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Ein gutes Ende finden in Mehrteilern

Begonnen von Cailyn, 28. August 2013, 16:23:58

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Cailyn

Um das kurz vorneweg zu klären: ja, es handelt sich in meiner Situation um das Ende des 1. Teils und nicht um das Ende-Ende  ;)

Eigentlich habe ich wohl genau das vor, was Aphelion nicht so toll findet:
ZitatWas zwar "Kult" ist, aber eigentlich ziemlich lahm: der nächste Gegner ist einfach nur "schlimmer", "stärker" oder "brutaler"
Meine Story endet mit einer Schlacht, bei der es allerdings keinen Gewinner oder Verlierer gibt, weil keiner von beiden gut oder böse ist. Dass die Schlacht überhaupt statt gefunden hat, ist an sich eine Niederlage, denn es ging darum, diese Schlacht zu verhindern. Das zweite Buch handelt dann davon, dass die Kriege bei den Menschen noch nichts sind im Vergleich zu der wahren Bedrohung in dieser Welt.

Happy end und Kitsch?
Das sucht man vergebens ;D. Es finden sich zwar am Ende ein paar Leute, die zusammen eine Mission zu erfüllen haben, aber da gibt's kein sentimentales Element oder gar eine Lovstory, wo sich der Leser darin weiden könnte.

Zitat von: pink_paulchen am 29. August 2013, 09:18:46
Also aus meiner Leseerfahrung wollte ich einen Mehrteiler, bei dem die einzelnen Teile auch allein funktionieren...
Genau das ist eben in meinem Buch überhaupt nicht der Fall. Alleine würde dieses Buch gar keinen Sinn machen.  :hmmm:

Stand der Dinge
Ich denke, das Ende mit der Schlacht werde ich auf jeden Fall so beibehalten. Was mir aber Kopfzerbrechen beschert: Es gibt insgesamt 9 Figuren, die sich treffen müssen, um die Welt zu retten. Ist jetzt natürlich total plump gesagt, aber naja, so lautete quasi meine Prämisse. Am Ende des Buches finden sich 6 von 9. Drei sind also noch offen. Eigentlich hatte ich gehofft, diese 9 im ersten Teil zusammenzubringen. Aber das Buch wäre einfach viel zu überladen, und zu viele Hauptfiguren würden somit ihren Raum fordern. Schlussendlich muss ich mich damit begnügen, dass ich meine Prämisse nicht eingehalten habe, was mich natürlich ärgert. Würde ich sie erfüllen wollen, müsste ich das halbe Buch umschreiben, und es gäbe dann anstelle von zirka 500 NS etwa 700. Einfach ein no-go für mich.

Churke

Zitat von: Cailyn am 30. August 2013, 10:16:57
Schlussendlich muss ich mich damit begnügen, dass ich meine Prämisse nicht eingehalten habe, was mich natürlich ärgert.

Ist das denn tragisch? Dass bestimmte Personen zusammen treffen (müssen), ist weder ein dramatischer Konflikt noch ein ungelöstes Rätsel. Ich sehe da eher ein formales Problem, wenn in Teil 1 "Die Gefährten" zusammen kommen und in Teil 2 "Die Weltrettung" fabrizieren (sollen), die Rechnung aber nicht aufgeht. Dann sind die Romane in ihrer Aufteilung auf etwas angelegt, was nicht passiert. Also aus der Not eine Tugend machen und den Aufbau variieren, dann stört sich niemand mehr daran.

Zitat von: Cailyn am 30. August 2013, 10:16:57
Eigentlich habe ich wohl genau das vor, was Aphelion nicht so toll findet:Meine Story endet mit einer Schlacht, bei der es allerdings keinen Gewinner oder Verlierer gibt, weil keiner von beiden gut oder böse ist. Dass die Schlacht überhaupt statt gefunden hat, ist an sich eine Niederlage, denn es ging darum, diese Schlacht zu verhindern.

Dramaturgisch klingt das für mich jetzt etwas dünn. Man kann klar zwischen Gut & Böse trennen, um diese Linie in Bd. 2 aufzulösen. "Oh, die sind ja gar nicht so böse." Man kann den Konflikt als Drama inszenieren, im dem eine Schlacht verhindert werden muss, obwohl sie nicht verhindert werden kann (Tragik). Und bei einer Niederlage muss man natürlich auch etwas verlieren, z.B. eine oder 2 Personen, die als Weltenretter vorgesehen waren und nun ein Heldenbegräbnis bekommen, so dass in Bd. 2 Ersatz gefunden werden muss. Außerdem böte es sich natürlich an, dass beide Seiten erst in Bd. 2 zueinander finden, die Schlacht eben nicht als Niederlage, sondern als großer Sieg von Seite GUT (TM) in die Geschichte eingeht.
Oder, oder oder. 


Smaragd

Zitat von: Cailyn am 30. August 2013, 10:16:57
Eigentlich habe ich wohl genau das vor, was Aphelion nicht so toll findet:Meine Story endet mit einer Schlacht, bei der es allerdings keinen Gewinner oder Verlierer gibt, weil keiner von beiden gut oder böse ist. Dass die Schlacht überhaupt statt gefunden hat, ist an sich eine Niederlage, denn es ging darum, diese Schlacht zu verhindern. Das zweite Buch handelt dann davon, dass die Kriege bei den Menschen noch nichts sind im Vergleich zu der wahren Bedrohung in dieser Welt.

ZitatStand der Dinge
Ich denke, das Ende mit der Schlacht werde ich auf jeden Fall so beibehalten. Was mir aber Kopfzerbrechen beschert: Es gibt insgesamt 9 Figuren, die sich treffen müssen, um die Welt zu retten. Ist jetzt natürlich total plump gesagt, aber naja, so lautete quasi meine Prämisse. Am Ende des Buches finden sich 6 von 9. Drei sind also noch offen. Eigentlich hatte ich gehofft, diese 9 im ersten Teil zusammenzubringen. Aber das Buch wäre einfach viel zu überladen, und zu viele Hauptfiguren würden somit ihren Raum fordern. Schlussendlich muss ich mich damit begnügen, dass ich meine Prämisse nicht eingehalten habe, was mich natürlich ärgert. Würde ich sie erfüllen wollen, müsste ich das halbe Buch umschreiben, und es gäbe dann anstelle von zirka 500 NS etwa 700. Einfach ein no-go für mich.

Das lässt sich doch wunderbar verbinden, oder? Wenn jemand weiß, dass die fehlenden drei Personen unbedingt gefunden werden müssen und dass es eine sehr viel größere Bedrohung für die Welt gibt als den Krieg, kannst du am Ende doch sehr schön Andeutungen einstreuen, die dann auf den nächsten Band neugierig machen. Ein klassisches Ende für einen Mehrteiler ist ja zum Beispiel auch, wenn eine der Hauptfiguren nach der Schlacht denkt: Juhu, ich habe gewonnen, jetzt ist alles gut - und dann darüber aufgeklärt wird/herausfindet, dass die Probleme gerade erst angefangen haben. Solange besagte Schlacht trotzdem auch im größeren Handlungszusammenhang wichtige Auswirkungen hat, ist es auch kein Antiklimax.

Cailyn

#18
Churke,
Ob's tragisch ist, weiss ich eben nicht. Darum frage ich euch. Beruhigt bin.
Dramaturgisch ist es sicherlich dicker als ein Stück Papier... Nein, aber im Ernst, ich möchte hier ja niemandem den ganzen Plot aufdrängen. Es sei dir aber versichert, dass der Plot so komplex und mehrschichtig ist wie der Kleiderschrank einer normalen Frau. So als Verlgeich.

Smaragd,
Ich bin natürlich froh, wenn andere das so sehen. Dann geb ich nicht ganz die Hoffnung auf, dass ich einen unkorrigierbaren Fehler beim Plotten gemacht habe.