gut." So direkte Vergleiche, wer worin besser ist, kommen eigentlich gar nicht zum Vorschein.

Bisher habe ich noch nicht oft an Ausschreibungen teilgenommen, vor kurzem erst an der lizzynet-Ausschreibung. Als ich erfahren habe, dass ich mein Text nicht gewonnen hat, war mein erster Gedanke "Schade, hoffentlich hat wenigstens ein anderer Tintenzirkler gewonnen". Ja, wenn man gleichzeitig am gleichen Wettbewerb teilnimmt, sind die anderen für einen im weitesten Sinne des Wortes Konkurrenten, aber die Tintenzirkler sind mir immer noch dann liebere Konkurrenten, als die anderen Teilnehmer. ;D Gerade dann fühlt man sich doch irgendwo miteinander verbunden, kann gemeinsam hibbeln und wenn man selbst nicht gewinnt, aber dafür jemand anders, den man kennt, kommt mir das eher wie ein Trostpreis für mich selbst vor. :D Gerade, wenn man anderen hilft, an ihren Texten zu feilen oder den Entstehungsprozess eines Romans mitverfolgen darf, kann man sich doch eigentlich nur mitfreuen, wenn dieser Text an einen Vertrag kommt oder bei einem Wettbewerb gewinnt. Jedenfalls ist es bei mir bisher so gewesen und ich hoffe wirklich, dass da nie Missgunst aufkommen wird, denn sonst würde bei meinen Gedankengängen irgendetwas falsch laufen.

Nebeldiener

#124
Bevor ich in den Tintenzirkel kam, habe ich an einer Geschichte geschrieben, die aus heutiger Sicht grottig ist. Habe dann in einem anderen Forum gesehen, dass jemand Stückchenweise seine Geschichte veröffentlicht hatte, von vielen gelobt und nach mehr gefragt wurde.
Ich dachte mir dann: "Hey ich schreibe auch, ich mache das gleiche."
Habe also den ersten Teil meiner Geschichte veröffentlicht, gewartet und keine Rückmeldungen bekommen. Ein paar Tage später versuchte jemand dem kleinen Nebeldiener nett beizubringen, dass seine Geschichte Müll war.
Natürlich war ich enttäuscht und auch einversüchtig auf den, der mehr Erfolg hatte als ich.
Ob wir Konkurenten waren? Damals hätte ich diese Frage bejaht, heute bin ich mir nicht mehr sicher.

Also nun zum Punkt. Dieser eine Konkurent hat mich dazu angespornt besser zu werden und mich im Tintenzirkel zu bewerben. Ich würde fast behaupten, dass ich mich ohne Konkurenten, ohne Leute, die besser schreiben als ich, nicht weiterentwickeln würde. Ich brauche jemanden, an dem ich mich messen kann, wo ich sagen kann, dass ich auch einmal so gut schreiben könne will wie er oder sie.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir egal wäre, wenn ich nicht angenommen werden würde, aber jemand anderes, der genau in der gleichen Lage wäre, wie ich selber. Klar würde ich mich im ersten Moment nicht darüber freuen, denn man bewirbt sich ja nicht, um abgelehnt zu werden. Ich sehe den anderen aber nicht als Feind, ich sehe ihn nur als eine Person, die etwas erreicht hat, das ich auch gerne erreichen würde.

Und mal ganz ehrlich: Wieso würden wir uns im Tintenzirkel so unterstützen und einander helfen, wenn wir uns als Konkurenten sehen würden? Wir wollen doch schliesslich gemeinsam über die Zielliene laufen  :gruppenknuddel:

pyon

Ich sehe euch alle als Konkurrenz. Aber als Gute!

Ich habe einige der neuen Beiträge nur überflogen, deshalb bin ich mir nicht sicher, ob das schon jemand gesagt hat, aber für mich seid ihr Konkurrenten.
Ich weiß nicht, warum das Wort so negativ besetzt ist, wenn es in meinen Augen gar nicht so negativ ist. Konkurrenten sind Mitstreiter. Konkurrenz ist der Mitbewerb. Das macht es für mich ein wenig deutlicher. Wir sind alle Mitstreiter, kämpfen miteinander, sitzen im selben Boot. Wir haben alle unsere Ziele und versuchen diese zu erreichen, wir wachsen miteinander, eben weil wir Konkurrenten sind und manche vielleicht übertrumpfen wollen, was aber nicht heißt, dass wir anderen den Sieg nicht gönnen. Ich will euch als meine Konkurrenten sehen, will mich mit euch messen, denn dank euch, das weiß ich genau, verbessere ich mich auch unheimlich!
( Danke dafür! )

Außerdem hilft mir diese Konkurrenz und die Gemeinschaft hier im Tintenzirkel ein starker Verlierer zu sein. Als ich früher bei Wettbewerben mitgemacht habe, habe ich mich doch schon sehr geärgert, wenn ich nicht gewonnen habe, aber hier im TZ ist es nicht so schlimm zu verlieren, sondern man lernt sich für die anderen zu freuen und vielleicht auch beim nächsten Mal ein wenig besser zu sein.

Als kurzum: Ihr seid meine Konkurrenten, aber danke dafür!  :knuddel:


Debbie

#126
So, jetzt hab ich endlich auch mal Zeit, kurz was zum Thema zu schreiben ...

Diese Sache mit dem Konkurrenzdenken habe ich nur, wenn es darum geht, meine Ideen vor der "Konkurrenz" zu verbergen. Eines der Boards, die ich aus Zeitgründen sehr selten besuche, aber gerne viel öfter besuchen würde, ist das Roman-Board. Zum Einen weil mich Ideenfindung und Ausarbeitung einer neuen Geschichte immer faszinieren, zum Anderen weil mich die Genialiät der Ideen manchmal wirklich erstaunt. Allerdings denke ich dann nicht "Mensch, warum ist mir das nicht eingefallen?", sondern bastle gerne mit an den Ideen, um vielleicht neue Denkanstöße ins Spiel zu bringen oder die Geschichte aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, Plotlöcher zu schließen oder Recherchetipps zu geben. Gerade was die Recherche angeht, bin ich - so kommt es mir jedenfalls manchmal vor - eher freigiebig, was wohl einfach daran liegt, dass ich so viel Stoff recherchiert habe, von dem ich weiß, dass ich ihn niemals selbst komplett verarbeiten kann.

Was ich allerdings nicht mache, ist, meine eigene Plotidee in dem Board einzustellen. Denn obwohl es hier einige gibt, deren Feedback mich interessieren würde und denen ich traue, kann ich nicht ausschließen, dass da nicht bei 300+ Mitgliedern ein oder zwei dabei sind, die meinen, wenn man nur einzelne Elemente einer fremden Idee "weiterverarbeitet", wäre das nicht schlimm.


Verlags- und Agenturkonkurrenz ist bei mir ja ohnehin nicht gegeben, da ich mich recht früh für Selfpublishing entschieden habe. Insofern kann ich mir den Luxus erlauben, einfach nur jeder genialen Idee und gut geschriebenen Geschichte die beste Agentur und den besten Verlag zu wünschen. Aber da ich sowieso in meinem ganzen Leben noch nie neidisch auf einen anderen Menschen war, glaube ich nicht, dass es mir andernfalls sehr viel mehr ausmachen würde. Der Sinn von Neid und gegen- statt miteinander hat sich mir noch nie erschlossen. Wenn jemand anderes besser ist als ich oder mehr erreicht hat, dann bedeutet das einfach nur, dass ich erstens entweder härter an mir und/oder meinem Ziel arbeiten muss (dann dient der "Konkurrent" als Inspiration) oder zweitens, dass ich vielleicht besser etwas anderes machen sollte, weil ich auf dem Gebiet eben nicht talentiert genug bin (dann zeigt er mir eine unangenehme Wahrheit auf, die mir weitere Enttäuschungen und vergeudete Lebenszeit erspart). Der Fehler liegt in beiden Fällen ja nicht bei der anderen Person, sondern bei mir ...  :hmmm: