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Crowdfunding II: TiZi-Verlage

Begonnen von FeeamPC, 30. März 2014, 11:56:48

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Cairiel

Zitat von: Fianna am 01. April 2014, 12:12:46
Das widerspricht den Prinzipien des Crowdfundings.
Und was spricht dagegen, diese Prinzipien mal aufzuheben? Oder sind die irgendwie in Stein gemeißelt/rechtskräftig/sprechen sonst irgendwelche Gründe dafür, sie nicht über den Haufen zu werfen? Es kann natürlich sein, dass ich hier irgendetwas missverstehe, aber dann werde ich aus einem Satz nicht schlauer.  ;)

Fianna

#31
Für die Förderung eines Projektes musst Du "die Crowd" mobilisieren, und das sind zwar zum Teil Leute, die erst durch das Projekt auf Crowdfunding aufmerksam werden, zu einem großen Teil jedoch Leute, die das Prinzip Crowdfunding unterstützen und da dauerhaft aktiv sind.
Und diese Leute würde man alle vermutlich zum Großteil als potentielle Unterstützer verlieren, wenn man die Prinzipien des Crowdfunding bricht.

~~~~~

Fees Vorschlag ist schon ungewöhnlich genug, wenn man es mit den restlichen Crowdfunding-Projekten vergleicht (wenn ich es recht verstanden habe, bekommt mit jeder neu erreichten Förderstufe jeder der Crowdfunder etwas, also auch die, die vllt nur in Stufe 1 sich beteiligt haben).

Mehr würde ich daran nicht biegen.

Valkyrie Tina

ich hab mal den Link von der alten Ausschreibung von Feder und schwert rausgesucht:
http://www.startnext.de/eis-und-dampf

Maria

Eine spannende Idee. Ich wäre dabei.
Danke auch für den Link, diese Werbeseite ist wirklich schön aufgemacht.

Könnte man noch einen charitativen Euro pro Foundingbeitrag abzweigen und damit werben. Zum Beispiel für http://www.sternenbruecke.de/   ?

FeeamPC

Das würde ich in Erwägung ziehen, wenn es thematisch passt, z.B. wenn es um Kinderbücher ginge. Ansonsten wirkt es für meinen Geschmack zu sehr wie "Ich werbe mit allem, was ich greifen kann, weil ich Angst habe, dass meine Idee sonst niemanden überzeugt".

Maria

Da ist was dran. Trotzdem schade, ich mag die Sternenbrücke sehr.

heroine

Zitat von: Maria am 07. April 2014, 19:26:17
Könnte man noch einen charitativen Euro pro Foundingbeitrag abzweigen und damit werben. Zum Beispiel für http://www.sternenbruecke.de/   ?

Das halte ich für keine gute Werbung. Zumindest nicht in dem Zusammenhang. Es ist eine Sache wenn ein Konzern mit einem größeren Marketingbudget damit wirbt für jedes gekaufte Produkt einen Betrag an irgend eine Organisation, die zum Firmenprofil passt, zu spenden. Es ist eine gänzlich andere wenn im Rahmen eins Crowdfunding Projekts mit so einer Methode gearbeitet wird.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich halte es für großartig, wenn man für die Dinge die einem wichtig sind monetäre Unterstützung leistet. Spenden und ehrenamtliches Engagement tragen viel zu einer besseren Welt bei. Aber in diesem Zusammenhang funktioniert es meiner Meinung nach nicht.

Menschen die Crowdfunding unterstützen/betreiben treffen sehr bewusst ihre Entscheidungen wem sie ihr Geld zukommen lassen und auch welchen Projekten. Diese Leute sind in der Lage von sich aus zu entscheiden wo/wann/was sie spenden wollen und ich gehe davon aus, dass ein Pauschalspendenbetrag dabei abschreckende Wirkung hat. Die Leute fühlen sich entmündigt, weil der Anbieter des Projekts ihnen sagt, wofür sie spenden sollen anstatt dass er ihnen einfach nur anbietet das Projekt zu unterstützen und selbstständig die Wohltätigkeitsorganisation zu wählen, die ihnen persönlich am Meisten liegt.
Dazu kommt, dass man ein Projekt, das so offensichtlich Geld "spendet und verschenkt" (bitte hier auch nicht falsch verstehen, es geht um die Wahrnehmung solcher Aktionen und das kann unter Umständen wirklich so wirken, als würde da was verschenkt) anscheinend genug finanzielle Mittel hat. Es degradiert das Projekt, denn es kann nebenher noch was für die Spendenorganisation gemacht werden. Wie ernst ist es den Leuten dann um ihr Projekt bestellt?

Fianna

Ja, eigentlich ist Crowdfunding teils Vorbestellung (wenn man exakt den Gegenwert des Förderbeitrages als Dankeschön erhölt, ist scheinbar aber eher seltener der Fall) und zum anderen Teil eine Mischung aus Investition und Spende (je nachdem mit welcher Einstellung der Crowdfunder an die Sache rangeht). Für die Crowdfunder, die den Differenzbetrag zwischen dem Wert des Dankeschöns und ihres Förderbeitrages als Spende sehen, ist die Beteiligung an dem Projekt ja schon eine Spende... Und ein Spendenaufruf, der damit wirbt, selbst zu spenden, das ist irgendwie seltsam.

Szazira

Bei Crowdfunding ist das Geld auch an einen Zweck gebunden und soweit ich weiß darf der Projektstarter das Geld nicht unbedingt behalten, wenn die Leistung, für die man gezahlt hat, nicht zustande kommt (sei es das Buch, sei es Zinsen für Kapital, etc).

Bei DKZV ist das ein bisschen anders gelagert. Da werden Leistungen in Rechnung gestellt für die zum Teil nicht überprüfbar ist, ob sie erbracht wurden oder nicht. Vor der Veröffentlichung ist es nicht unüblich Teilrechnungen zu stellen. Das Geld ist weg, ob das Buch letztlich erscheint ist für den DKZV letztlich zweitrangig.

FeeamPC

Kommt drauf an. Es gibt Crowdfunding mit fixem Ziel, da heißt es "alles oder nichts": Ich setzte eine Summe von 1000 Euro als nötig an, und wenn nur 999 Euro zusammenkommen, geht das Geld zurück an die Funder, und das Projekt ist geplatzt.
Bei flexiblen Zielen ist das etwas weicher: Ich setzt für Ziel Eins 100 Euro an, für Ziel Zwei 1000. Ich bekomme 999 Euro zusammen:
Das Projekt findet statt, zu Stufe Eins bin ich verpflichtet, sonst muss ich das geld zurückgeben, ob ich aber mit 1 Euro zuwenig Stufe Zwei trotzdem mache, bleibt mir freigestellt, das Geld bekomme ich trotzdem, denn es darf zwar nicht unterfinanziert worden, aber  überfinanzieren ist erlaubt.

Okay, ich wäre ein Trottel, wenn ich dann Stufe Zwei nicht mache, denn das würde mir die Freundschaft aller Funder verscherzen, und sie würden garantiert kein zweites Mal mitmachen, unter solchen Vorzeichen.

Aber so ungefähr ist Crowdfunding gestrickt.