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Begriffe von heute in einen Roman mit historischem Hintergrund?

Begonnen von Feuertraum, 27. September 2006, 23:41:02

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Arielen

#15
Tja, es ist die Frage, ob es "Jugend-Slang" in dem Sinne im Mittelalter gegeben haben. Aber in der Umgangsprache wird es sicher entsprechende Umschreibungen gegeben haben. Eher so was wie "Ich wünschte ich könnte so werden wie der" Aber da müsste man wahrscheinlich auch mal in einem Mittelhochdeutschen Wörterbuch suchen, oder in einem der aussterbenden Worte schauen.

Und was die Krieger angeht. Hm. Vielleicht sind sie einander "hold" oder "zugetan"
Alles liegt im Auge des Betrachters

Sphinx

#16
Also ich weiß nicht. Man sollte es sich nicht zu kompliziert machen, schließlich möchte man etwaige Leser ja nicht vergraulen!
Stattdessen würde ich mich wohl nach P.N. Elrods Vorbild halten und dem betreffenden Text einen kleinen Hinweis vorneweg schicken ...

Bsp.:

Lieber Leser,
... Natürlich habe ich tiefgehende Recherchen angestellt ... bin zwischenzeitlich aber zu der Überzeugung gekommen, dass es der Textverständlichkeit nicht dienlich sein kann, mich nebst zu den übrigen zeitspezifischen Eigenheiten, denen ich, wie Sie feststellen werden, auf jeden Fall große Beachtung geschenkt habe, zu sehr an dem damaligen Gebrauch der Sprache festzuklammern ...
Es kann schließlich nicht angehen, dass Sie, um sich meinen Text näher zu bringen, zunächst Ihr Wörterbuch (Altdeutsch – Neudeutsch) zücken und den Text in ein Ihnen geläufiges Deutsch übersetzen müssen ...


Okay, das entbindet mich jetzt natürlich nicht von der Entscheidung, in wieweit ich dem heutigen Umgangsslang Platz einräume, aber immerhin weise ich schon einmal darauf hin, WARUM ich manche Wörter und Begrifflichkeiten nicht veraltdeutscht habe.
Dinge wie: ,,er fühlte sich wie vom Auto überfahren", würde ich auch weiterhin aus dem Text verbannen, wobei bei ,,Arme wie Stahlseile" bereits ein Grenzfall erreicht und unterschiedliche Meinungen bestehen können. Das ist dann mehr Geschmackssache als alles andere.
Und jemand wie Terry Prattchet oder Tom Hold kann sich natürlich auch das Auto leisten, schließlich leben ihre Texte von derartigen Verrücktheiten ...