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Absätze (HILFE)

Begonnen von OgerBoy, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Geli

@Ognon

Du machst einen Gedankenfehler.

Neuer Absatz bedeutet nicht, dass Du eine völlig freie Zeile im Text stehen hast.
Wie die gerade jetzt in meinem Posting über "Neuer Absatz". Du kannst nach jedem Absatz grundsätzlich eine freie zeile lassen.

So etwa, wie ich das gerade getan habe.

Das MUSST Du  aber nicht.  Ein Absatz endet tatsächlich dort, wo der Gedanke, der Vorgang, die wörtliche Rede, die Du gerade geschrieben hast, zufällig zu Ende ist. Ob das gerade in der Mitte einer Zeile ist, oder mehr oder weniger an deren Ende, kannst Du selten vorher berechnen. Das ändert sich meist auch beim endgültigen Satz für das Buch. (Ein Grund übrigens, warum man in Manuskripten die automatische Wort-Trennung ausschalten sollte. Nichts übleres, als mit-ten im Wort, aber nicht bei Zeilenwechsel ein Trennungsstrich).

     Deshalb hat es sich in Mitteleuropa eingebürgert, am Beginn eines neuen Absatzes einige Leerzeichen von links einzurücken. Du hast das "Loch" in der Zeile über diesem neuen Satz sicher bemerkt? Diese Methode findest Du in vielen (den meisten Büchern), aber auch als Tool
in Schreibprogrammen.


Mr. Morden

Hmm, Absätze sind wirklich schwierig, aber lieber einen zuviel als zuwenig. Ich versuche möglichs immer maximal zwei bis drei Sätze hintereinander zu setzen, und dann kommt erstmal ein "harter" Absatz. Bei wörtlicher Rede nach jedem Satz.

Das mit dem Einrücken finde ich persönlich irgendwie ... krumm. Lieber setze ich ein Bild dazwischen, das gut zur Szene paßt - aber da versuche ich auch, nicht zu übertreiben. Ich glaube die Abwechslung machts aus.

Lomax

Zitat von: Mr. Morden am 10. Januar 2007, 19:11:45Das mit dem Einrücken finde ich persönlich irgendwie ... krumm. Lieber setze ich ein Bild dazwischen, das gut zur Szene paßt
Ein Bild zwischen die Absätze anstelle der Einrückung? Das braucht aber viele Bilder. Aber vermutlich meinst du eher die "Szenenwechsel", die normalerweise durch Leerzeichen getrennt werden, oder auch mal durch kleine Vignetten. Und dann kommt gerade kein Einzug.
Laut DIN-Norm (weiß nicht mehr, welche Nummer) sind übrigens 2 Leerzeichen zur Absatzeinrückung üblich. Kommt aber im Computerzeitalter außer Mode - da rückt man über die Einstellung "Einzug am Absatzanfang" ein, in der Regel einen Zentimeter.
  Ich würde übrigens dringen zu diesen Einzügen raten. Gerade bei Verlagseinsendungen kann so eine Kleinigkeit schon mal darüber entscheiden, ob ein Manuskript genauer geprüft wird oder nicht. Denn in der Regel schaut sich der Lektor ja zunächst mal nur die ersten Seiten an, im Extremfall sogar nur die erste Seite, und blättert dann vielleicht noch ein bisschen rum, ehe er entschließt, ob er das Manuskript überhaupt liest. Und wenn dann die Absätze nicht eingerückt sind, und, wie der Zufall so will, die wenigen "angeblätterten" Seiten gut gefüllte Absätze haben, die optisch nicht als solche erkennbar sind, dann entsteht schnell der Eindruck: "Was ist das denn für ein Stümper? Der schreibt ja ohne Punkt und Komma!" Dann sinkt gleich die Lust, sich den Inhalt genauer anzuschauen.
  Ich habe selbst schon erlebt, wie bei Lektoraten der Finger zum Rotstift zuckt - obwohl es nur ein unglücklicher Ausdruck ist und im Manuskript an sich gar kein Mangel vorliegt. Bei Lübbe zählt ein Zentimeter Einrückung zu den Standardmanuskriptvorgaben und wird trotzdem mitunter von den Übersetzern vergessen.

Ary

Jeder Absatz soll also im Zweifelsfall eingerückt werden. Soweit klar und ich finde die Einrückungen auch schön übersichtlich.

Frage: Wie funktioniert das bei wörtlicher Rede? Wenn sie beginnt, neuer Absatz, klar. Aber wenn man einen Dialog schreibt, in dem nicht nach jedem Satz "sagte er", "erwiderte sie" oder ein paar Sätze Handlung stehen, wird doch nicht jede Zeile eingerückt, oder?


Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Lomax

Zitat von: Aryana am 11. Januar 2007, 11:58:41Frage: Wie funktioniert das bei wörtlicher Rede? Wenn sie beginnt, neuer Absatz, klar. Aber wenn man einen Dialog schreibt, in dem nicht nach jedem Satz "sagte er", "erwiderte sie" oder ein paar Sätze Handlung stehen, wird doch nicht jede Zeile eingerückt, oder?
Doch.
Laut der für den Schriftsatz üblichen Regeln wird jeder Absatzanfang eingerückt, außer wenn davor eine Leerzeile steht oder der Absatz schon anderweitig grafisch abgesetzt ist. Ich sehe da auch kein Problem drin. Bei Dialogen mit vielen kurzen Zeilen wirkt dann eben der ganze Dialog eingerückt. Ist auch kein optisches Manko, auch wenn es manchem ungewohnt vorkommen mag.

Ary

Ah, okay, danke!
Ich war da etwas unsicher - in einem Buch habe ich das noch nie gesehen.
Aber ich denke, wenn man ein Manuskript an einen verlag sendet, wird man ja sicher Infos auf den verlagswebseiten dazu finden, wie die ihre Manuskripte gern formatiert haben möchten, oder man kann sowas anfragen.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Mr. Morden

@Lomax:
Da haben wir wohl zwei verschiedene paar Schuhe gemeint. Ich rede nicht über gedruckte Manuskripte, sondern über Texte im Web - ich denke, da ist man sicherlich etwas freier beim Stil als bei DIN-gerechten Werken auf Papier (vor allem bei wissenschaftlichen Dingen, da ist es besonders grausam  :gähn:)

Lomax

Zitat von: Mr. Morden am 13. Januar 2007, 17:18:39gedruckte Manuskripte, sondern über Texte im Web - ich denke, da ist man sicherlich etwas freier beim Stil als bei DIN-gerechten Werken auf Papier
Ah ja, das macht schon einen Unterschied. Zumal der Standard bei "echten" Absätzen in HTML ja automatisch einen kleinen, zusätzlichen Durchschuss zwischen den Absätzen vorsieht. Das ist dann grafische Trennung genug.
  Ich persönlich allerdings finde, dass ein Text durch diesen Abstand zwischen jedem Absatz sehr auseinandergerissen wird, und ich mache daher anstelle der Absätze im Web auch nur meistens einfache Zeilenumbrüche, und dann wiederum mit zwei Leerstellen Einrückung.
  Was man allerdings auf keinen Fall tun sollte, sind echte Absätze mit größerem Durchschuss und Einrückungen mischen.