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Die Städte eurer Welt(en)

Begonnen von zDatze, 13. April 2011, 12:17:32

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Thistle

Hallo,

Ich finde es spannend, gedanklich in euren verschiedenen Städten umher zu streifen. Ich möchte euch auch zwei meiner Städte vorstellen, die ich ganz gerne habe.

Die erste ist Ereis im Lande Ildö. Sie liegt direkt am Fluss Bluka, der sehr oft Hochwasser hat. Die Mauern verlaufen nahtlos um die Stadt herum, die Tore liegen am Ende eines sehr langen Tunnels, der gegraben wurde, bis man auf Stein traf, denn Ereis ist komplett auf Sand gebaut. Nach dem Eingang führen Serpentinen hinauf in den Stadtkern, die Leute, die ihre Häuser auf Höhe des Tores haben, sind weniger gut betucht. Wenn der Tunnel geflutet wird, bieten die steinernen Tore ohne jegliche Öffnung zwar Schutz, allerdings kann es passieren, dass die Schlammlawinen von der Seite über die Mauer kommen, dann reißen sie alles mit, was ihnen im Weg ist. Aber gehen wir besser hinauf in den attraktiveren Stadtkern. Die Häuser, die direkt in Flussnähe sind, stehen auf Stelzen, hier sind Handwerksbetriebe und die Wohnhäuser der normal situierten Bewohner. Je weiter man sich vom Fluss entfernt, desto fester wird wieder der Untergrund, hier stehen die Häuser direkt auf dem Boden. Hier sind der Markt, das Rathaus, einige besser gestellte Gasthöfe und natürlich die Villen, von denen Ereis allerdings weniger hat. In diesem Viertel sind die Gebäude mit Stuck geschmückt, da sie eher Bestand haben als die auf Stelzen oder Sand gebauten.

Die zweite Stadt ist Maggian in Ränyx. Es ist die Hauptstadt des Landes und der Sitz des Königs. Da im Süden von Ränyx der Elfenwald liegt und im Norden die Firwan-Berge, die komplett von den Zwergen ausgehöhlt wurden, musste auch Maggian mit Eleganz und Prestige ausgestattet werden, um mit den Städten der Zwerge, die komplett aus dem Stein geschlagen wurden, und den gemütlichen und doch schicken Baumhäusern der Waldelfen mithalten zu können. Darum ist jedes einzelne Gebäude mit Jade verkleidet, selbst die kleinste Hütte. Die besten Künstler der Zwerge, Elfen und Menschen haben filigrane Muster in die Fassaden gemeißelt. Das beeindruckendste Gebäude ist definitiv der Palast, der im Zentrum von Maggian steht. Es ist ein riesiger, runder Komplex mit einem Kuppeldach. Durch die Gärten führt ein weißer Marmorweg zum Tor und auf den Innenhof, der Weg ist ungefähr drei Kilometer lang. Aus offensichtlichem Grunde ist Maggian auch als die Jadestadt bekannt.

LG Thistle

canis lupus niger

Oh, überraschend! Eine Jadestadt kenne ich auch von einem anderen Tintenzirkler!  :)

Sternsaphir

In meiner Amazonenwelt gibt es die Stadt Esjaldar. Sie windet sich einen Berg hinauf, auf dessen Spitze der Tempel steht, wo die Oberste Hohepriesterin und die Königin hausen.
Entlang der Hauptstraße stehen steinerne und hölzerne Hütten, oft mit kleinen Höfen versehen, wo unter freiem Himmel das Essen zubereitet wird. Eine Hierarchie der Häuseranordnung gibt es nicht. Wer es sich leisten kann, bemalt seine Unterkunft mit roten und braunen Farben oder lässt Reliefs eingravieren.
Allenfalls teilen sich manche Häuser den Herd oder wie es bei den Schmiedinnen der Fall ist, das Feuer.
Auffällig ist, dass die Architektur sehr eckig und kantig ist und man sehr viel Wert auf Funktionalität aber auch Schönheit legt. Reittiere gibt es nicht viele, da das Land sehr bergig und dicht bewachsen ist, dass man sich nur auf kleinen Pfaden fortbewegen kann.
Entlang der Hauptstraße (eigentlich der einzigen Straße) liegen mehrere freie Plätze, auf denen man einen herrlichen Ausblick auf das Flusstal hat, sofern man schon hoch genug gewandert ist, um die schweren Steinmauern der Stadt zu überschauen. Dort wird auch gern gehandelt, sich getroffen, gearbeitet, gespielt oder Streitereien ausgetragen.
An besonders heißen Tagen oder zu Festen werden von den Häusern aus Tücher über die Straße gespannt, um Sonne oder Regen abzumildern.
Vor dem Tempel gibt es den größten Platz, hoch über den Baumkronen des Urwaldes, wo die jungen Kriegerinnen trainieren und unterrichtet werden, sowie auch Rituale und Versammlungen stattfinden.
Die Stadt darf von jedem Besucher nach einer kurzen Befragung durch die Wachen betreten werden, allerdings ist sie für Männer tabu, sofern sie keine Kinder mehr sind (und damit ist nicht das Kind im Manne gemeint  ;)). Danach dürfen sie entweder nur zum berühmten Blütenfest (und nach vielen Prüfungen und Rangeleien) die Stadt von innen sehen oder wenn die Hohepriesterin ihnen persönlich eine Ausnahme gewährt wie z.B. bei wichtigen diplomatischen Vertretern. Allerdings ist Diplomatie nicht immer eine Stärke der Amazonen und so ist schon mal ein Annäherungsversuch in einen Krieg ausgeartet.




Wildfee

Ich grabe mal einen alten Thread aus, wenn es recht ist.
Zitat von: zDatze am 13. April 2011, 12:17:32
Jetzt hab ich aber genug geplappert. Ich will natürlich auch wissen, wie eure Städte aussehen, welche Bedeutung sie für euch haben. Natürlich auch die Namen, die ihr ihnen gebt und woher eure Inspirationen kommen. :D

Ich bin grade mitten in der konkreten Stadtplanung für mehrere Städte und suche mir da auch grade die passenden Inspirationen.
Jopican und Kilishar haben in ihrem Kern jeweils einen zentralen großen Marktplatz, an dem sich zwei Tempelanlagen gegenüber liegen. Ich bin mir allerdings noch nicht sicher, ob ich archektonisch mehr in den griechisch-römischen Bereich gehe oder mich doch mehr an der Alhambra und Zisterzienserklöstern orientiere. Ich finde Kreuzgänge halt einfach toll  :jau: Im Randbereich der beiden Städte gibt es eine weitere Tempelanlage, die der Drachengöttin.
Kilishar liegt in einer Ebene, die Silhouette des Ortes wird aber von der Schloßburg des Herzogs beherrscht, die auf einer Anhöhe am Rande der Stadt liegt.
In Jopican, der Hauptstadt des Landes Chionys, gibt es einen größeren Binnenhafen, die Stadt liegt am Zusammenfluß zweier Flüße, Lish und Tylas, die zusammen den Strom Zao bilden. Hier hat der König seinen Palast, da bin ich aber noch völlig planlos, woher ich da die Inspiration nehme, sowohl von der örtlichen Lage als auch von der Architektur her. Im Mündungsdelta des Zao liegt Jopicur, eine weitere Stadt mit Hafen. In alle Städten gibt mehr oder weniger größere Burg- und Schloßanlagen, je nachdem welcher Herzog, Grad etc. in derjeweiligen Stadt seinen Sitz hat. Die Drachen sind allgegenwärtig, überall sieht man Drachenfresken, Mosaiken, Brunnen mit Drachenmotiven und Skulpturen. Handel und Kunstwerk blühen, die Schattenseiten wie Armut, Banditentum und Verbrechen jedoch genauso. 
Ich bin mir noch nicht sicher, ob Stadtmauern sinnvoll sind. Ich habe keinen derzeitigen Krieg eingebaut und in der Geschichtsschreibung erwähne ich auch keine größere bewaffnete Auseinandersetzung, von daher gibt es für Stadtmauern eigentlich keinen Grund.




Fianna

Stadtmauern schützen doch nicht nur vor Soldaten. Man kann hervorragend Wegelagerer, Diebe, Bettler, von Seuchen Befallene oder "Leprakranke" damit fernhalten.
Vielleicht gibt es auch Gesetze, die Stadteinwohnern bestimmte Rechte garantieren (Getreiderationen, Entbindung von Lehnspflichten etc), solche Rechte will man nicht jedem garantieren.
Das bringt Ärger mit den Nachbarn, denen die Untertanen fortlaufen, oder es ist teuer oder beides...
... das waren jetzt nur ein paar Ideen, die mir durch historische Vorbilder in den Sinn kamen.

Mit Deinem Hintergrundwissen über Deine Welt fällt Dir vielleicht ein anderer Grund ein (neben Kriegsführung), der eine Stadtmauer zwingend notwendig macht?

Wildfee

Und wieder fügt sich ein Puzzlestück  ;D
Danke dir für den Blick auf das Offensichtliche  :winke:

FeeamPC

Stadtmauern können auch aus religiösen Gründen gebaut werden (Abbild des Paradieses als umfriedete Stadt), oder sie können Propagandazwecken dienen (viel Mauer für bunte Bilder und Inschriften). Oder der Herrscher wollte so eine Mauer einfach, um über den Köpfen seiner Untertanen gut sichtbar eine Parade zu fahren.
Vielleicht gibt es Buschfeuer, regelmäßig, die damit von der Stadt abgehalten werden. Oder riesige, jahreszeitlich ziehende Tierherden, die die Stadt sonst zertrampeln würden.