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Motivationsloch

Begonnen von Telas, 04. Januar 2011, 17:19:33

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Valaé

Erstmal danke für die lieben Worte hier.

Was hier manchmal angesprochen wurde - es jemandem zum Lesen zu geben und dann sich an den freudigen Kommentaren zu erfreuen- scheint mir persönlich im Moment sogar der Kern der Sache zu sein: Mein Freund fragt schon seit Monaten nicht mehr nach Kapiteln von mir, meine beste Freundin, der ich ein Kapitel gegeben habe zum Lesen hat es bis heute nicht getan (und das ist fast ein halbes Jahr her). Ich glaube manchmal, dass meine Unzufriedenheit auch daher kommt, dass ich eben irgendwie nur die Rückmeldung bekomme dass keiner Zeit und Lust hat das Ganze zu lesen. Dabei weiß ich sowohl bei meinem Freund, als auch bei meiner Freundin, dass es gar nicht an meinen Geschichten liegt, denn mein Freund verpeilt es einfach nur, mich zu fragen (der ist grad im Umzugsstress und deswegen vergisst er so eine Frage eben auch gerne mal) und meine Freundin hat die Geschichte ja noch nicht mal angefangen, daher kann es ja nicht an ihr liegen, sie weiß ja noch gar nicht, wie sie ist. Dennoch macht mich dieses Desinteresse unsicher, obwohl es ein Zeitmangel und kein Desinteresse ist. Es ist nur... keine Ahnung. Man glaubt ja doch immer, dass es an einem selbst und den Geschichten liegt.

@ Malinche: Hm paralell arbeiten wird gerade etwas schwer, ich habe nur Zügellos... naja gut ich habe noch Schattenjahre aber bei dem Ding ist wirklich die Luft raus. Irgendwie. 4 Jahre herumdoktern haben meinem absoluten Baby irgendwie gar nicht gut getan. Ich bange noch darum, dass ich es nicht in die Tonne kloppen muss. Aber eine Geschichte, die sich mit mir durch die Pubertät gekämpft hat, hat einfach gelitten. Sie wurde so oft umgeschrieben, verändert, anders formuliert, dass ich nie wirklich voran gekommen bin, jetzt habe ich keine Lust mehr auf sie und zudem ist der Plot so verworren geworden, dass noch nicht einmal ich ihn mehr verstehe... ein Fall für Nerven aus Stahl oder die Tonne. Aber wer kloppt schon gerne ein absolutes Herzensprojekt in die Tonne?
Schlangenbiss zu überarbeiten wird, fürchte ich, so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass ich mit dem T12 in so hoffungslosen Rückstand gerate, dass ich ein Problem bekomme- zumal im Februar dann Klausuren anstehen. Eigentlich muss ich Seiten hamstern! Ich fürchte nur gerade, ich setze mich selbst zu sehr unter Druck. Schlangenbiss war da das ganze Gegenteil. Ich hatte mich da endlich einmal von meinem Zwang an "Schattenjahre" schreiben zu MÜSSEN losgelöst und mich Hals über Kopf in etwas Neues gestürzt. Ja... und diese Erfahrung, dieses *mal schaun wie weit ich komme und was das hier wird* ist dem *das muss gut werden, du musst da jetzt powern* gewichen. Und irgendwie tut mir das nicht gut.

Ich glaub, ich niste mich jetzt wirklich mal irgendwo bei dir in der Bar ein XD. Dann kann ich meinen Teufel in deine Schießereien schicken, wenn der Mal wieder rummosert.
Im Moment fühl ich mich wie in so einer Hassliebe: Ich habe viele Ideen, daran mangelt es irgendwie gar nicht. Nur an Zeit, Motivation und einfach Allem, um die dann auch noch zu schreiben...
Und ich bin solange für eine Idee zu begeistern, wie ich sie nicht schreiben muss. Und das als jemand, der sich gerne Autor schimpfen würde -.-.


@RubinaGela:
An sich hast du auf jeden Fall Recht, aber NaNo war November. jetzt haben wir schon Mitte Januar. Ich habe mir den ganzen Dezember Faulheit gegönnt. Jetzt muss es doch mal langsam wieder gehen... ich habe im Moment große Angst, dass es mir gehen wird wie vor einem Jahr schon einmal: Nur eine kurze Pause machen wollen, es langsamer angehen lassen wollen. Und was war das Resultat? Ein halbes Jahr ohne ein einziges Wort.
An der Story von Schlangenbiss hing ich schon, bevor ich sie geschrieben habe... ich kann mich wirklich, obwohl ich viele Charas habe die ich liebe, noch nie daran erinnern, jemals jemanden so gemocht zu haben wie Jargo (dabei war er eigentlich gar nicht der Chara, für den ich dieses Buch geschrieben habe), aber... ich verstehe nicht so ganz, warum ich an Vino nicht so gut herankomme. Ich meine, ich kenne Vino seit 4 Jahren. Es ist ja nicht so, dass ich für "Zügellos" ganz neue Charas bräuchte. Ich habe mich auf alte Bekannte verlassen. Daher dachte ich eigentlich, das würde es einfacher machen... an sie heranzukommen. Noch dazu sind sich Vino und Jargo gar nicht mal so unähnlich...
Sollte ich vielleicht Eila-Kapitel von Schattenjahre schreiben? Das wäre zumindest ein Hauch von Schlangenbiss... Immerhin kommt sie (Protagonistin aus Schlangenbiss) ja auch in Schattenjahre vor... aber dafür ist der Plot für Schattenjahre zu... lose. Ich hätte am Ende ja doch nur Kapitel, die ich nicht gebrauchen kann, weil sie Dinge nicht beachten, die noch eingebaut werden und von denen ich jetzt noch nichts weiß. So sah es bei Schattenjahre immer schon aus.

Es ist im Moment... ja. Wirklich schwierig für mich. Ich habe Ideen, was ich schreiben wollen würde, aber kennt ihr das Gefühl, die Motivation nur so lange zu haben, bis ihr es dann wirklich angeht? Ein Projekt, das so lange toll ist, wie es ein Projekt bleibt. Sobald es aber eine Geschichte wird ist die Kerze wie ausgeblasen?

Sonnenblumenfee

Du Arme! :knuddel: So ein Motivationsloch kann einen echt runterziehen.

Ich hätte ein paar lösungsvorschläge anzubieten:

wenn du Leser suchst: versuch es im Betaleser-Board. Ich bin sicher, da wird sich der ein oder andere finden. auch wenn es noch nicht überarbeitet ist. (Ich würd ja selber gerne, aber ich habe gerade erst mit Malinches Kondorkindern angefangen... dabei würde mich Schlangenbiss total interessieren - vielleicht wenn du mir erstmal nur das erste Kapitel gibst?)

Schraub deine Ansprüche runter. ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Mess nicht alles an Jargo. Vino ist nicht Jargo. Er ist ein eigenständiger Charakter und sollte auch als solcher behandelt werden.

Wenn du keine Lust zu Zügellos hast, dann würde ich an deiner Stelle es auch sein lassen. Mit dem Schreiben (für eine Weile) ganz aufhören musst du nicht (obwohl dir das sicherlich auch gut tun würde)
Schreib lieber etwas anderes. Was mir manchmal hilft, ist, KGs zu schreiben. Die müssen nicht lang sein, müssen nicht großartig viel Handlung haben, müssen nicht gut sein. Aber wenn du sie schreibst, dann schreibst du wenigstens. Und wenn du die KGs nur für dich schreibst, hilft das vielleicht, deine Ansprüche runterzuschrauben.
Wenn du dein problem auch an den Charakteren festmachen kannst, dann schreib etwas über vüllig andere Charaktere. Vielleicht ist das Problem ja gar nicht, dass Vino Jargo nicht ähnlich genug ist, sondern das er zu ähnlich ist? Vielleicht brauchst du Abstand von diesem Typ Charakter?

Und dann noch eins: Es wird auch wieder besser! Ganz sicher! So eine Phase hat jeder mal.
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

RubinaGela

Hallo Valaé,

wäre es für dich denn möglich, Teile aus deinem Werk Schattenjahre in dein laufendes Programm einzubinden?

ZitatSollte ich vielleicht Eila-Kapitel von Schattenjahre schreiben? Das wäre zumindest ein Hauch von Schlangenbiss... Immerhin kommt sie (Protagonistin aus Schlangenbiss) ja auch in Schattenjahre vor...

Dann könntest du deine Herzensache aus der Vergangenheit vielleicht als Pool für etwas Neues nutzen - bevor du es nachher noch entsorgst. (Wäre doch schade). Da ich deine Erzählungen nicht kenne, ist das natürlich ins Blaue hinein geraten, aber Sequenzen umzuschreiben und für die neue Sache zurecht zu modellieren wäre doch mal was anderes. Könnte dich das reizen? Voraussetzung ist natürlich, daß es überhaupt möglich ist...

ZitatEs ist im Moment... ja. Wirklich schwierig für mich. Ich habe Ideen, was ich schreiben wollen würde, aber kennt ihr das Gefühl, die Motivation nur so lange zu haben, bis ihr es dann wirklich angeht? Ein Projekt, das so lange toll ist, wie es ein Projekt bleibt. Sobald es aber eine Geschichte wird ist die Kerze wie ausgeblasen?

Ja. Kenn ich. Dann versinke ich in Musik, versauere vor Filmen oder starre in die Landschaft, die mich eigentlich immer inspiriert. Bisher sind diese starren Zeiten immer noch wieder vergangen *auf Schlechtwetter verweis* - und ich habe ja schon einige Jährchen auf dem Buckel. Manchmal dauert es eben ein bisschen länger. Auf jedenfall solltest du dich nicht aufgeben. Und wenn du die Kurve tatsächlich nicht kriegst: Man kann jederzeit ganz von vorne anfangen.

Liebe Grüße
Gela

Valaé

Huhu nochmal.

Muss erst mal ganz kurz anmerken dass ich es wirklich toll finde, wie sehr der TZ hinter seinen Mitgliedern steht *mal ganz gerührt ist*. Wusste ich ja schon vorher aber muss ich eben nochmal betonen.

@ Sonnenblumenfee: Betaleser... ähem ja. Da hast du den wunden Punkt schon angesprochen weswegen ich mich scheue, da nach Betalesern zu suchen... es ist ein firs draft... ein mehr als first draft, noch dazu im NaNo entstanden und mein erstes fertiges Manuskript... ähem ja. Voller Tippfehler, Bezugsfehler, doppelter und dreifacher Wörter, Anfängerfehler... ich hab ein wenig Scheu, das einem Betaleser anzutun, ehe ich es nicht überarbeitet habe. Irgendwie... Wobei ich auf dein Angebot mit dem ersten Kapitel gerne einmal eingehen würde. Man muss ja, um wieder Vertrauen in die eigene Schreibe zu bekommen, nicht unbedingt gleich ein ganzes Manu bewertet bekommen.
Ansprüche runterschrauben... achje was für eine gute Idee, nur leider so schwierig zu machen v.v. Ich muss einmal kurz folgendes schildern: Ich bin... schwierig. Ich habe sehr hoche Ansprüche an mich, indem ich beispielsweise keine Geschichte schreibe, von der ich selbst nicht überzeugt bin, dass sie eine Aussage, eine Botschaft, einen tieferen Sinn hat. Zügellos war anfangs nur Klamauk und deswegen wollte ich es zu Beginn gar nicht schreiben. Ich lege an mich selbst einen Maßstab an, der wahrscheinlich zu hoch für mich ist, denn ich neige dazu, meine eigenen Texte wie die Literatur auseinanderzunehmen, die ich auch im Studium behandle. Versteht mich nicht falsch, ich liebe mein Germanistikstudium und ich liebe mein Hobby aber ich kann euch sagen: Beides zusammen kann die Hölle sein weil man anfängt, die Studieninhalte auf das eigene Geschreibsel anzuwenden.
Für wirkliche KGs habe ich nicht das Zeug. Ich bewundere jeden, der es schafft, das, was er sagen will so kurz und knapp auf den Punkt zu bringen. Ich brauche immer ein paar mehr Seiten... aber vielleicht sollte ich mal wieder Sagen für mein Ländchen schreiben? Legenden? Märchen?

Zu den Charakteren: Hm... ich bin mir im Moment nicht sicher. Vino ist nicht Jargo, da war ich mir sehr schnell drüber im Klaren, aber es ist schwierig, so schnell nach Jargo Vino zu beschreiben, weil sie sich so ähnlich sind. Jargo war eher sarkastisch, Vino ist die Freude in Person, blöderweise fängt er jetzt auch an, sarkastisch zu werden. Wah -.-. Ich kann gar nicht genau ausmachen, was mir fehlt. Jargo? Eine Jargo unähnliche Figur? Manchmal glaube ich, es sind die Dialoge. Eila und Jargo waren ein unglaublich spaßhaftes Team, das kein wirkliches Team war, ich hatte immer am meisten Spaß, wenn die beiden zusammen waren. In Zügellos gibt es (noch) keinen Dialogpartner für Vino. Zudem war Schlangenbiss eine Herausforderung. Ich habe wirklich sehr viel Probleme darin gesehen, das Buch zu schreiben, aber bei Zügellos ist das anders. Auch fehlt mir jemand... Verrücktes? Vielleicht. ich habe eine Schwäche für durchgeknallte Charas... Auf jeden Fall fehlt etwas... Und kein anderer Chara, an dem ich derzeit schreiben könnte, hat es.
Ich hoffe, dass es wieder besser wird.... und das bitte nicht ausgerechnet im Februar, wenn ich Klausurenphase habe o.o.

@RubinaGela:
Teile aus Schattenjahre einbauen? Natürlich ist das möglich, es ist sogar essentiell. Ich baue meine anderen Geschichten um Schattenjahre sozusagen herum. Vino ist ein Chara aus Schattenjahre, Eila ebenfalls. Jedes meiner Bücher ist irgendwie/irgendwo mit Schattenjahre verwoben, weil ich hoffe, dadurch an mein Baby wieder heranzukommen. Meintest du das damit? Oder meinst du, dass ich sozusagen kleinere Szenen aus Schattenjahre herausnehmen und in ein neues Projekt einbauen könnte? Oder sozusagen das Material Schattenjahres nehmen, die zusammenhängende Geschichte an sich verwerfen und nur Teile in neuen Projeken wiederverwerten?
Das (Letzteres) würde schwierig werden, weil das gesamte Konstrukt unglaublich verzwickt ist und eine kleine Veränderung alles zum Einstürzen bringen würde.


Zitat von: RubinaGela am 17. Januar 2011, 20:57:28
Ja. Kenn ich. Dann versinke ich in Musik, versauere vor Filmen oder starre in die Landschaft, die mich eigentlich immer inspiriert. Bisher sind diese starren Zeiten immer noch wieder vergangen
Das ist mir jetzt unheimlich. Vor allem deshalb, weil ich in der letzten Zeit so unglaublich viel neue Musik habe und Filme bis zum Abwinken schaue... und mich danach ärgere, weil ich schon wieder nicht geschrieben habe *grummel*. Und das Problem: Neue Filme werfen neue Ideen auf, die so lange interessant bleiben, wie sie Ideen sind. Mah. Naja, ich hoffe wirklich, das vergeht irgendwann wieder. Immerhin tue ich etwas. Ich will auf gar keinen Fall wieder in ein halbjährliches Loch fallen.

Runaway

Ich mag eine motivierende, positive Erkenntnis beisteuern, zu der ich heute kommen durfte.

Eigentlich will ich gerade überarbeiten, aber ich bin bei einer Fortsetzung und hatte das Gefühl, daß die den Ton des Vorgängers nicht richtig trifft. Was hab ich also gemacht? Den ersten Teil wieder rausgekramt und reingeguckt.
Es kam zu einigen "aaah"s und "oooh"s, denn ich hab festgestellt, das Ding ist wirklich gut.

Auf einmal hab ich wieder gesehen, wie es geht. Wie es aussehen kann. Daß ich durchaus gute Dinge produzieren kann...
Irgendwie hat das Ordnung in meine Gedanken gebracht und mir ein gutes Gefühl von "jetzt wirst du auch die nächste Überarbeitung gut hinkriegen" gegeben.

Deshalb: Kramt was raus, woran euer Herz besonders hängt. Etwas, was ihr für gut haltet. Überzeugt euch davon, daß es gut ist und daß ihr gut seid, daß ihr was könnt. Das verleiht Flügel!

Drachenfeder

#35
Von Motivationsloch kann zur Zeit bei mir keine Rede sein. Jedoch kenne ich dieses Problem nur zu gut.
Die Idee von Runaway ist super. Das habe ich auch schon einmal versucht und siehe da, es hatte geklappt. So ist mein erstes fertige Manuskript zustande gekommen.

Mich motivieren auch einfache, kleine Notizen.
Ich schreibe mir immer mal wieder Gedankensplitter auf Zettel, Kartons, Post-Its... was mir halt gerade in die Hände fällt. Das alles sammle ich ein einer kleinen Box.
Sollte ein Motivationsloch mich in seine düsteren Tiefen ziehen, hebe ich den Deckel der Box hoch und durchforste meine "alten" Ideen und Gedanken.
Ruckzuck ist die Lust am Kreativsein wieder da.



Nycra

Zitat von: Valaé am 17. Januar 2011, 21:19:59
Betaleser... ähem ja. Da hast du den wunden Punkt schon angesprochen weswegen ich mich scheue, da nach Betalesern zu suchen... es ist ein firs draft... ein mehr als first draft, noch dazu im NaNo entstanden und mein erstes fertiges Manuskript... ähem ja. Voller Tippfehler, Bezugsfehler, doppelter und dreifacher Wörter, Anfängerfehler... ich hab ein wenig Scheu, das einem Betaleser anzutun, ehe ich es nicht überarbeitet habe. Irgendwie... Wobei ich auf dein Angebot mit dem ersten Kapitel gerne einmal eingehen würde. Man muss ja, um wieder Vertrauen in die eigene Schreibe zu bekommen, nicht unbedingt gleich ein ganzes Manu bewertet bekommen.

Hierzu fällt mir ein, dass du ja nicht unbedingt nach einem Beta-Leser, sondern auch nach einer Kombination aus Beta-Leser und Paten suchen kannst. Einen Paten würde die von dir beschriebenen "Mängel" vermutlich nicht als so tragisch ansehen.

Ich war bis vor einigen Tagen auch in einem extremen Motivationsloch. Ich hab mich hier ausgekäst, wurde vom TiZi aufgefangen und schließlich von meinen Betas gefragt, ob deren Kritiken so hart waren, dass ich keine Lust am Weiterschreiben hatte. Tatsächlich waren es aber die Beta-Leser, die mich letztendlich (neben ihren Pfannen) wieder zum Weiterschreiben gebracht haben.

Wie das? Ganz einfach: Ich habe mir unbewusst wohl selbst einen Paten gesucht. Smaragd kann ein Lied davon singen, dass sie beinahe täglich E-Mails mit wirren Fragen von mir bekommt, ob es so oder so vielleicht besser klingen/passen würde. Durch die konstruktive, manchmal auch harte Kritik hat u.a. sie meine Motivation wieder hervorgekitzelt. Dazu kam, dass Rabe noch darauf wartet, die korrigierte Fassung meines Projektes zu lesen, was in mir gerade irgendwie wieder den Ehrgeiz aus dem Nano geweckt hat.

Versuch es doch einfach. Wenn du schon kein Feedback von deinen Freunden bekommst, dann trau dich einfach hier. Niemand beißt dich, auch wenn hier viele Raubtiere rumschleichen  :-*

Smaragd

Zitat von: Valaé am 17. Januar 2011, 21:19:59
Auch fehlt mir jemand... Verrücktes? Vielleicht. ich habe eine Schwäche für durchgeknallte Charas... Auf jeden Fall fehlt etwas... Und kein anderer Chara, an dem ich derzeit schreiben könnte, hat es.

Warum fügst du dann nicht so jemanden dazu? Ich weiß, das könnte mit dem Plot nicht ganz passen, aber hey, du wolltest doch eine Herausforderung! ;)
Ansonsten finde ich die Idee, Legenden und Mythen deiner Welt aufzuschreiben, auch richtig gut. Man weiß ja nie, wann man die mal brauchen kann (und sie eignen sich als Ideengeber).

Ich würde auch vorschlagen, dass du das erste Kapitel entweder in Bezug auf die Rechtschreibung doch nochmal überarbeitest oder deinen zukünftigen Betas ausdrücklich sagst, dass sie darauf nicht achten sollen. Sonst sammeln sich sehr schnell Anmerkungen an und draufzusehen wird einfach wegen der Zahl etwas deprimierend, auch wenn es hauptsächlich Rechtschreibfehler sind.

Ein Pate für Zügellos ist auch eine richtig gute Idee - wenn man dauernd jemanden hat, mit dem man sich über ein Projekt austauschen kann, dann motiviert das total, weil man immer weiß, dass da jemand ist, der die Geschichte gut findet und will, dass es weitergeht.

Danke für das Lob, Nycra :knuddel: *Motivation noch ein bisschen weiter kitzel*

Sonnenblumenfee

ZitatWobei ich auf dein Angebot mit dem ersten Kapitel gerne einmal eingehen würde. Man muss ja, um wieder Vertrauen in die eigene Schreibe zu bekommen, nicht unbedingt gleich ein ganzes Manu bewertet bekommen.

Das Angebot steht auf jeden Fall! Und ich verspreche auch, dass ich mich nicht an Tipp- und Rechtschreibfehlern aufhängen werde. (Die überles ich beim ersten Durchgang sowieso kategorisch immer)

Wenn du übrigens bei der Beta-Leser-Suche direkt hinschreibst, dass es dir lediglich um eine erste Einschätzung geht und die kleinen Fehler nicht ebachtet werden sollen, dann ist das mMn den Betalesern gegenüber vollkommen fair. Wer sich dann meldet obwohl ihn so etwas total stört, hat selber Schuld.
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Vivian

Oh je, die lieben, wundervollen Motivationslöcher ... braucht keiner. Will keiner. Ich kenne sie auch zu gut. Während meiner Schulzeit hatte ich ein großes Motivationsloch, da ich mich Buch und Schule unter keinen Hut bekommen habe und mir auch die Ideen ausgingen. Zum Glück hat dieses Loch nur 3 Monate angedauert, dann kam auch langsam wieder die Begeisterung am Schreiben zurück.

Manchmal kriege ich auch kleine Motivationslöcher, wenn ich gefühlte 1000 Ideen im Kopf habe und sie nicht einordnen kann, da ich einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Dann ist bei mir die Motivation auch gleich null und ich höre einfach auf, egal wie lange es anhält. Ich habe aber gute Tricks bekommen, um den Kopf freier zu kriegen. Eher banale Dinge wie ins Kino gehen, stundenlang irgendetwas zocken oder etwas anderes lesen. Hat auch gut geklappt, aber mein Notizbuch hat mich quasi gerettet. Ich schreibe einfach jeden Gedankenzug bezüglich meines Buches rein. Egal ob es nur ein Wort ist oder ein ganzer Satz. Hauptsache der Kopf wird freier.

In den letzten Wochen haben mich auch kleine Motivationslöcher geprägt. Warum? Ich habe den riesen Fehler gemacht, mich mit anderen Autoren in meiner Umgebung, also die ich kenne, zu VERGLEICHEN. Etwas, was man eigentlich nicht machen darf. Ein no-go. Und ich war so dumm und habe es gemacht. Und ich bin außerdem so dumm und lasse solche Gefühle überhaupt zu. Es handelt sich ansich um Autoren, die Verträge bei Verlagen oder Agenturen bekommen haben, etwas, was ich noch nicht geschafft habe. Und dann denke ich mir: Sie sind bestimmt perfekte Schreiber. So wirst du bestimmt nie. Du bist doch Luxemburger etc pp. ...
Zum Glück bin ich aus diesem Loch wieder herausgekrochen. Ich sage mir einfach, dass ich meinen eigenen Schreibstil habe und dass das vielen sehr gut gefällt. Und mir auch, wobei mir mein Buch natürlich auch sehr gut gefällt. Das ist das allerwichtigste. Und ich habe auch daraus gelernt. Deswegen ist es wichtig, dass man an sich glaubt und seine eigenen Fähigkeiten nicht aus den Augen verliert. 

LG Vivian

Luciel

Ich hänge auch in einem "Post-Nano-Motiovationsloch" .... Es war mein erster Nano und ich war auf so etwas gar nicht vorbereitet. Ganz im Gegenteil, ich dachte, nach dem Nao habe ich es so richtig im Griff mit dem regelmäßigen schreiben. Genau, nämlich regelmäßig gar nichts mehr schreiben und einen großen Bogen um den Laptop machen. Nicht mal zu Beiträgen hier konnte ich mich aufraffen.
Ich dachte mir auch: Dezember, viel um die Ohren, das wird schon wieder, spätestens zwischen den Jahren tippe ich wieder los .... Fehldiagnose. Ich sitze immer noch hier und habe völlig den Faden verloren.
Das ist, denke ich mal, mein Hauptproblem. Für den Nano habe ich eine völlig neue Geschichte angefangen, die ich spätestens Mitte November nicht mehr leiden konnte. Ich habe sie mir bis heute nicht durchgelesen. Eigentlich wollte ich dann an Lichtkrieger weiterschreiben, aber es ging und geht einfach nicht. Selbst wenn ich es schaffe, meinen Laptop anzuschalten, mache ich jede Menge andere Sachen darauf, außer schreiben ... so wie jetzt.
Die Figuren sind in meinem Kopf, die Geschichte auch, aber sobald ich daran denke, ein Dokument zu öffnen, überkommen mich Fluchtgedanken. Ich sage mir ja selbst: Wenn du nicht schreibst, wird nie jemand diese tolle Geschichte lesen, doch es nützt alles nichts. Wenn ich vor dem Dokument sitze, kommt mir alles was ich schreibe so gezwungen vor, so als wäre es gar nicht von mir.
*seufz* So furchtbar war es noch nie. Ich kann nur hoffen, dass ich da irgendwann wieder rauskomme. Jedenfalls tut es gut zu lesen, dass es nicht nur mir so geht! Danke.

Runaway

Hm. Vielleicht will man manchmal zuviel. Der NaNo ist etwas, was ich hier in meinem privaten Rahmen ständig produziere - wenn mich eine Story packt, dann schreib ich wie eine gestörte Irre. Letztens hab ich drei Wochen lang jeden Tag 4000 Wörter oder mehr geschrieben, weil ich einfach gar nicht anders konnte.
Daß ich danach ausgelaugt und unmotiviert war, kann sich wohl jeder denken ;) Aber da hilft auch nur: Pause machen.

Telas

Jaaaa, meine Lust am Schreiben war heute endlich wieder da. Ich habe zwar noch nicht viel geschrieben, aber dafür habe ich mich wieder ungezwungen und spontan an den Rechner gesetzt. Jetzt muss ich nur noch den Count wieder hochfahren und dann mache ich im Februar wieder ein Battle und wenns "nur" 15k sind, das reicht. Der ganz große Druck muss es ja nicht sein. Hauptsache es macht wieder Spaß :vibes:

Und Argentarys kriege ich auch noch hin, irgendwie.

Valaé

Also für mich siehts jetzt noch düsterer aus als vorher, weil ich gerade erfahren habe, dass ich für meine Vorbereitungen auf die Klausuren noch weniger Zeit habe, als angenommen. Damit fallen sämtliche Bemühungen um einen Paten schon einmal weg, ich könnte ihm im Moment keine Zeit schenken und ich möchte nicht, dass jemand sich wegen mir Arbeit macht und ich kann es nicht würdigen. Aber vielleicht kann ich nach dem Stress noch einmal darauf zurück kommen.
@Smaragd: In den ein oder anderen Plot passt es leider überhaupt nicht und zudem hilft es im Moment leider auch nicht wirklich. Ich habe zwar einen mich reizenden Chara, aber der spielt in einem derzeit noch überhaupt nicht ansatzweise geplotteten Projekt mit... dafür ist Eléndor Tias auch verrückt bis an die Obergrenze und alles andere als sympathisch. Ich mag ihn trotzdem ^-^.
Ansonsten unterstelle ich den meisten meiner Charas, ein Rad ab zu haben... aber das reicht mir noch nicht so ganz.
Mal schauen, ob ich mit Mythen weiterkomme. Wie gesagt ein Pate wäre toll aber die Uni fängt an mich richtig zu
@ Luciel: Du machst mir Angst. Raus aus meinem Kopf ;-). Ich hatte denselben Gedanken vor und während dem NaNo. Danach allerdings dasselbe Resultat. Und es war auch mein erster NaNo. Auch diese Fluchtgedanken beim Öffnen eines Dokumentes- ich kann langsam wirklich keine Worddokumente mehr sehen, ich will sie immer am liebsten gleich wieder zu machen.

Smaragd

Zitat von: Valaé am 18. Januar 2011, 20:55:47
Auch diese Fluchtgedanken beim Öffnen eines Dokumentes- ich kann langsam wirklich keine Worddokumente mehr sehen, ich will sie immer am liebsten gleich wieder zu machen.

Dann versuch doch mal, per Hand zu schreiben. Es geht zwar langsamer, aber eine veränderte Technik löst vielleicht nicht gleich den Fluchtinstinkt aus ;)