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Wie kommt man als Autor zu Geld?

Begonnen von Cayen, 08. Februar 2010, 17:02:39

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Lomax

Zitat von: Steffi am 17. März 2010, 19:17:24Einfach so? Auch ohne Agentur/Agenturtermin/Veröffentlichung? Da könnte ja jeder kommen...
Ja, in der Tat - da könnte jeder kommen. Zu meinem ersten Fachbesuchertag bin ich mit selbst ausgedruckter Visitenkarte reingekommmen. ;)

Im Wesentlichen gibt es zwei Hürden, die die Fachbesuchertage vor Überfremdung schützen: 1. Die Intelligenzschwelle - man muss sich zumindest irgendwas einfallen lassen, um als Fachbesucher reinzukommen, und dafür die nötige Energie aufbringen. Das beweist ja schon mal ein gewisses professionelles Interesse  ;D
2. Die Geldschwelle - die Fachbesuchertage sind teurer als die Besuchertage. Wer das Geld bezahlt, der muss wohl einen echten Grund haben, zur Buchmesse zu kommen. Und wenn nicht, dann hat er zumindest seine Strafzahlung fürs unrechtmäßige Reinschleichen in die Fachbesuchertage schon mit der Eintrittskarte abgeleitet  ;D

Calysta

#46
Hallo ihr Lieben,

ich bin jetzt mal so dreist und frische den Thread auf.
Es geht um das leidige Thema: Geld.
Ich habe mich etwas informiert und ich hätte die Avancen einen Liebesheftchenroman - so was richtig Klichée schmalziges - zu schreiben. Ich bin mir nach den doch recht freundlichen Absagen meiner Vampire sicher, dass ich durchaus schreiben kann.
Die Frage, wie kommt Calysta jetzt auf den Trichter? Einfach: Ich verdiene knapp 200€ mit meiner HiWi-Stelle und kann derzeit nicht mehr arbeiten, um an die 400€-Schwelle zu gelangen (das wären 45Std. im Monat an der Uni und das kann ich bei Gott nicht aufbringen). Deswegen wäre so ein Heftchenroman (einer im Monat würde geldtechnisch genügen) schon etwas "Feines", auch wenn ich mich dafür literarisch prostituiere.

Jetzt die Frage: Wer von euch hat denn Erfahrungen mit so etwas und könnte mir Tipps geben, wie ich mich am besten an die einschlägigen Verlage wende? (auch gerne per PM)

gbwolf

Zitat von: Calysta am 08. Januar 2011, 13:00:28Deswegen wäre so ein Heftchenroman (einer im Monat würde geldtechnisch genügen) schon etwas "Feines", auch wenn ich mich dafür literarisch prostituiere.
Sei mir nicht böse, aber wenn du es so siehst, dann würde ich es sein lassen, weil dann die Gefahr groß ist, dass du keinen Spaß daran hast und deine Leser auch nicht. Es ist für mich nachvollziehbar, dass man Dinge schreibt, mit denen man sein Brot verdient und die halt keine Herzenskinder sind, aber wenn man von oben herab auf etwas schaut, das man als Nebenverdienst ansieht, dann finde ich das kritisch.
Zum Thema gibt es übrigens einen sehr lesenswerten Zeit-Artikel: Marzipanworte. Irgendwo habe ich ihn schon einmal verlinkt, aber ich erinnere mich nicht mehr.

Ungeachtet dessen schicke ich dir demnächst noch eine PN, auch wegen deiner Frage auf Facebook

Calysta

Ich nehme deine Kritik an - und ja, du hast Recht. es wäre nichts für´s Herz, sondern nur für den Geldbeutel. Vielleicht sollte ich es auch mal bei PersonalNovel versuchen, dafür hätte ich zumindest einen Mysterie-Plot, den ich mag :)

Danke schon im Voraus!

gbwolf

Was ich ganz wichtig finde - und das vermittelt der Artikel sehr schön - ist, dass man gerade bei Auftragsarbeiten an den Leser denken und seine Bedürfnisse ernst nehmen muss. Gerade, wenn man selbst Schwierigkeiten mit dem hat, was man schreibt.

JulyRose

Bei Personalnovel möchte ich noch zu bedenken geben, dass die Verkaufszahlen da je nach Thema stark variieren, und man wird ja nur nach den Verkäufen bezahlt - wenngleich quartalsweise, was die Sache angenehm macht. Trotzdem gibt es da auch Ausreißer nach unten. Ich finde Personalnovels schreiben sogar schwieriger als die Hefterl (die ich ja früher gerne geschrieben habe), weil man such da nicht so sehr auf die Figuren einlassen darf. Es muss für den Leser gemacht sein, und zwar so, dass es sich toll liest und der Leser sich wiedererkennt - idealerweise jeder Leser.

Zum Thema Bewerbung für Heftromane: am besten ist es tatsächlich, einfach mal dort anzufragen. wenn die Verlage gerade ein paar frische Stimmen suchen, dann haben sie meist auch eine genaue Vorstellung für welche Reihe.


Viel Erfolg!
Juliane

fuxli

Wenn du das Gefühl hast, dich zu prostituieren, ist ein Heftchenroman bestimmt das Falsche für dich. Wenn du es aber als Fingerübung betrachtest - warum nicht?

Außerdem kann das schon auch seinen Reiz haben. Ich habe mal in einem meiner VHS-Kurse (übrigens auch eine Möglichkeit, Geld zu verdienen) ein Hedwig-Courts-Mahler-Heftchen durchgenommen und auf Ironie untersuchen lassen. Es war erstaunlich, was dabei raus kam. Und dann haben wir zusammen auch so ein Heftchen geschrieben und hatten viel Spaß.

Franziska

im aktuellen Handbuch  für Autoren steht einiges  übers Heftromanschreiben drin. Fand ich sehr interessant zu lesen. Es werden auch verschiedene Genre und Serien vorgestellt

gbwolf

Zum Thema Heftromane schreibt übrigens just heute Tom Orgel etwas in seinem Blog. Eher mit dem gestalterischen Auge, aber er geht durchaus auch auf Reihen und Inhalte ein.

Jemand, der sich für Heftromane interessiert, kann bei Gelegenheit mal einen Thread dazu eröffnen. Ich habe das Gefühl, das Thema kommt immer wieder.

Cayen


Um selbst auch noch mal ein Lebenszeichen zu geben, ich habe dann einen "richtigen" Job angenommen, der leider zeitlich begrenzt war, aber mich schon eine ganze Zeit gut über Wasser gehalten hat. Nun suche ich wieder etwas Ähnliches... aber das Schreiben ist natürlich trotzdem die ganze Zeit im Hinterkopf.

Mittlerweile überlege ich, ein paar kleinere Dinge in kleineren Zeitungen unterzubringen. Meine Brötchen werde ich auch weiterhin richtig verdienen, aber mal ein kleines Taschengeld, wäre schon schön und sicher auch eine Streicheleinheit für die Autorenseele  ;D

Nun ist die Frage, wie kommt man mit seinen Texten daher? Schreibt erstmal eine allgemeine Email, ob überhaupt Interesse besteht, oder geht die Email gleich unter? Schickt man gleich einen fertigen Text mit? Oder eine Probe? Theoretisch könnte die Zeitung ja so frech sein, und Texte einfach so abdrucken und sagen es gibt kein Honorar.... Wie siehts mit dem Gehalt aus? Gleich mit der Tür ins Haus fallen und fragen was sie bieten würden? Oder erstmal Text unterbringen und dann weitersehen? 
Was muss man beim ersten Anschreiben von sich preis geben? Reicht der Name, oder gleich noch Adresse, Lebenslauf und Bankverbindung? Würde mir ja etwas übertrieben vorkommen für den ersten Kontakt, aber wer weiß ;)

 

Alaun

Hallo,
ich füge das mal hier ein. Ich arbeite seit über einem Jahr freiberuflich für eine Textagentur, die Bewerbungsanschreiben für Kunden erstellt. Wir Texter bekommen einen Fragebogen mit Infos vom Kunden und kreieren daraufhin ein passendes Anschreiben für die Stelle. Momentan kommen wir mit der Arbeit überhaupt nicht mehr hinterher und deshalb werden 1-2 neue Texter gesucht.

Anforderung: Germanist bzw Sprachwissenschaftler, Wohnsitz in Deutschland, Texterfahrung, Zuverlässigkeit, schnell und möglichst auch flexibel. Die Aufträge erhält man individuell zugeschickt, man kann sich die Zeit wirklich auch gut frei einteilen. Die Bezahlung ist fair, es gibt pro Anschreiben 20 Euro und für das Lektorat des dazugehörigen Lebenslaufes nochmal 5 Euro.

Mit ein wenig Erfahrung ist es kein Problem, einen kompletten Auftrag in 30-40 Minuten zu stemmen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass es echt keine Arbeit ist, die man im Akkord machen kann. Ich kann pro Tag maximal 4 Aufträge übernehmen, weil ich dann einfach "leergeschrieben" bin. Und das geht auch nicht jeden Tag. Folglich nur ein "Zubrot", das aber dadurch positiv ist, dass die Agentur sehr pünktlich zahlt und ich bisher nie Probleme hatte. Nettes Team, wirklich.

Also, wer Interesse hat, kann mir gerne eine PM schicken, dann gibts weitere Infos.

Liebe Grüße!
*Aquamarin

gbwolf

Zufällig bin ich gerade über das Biographiezentrum gestolpert. Hatte ich vor Jahren mal gefunden, aber wieder vergessen. Das ist sicherlich eine sehr anspruchsvolle Arbeit und nicht mal eben nebenher zu erledigen. Wer einen Draht zu Ghostwriting hat, für den ist es aber vielleicht ein guter Zusatzverdienst.

Thaliope

Oh, das klingt ja eigentlich schon ganz spannend. Wenn ich mal ein kleines bisschen mehr Zeit hab ...  :hmmm:

gbwolf

Zitat von: Aquamarin am 16. März 2010, 09:45:48
Das klingt ja wirklich interessant- ich war eben auf der Seite von Filmpool. Hm. Da steht allerdings, das sie Jungautoren für den Standort Hürth suchen- das heisst, man muss vor Ort sein, ja? Dann brauche ich von Berlin aus ja gar nicht erst anzufragen...  :hmmm:
Für Scripted Entertainment wird wieder gesucht: http://www.dwdl.de/jobboerse/07338_norddeichtvproduktionsgesellschaftmbh.html
Allerdings mit Erfahrung. Vielleicht kann man anfragen, inwieweit Jungredakteuer erwünscht sind.

Überhaupt finden sich auf der Seite dwdl.de ziemlich viele Job-/Volo-/Praktikumsangebote aufs dem Film- und Medienbereich. Passt nicht 100% in diesen Thread, aber vielleicht für jemanden interessant, der sich in diese Richtung orientieren möchte?