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Crowdfunding II: TiZi-Verlage

Begonnen von FeeamPC, 30. März 2014, 11:56:48

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Kaeptn

Wenn das Crowdfunding quasi sie Subskription ersetzt, manm also für eine Spende von x Euro auch etwas bekommt, was im Handel genauso viel kostet, finde ich das gut. Bei 100fans aber stehen bei den BEispielen die ich gesehen habe Spende und Gegenwert in keinem Verhältnis (Spende 20 Euro und du kriegst das eBook).

Ich verstehe im hier beschriebenen Fall den Sinn des Sich-Zusammentuns aber nicht. Klar, mehrere Projekte zusammenzupacken bedeutet mehr Unterstützer, aber doch auch genauso mehr benötigtes Crowdfunding-Kapital. Und es besteht halt die Gefahr, dass sich am Ende rausstellt, das 80% der Leute eigentlich nur an Projekt C Interesse haben und dafür spenden und A und B quasi zwangsweise mitfinanzieren. Und genau diese Sorge könnte die Leute dann abhalten überhaupt mitzumachen.

FeeamPC

Hat was mit Synergien im Werbebereich zu tun. Eine im Handel durchaus übliche Form der Werbung. (Sonst würde Tschibo neben seinem Kaffe wohl kaum Schlafanzüge verkaufen, oder Aldi neben Lebensmitteln auch Computer).

Nur dass in diesem Falle die Synergien sich auf sehr ähnliche Produkte beziehen, nämlich auf Fantasy-Bücher. Im anglo-amerikanischen Bereich funktioniert das,  da verkaufen z.B. verschiedene Autoren Bündelpackungen ihrer Bücher, warum also nicht auch mal in Deutschland dergleichen ausprobieren?

Klar, wir Deutschen sind in solchen Sachen nicht ganz so experimentierfreudig, könnte also sein, dass die Leser nicht darauf anspringen wollen. Aber das erfährt man nur durch Ausprobieren.

Und ja, in diesem speziellen Falle würde das Crowdfunding eine Art erweiterte Subscription sein. Wobei man bedenken muss, dass der Verlag für jedes Buch, das er ohne Zwischenhandel verkauft, ein zweites Buch drucken kann, das heißt, der Crowdfunder bekommt einen reellen Gegenwert für sein Geld und hat zusätzlich den Druck eines zweiten Buches ermöglicht. Eine Win-Win-Situation für Verlag und Leser.

Nur mal als Beispiel:
20 Euro Funding: 1 gedrucktes Buch nach eigener Wahl plus alle Ebooks des Bündels, vielleicht noch mit einem netten Extra, portofrei ins Haus geliefert. Da steht sich der Crowdfunder nicht schlechter, als wenn er diese Dinge direkt einkauft.
Der Verlag kann aber, da eine garantierte Abnahmemenge von vorneherein bekannt ist, aufgrund einer besseren Kostenstruktur mehr Bücher drucken, und der Autor bekommt entsprechend von vorneherein durch die Vorbestellungen eine bestimmte Anzahl Euronen als Tantiemen bereits bei Drucklegung.
Finde ich moralisch und rechnerisch einwandfrei.

Aphelion

Unabhängig davon, woher das Geld kommt: Lohnt sich der Aufwand überhaupt?

Die beteiligten Verlage wären alles sehr kleine Verlage (was keineswegs despektierlich gemeint ist), wenn ich das richtig verstanden habe; die vertretenen Autoren hätten weitestgehend geringe Reichweiten.

Wie viele Exemplare einer (wahrscheinlich teureren) Version eines Buches werden da verkauft? 10?

Die meisten Menschen lesen Taschenbücher. Taschenbücher eines Kleinverlags sind teuer genug, wie viel soll ein aufgemotztes Hardcover kosten? (Das ist eine ernstgemeinte Frage - gibt es dazu schon grobe Kalkulationen?)

Produktionen für Buchliebhaber sind ein schöner Gedanke. Aber ich denke nicht, dass sich allein der Zeitaufwand für das Erstellen, Bewerben und Verwalten der Kampagne lohnen würde - jedenfalls so lange der Tag nur 24 Stunden hat und man keinen unbezahlten Praktikanten dafür abstellen kann.

Die Ressourcen (Zeit, Arbeitskraft, Konzentration, ...), die ins Crowdfunding für einen "Bonus" gesteckt werden, fehlen wahrscheinlich anschließend bei der Betreuung anderer Projekte - so lange keine Expansion geplant ist. Diese wiederum müsste jedoch erst einmal finanziert werden - was man nicht aus den Crowdfunding-Einnahmen machen sollte, denn das würde (zurecht) die SPender*innen verägern.

Ich sehe bei der Idee (die gut gemeint ist) mehr Nachteile und eine Minusrechnung - wenn auch vielleicht keine direkte finanzielle. (Wobei es sich vllt. langfristig negativ auswirkt, wenn in andere Bücher weniger Arbeit/Zeit gesteckt wird und diese dadurch schlechter werden.)

Fianna

Zitat von: Kaeptn am 31. März 2014, 09:42:13
Bei 100fans aber stehen bei den BEispielen die ich gesehen habe Spende und Gegenwert in keinem Verhältnis (Spende 20 Euro und du kriegst das eBook).
100fans ist auch kein richtiges Crowdfunding, da steht ein Verlag hinter. Deswegen habe ich ja so genervt, dass man den Threadtitel umbenennen soll, damit dieses Geschäftskonzept nicht mit normalem Crowdfunding verwechselt wird.

Tanrien

Zitat von: Aphelion am 31. März 2014, 13:51:23
Unabhängig davon, woher das Geld kommt: Lohnt sich der Aufwand überhaupt? [...]
Ich sehe bei der Idee (die gut gemeint ist) mehr Nachteile und eine Minusrechnung - wenn auch vielleicht keine direkte finanzielle. (Wobei es sich vllt. langfristig negativ auswirkt, wenn in andere Bücher weniger Arbeit/Zeit gesteckt wird und diese dadurch schlechter werden.)

Ich bezweifle, dass man so rechnen kann, ehrlich gesagt. Hier geht es ja um ein konkretes Beispiel, um konkrete Verlage, und nicht darum, diese Crowdfunding-Methode allgemein und massentauglich zu machen. Fee und die anderen werden sich schon darauf vorbereitet haben, da gegebenenfalls extra Arbeit reinzustecken - denn das ist ja dann wirklich nebenher und Liebhaberei. Man kann es deswegen, denke ich, in diesem Kontext nicht betrachten, weil Fee dann gegebenenfalls auch kein Fernsehen mehr gucken dürfte, weil ihr das zwar möglicherweise Spaß macht, aber Zeit von der Verlagsbetreuung wegnimmt. ;) Ich denke, die anderen Aspekte - der Verlag wird ja eingebunden, das stimmt schon, und das hat Auswirkungen auf die Außenwahrnehmung, etc. - kann man sich schon angucken, aber außer der Aufwand schießt jetzt ins unermessliche wird das als "Hobby" (im Gegensatz zur "Arbeit" als Verlegerin), sicher tragbar sein. Es ist ja eher so, dass sie sich hier ein schönes Extra gönnen wollen und die Frage ist, wie man das finanziert bekommen könnte - weniger, ob es absatzbar ist. So habe ich es zumindest verstanden.

Aphelion

@Tanrien:

Arbeit kann Spaß machen, keine Frage - aber Arbeit und Freizeit sollte man trennen können; diese Fähigkeit unterstelle ich schlicht den entsprechenden Kleinverlegern. ;)

Wenn natürlich noch zeitliche Kapazitäten etc. ausrecihend vorhanden sind - natürlich kann man die Arbeitszeit aufstocken. Bei vielen Kleinverlegern ist das aber nicht mehr möglich (da die meisten ja doch noch ein Privatleben haben wollen ;) ) - wenn die Lage hier anders ist: klar geht das. Aber das ist halt die Frage, die ich aufwerfe, wie du schon richtig erkannt hast.

Nur: Bist du einer der beteiligten Verleger und hast mit deinem Beitrag die Frage für die Beteiligten beantwortet? (Ernst gemeint. Denn die Frage kann man nicht pauschal beantworten, sondern nur für den Einzelfall.)

Valkyrie Tina

Also ich mag die Idee und finde es sehr interessant, wenn sowas in Deutschland auch funktionieren würde. Feder und Schwert hat das letztes Jahr mit einer Anthologie probiert, und das sah sehr erfolgreich aus.

Was ich mir wünschen würde- wäre ich ein betroffener Autor:
- Als Autor müsste ich hinter dem Projekt stehen, also nicht nur ein "naja, du bist mein Verlag, also muss ich ja", sondern ein "das ist ne Superidee, da will ich unbedingt dabei sein". Nach dem was ich bei bisherigen Kickstartern gesehen hab, steht und fällt so ein Projekt  mit dem Engagement der Beteiligten.
- Als Autor wüßte ich auch gern, welche anderen Verlage und Autoren mit im Boot sitzen. In dem Projekt wird man als Einheit gesehen, da ist mehr Transparenz besser.
- Ich müsste das Gefühl haben, dass das Projekt sehr gut geplant und durchorganisiert ist. Was ja schon erwähnt wurde: wenn sich mein Buch als Taschenbuch gut verkauft- hast du nachgeprüft, ob es auch einen Bedarf für Hardcover gibt? Sind die anderen beiden Partner genauso sorgfältig und genau wie du? etc.
- Falls auf mich Extraarbeit zukommt, sollte genau besprochen werden, wie viel und wie wir das am besten machen, damit das Ganze möglichst reibungslos über die Bühne geht.

Was ich mir als potentieller Förderer wünsche:
- Das Projekt muss mich ansprechen. Entweder weil ich deinen Verlag oder einen oder mehrere Autoren kenne. Eventuell bin ich auch einfach ein Hardcore-Fantasyfan, dann würde ich die Autorenseiten nach Leseproben durchsuchen. Aber ich würde kein Projekt fördern, von dem ich keine "Arbeitsprobe" habe. (z.B. bei Feder und Schwert gab es die ersten Seiten vorgelesen als Video)
- Das Projekt muss transparent sein. Die Frage "warum sammelt ein Verlag Geld" steht im Raum, und muss irgendwie thematisiert werden. Mit "wir haben das und das Budget, aber das Projekt gibt noch so gute Ideen her" hast du das ja beantwortet.
- Auch in der Richtung transparent, was genau mit dem Geld passiert. Es gab letzten Monat jemanden auf Kickstarter die Geld sammelte, um ihren Autoren die Royalties (wie heißt das noch auf deutsch??) zu zahlen, die sie seit Jahren schuldet. Umgekehrt gibt es z.b. Bands, die genau auflisten "Studio kostet soundso, Platten pressen kostet soviel etc." Da kann ich mir vorstellen, was mit dem Geld passiert, und ich hab das Gefühl, es ist durchdacht.
- Die Belohnungen: auf jeden Fall digitale, damit auch Leute im Ausland problemlos spenden können (ich krieg jetzt 2 cds aus Usa geschickt, die ich dann auf meinen Rechner spiele. Die Cds pack ich danach weg). Ich denk, da kannst du dich gut an bestehenden Ausschreibungen orientieren. Ich glaub ich bekam damals für 15 Euro Sowohl die Zerbrochene Puppe als auch die Anthologie als EBuch und fand das nen sehr guten Deal.
- Schön sind immer Gimmicks für die höheren Spender, eine Zeichnung von einem der Autoren oder sowas, oder ein Treffen mit den Autoren auf einer der Buchmessen?
- Auch da find ich Transparenz ganz wichtig. Bei der Puppe wußte ich nicht, wann das Buch kommt, und da wird man schnell ungeduldig. Eine kurze Notiz "Die Geschenke werden ab xx losgeschickt" reicht ja schon.

Insgesamt denk ich nicht, dass es negativ auffallen wird, wenn du ein Kickstarterprojekt probierst, im Gegenteil. Ich denke, sowas kann eine Riesenwerbung für den Verlag und die Autoren bedeuten.
Es sei denn natürlich, das Projekt scheitert irgendwie (damit mein ich, einer der Partner brennt mit dem Geld durch, die Termine werden nicht eingehalten etc. Dann würde die Werbung negativ ausfallen.
Ich hab jetzt keine Ahnung, was man als Verleger alles beachten muss, und fände es auch vermessen, dir zu sagen, wie du deine Arbeit zu machen hast. Mein allgemeiner Tip: egal, was du zu berechnen, organisieren etc. hast- prüf es dreimal nach, und besteh drauf, dass deine Partner das Gleiche machen.  :lehrer: Die Idee ist super, und hat viel Potential. Es wäre ein Jammer, wenn sie wegen irgendwelchem Mist scheitern würde.  :prost:

FeeamPC

Das sind auf jeden Fall sehr gute und wertvolle Anregungen, damit kann ich arbeiten. Mehr davon!

Ein Autor wäre, denke ich, von dem Projekt zu überzeugen, wenn das Ergebnis für sein Buch einen echten Mehrwert böte. Z.B. ich habe einen Autoren, der wunderbare Märchen geschrieben hat. Besagter Autor wäre vermutlich begeistert, wenn aufgrund eines Crowdfunding farbige Illustrationen zu den Märchen in einer Hardcover-Ausgabe möglich würden.
Dann kämen solche Stufen in Frage (wie gesagt, ein hypothetisches Beispiel):

Stufe 1 - Crowdfunding klappt nicht - Buch erscheint als normales Taschenbuch
Stufe 2 - Crowdfunding klappt - Buch erscheint als Hardcover, Förderer bekommen Buch und Ebook
Stufe 3 - Crowdfunding wird überfinanziert - Buch bekommt farbige Innen-Illustrationen, Lesebändchen, bedrucktes Vorsatzpapier (je nach Menge der Überfinanzierung), Förderer bekommt wieder Buch und Ebook, und Förderer der höheren Stufen bekommen Extras, z.B. eine Einladung des Verlages zu einem  Abendessen mit dem Autoren auf der Buchmesse oder dem BuCon, oder eine individuelle Sonder-Gestaltung des Buches (nicht vergessen, ich habe mit Buchbinden angefangen, bevor ich den Verlag hatte), oder einen Kalender mit Motiven der Buch-Illustrationen, oder...

Und bevor jetzt jemand schreit, dass es doch merkwürdig sei, wenn man für 10 Euro Förderung in Stufe 1 ein Taschenbuch und in Stufe 2 ein Hardcover bekommt- die Menge machts dann. Bei einer genügend großen Druckmenge ist das Hardcover nur unwesentlich teurer als das Taschenbuch. Sprich, bei genügend Förderern wird der Buchdruck erschwinglich.

Natürlich müssten diese Stufen für alle teilnehmenden Verlage und Bücher interessant und gefühlt gleichwertig gestaltet werden.

Franziska

Ich verstehe das Crowdfunding noch nicht so ganz. Kann dann nur jemand der crowdfunding gemacht hat, das Buch bekommen? Ich dachte, es würde darum gehen, Geld zu haben, dass man das Buch dann verkaufen kann. Oder geht es nur darum spezielle Extraausgaben für Fans herzustellen?

Fianna

#24
Das Buch ist nach erfolgreicher Projektfinanzierung (also nachdem das Ding realisiert wurde) ganz normal verkäuflich.

Aber in dieser Gegenleistung, die man meistens für sein Geld bekommt (man kann auch auf einen Button drücken, dass man gar keine Gegenleistung will), ist bei Buchprojekten i.d.R. das Ebook oder das gedruckte Buch enthalten, das ist dann wie Vorbestellung (oder Vorbestellung plus noch 5 € dazu, je nach Ausgestaltung des Projektes, manchmal entspricht der Verkaufspreis des Buches nicht komplett dieser Staffelung, welche Beträge man spenden kann).

~~~~~

Du willst doch nicht 20 € für ein Projekt geben und Dir dann nochmal für 12 € das Buch kaufen? Das wären 32 €.
Stattdessen gibst Du eben 20 € und bekommst das Buch (oder vielleicht nochwas dabei, je nach Projekt), ohne dass Du dafür extra bezahlen musst.


Man kann es aber auch normal kaufen - wenn das Projekt zustande kommt.
Wenn nicht, bekommst du Du Deine 20 € von dieser Crowdfunding-Plattform zurück.

Alia

Habe ich das richtig verstanden? Wenn ich ganz am Anfang einsteige, bin ich doch auch dabei, wenn das Buch "aufsteigt". Also nicht die ersten Leute bekommen dann nur das Ebook, die nächsten ein TB und die letzten dann Hardcover mit Illustrationen, oder?

Was ich an dieser Art der Finanzierung wichtig finde, ist dass die Finanzierer auf jeden Fall einen Gegenwert bekommen. Das Buch wird es ja hier in jedem Fall geben. Das heisst, wenn ich mich dort einbringe, bekomme ich definitiv das Buch. Vielleicht als Hardcover, vielleicht mit Bildern oder auch nur als E-book. Kommt halt drauf an, wieviele Leute sich begeistern lassen.

Was man bei dieser Art der Vorfinanzierung auch gut nutzen kann, ist der Werbeeffekt. Wenn diejenigen, die sich dort beteiligen mit einbezogen werden, mit Updates auf der Homepage, Email-Newslettern, etc., kann ich mir vorstellen, dass bei einer Meldung wie "uns fehlen nur noch 10 Leute und das Buch erscheint im Hardcover" etlich die Werbetrommel rühren, damit sie selbst dann auch mitprofitieren.

Vielleicht kann man es auch mit einer kleinen Verlosung verbinden. Z.B. das Abendessen mit Autor gibt es garantiert einmal und wird zwischen allen Teilnehmern verlost.  ;)

Oder alle Teilnehmer bekommen als kleinen Gimmik signierte Ausgaben. Also etwas, dass es noch attraktiver macht dort mitzumachen.

Fianna

Zitat von: Alia am 01. April 2014, 10:38:30
Habe ich das richtig verstanden? Wenn ich ganz am Anfang einsteige, bin ich doch auch dabei, wenn das Buch "aufsteigt". Also nicht die ersten Leute bekommen dann nur das Ebook, die nächsten ein TB und die letzten dann Hardcover mit Illustrationen, oder?
So etwas hängt davon ab, was man für einen Betrag gibt. Ebook, TB und Hardcover wären klassische Arten um das zu staffeln (z.B. für 10 € Ebook, für 20 € Taschenbuch, für 30 € Hardcover - vllt ist bei allen 3 Arten noch irgendwas andres bei).

Wenn sie 3 Förderstufen hat, dann würde die Fee vermutlich ihre Stufen vermutlich mit Buchstaben oder Zahlen betiteln und die Gegengaben in jedem Betrag 3fach zur Wahl stellen, aber auch mit Buchstaben oder Zahlen betitelt - dann kann man also jederzeit 15 € geben und sich die Gegengabe der letzten Förderstufe aussuchen.
Was man dann kriegt, wenn nur die mittlere Förderstufe erreicht wird, wäre dann die Frage und wie das in dem Text kommuniziert wird. (Ich fürchte ja auch ein bisschen, dass das schnell zu unübersichtlich sein könnte und die Leute davon abgeschreckt werden, mitzumachen)

Die Initiatoren können nicht während des laufenden Projektes etwas daran drehen, insofern ist "Wenn Förderstufe x erreicht ist, gibt es auch noch y zur Wahl" etwas tricky, weil man das von Anfang an so einstellen muss, es von Anfang an anklickbar ist - auch schon, wenn diese Option noch gar nicht besteht. Ist einerseits gut für die Leute, die sich für genau diese Gegengabe interessieren, weil sie es direkt anklicken können, ist andererseits schlecht für die Leute, die nur an der letzten Projektstufe/dazugehörigen Gegengaben Interesse haben, weil sie dann etwas anderes bekommen müssten - den Geldeinsatz zurück bekommen Crowdfunder nur, wenn das Projekt scheitert, eine Überförderung, die aber nicht soooo weit ging wie man hoffte, zählt immer noch als erfolgreiches Projekt.

Zitat von: Alia am 01. April 2014, 10:38:30Vielleicht kann man es auch mit einer kleinen Verlosung verbinden. Z.B. das Abendessen mit Autor gibt es garantiert einmal und wird zwischen allen Teilnehmern verlost.  ;)
Eigentlich ist der Sinn von Crowdfunding-Aktionen, dass es keine Zufälle gibt und man genau weiß, was man zurück bekommt, so ein Autoren-Abendessen wäre also in einem Gegengaben-Package für Leute, die höhere Beträge spenden.

FeeamPC

@Alia: Vollkommen richtig verstanden.

Ich mache noch mal ein Beispiel, jetzt ganz auf die Basiscs herabgebrochen.

Wir bieten 3 Bücher, die derzeit nur als Enbook oder ganz primitiv einfaches Taschenbuch vom Verlag geplant sind.

1. Förderstufe  (z.B. 1500 Euro Summe) : Taschenbuch oder Taschenbuch mit besserer Ausstattung (Illus)
2. Förderstufe  (z.B. 3000 Euro Summe)  : Hardcover
3. Förderstufe  (ab 6000 Euro Summe)    : Hardcover mit Luxusdetails

Als niedrigste Fördermöglichkeit würden 10,- Euro angesetzt.

Kommt nur Stufe 1 zusammen, bekommen alle Förderer Taschenbuch und Ebook, diejenigen, die mehr als 10,- Euro in das Projekt stecken, bekommen zusätzlich besondere Gimmicks, diejenigen, die richtig viel geben, bekommen nicht nur ein Buch, sondern z.B. alle Bücher des Projekts.

Kommt Stufe 2 zusammen, bekommen alle Förderer das Hardcover und das Ebook, die Gimmicks für diejenigen, die mehr als 10 Euro geben, bleiben gleich, und die Anzahl der Bücher.

usw.

Das heißt, bei mehr Förderern bekommt man mehr Gegenwert für sein Geld. Aber einen reellen Gegenwert bekommt man immer, mindestens ein Buch.

Das ginge, weil, wie schon gesagt, Buchdruck mit steigender Auflagenhöhe billiger wird. Wobei die Stufen und der Gegenwert natürlich vorher genauer kalkuliert werden müssen. Dies sind nur so Beispiele aus dem Bauch heraus.

Nur das mit der Verlosung geht natürlich nicht, der Gegenwert muss von vorneherein feststehen.


Cairiel

Zitat von: FeeamPC am 01. April 2014, 11:50:00
Nur das mit der Verlosung geht natürlich nicht, der Gegenwert muss von vorneherein feststehen.
Warum eigentlich nicht? Der Gegenwert steht ja schon fest, aber wenn man so etwas als kleinen Zusatz einrichten würde? Das ist dann, wie wenn bei der Crowdfunding-Teilnahme zusätzlich ein Los gekauft wird oder so (nur, dass das Los keine Extrakosten hat, sondern als Bonus mit inbegriffen ist, ihr versteht schon).

Fianna

Das widerspricht den Prinzipien des Crowdfundings.