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Unsterblich.... oder einfach nicht tot zu kriegen?

Begonnen von Grummel, 30. April 2010, 21:34:09

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Thosuko

Hallo Lomax!
Was du beschreibst mit den Unvollkommenheiten ist ja die Evolution.  Ohne sie würden wir immer noch als Einzeller umherirren. Sicher, man kann das Erwachsenwerden und das Alter unabhängig voneinander sehen. Damit ist aber spätestens nach Fruchtbarkeit bei Mann und Frau schluss.
Und wo beginnt die extreme Regenerationsfähigkeit? Wächst an einem Arm der Körper nach? Dann muss jede einzelne Zelle in der Lage sein, einen neuen Körper wachsen zu lassen. Das würde bedeuten, käme der Held in einen Fleischwolf, gäbe es hinterher tausende Unsterbliche. Da müsste ein Seelenbeschaffer schwer arbeiten.
Obwohl ... die Lösung wäre ... ist ja Fantasy.  :engel: In dem Unsterblichen schlummert immer noch die Urzelle, die sich vor Milliarden von Jahren zum ersten mal geteilt hat. Solange sie intakt ist, wächst aus dem Körperteil, in dem sie schlummert, alles nach, was abfällt.

Churke

Ich weiß nicht, ob man überhaupt VERSUCHEN sollte, Unsterblichkeit wissenschaftlich zu begründen.

In einem meiner Werke taucht die gefangene Germania auf, die Nationalallegorie der Germanen. Sie ist unsterblich wie die Götter. Wenn man sie töten will, muss man Germanien vernichten. Von alledem hat der römische Prota, der sie günstig gekauft hat, allerdings keine Ahnung...

Moni

#32
Zitat von: Churke am 02. Mai 2010, 20:25:51
Ich weiß nicht, ob man überhaupt VERSUCHEN sollte, Unsterblichkeit wissenschaftlich zu begründen.

Seh ich auch so, denn letztendlich macht den Reiz der Unsterblichkeit doch aus, daß sie nicht genau fassbar ist. Ob Unsterbliche jetzt bis zu einem bestimmten Grad altern können (also z.b. dem Erwachsenenalter) oder ob sie generell einfach nur unglaublich langsam altern ist doch jedem Autor selbst überlassen. Darum schreiben wir doch Fantasy: Grenzen wollen gesprengt und die Vorstellungskraft der Leser ausgereizt werden.

Grummel, wenn dein Halbdrachenelfzwerg unsterblich ist, weil seine Seele sich erhält, nachdem der Körper zerstört ist, dann ist das eben so. Ich würde mir da gar nicht den Kopf über Begrifflichkeiten zerbrechen, solange es in deine Welt und das Konzept passt, ist doch alles ok.  ;)
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Lomax

Zitat von: Moni am 10. Mai 2010, 17:20:25... oder ob sie generell einfach nur unglaublich langsam altern ist doch jedem Autor selbst überlassen.
Na, in dem Falle würde ich dann allerdings doch nicht mehr von unsterblich sprechen, so locker ich den Begriff sonst auch sehe. Denn auch bei einem langsamen Altern ist die natürliche Grenze ja schon impliziert. Das ist dann nicht mal mehr "potenziell unsterblich", sondern nur noch "langlebig".

Grummel

ZitatGrummel, wenn dein Halbdrachenelfzwerg unsterblich ist, weil seine Seele sich erhält, nachdem der Körper zerstört ist, dann ist das eben so. Ich würde mir da gar nicht den Kopf über Begrifflichkeiten zerbrechen, solange es in deine Welt und das Konzept passt, ist doch alles ok.

@Moni: Hast du meine Scripte gelesen? :hand:  Da gibt es tatsächlich eine Stelle in der man ihn als "Halbdrachenelfenzwerg" beschimpft.

@Lomax: Muss ich dir beipflichten.. da besteht schon ein sehr großer Unterschied. Genau da ist irgend wann einmal die Grenze. Ganz langsam alternde  Elfen gibt es zum Beispiel zuhauf. Deshalb haben sie in der regel den Mythos der Unsterblichkeit.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Churke

Es ist aber auch denkbar, dass eine Figur nicht aus biologischen Gründen altert.
Was geschieht zum Beispiel, wenn sich die Menschen von einem Gott abwenden?

Grummel

Zitat von: Churke am 10. Mai 2010, 19:31:42
Es ist aber auch denkbar, dass eine Figur nicht aus biologischen Gründen altert.
Was geschieht zum Beispiel, wenn sich die Menschen von einem Gott abwenden?

Für so was folgt in der Regel die Strafe auf dem Fuße. Sprich, der Gott von dem man sich abgewendet hat, führt einem die Sterblichkeit ziemlich schnell vor Augen.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Derexor

Unsterblichkeit allein ist ohne Begründung immer ein Langweile verbreitender Faktor, was wäre wenn alle menschlichen Seelen unsterblich wären und man nach dem Tod noch ein Leben hätte? Was wäre wenn es dem potenziellen Unsterblichen, inklusive Achillesverse, genauso geht? Eine Begründung ist immer voraus gesetzt.

@Grummel, abgesehen davon, das manche Menschen so willensstark sind auch viele Tote in ihren Reihen zu akzeptieren, was passiert wenn der Gott alle nicht gläubigen (also alle) tötet? Dann hat er ja niemanden mehr. Ich denke wenn sich alle von dem einen Gott abwenden und er sie dafür töten will, es jemand anderen gibt, der sie gegen den alten Gott beschützt, so bauen sich dann neue Religionen auf. Um diesen Fall auszuschließen habe ich innerhalb einer Geschichte es folgendermaßen gemacht. Der Herrscher des Landes erschafft mitsamt seiner Lakaien ständig neue Bedrohungen für das Land und hält es dadurch im Kriegszustand, so rechtfertigt er seine Herrschaft, da er ja das Land gegen Bedrohungen beschützt. Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten Herrschaft zu rechtfertigen, meine Idee führt hier nur Thomas Hobbes´s Theorie Ad Absurdum, aber das hat nichts mehr mit Unsterblichkeit zu tun.

Grummel

Zitat@Grummel, abgesehen davon, das manche Menschen so willensstark sind auch viele Tote in ihren Reihen zu akzeptieren, was passiert wenn der Gott alle nicht gläubigen (also alle) tötet? Dann hat er ja niemanden mehr.

Das schweift jetzt ab, aber im Endeffekt kann ihm das egal sein, denn er ist ein Gott er kann neu erschaffen wie es ihm beliebt.

Grundsätzlich ist es aber richtig, das Unsterblichkeit (wie nun auch immer definiert) ohne Begründung nicht wirklich interessant ist.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Vivian

Ich persönlich halte nicht viel von der Unsterblichkeit. Jedes Lebewesen, egal wie stark es ist, hat einen schwachen Punkt. Und auch jedes unsterbliche Wesen, das nicht altert oder kaum Nahrung braucht, hat eine Schwachstelle, die ihm den Garaus macht.
In meinem Buch kommen zwar Wesen vor, die sehr alt werden können, aber irgendwann muss jeder dran glauben. Egal ob sie 1000 oder 2000 Jahre alt werden können. Igrendwann trifft es jeden. Aber ich mache sie längst nicht zu unsterblichen Wesen. Sie können sich verletzen, schwer krank werden oder dem Tod ins Auge sehen. Warum sie so alt werden, dafür gibt es einen guten Grund, aber der ist irrelevant. Hauptsache, sie werden keine übermächtigen Superhelden, die einfach nicht tot zu kriegen sind. Sie müssen schon einen Hauch von Schwäche zeigen, damit sie wenigstens etwas menschlicher wirken. Denn für mich sind Unsterbliche (die sogar mit tödlichen Verletzungen protzig stehen und breit grinsen) nicht mehr menschlich, sondern eintönige Wesen, die mir persönlich den Spaß an einem guten Buch wegnehmen würden.
Also ich begrüße Menschen, die ein langes Leben haben und etliche 1000 Jahre alt werden können, aber sie sollen die Möglichkeit haben, zu sterben und nicht auf die nächste Eiszeit zu warten.

LG Vivian