Drachenmentoren - weg oder da?

[Alounaria]

Hallo! Ich bin noch ganz neu hier, aber natürlich habe ich artig die Regeln gelesen und denke deshalb, dass dieser Beitrag hierher gehört, weil es um ein sehr plotspezifisches Problem geht. Wenn eR besser woanders hingehört, dann sehr gerne darauf hinweisen!

Also: Meine Geschichte spielt in einer Welt, die von den Drachen erschaffen wurde. Früher einmal gab es 12 Drachen, jetzt allerdings nur noch 11, weil die zwölfte Drachin verbannt wurde und nun quasi mit den Kräften der anderen elf Drachen in dieser Verbannung gehalten wird. Jetzt ist es aber so, dass einer der elf Drachen dabei ist zu sterben - und somit auch sein Drachenreiter, denn mit jedem Drachen verbindet sich ein Drachenreiter, um gegenseitig die Kräfte zu stärken und die zwölfte Drachin in der Verbannung zu halten. Wenn ein Drache im Sterben liegt ist die Kraft, mit der die zwölfte Drachin zurückgehalten wird, natürlich geringer, deshalb werden nun Prüfungen veranstaltet um einen neuen Drachenreiter zu finden für den neuen Drachen, der geboren wird, wenn der alte stirbt. So viel erst mal zur generellen Geschichte.

Meine Hauptperson Aino ist ein Mensch und würde gerne Drachenreiterin werden, weshalb sie mit einigen anderen zur Feuerinsel reist, wo eben diese Prüfungen stattfinden. Es sind einige hunderte, die da anreisen, deshalb muss quasi bis die richtigen Prüfungen stattfinden, erst einmal "ausortiert" werden. Dafür wird eine Art Rennen über die gesamte Insel veranstaltet. Die ersten elf, die durch das Ziel kommen, dürfen an den richtigen Prüfungen teilnehmen.

Nachdem die elf durchs Ziel kommen, werden sie von einem der elf Drachen ausgewählt, die dann quasi zu ihren Mentoren werden. Die Idee fand ich im Prinzip ganz gut: Elf Kandidaten die zu den Prüfungen antreten, weil es elf Drachen gibt die dann als Mentoren agieren können. Aber da kommt das ganze ins Stocken. Denn im Prinzip machen die Mentoren wenig Sinn.

Vor den richtigen Prüfungen bekommen die elf Kandidaten jeweils ein Rätsel, das ihnen bei der Prüfung weiterhelfen kann. Aber die Drachen (obwohl sie ihre Mentoren sein sollen) können ihnen dabei natürlich nicht helfen, das Rätsel zu lösen, weil das müssen sie ja alleine schaffen, um sich würdig zu erweisen - plus die Rätsel kommen immer von den Drachen, also können sie ihnen ja auch nicht einfach die Antworten sagen. Und bei den Prüfungen können die Drachen ihnen natürlich auch nicht helfen, weil sich die einzelnen Kandidaten in den Prüfungen wieder als würdig erweisen sollen und wenn ihnen ihr Mentor hilft ergibt das ja auch keinen Sinn. Also... wofür sind sie dann überhaupt als Mentoren da?

Soll ich die Drachen als Mentoren lieber streichen, weil sie ja irgendwie keinen Sinn erfüllen? Und dann das quasi so umschreiben, das eben elf Teilnehmer traditionell an den Prüfungen teilnehmen, weil die elf eben eine heilige Zahl für diese Welt ist, weil es elf Drachen gibt? Oder hat jemand von euch eine Idee wie ich die Drachen als Mentoren doch noch einbauen kann, sodass sie funktionieren? Die Grundidee fand ich eben wie gesagt ganz cool, aber irgendwie funktioniert es einfach nicht - zumindest in meinem Kopf nicht.

Ich hoffe ich habe das Problem einigermaßen verständlich erklärt, wenn noch Fragen sind, gerne stellen! Vielleicht kann mir einer von euch ja helfen!

[Mindi]

Könnten auch die Drachenreiter die Mentoren sein, die zwischen den Drachen, die die Aufgaben erteilen und den Prüflingen stehen?

Spontan stelle ich es mir interessant vor: Was passiert, wenn zwei zeitgleich über die Ziellinie kommen und dann 12 Prüflinge qualifiziert sind, es aber nur 11 Drachen(reiter) als Mentoren gibt.

[Barra]

Ah, Drachenreiter*innen, wie schön. Die lieb ich schon seit Anne McCaffrey.
Bin ja aber nicht hier, um in den Büchern zu schwelgen - wobei mein Ratschlag darauf aufbauen wird.

Also wozu die Mentoren-Drachen? Na ja, ich persönlich fänd es ziemlich daneben, wenn Menschen (und/oder andere Wesen) für die Drachen den oder die richtige Kandidat*in aussuchen würden. Es sind ja keine Tiere. Sie haben was zu sagen und der oder die Finalist*in wird ja in Zukunft das Drachenbaby großziehen und dann was in ihrem "ElferRat" zu melden haben. Vielleicht ist das Problem daher schon gelöst, wenn du den Terminus wechselst: Mentor*in zu Tutor*in.

Die Gründe weshalb die Drachen mitzureden haben, habe ich genannt. Was hat das ganze Auswahlverfahren jetzt damit zu tun, wenn die Drachen danach selbst die Rätsel stellen? Du kannst jemand Geeignetem noch so oft einbläuen: In der Prüfung geht es nicht darum Erste*r zu sein! Aber am Ende rennen sie alle dennoch los. Obwohl das Rennen nur das Tempo der Aufgabe bestimmt, nicht jedoch das Ziel. Gewonnen hat vielleicht doch am Ende die Person, die sich aufopfernd, um eine verunglückte Mitstreiterin kümmert? Oder stark genug ist umzudrehen? Vielleicht doch die Person, die klug genug ist die Abkürzung auszulassen und den schwierigeren Weg zu nehmen? Wer weiß. Das alles aber bringen die Drachen den Favorit*innen vorher bei, schulen sie, versuchen das Potential hervorzukitzeln.

Alle gemeinsam denken sie sich dann eine Aufgabe aus? Aber nur eine Person kann es schaffen und nur die, deren Tutor-Drache sie am besten vorbereitet hat. Das soll ja am Ende nichts mit Glück zu tun haben oder mit Vitamin B. Wenn ich dich da richtig verstanden habe. Und nur "der Erster am Ei!" ist sicher nicht die einzige/beste Eigenschaft, um Drachenreiter*in zu werden.

Bei meinen Lieblingsdrachenreitern läuft die Prüfung übrigens so ab:
Die von anderen Reiter*innen ausgewählten Kandidat*innen werden mit den ungeschlüpften Eiern zusammengebracht, kümmern sich um sie schon in dem Stadium und bauen eine Verbindung auf. Die Drachen entscheiden, wen sie wollen. Der Rest geht wieder nach Hause.
(Jedenfalls ist das der Weg, den die aktuellen Reiter*innen benutzen, davor war es ein: Lass mal x potentielle Reiter*innen in das Nest werfen und schauen, wer überlebt. Es stellte sich heraus, das das viel zu dämlich war *zwinker, um auf lange Sicht zu funktionieren. Weil die Drachenkinder viel zu überrumpelt waren.)

Bunte Grüße Barra

[Alounaria]

@Mindi

Ja momentan habe ich das eher so zusammengewürfelt, Drachenreiter und Drache stehen auf einem Level und sind quasi eine unzertrennliche Einheit. Beide wären in dem Fall die Mentoren, aber mir stellt sich dann eben immer noch die Frage, wo sie überhaupt helfen können, wenn sie weder direkt bei der Prüfung helfen können, noch bei dem Lösen des Rätsels, weil es ja direkt von ihnen kommt

[Alounaria]

@Barra Danke für deine lange Nachricht!

Erst einmal, was wäre denn der genaue Unterschied zwischen Mentor oder Tutor? Übernehmen nicht beide irgendwie relativ gleiche Aufgaben?

Das Rennen findet ja noch ganz ohne Mentor statt, die kommen dann erst ins Spiel, wenn die richtigen Prüfungen losgehen, das Rennen war quasi eine Art Qualifikation (Die Insel wurde auf der das Rennen stattfindet war das erste, was von den Drachen geschaffen wurde und jeder Teil der Insel spiegelt etwas von einem der Drachen wieder, in dem Rennen ging es quasi darum, die Drachen durch das durchqueren besser kennen und schätzen zu lernen und eben mit der Insel zu arbeiten, um als einer der elf ins Ziel zu kommen, also quasi nicht einfach nur drauf losrennen)

Nach dem Rennen werden dann die richtigen Prüfungen gestellt, elf Stück wieder, jeder Drache stellt eine Prüfung aber man weiß nicht genau, welche Prüfung von welchem Drachen ist (dafür dann auch die Rätsel) Die Prüfungen zielen dann eben auch auf verschiedene Sachen ab, als nur ,,wer ist am schnellsten". Intelligenz, Hilfsbereitschaft, Stärke etc... Mit jeder Prüfung können die Teilnehmer Punkte sammeln und wer am Ende in den meisten geglänzt hat, darf dann zum Drachenbaby.

Deshalb stellt sich mir also wieder die Frage: Wenn die Drachen die sind, die die Prüfungen stellen, machen sie als Mentoren überhaupt Sinn? Es ist irgendwie immer alles noch ein bisschen wirr 

[Barra]

Vielleicht ist diese Analogie hilfreich:
Das Abitur. Ich war 3 Jahre in der Oberstufe und genau dieselben Leher*innen, die mich vorbereitet haben, haben mich geprüft. Ich sehe da also gar kein Problem, dass die Drachen die Prüfungen stellen und sich jeweils um einen Menschen kümmern.

Den Unterschied zwischen Mentor*in und Tutor*in sehe ich darin:
M: Fürsprecher*in, der*die einen Schützling hat und diesen "pusht". -> Förderung
T: Lehrer*in, der*die jemand (vorausgewählten) Geeigneten anleitet. -> Lehre
Oder mit einem Beispiel von meiner Liebsten aus dem medizinischen Bereich:

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Beide beantworten Fragen (hier zb konkret auf Drachen bezogen vielleicht), beide kümmern sich um die Menschen, fragen nach wie sie sich fühlen?, stellen ihnen Probeaufgaben, die so oder ähnlich schon mal vorgekommen sind in vergangenen Prüfungen? Beide sorgen dafür, dass die Kandidat*innen auf möglichst alle/ viele eventuellen Prüfungen optimal vorbereitet sind.
Klar, das ist sich sehr ähnlich, würde aber diese Ebene weglassen, in der du dich vielleicht gerade fragst: Was sollen die denn da als Mentoren? Dann sind es vielleicht schlicht keine Mentor*innen. Aber ich würde sie auf keinen Fall als lehrende und anleitende, intelligente Wesen aus dem Wettbewerb/ der Entscheidungsfindung rauslassen.

Ich finde es gut, dass deine Idee von diesem "Phase 1 Rennen" nicht stures Wettrennen ist. Hatte mich schon gefragt, was an körperlicher Schnelligkeit jetzt so wichtig sein soll für Drachenreiter*innen, weil das ja tausende Menschen ausschließen würde, die einfach nicht schnell rennen. Aber dann verstehe ich das schon richtig, dass es eben mehrere Wege über diese Insel gibt und daher mehrere Möglichkeiten sich zu qualifizieren.

[Mindi]

Ich fände das auch nicht schlimm, wenn die Drachen die Aufgaben auch stellen. Vermutlich kennt jeder Drache nur seine eigene Prüfung und nicht die der anderen 10. Und könnte daher nur Ratschläge geben. Ich habe das auch schon öfters gelesen, dass Mentoren/Betreuer auch (teilweise) die Aufgaben kennen. Wenn ich mich recht erinnere, war das auch in der Angelussaga von Marah Woolf so. Tribute von Panem waren die Mentoren auch ein Stück weit ein Teil des Systems, das die Aufgaben gestellt hat. Acotar von Sarah J. Maas gab es auch diese Prüfungen unterm Berg, ihr Mentor kannte sie nicht (oder doch? keine Ahnung, schon ewig her. Glaub das passt da nicht ganz, aber im Grunde war auch da die Mentorfigur mehr oder weniger ein Teil des Systems)

[Alounaria]

@Barra

Ahh, danke, ja die Analogie macht sehr viel Sinn!
Auch an die emotionale Ebene habe ich noch überhaupt nicht gedacht, dass sie logischerweise auch bei so etwas unterstützen könnten! Und auch das mit den Probeaufgaben gibt mir einige Anstöße, hatte irgendwie die ganze Zeit bloß im Kopf: ja aber sie können ihnen ja nicht einfach die Lösungen sagen. Bin da so bei hängen geblieben, dass ich gar nichts anderes gesehen habe!
Vielleicht könnten sich die Teilnehmer ja an festgelegten Zeiten in der Woche mit den Drachen treffen, wo sie dann möglicherweise auch nach Zwischenständen fragen können, wie weit die Teilnehmer beim Lösen des Rätsels sind, emotionale Stützen geben, Weisheiten teilen etc. Vielen Dank für die Anregungen, muss dann zwar jetzt schon einiges überarbeiten, aber das ist ja normal.

Was das Rennen angeht: Ja, pure Schnelligkeit als Merkmal wer zu den richtigen Prüfungen antreten darf wäre ziemlich langweilig auch gewesen. Meine Hauptperson ist übrigens eine jener Personen, die nicht so schnell Rennen können, wie du sagtest. Sie hinkt und braucht einen Gehstock zum Laufen und kommt dennoch als eine der Elf ins Ziel. Also definitiv mehr als Rennen!

Danke noch mal für die Anstöße!

[Alounaria]

@Mindi

Ja war irgendwie voll hängen geblieben daran, dass man nicht Mentor/Tutor sein kann, wenn man die Prüfung selber stellt und kennt aber klar gibts da einige Möglichkeiten und Beispiele. Danke für die Hilfe!

[Mindi]

Schön, dass der Knoten erstmal geplatzt ist.

OT: Du kannst übrigens auch mehreren Personen in einem Beitrag antworten. Wenn du @Barra und mich markierst, bekommen wir beide eine Mention. (Lalalaaa jetzt hat Barra natürlich eine bekommen )

[Alounaria]

@Mindi Haha, danke, ist notiert