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Schimpfen und Fluchen in Geschichten

Begonnen von Pinnie, 20. April 2016, 12:00:17

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Coehoorn


Thistle

Hallöchen,

ich muss gestehen, dass ich meinen Figuren nicht die Wortwahl in den Mund legen darf, die ich so manches Mal nutze, wenn mir die Sicherungen durchbrennen.  :-[

Aber Fluchen im angemessenen Sinne finde ich auch wichtig, denn es gehört zum Alltag, aber meiner Meinung nach sollte man es nicht so übertreiben, dass es nur noch wie Gossensprache klingt... Außer die Geschichte spielt in der Gosse...  :hmmm:

LG Thistle

Sturmloewin

Mir gefällt, wie Harry Potter oft damit umgeht. Dann kommt so was wie: "Ron stieß etwas aus, das er sicher nicht vor Mrs Weasley gesagt hätte"
oder "Peeves, der sich in Rüstungen versteckte und die leeren Textzeilen durch allesamt obszöne Reime ersetzte" Die Lösung finde ich gut, kann aber auch schnell blöd wirken, wenn man es zu auffällig auslässt.
Ich habe es bisher so gehandhabt, dass ich Schimpfworte eigentlich mit reingeschrieben habe. WEnn es um Kindergeschichten geht, kommen eben "mildere" Schimpfworte zum Einsatz, aber ich finde halt, dass Fluchen normal ist und deshalb nicht gar nicht erwähnt werden sollte.
So when the world knocks at your front door
Clutch the knob tightly and open on up
And run forward and far into its widespread, greeting arms
With your hands outstretched before you
Fingertips trembling, though they may be
--- Anis Mojgani "Shake the Dust"

Jiela

Ich lese gerade ein High-Fantasy Buch, in den regelmäßig geflucht wird und reißt mich jedes Mal aus dem Setting, was ich total schade finde.  :-\
Ich bin der Meinung, dass in anderen Welten andere Flüche verwendet werden sollten, schließlich war der Autor kreativ genug eine Welt mit sämtlichen Kulturen zu erfinden.
Klar, es ist nicht immer einfach, neue Schimpfwörter zu erfinden, aber es ist ja nicht so, dass das Schreiben an sich leicht wäre, oder?

Araluen

Mir macht es immer Spaß ans Setting angepasste Redewendungen und eben auch Flüche, Beschimpfungen oder Anrufungen zu erfinden. Es muss wirklich passen. Wenn nur ständig unsere jetzt gebrauchten Stadardsprüche fallen, danns chadet das dem Lesefluss.

Erdbeere

Meine Figuren fluchen auch sehr oft, aber natürlich nur, wenn es zum Charakter und zum Setting passt. Letztens habe ich mich zuerst mit meinem Verleger und dann mit meinem Lektor deswegen gestritten. Meine Prota - Frau Anfang 30, mit zwielichtigem Hintergrund, im viktorianischen England - darf laut den beiden nicht einmal "Mist!" denken, geschweige denn laut fluchen. Ich hielt dagegen. Sie ist keine Frau von höherem Stand. Sie flucht gern wie ein Arbeiter. Und, oh boy, haben die Viktorianer geflucht, sag ich euch! Es gibt heute noch Straßen, die z.B. "Shitelane" heißen. Ich darf sie nun fluchen lassen. ;D

Was kreative Schimpfwörter angeht, halte ich mich gern an Kapitän Haddock. Der flucht tatsächlich einmal "Sie Gurkensalat!" :rofl:

Gabryel

Da fällt mir spontan Zounderkite zu ein :D Diese kennst du bestimmt, aber wer mal ein paar Beleidigungen aus dem 19. Jahrhundert lesen will:
https://www.thrillist.com/lifestyle/nation/1800s-insults-slang-from-the-victorian-era

Ich finde auch, es muss zum Setting passen - aber gerade deshalb lasse ich meine Figuren auch gern mal fluchen oder Beleidigungen ausstoßen. Die sind eben selten 12 und brav, da ist es eher unnatürlich, wenn sie das nicht täten.

Tinnue

ZitatWas kreative Schimpfwörter angeht, halte ich mich gern an Kapitän Haddock. Der flucht tatsächlich einmal "Sie Gurkensalat!" :rofl:

@Erdbeere:rofl:
Der Gurkensalat ist überall! Überall!

Meine Amazone hat immer "Dung!" gerufen, wenn sie geflucht hat. Das fand ich ganz lustig, aber ich glaub das wär auch nicht sonderlich kreativ gewesen.