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Nicht kommerziell. Oder etwa doch?

Begonnen von Nightingale, 07. September 2012, 19:28:07

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Kati

Hallo ihr Lieben.  :winke: Ich hoffe, es gibt diesen Thread hier noch nicht, ich habe jedenfalls keinen gefunden. Es geht um Folgendes:

Ich bin gerade verwirrt, weil ich nicht weiß, ob mein Blog als komerziell läuft oder nicht. Ich verdiene keinerlei Geld damit: Ich habe keine Werbung geschaltet und bekomme auch sonst weder für Inhalte noch für irgendetwas anderes Geld. Rein vom Wort her, würde ich also stark annehmen, mein Blog wäre nicht kommerziell. Nun hat mir aber jemand erzählt, dass Blogs, die sich an die Öffentlichkeit wenden, immer als kommerziell betrachtet werden und ich bin ins Grüblen gekommen. Das Internet gibt leider keine klaren Aussagen zu dem Problem und nun hoffe ich, dass es hier jemanden gibt, der sich damit auskennt.

Ich frage, weil ich ein Bild vom British Museum gern auf meiner Seite zeigen würde und dabei steht (wie bei vielen anderen Museen auch), dass die Bilder nur im nicht kommerziellen Sinn genutzt werden dürfen.  ??? Kann mir da vielleicht jemand helfen?

Grummel

Sorry, aber das ist Humbug. Eine Website, ein Blog oder Sonstiges ist genau dem Moment kommerziell, in dem du Geld damit verdienst- Punkt, aus! Auch die Absicht, damit Geld zu verdienen (egal in welcher Höhe) wird als Kommerziell eingestuft.

Problematisch wird es, wenn du Bannerwerbung machst mit der du evtl. materielle Gegenleistungen erhälst.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Kati

Inwieweit ist was Bannerwerbung? Ich habe andere Blogs verlinkt, aber keiner davon gibt mir dafür Geld. Ich kriege also, für das Blog überhaupt von niemandem Geld und habe es auch nicht vor. Also doch nicht-kommerziell? Mir wurde halt erzählt, sobald ein Blog nicht bloß privat einsehbar ist, wäre er kommerziell. Na ja, wenn das Unsinn ist, bin ich schonmal beruhigt.

Grummel

#3
Es gitb Partnervereinbarungen, zum Beispiel mit Amazon oder Strato usw. bei denen du Gutschiene oder Bares gegen Klicks auf die Banner bekommst. Verweise auf weitere nicht kommerzielle Seiten (wie bei dir) haben damit nichts zu tun.

Das soll der/die Person dir mal erklären, wie etwas kommerziell sein soll, wenn keine Gewinnabsicht dahinter steht. Sogar Vereinswebsites und Blogs sind als nicht kommerziell eingestuft, obwohl sie Mitglieder werben.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Ryadne

Bei solchen Sachen bin ich immer übervorsichtig, aber an für sich bin ich mit Grummel einer Meinung: Solange du keinerlei Google Adsense oder ähnliches nutzt, sollte es kein Problem darstellen, wenn du das Bild auf deinem privaten Blog nutzt.

Aber unbedingt daran denken, die Quelle anzugeben!

Grummel

Ich bin mir dessen so sicher, weil ich lange Zeit eine Website hatte, auf der ich Modellbauprojekte präsentiert habe und diese teilweise auf ebay als Einzelstücke verkauft habe. Ich habe mein ebay-Verkäuferkonto als Link auf der Website hinterlegt und in meinem Impressum eindeutig auf eine nicht vorhandene Gewinnabsicht hingewiesen. Irgend jemand hat mich dann beim Finanzamt angeschwärzt und ich habe noch 2 Aktenordner mit Anwaltsgewäsch hier rumliegen, aus denen eindeutig hervorgeht, dass meine Website damals nicht kommerziell war. ;)
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Pestillenzia

Ich schließe mich Grummel und Ryadne an. "Kommerziell" bedeutet definitiv "auf Gewinnerzielung ausgerichtet" und wenn in Deinem Blog davon weit und breit nichts zu sehen ist, dann ist er nicht kommerziell. Mit öffentlich oder nicht öffentlich hat das gar nichts zu tun.

Wenn ich meinen Blog nur für registrierte Mitglieder freischalte und dort etwas verkaufe/bewerbe, dann ist er kommerziell, auch wenn er nicht öffentlich ist.

Runaway

Zitat von: Kati am 07. September 2012, 20:04:04
Mir wurde halt erzählt, sobald ein Blog nicht bloß privat einsehbar ist, wäre er kommerziell. Na ja, wenn das Unsinn ist, bin ich schonmal beruhigt.
Ist Unsinn. Großer Unsinn. Das hätt ich gern mal gezeigt, wo das steht ;)

Feuertraum

Erstmal gebe ich den Vorschreibern recht: Ein Blog ist nur kommerziell, wenn Geld fließt. Mindestens durch Werbung. Was mich jedoch auf eine Frage bringt: Gilt eine Webseite/ein Blog whatever auch als kommerziell, wenn man  zum Beispiel flatr nutzt oder kleine Obulusse (schreibt man da so?) in Form von Geldspenden bekommt, auch wenn man nicht explizit darauf hinweist?

Wäre mal interessant zu wissen.

Neugierigen Gruß
Feuertraum

Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Grummel

Es geht glaube ich nicht um das explizite Hinweisen. Ich habe damals durch meine Verkäufe kleine "Obelisken" ;D einheimsen, aber mir konnte keine Gewinnabsicht nachgewiesen werden. Alleine dadurch, das ich selber modelleiert habe und der erzielte Erlös in keinem Vergleich zum ungleich höheren Aufwand stand.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Maja

Zitat von: Kati am 07. September 2012, 19:28:07
Nun hat mir aber jemand erzählt, dass Blogs, die sich an die Öffentlichkeit wenden, immer als kommerziell betrachtet werden und ich bin ins Grüblen gekommen.
Blogs, öffentliche Webseiten und dergleichen gelten als "gewerblich". Das ist eine unglückliche Formulierung, weil dann natürlich privaten Webmaster kommen und sagen "Aber ich habe doch kein Gewerbe". Es bezieht sich aber nicht darauf, ob eine Seite kommerziell ist, sondern darauf, ob ihre Inhalte zum ständigen öffentlichen Abruf bereitgehalten werden. In diesem Fall muss der Betreiber (Webmaster, Blogger) nach deutschem Teledienstgesetz ein Impressum bereitstellen. Als "privat" im Unterschied zu "gewerblich" gelten in diesem Sinne Webseiten, die nur für eingeschränkte Benutzergruppen einsehbar sind, z.B. Fotogalerien, deren Passwort nur den Familienmitgliedern mitgeteilt wurde. Ich vermute, das ist es, was mit der Bemerkung gemeint war.

Das British Museum hat natürlich mit dem deutschen Teledienstgesetz nichts am Hut, und wenn die sagen "kommerziell", meinen sie "mit Gewinnerziehlungsabsicht". Es soll nicht sein, dass jemand mit dem Bildmaterial Geld verdient und die eigentlichen Rechteinhaber gehen leer aus. Eine Verwendung in deinen Blogs, mit der konkreten Quellenangabe, sollte damit völlig in Ordnung sein. Wenn du aber ganz auf Nummer Sicher gehen willst, frag per Mail an, was genau sie damit meinen und was für Blogs du betreibst.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Volker

Da wir gerade davon gebissen worden sind - und wenn man sich die Entwürfe für's Leistungsschutzrecht ansieht: "Gewerblichkeit" wird meist schon dann angenommen, wenn irgendwie Geld eingenommen wird. Eine Gewinnerzielungsabsicht ist dazu nicht nötig. Es reicht EINE Geldquelle - oder geldwerter Vorteil. Eine Bannerwerbung, ein Link auf Affiliates (z.B. Amazon-Programm), Werbung für eigene Einnahmen (Link auf eigenes eBay-Konto, Bewerbung von Büchern oder CDs), ... - das reicht für angenommene Gewerblichkeit.

Selbst wenn die eingenommenen Geldmengen immer deutlich unter den Kosten liegen bleibt es gewerblich.
:(