Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: lapaloma am 04. August 2006, 18:46:40

Titel: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: lapaloma am 04. August 2006, 18:46:40
Liebe Tintenzirkler
Eigentlich sind wir alle Konkurrenten
und es ist ohne weiteres möglich, dass sich unsere Manuskripte eines Tages auf dem Tisch eines Lektors begegnen und gegen einander antreten müssen.
Da ist es gut zu wissen, was die Konkurrenz so schreibt.
Aus diesem Grunde lese ich eure Bücher, auch wenn mich nicht alle interessieren. Ihr seid für mich der Massstab, nicht Dan Brown. Gleich ob Verlag oder BOD, die Beobachtung der Konkurrenz ist nicht nur spannend, sie ist auch amüsant und lehrreich. Wo sind die Stärken, wo die Schwächen? Wie ist ihr/sein Stil im Vergleich zu meinem? Was könnte ich besser oder anders machen? Natürlich ziehe ich auch den Vergleich zu den Grossen, etwa einem Hohlbein und manche schneiden dabei gar nicht so schlecht ab.
Wie haltet ihr es mit der Beobachtung eurer Mitbewerber? Oder dreht ihr im eigenen Saft?
Grüsse, Sid
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Kalderon am 04. August 2006, 19:16:01
Ich sehe grundsätzlich niemanden als einen Konkurrenten an. Konkurrenz-Denken ist nicht meine Art. Ich kann damit ehrlich nichts anfangen.

Um zu sehen oder besser zu lesen, was andere Tintenzirkler schreiben, habe ich auch Majas Buch bestellt. Ein kleiner Textauszug ist eine Sache, eine ganze Geschichte eine andere.

Ich habe das Buch aber nicht bestellt, um zu lesen, wo ich "besser" bin oder wo nicht, sondern einfach, um zu schauen, ob mir die Geschichten gefallen. Was für Ideen entwickelt wurden. Natürlich habe ich in diesem speziellem Fall auch das Handwerk im Blick, da ich ja den Autor kenne ;).

Das ist auch immer wieder eine schwierige Sache, hier im Forum: Dass man nicht um die Stärken und Schwächen der einzelnen Autoren weiß. Mich würde das auch wahnsinnig interessieren. Denn dann kann man die Schwächen umsobesser abstellen und die Stärken noch fördern.

Ich sehe hier keinen Konkurrenten, nur Verbündete. (P.S.: Außerdem schreibt, glaube ich, keiner hier solche Geschichten wie ich. Ob das gut ist oder schlecht sei dahingestellt ;).)
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Lomax am 04. August 2006, 19:30:55
Ich lese. Viel und aus den unterschiedlichsten Gründen - aber über "Konkurrenz" habe ich mir dabei bisher wenig Gedanken gemacht. Da ich aber oft in den Bereichen lese, in denen ich auch schreibe, ist die "Konkurrenzbeobachtung" wohl als Nebenwirkung mit dabei ;)
  Aber wenn ich ein Buch lesen will, weil es mich interessiert, muss ich dafür wohl kaum noch andere Gründe suchen. Und wenn mich ein Buch nicht interessiert, muss ich es auch kaum zur "Konkurrenzbeobachtung" lesen, weil es dann offenbar zu weit von "mir" entfernt ist, um noch unmittelbare Konkurrenz zu sein. Ich bin allerdings noch nie auf die Idee gekommen, etwas nur wegen eines "konkurrierenden Autors" zu lesen. Ich lese, was mir bei der Arbeit über den Weg läuft - oder ganz normal als Leser auf dem Markt.
  Bücher von bestimmten Autoren habe ich bisher nur dann gezielt gekauft, wenn ich vorher zufällig etwas von ihnen gelesen hatte und zum "Fan" geworden bin. Wie ein normaler Leser halt ;) Aber ich hab mir schon mal Bücher gekauft, weil sie ein Thema angesprochen haben, das ich auch in meinem Ideenbuch stehen habe - um festzustellen, ob meine Idee jetzt veraltet ist oder ich sie doch noch verwenden kann. Bisher habe ich immer festgestellt, dass andere Autoren nie das aus der Idee gemacht haben, was ich im Sinn hatte ;D
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Riesar am 04. August 2006, 19:57:37
Konkurenz gibt es für mich nicht, da jeder Mensch seine eigenen Fantasien in seinen Geschichten auslebt. Und schließlich kann man ja nicht die Gedanken und Träume von Schreibern vergleichen.  ;)
Der Schreibstil wäre eventuell der einzigtse Punkt, an dem von anderen Schreibern Kritik ausgeübt werden könnte. Und das ist natürlich wieder einmal eine Sache des Geschmacks.

Ich hatte letztens bei einem Gespräch mit meiner Mutter einen genialen Einfall für einen Roman oder eine Kurzgeschichte ... ja, auch Eltern können inspirieren!  :o
Das gehört hier zwar nicht in den Threat, musste aber dennoch mal ausgesprochen werden.  ::)
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Marek am 04. August 2006, 20:55:28
Ich empfinde hier eigentlich niemanden als Konkurrenten. Niemand von euch schreibt das, was ich gerne schreiben würde. Wir sind hier ja nicht auf dem Automarkt: Wer einen Toyota hat, wird sich wahrscheinlich nicht auch noch einen Renault anschaffen. Bei Büchern ist es durchaus möglich, daß ein einzelner Leser ein Buch von mir liest und ein Buch von Linda und ein Buch von Astrid (willkürliche Auswahl, bis auf mich natürlich).
Was das Konkurrieren um Verlagsverträge angeht: Mir hat noch keiner gesagt "Tut mir leid, dein Buch wollen wir nicht, wir haben schon das von Manja". Man *hat* mir gesagt "Dein Buch wollen wir nicht, es ist nicht gut genug". Das ist etwas anderes.

Natürlich vergleiche ich die Stile anderer Leute mit meinem eigenen. Dann freue ich mich entweder, daß meiner besser ist (oder ärgere mich, so es sich um ein verlegtes Buch handelt, für das ich Geld gezahlt habe), oder gräme mich, weil ich solche Perfektion nie erreichen werde - letzteres gönne ich den Betreffenden aber, ich habe Dostojewskij längst verziehen, und Astrid auch. Aber ich sehe uns hier nicht als Mitbewerber. Ich sehe uns als Interessengemeinschaft.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: MarkOh am 04. August 2006, 21:02:49
...dem ich guten Gewissens beipflichten kann.
Allerdings ärgert es mich schon ein wenig, dass mir seit langem die Zeit zum intensiven lesen fehlt. Aber ich nehme es mir immer wieder fest vor, nach dem Stapel den ich schon neu angeschafft habe auch mal zu schauen, was der eine oder andere Zintenzirkler schreibt, oder vielleicht gar schon veröffentlicht hat.
Es hat durchaus etwas für sich, von jemanden zu lesen, der einem nicht gänzlich unbekannt ist ( zumindest von den Postings her )...

Lieben Gruß
MarkOh
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Rei am 04. August 2006, 22:27:18
Ich habe angefangen, die Bücher der Tintenzirkler zu bestellen und lese sie. Aus Interesse, ja, aber nicht aus Konkurrenzdenken. Das käme mir nie in den Sinn. Wie Maja schon sagte: Ich vergleiche hier und da, freue oder ärgere mich.

Aber daß ich jemanden als knallharte Konkurrenz ansehe.. Nein. Wir alle helfen uns hier gegenseitig, und ich habe noch nicht einmal gehört, daß jemand sich eine Idee eines anderen Zirklers geklaut hätte (außer jini, aber lassen wir das Thema...  :d'oh:) und damit ein Buch veröffentlicht hätte. Dafür sind unsere Geschichten, unsere Gedanken und schlußendlich wir selbst viel zu verschieden.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Astrid am 04. August 2006, 22:38:14
Zitat von: Maja am 04. August 2006, 20:55:28
oder gräme mich, weil ich solche Perfektion nie erreichen werde - letzteres gönne ich den Betreffenden aber, ich habe Dostojewskij längst verziehen, und Astrid auch.
:hmhm?: Das beruhigt mich ja dann...  ;D

Warte, bis Glitzi draußen ist. Dann erwähnst du NIE WIEDER die Worte "Astrid" und "Perfektion" im gleichen Satz...

Und zum Thema: nö, ich betrachte euch hier nicht als Konkurrenten, aber es interessiert mich, was ihr schreibt. Einfach, weil ich immer auf der Suche nach guter Fantasy bin. :)
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Linda am 05. August 2006, 00:25:29
Hi,

ich muss zugeben, dass ich außer gelegentlichem Hineinschnuppern in die Vorstellungstexte einzelner Rubriken Texte von Mit-Zirklern in erster Linie in Fanzines (bzw bei der Auswahl derselben) gelesen habe. Hat sich einfach so ergeben.

Man merkt aber, denke ich, auch durch Postings und Schwerpunkte, die jemand setzt, ob er oder sie auf gleiche Weise tickt.  Sich dann da mit einem anderen zu vergleichen erscheint mir wenig sinnvoll.

Texte "fremder" Autoren lese ich jedoch im Rahmen einer (halb spaßeshalber, halb ernsthaft so bezeichneten) "Konkurrrenzanalyse" durchaus schon mal.  Ist immer gut, zu wissen, welche Art von Fantasy bei Verlagen und Lesern gerade gefragt ist... und zu sehen, ob man selbst da was in der Schublade oder im Exposee-Ordner liegen hat.
Aber das gehört eher zum Thema Verlagsbewerbungen.

Ich als Autorenpersönlichkeit pendele zwischen zwei Polen: dem, was ich sowieso schon (gut) kann und dem, was ich gerne können will. Oder anders gesagt, bin ich schreiberisch gesehen auf dem Weg von dem Punkt wo ich stehe, zu dem Punkt, wohin ich will. Ein anderer Autor hat andere Ideale, Ziele und nicht zuletzt auch andere Grundbedingungen als ich.
Einige werden niemals dahin kommen, wo ich heute stehe, auch unter besseren Voraussetzungen. Andere sind schon weitergekommen durch eigene Leistung, Glücksfälle ... Weitere laufen neben mir durchs Leben.
Aber da ich bloß in meinen eigenen Schuhen gehen kann und mir nun mal keine anderen passen, ist es für meinen Weg egal, wo die anderen laufen oder stehen...
Habe ich zumindest so beschlossen :-)


Gruß,

Linda
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Hyndara am 05. August 2006, 02:34:18
Sid, ich glaube, du gehst von den falschen Vorstellungen aus. Wie kann jemand mit dir in Konkurrenz treten, der gar nicht das macht, was du machst (sprich, Manuskripte an Verlage senden)? Da sehe ich keine Konkurrenz, es sei denn einseitig.

Aber gut, lassen wir die Idee mal wirken. Ich lese - zugegebenermaßen - viel. Das meiste davon wird inzwischen von mir besprochen, während  mein "privater" Bücherstapel wächst und wächst ... Lesen ist für mich immer noch ein Spaß, ein Hobby, wenn vielleicht auch etwas zeitaufwendiger als früher. Als Rezensentin versuche ich, das Buch so zu besprechen, wie ich es als diejenige hören wollte, die es geschrieben hat. Ob das tatsächlich am Ende so ist, bleibt jetzt mal dahingestellt (wohl eher nicht, aber das gehört hier nicht hin). Dennoch bleibt das Lesen für mich ein Vergnügen, auch wenn ich scherzenshalber inzwischen sage, ich müsse "arbeiten".

Das Schreiben dagegen ist etwas anderes. Da gehe ich in meine eigenen Kopfgeburten, wusel in der ausgedachten Welt herum und sehe zu, was meine Figuren da so treiben. Manchmal gelingt es mir sogar, ihnen was vorzusetzen, was sie auch annehmen. Aber das ist mein eigenes Ding, das hat mit anderen wenig bis gar nichts zu tun - abgesehen davon, daß die mich dann ertragen müssen, wenn ich wieder stundenlang anfange zu erzählen (arme Zuhörer   :schuldig:).

Konkurrenz sehe ich da nicht, in beiden Fällen. Beim Lesen denke ich nicht daran, ob das oder das besser ist, als ich es könnte. Ich gehe auf die vorhandenen Fehler ein (so sie denn vorhanden sind) und hebe die Stärken hervor. Beim Schreiben interessiert es mich schlichtweg nicht. Das Endprodukt wird eh bei mir im Regal enden, warum also einen Kopf machen?
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: MarkOh am 05. August 2006, 09:36:36
Ausschnitt:
ZitatIhr seid für mich der Massstab, nicht Dan Brown. Gleich ob Verlag oder BOD, die Beobachtung der Konkurrenz ist nicht nur spannend, sie ist auch amüsant und lehrreich

Dem stimme ich zu. Dan Brown oder Hohlbein für unsere Arbeiten als Maßstab anzusetzen wäre vielleicht auch etwas vermessen. Obwohl ich schon von Hohlbein-Büchern gelesen habe, die an Langeweile nicht zu übertreffen sein sollen. Nicht alles was aus guter Feder kommt muss zwangsläufig auch gut sein.

Ich denke eigentlich mal, dass das mit der Konkurrenz von Sid auch gar nicht ganz so gemeint war, wie es vielleicht rübergekommen ist. Die Chancen zum direkten Konkurrenten zu werden ( beide Manuskripte von Tintenzirklern auf Lektors Tisch ) stehen wohl bei 10000:1...
Doch, sicher könnte bei einem dummen Zufall auch dies passieren. Aber? Es würde ja nie jemand von uns erfahren. Also ist's letzten Endes auch egal, und in meinen Augen auch Essig mit der Konkurrenz, oder dem dazugehörenden Denken.

Ich lese eigentlich immer gerne mal so hier und da auf Euern Webseiten herum, entdecke durchaus viel Neues und Interessantes. Bei so mancher Leseprobe denke ich auch durchaus: "Uiii, wirklich nicht schlecht. Hät ich nichts dagegen, wenn's von mir gewesen wäre."
Bei anderen wiederum reichts vielleicht nur für ein:"Naja, durchaus okay, wenn auch nicht so ganz mein Fall."

Aber so richtig als "Konkurrenz beschnuppern" sehe ich das eigentlich nicht. Ich gebe mich noch immer irrreparablen Hoffnungen hin, dass meine Geschichten auf ihre Art gut sind. Für den einen oder anderen zumindest... Und da die Geschmäcker natürlich verschieden sind, muss mir nicht gefallen was andere schreiben, und anderen muss nicht gefallen was ich schreibe ( ...was bei einem Lektor dann schon problematisch wäre ).
::)
Ich denke durchaus, dass es irgendwann aus reinem Zufall mal passieren kann, und wenn auch nur bei einer Quote von 10000:1, dass zwei unserer Manuskripte auf Lektors Tisch liegen.
Nun denn, dann wird entweder das Bessere den Zuschlag erhalten, neben den hundert anderen vielleicht gar keins der beiden Beachtung finden, oder auch nur der persönliche Geschmack des Lektors eine Entscheidung herbeiführen.
In jedem Fall zuviele wenn - vielleicht - gegebenenfalls - eventuell - könne sein usw..., um hier wirklich ein Konkurrenzdenken aufkeimen zu lassen.

Lieben Gruß
MarkOh
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: lapaloma am 05. August 2006, 10:37:21
Zitat von: Hyndara am 05. August 2006, 02:34:18
Sid, ich glaube, du gehst von den falschen Vorstellungen aus. Wie kann jemand mit dir in Konkurrenz treten, der gar nicht das macht, was du machst (sprich, Manuskripte an Verlage senden)? Da sehe ich keine Konkurrenz, es sei denn einseitig.

Aber gut, lassen wir die Idee mal wirken.


Sie wirkt und wirkt, diese Idee, aber sie hat noch nicht gezündet! Ist es mir doch schleierhaft, was du damit meinst. Denn bisher habe ich keine Manuskripte an Verlage gesandt. Ich gehöre zu der von Linda so geschmähten Kategorie der Selbstverleger.  ;D (Notabene aber immer unter 'Mitwirkung' einer Lektorin)
Das könnte sich jedoch in Zukunft ändern.

PS. Natürlich habe ich bei der Eröffnung dieses Fadens punkto Konkurrenz ein wenig übertrieben, wie es meine Art ist,  doch zu einem guten Zweck: Ich wollte euch hinter dem Ofen hervorlocken.  :winke:

Grüsse, Sid
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Elena am 05. August 2006, 12:50:08
Ehrlich gesagt, bis eben habe ich da nie drüber nachgedacht.
"Konkurrenz", hm, tja, ne, irgendwie nicht, oder?
Schließlich wurde der Zirkel aus dem Anliegen heraus gegründet, einander beim Schreiben zu helfen. Dann wäre ein gleichzeitiges Konkurrenzdenken ja ziemlich dumm, weil man dann seinem "Gegner" helfen würde. Aber ganz offensichtlich liegt und das viel näher, als die anderen Schreiber als Konkurrenten anzusehen. :)

Ich denke, wir sitzen eher alle in einem Boot. Der Weg zur Veröffentlichung ist hart und steinig, wenn man nicht die Abkürzung "Selbstverlag" nimmt, und auch das ist nicht die einfachste Reise. Konkurrenzdenken würde jedem von uns schaden, eben weil wir von den anderen genauso viel lernen können wie diese von uns (bilde ich mir jetzt mal ein).

Ich lese die Werke andere Tintenzirkler ehrlich gesagt auch nur dann, wenn sie mich interessieren. Das ist auch der Grund dafür, wieso ich mir Manjas Buch noch immer nicht bestellt habe (sorry), aber ich bin einfach kein Yaoi-Fan. Majas Buch dagegen habe ich mir bestellt, weil ich von ihr die Spinnwebstadt gelesen habe und ziemlich begeistert war. Und auch damals dachte ich mir nicht "Oh mein Gott, auf dem Zirkeltreffen bringe ich sie besser schnell um die Ecke, damit sie mir nicht Konkurrenz macht", sondern "Aha, mal schauen, wie sie das macht". 

Also, das Lernen von besseren Autoren steht im Vordergrund; mit Konkurrenzdenken würde ich mir ins eigene Fleisch schneiden.

Liebe Grüße,

Elena
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Moni am 05. August 2006, 13:03:59
Zitat von: Elena am 05. August 2006, 12:50:08
Schließlich wurde der Zirkel aus dem Anliegen heraus gegründet, einander beim Schreiben zu helfen. Dann wäre ein gleichzeitiges Konkurrenzdenken ja ziemlich dumm, weil man dann seinem "Gegner" helfen würde. Aber ganz offensichtlich liegt und das viel näher, als die anderen Schreiber als Konkurrenten anzusehen. :)

Ich denke, wir sitzen eher alle in einem Boot. Der Weg zur Veröffentlichung ist hart und steinig, wenn man nicht die Abkürzung "Selbstverlag" nimmt, und auch das ist nicht die einfachste Reise. Konkurrenzdenken würde jedem von uns schaden, eben weil wir von den anderen genauso viel lernen können wie diese von uns (bilde ich mir jetzt mal ein).

So sehe ich das auch.  :jau:
Außerdem schreibe ich, weil es mir Spaß macht und es ein Hobby neben anderen ist. Ich strebe nicht unbedingt eine Verlagsveröffentlichung an und daher sehe ich niemanden der ebenfalls schreibt als Konkurrenten an.

Ich bin Vielleser, greife mir so ziemlich alles, was mir unter die Nase kommt (außer Groschenromanen und Rosa-Seiten-Romanen) und mir gefallen könnte. Wenn ich jetzt andere Autoren, sei es hier im Zirkel oder "die da draußen" schmähen würde, da sie Konkurrenz sind - was sollte ich denn da noch lesen können?  :hmhm?:

Lg
Moni
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Linda am 05. August 2006, 13:50:49
Zitat von: Sid am 05. August 2006, 10:37:21

Denn bisher habe ich keine Manuskripte an Verlage gesandt. Ich gehöre zu der von Linda so geschmähten Kategorie der Selbstverleger.  ;D (Notabene aber immer unter 'Mitwirkung' einer Lektorin)
Das könnte sich jedoch in Zukunft ändern.

Hallo Sid,

ich möchte Selbstverleger nicht schmähen. Allerdings halte ich den Tintenzirkel auch nur in Maßen für den richtigen Treffpunkt dazu (andere mögen das anders sehen).
Ich erinnere mich noch gut an die allgemeine Aufregung, als das Gerücht kolportiert würde "der Zirkel blockiert alle Agenturen". So lächerlich diese Vorstellung auch im Grunde ist (und letztlich hat sich das ja auch als heiße Luft herausgestellt), es hatten einige Mitautoren Angst um ihren geschäftlichen Ruf und haben laut überlegt, den Zirkel zu verlassen.

So, man stelle sich jetzt mal vor, wie es auf einen vorbeisurfenden Außenstehenden wirkt, wenn in einem Autorenforum sehr viel bis ausschließlich über Selbstverlag in allen Formen gesprochen wird.
Er würde sich die Texte usw womöglich gar nicht mehr ansehen, weil er davon ausgeht, die Leute haben resigniert weil sie zu oft bei Verlagen abgeblitzt sind. Und dass das vielleicht auch einen guten Grund hat. Texte sind zu schwach, Autoren sind zu zart und wenig ehrgeizig.
Ob das nun richtig ist, oder nicht, es wäre ein Eindruck, der mich beispielsweise eher von hier vertreiben würde, als mich einzuladen.
Es mag eine Berechtigung für Selbstverlag geben.  Meistens jedoch bleibt, um hier mal wieder zu zitieren, ein schaler Beigeschmack zurück.

Nochmal zum Thema Konkurrenz. Man könnte jetzt ironisch notieren, dass in diesem Zusammenhang jeder Selbstverleger ein Konkurrent weniger ist, wenn es um den Platz auf dem Schreibtisch des Lektors geht  8)
Also: mehr Selbstverleger!  ;D

Gruß,

Linda
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Miu am 06. August 2006, 14:45:20
hey

ich denke nicht in konkurrenten, sondern vielmehr in kollegen.
ich lese viel und versuche daran meinen schreibstil zu verbessern und auf ein besseres level zu bringen.
doch ich lese nur bücher, die mich interessieren und auch nur aus diesem grund. natürlich ist das auch ein wettbewerb - natürlich. aber jeder stil ist anders und ich denke, dass es auch immer auf den leser ankommt ob einem nun ein hohlbein oder ein king besser gefällt.

lg bine
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Termoniaelfe am 06. August 2006, 14:46:57
Es gibt keine Kokurenz, nur Mitbewerber ;D

Natürlich lese ich andere Bücher, um mich auf dem Laufenden zu halten, was die Autoren, die veröffentlicht haben, nun so anders machen als ich. Ich lese, um meinen Horizont zu erweitern, das Handwerk Schreiben noch besser zu beherrschen und natürlich auch um mich zu unterhalten. Und wenn es aus dem Tintenzirkel einen gibt, der es geschafft hat, dann macht mich das um so stolzer hier Mitglied zu sein und den jenigen vielleicht sogar zu kennen. Nebenbei: Maja, wann kann ich mit Engelsschatten rechnen.?;)

ZitatAstrid schrieb: Warte, bis Glitzi draußen ist. Dann erwähnst du NIE WIEDER die Worte "Astrid" und "Perfektion" im gleichen Satz...

:rofl: :rofl: :rofl:

LG
Termi
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Schelmin am 06. August 2006, 18:09:37
Ich bin gespannt auf Manjas Parodie  ;)
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Hyndara am 07. August 2006, 01:15:48
Zitat von: Sid am 05. August 2006, 10:37:21
Sie wirkt und wirkt, diese Idee, aber sie hat noch nicht gezündet! Ist es mir doch schleierhaft, was du damit meinst. Denn bisher habe ich keine Manuskripte an Verlage gesandt. Ich gehöre zu der von Linda so geschmähten Kategorie der Selbstverleger. ;D (Notabene aber immer unter 'Mitwirkung' einer Lektorin)
Das könnte sich jedoch in Zukunft ändern.

PS. Natürlich habe ich bei der Eröffnung dieses Fadens punkto Konkurrenz ein wenig übertrieben, wie es meine Art ist, doch zu einem guten Zweck: Ich wollte euch hinter dem Ofen hervorlocken. :winke:

Grüsse, Sid

Hallo Sid!

Dann mal etwas deutlicher:
Ich SCHICKE NICHTS an Verlage, ich WILL NICHT MEHR veröffentlichen. Für Selbstverlag fehlt mir das Geld (und, nebenbei bemerkt, bin ich da etwas skeptisch, nicht böse gemeint).

Wo also ist die Konkurrenz?
Konkurrenz setzt schließlich voraus, DASS der Konkurrent das gleiche macht wie man selbst (Manuskripte an Verlage senden, Selbstverlag, DKZ, und was es da noch so alles gibt). Schließt der Konkurrent sich aber selbst aus, indem er nicht in Wettbewerb mit dir geht, bezieht sich die Sache mit der Konkurrenz auf das reine Schreiben - und das ist, sorry, Unsinn.

Es gibt zig Menschen da draußen, die Geschichten schreiben, und es gibt mehr als genug, die nichts wegschicken und sich lieber selbst an ihren Geschichten erfreuen. Da hast du aber eine ziemliche Konkurrenz, wenn du gegen alle antreten willst. Respekt!

Bis denne
Hyndara
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Feuertraum am 07. August 2006, 01:37:08
Ehrlich gesagt: eigentlich sehe ich meine Mitautoren so ein winzigklitzekleines bißchen schon als Konkurrenten an. Jedoch nicht als jene, bei dem ich darauf erpicht bin, das eher meine Manuskripte als die der anderen angenommen werden.
Und auch nicht bei Problemen, die beim Schreiben auftauchen.
Aber wenn ich eine Idee habe, die ich persönlich ganz klasse finde. Da beobachte ich sie, die bösen bösen Autoren. Hatten/Haben sie dieselbe Idee? Oder ist das ganze nun doch mmmmeiiiiiiiiiiiiiinnnnnn SSSSSSSccccccccchhhhhhhhhaaaaaaaaatttttttttttzzzzzzzz ?

Und ansonsten?
Die meisten von uns haben erstmal ein primäres Ziel: Ihre Ideen, ihre Gedanken, ihre Geschichten, sprich: ihre Fantasie,  in Worte kleiden.
Vielleicht gehen auch einige einen Schritt weiter und sagen: ich will unterhalten.
Und ich will auch nicht ausschließen, das es vielleicht den einen oder anderen gibt, die nichts dagegen haben, wenn sie ein Werk veröffentlichen.
Aber sind all jene wirklich darauf erpicht, sich ein so großes Stück vom Kuchen abzuschneiden, nur um anderen zu schaden? Ich denke nicht.

In diesem Sinne

Konkurrenzlose Grüße... :D ;D ;)

Feuertraum
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: lapaloma am 07. August 2006, 07:33:06
Wunderbar! Alles lauter Freude, Eierkuchen. Keine Konkurrenz, kein Wettbewerb, nichts. Und im Notfall entzieht frau sich dem Vergleich indem sie alles für sich in der Schublade behält. Ja, wo gibts denn sowas?
Unglaublich, ihr schwindelt mich alle an!

Wettbewerb, der Wunsch, besser zu sein als die anderen, ist in unserer Gesellschaft die Triebkraft schlechthin und die Quelle des Fortschritts.
Ach was sag ich: Es ist ein Naturprinzip und hat unsere Welt erst ermöglicht. Denn es ist die Grundlage der Evolution.
Überall wo ich hinschaue herrscht Wettbewerb, auch bei den Künstlern. Nur hier im Tintenzirkel nicht? Ja, wollt ihr denn nicht besser schreiben können als die anderen? Ist es euer Ziel, in der Masse als Nobody unterzugehen?
Das ist ....aussergewöhnlich!

Was mich betrifft, ich wünsche mir besser schreiben zu können, als meine lieben Kolleginnen und Kollegen, ja, auch besser als dieser Langweiler Hohlbein.

Man darf doch wohl noch träumen dürfen, oder?

Liebe Grüsse, Sid

PS. Achtung Satire!


Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Termoniaelfe am 07. August 2006, 10:28:47
ZitatMan darf doch wohl noch träumen dürfen, oder?

Das ist genau der Punkt, Sid. Und da ich es satt habe, nur davon zu träumen, setze ich alles daran, meinen Traum zu verwirklichen. Ja, ich sag es frei heraus: Ich will mich abheben, von anderen Autoren. Ich schicke mein MS nicht ins Rennen, mit  tausenden anderen, nur um dabei gewesen zu sein. Nein  ICH WILL GEWINNEN.



ZitatWas mich betrifft, ich wünsche mir besser schreiben zu können, als meine lieben Kolleginnen und Kollegen...

Es wird immer einen geben, der besser ist.  Ich zumindest, möchte so gut schreiben, wie die, die es geschafft haben.


LG
Termi
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: MarkOh am 07. August 2006, 10:49:29
Dem kann ich mich bedenkenlos anschließen...

ZitatMan darf doch wohl noch träumen dürfen, oder?

Mache ich manchmal viel zu oft.

ZitatEs wird immer einen geben, der besser ist.  Ich zumindest, möchte so gut schreiben, wie die, die es geschafft haben.

Dem stimme ich ebenfalls voll und ganz zu.
Irgendwo muss man schon anerkennen, dass es ein gewisses Konkurrenzdenken geben muss. Denn sonst würde niemand bei einem der unzähligen Wettbewerbe mitmachen oder niemand etwas an die entsprechenden Verlage schicken. Also ganz unrecht hat Sid da sicher nicht, auch wenn ein solches Konkurrenzdenken hier im Zirkel weniger in Erscheinung tritt. Spätestens beim Wettbewerb selbst oder den berühmten zwei Manuskripten auf dem Lektorentisch sieht es dann wohl anders aus...

Lieben Gruß
MarkOh



Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Manja_Bindig am 07. August 2006, 10:52:05
Sid, du gehst hier EXTREM von einer falschen(was heißt falsch... ABSURD trifft es eher) aus.
Ich schreibe.
Maja schreibt.
Elena schreibt.
Astrid schreibt.
Linda schreibt.

Alle schreiben wir Fantasy und alle schreiben wir gut(außer mir ;) ).
Aber wir schreiben alle unterschiedlich und alle auf UNSERE Weise gut.
Beispiel:
Gib uns ein Stichwot, zum Beispiel den Satz "Na dann geh doch.". Dazu lass uns eine kurze Geschichte schreiben.
Du wirst sehen, so viele Bewerber an diesem "Wettbewerb" wie du hast, so viele unterschiedliche Geschichten. Sie können sich ähneln(der Satz ist relativ eindeutig in der Assoziation), aber sie sind trotzdem unterschiedlich.
Und es wird nie vorkommen, dass ein Verlag mich nicht annimmt, weil schon Maja im Programm ist(um den Spieß umzudrehen). Wenn die mich nicht wollen, wollen die mich nicht. Punktum.

Und nein, ich betrachte keinen hier als Konkurenz. Niemand wird EXAKT die gleiche Idee wie ich haben. Vielleicht das gleiche Prinzip, aber die Feinheiten sind immer noch meine Sache. Und mein Stil auch.

Wo Konkurenz besteht ist vielleicht in Puncto veröffentlichung.
Und da geh ich so ran: Ich schreib, so gut ich kann. Wenn ich gewinne, toll. Wenn nicht, lags halb an mir(nicht gut genug geschrieben) und am Geschmack der Lektoren.
Immerhin bin ich gut genug, noch nie in einer Vorrunde rausgeflogen zu sein(außer bei einer Journalistikschule in Hamburg - und das zählt in diesem Zusammenhang nicht). Alles was danach kommt, ist reine Glückssache.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: MarkOh am 07. August 2006, 11:28:02
Ich denke mal, man muss unterscheiden können, wie man das Thema Konkurrenz angeht. In einem Spiel tritt man auch zwangsläufig gegen manch andere Konkurrenten an. Aber dennoch gönne ich dem anderen durchaus den verdienten Sieg.

Vielleicht habe ich auch nicht gut genug gespielt, um siegen zu können...

Vielleicht war es ja ein Glücksspiel, und das Glück war nicht auf meiner Seite...

Vielleicht war es auch Geschmacksfrage, und ein anderer hätte mir den Zuschlag gegeben...

Konkurrenz darf man auch nicht immer gleich als Feindschaft ansehen ( im überzogenem Sinne natürlich ). Ich für meinen Teil gönne jedem seinen Erfolg hier, denn jeder hat dafür hart gearbeitet. Und so ehrlich ich mich über so manchen Glückwunsch zu meiner Buchveröffentlichung ( ...wenn auch über BoD ) gefreut habe, so ehrlich freue ich mich, wenn der Eine oder Andere in einem Wettbewerb gewinnt, von einem Verlag angenommen wird, oder mirwegen sein Buch auch im Selbstverlag herausbringt... Glaube, wenn es mal so werden würde, dass ich mich für andere nicht mehr freuen kann, dann kann ich mich auch nicht mehr über meine eigenen Erfolge freuen... Allerdings glaube ich nicht, dass die Aussage von Sid so gemeint war. Denke, er sieht das im einzelnen ebenso...

Lieben Gruß
MarkOh
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Rei am 07. August 2006, 11:32:05
Zitat von: Sid am 07. August 2006, 07:33:06
Wunderbar! Alles lauter Freude, Eierkuchen. Keine Konkurrenz, kein Wettbewerb, nichts. Und im Notfall entzieht frau sich dem Vergleich indem sie alles für sich in der Schublade behält. Ja, wo gibts denn sowas?
Unglaublich, ihr schwindelt mich alle an!
Hmm, das denke ich nicht. Warum sollten wir uns gegenseitig bekämpfen und zerfleischen, wenn es doch viel einfacher miteinander geht? Und ich gebe es zu, es gibt viele Schreibsituationen, wo mir hier wunderbar geholfen wurde. Und aus den vielen Vorschlägen sind wieder andere Ideen geworden. Was will ich denn mehr?

Solange wir uns hier wohl fühlen, uns vertrauen und gegenseitig helfen, gibt es auch kein Konkurrenzdenken. Wir meinen es ehrlich miteinander, auch wenn das vielleicht für Dich ungewöhnlich klingen mag. Wir mögen uns, obwohl wir uns teilweise noch nie gesehen haben, überall verteilt wohnen und auch in vielen Dingen unterschiedlich sind.

Wenn ich in Konkurrenz denken würde, hätte ich mir hier sicherlich nicht angemeldet.

Ich freue mich, wenn jemand eien Veröffentlichung geschafft hat, ja, und ich ärgere mich auch, wenn ich es wieder einmal nicht geschafft habe. Aber daran wird sicherlich kein Tintenzirkler schuld sein. Und wenn, was solls? War er oder sie eben besser als ich. Soviel Anstand, daß man ein guter Verlierer ist, sollte schon vorhanden sein...
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Manja_Bindig am 07. August 2006, 11:43:50
Das unterschreib ich.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Kristin am 07. August 2006, 12:07:40
Ich kann mit diesem Konkurrenzdenken auch nichts anfangen. Jedes gute Buch ist es wert veröffentlicht zu werden und je mehr es davon gibt, desto besser  ;) Schließlich bin ich nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Leserin.
Ich glaube nicht, dass einer von uns nicht veröffentlicht wird, weil ein anderer besser war. Wenn das Buch gewisse Kriterien nicht erfüllt, wird es so oder so nicht veröffentlicht. Wenn ein Verlag zwei wunderbare Bücher auf dem Tisch hat, die gerade ins Programm passen, wird er wohl auch beide veröffentlichen.
Würde ich anders denken, hätte ich auch www.neue-schriftsteller.de nicht ins Leben gerufen. Das Motto der Seite sagt eigentlich alles: "Neue Schriftsteller braucht das Land!"
(Übrigens ist mein Forum gerade down - Hackerangriff. Ich kümmere mich nachher aber darum.)

VG
Kristin
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: lapaloma am 07. August 2006, 12:21:04
Liebe MitbewerberInnen,
Konkurrenz ist nicht per se böse und man muss sich nicht die Köpfe einschlagen, sondern kann auch unter Konkurrenten durchaus gesittet und freundschaftlich miteinander umgehen.
Natürlich gönne ich es jedem, der es schafft.....und ich werde genau schauen und analysieren, wieso er oder sie es geschafft hat  ;)
Und natürlich seid ihr für mich, liebe Tintenzirkler, in erster Linie Kolleginnen und Kollegen, die ich gerne mag (sonst würde ich nicht mit euch streiten).
Doch Wettbewerb muss sein. Er ist der Anreiz dafür, besser zu werden und ich denke, wir sollten alle danach streben, uns dauernd zu verbessern.
Zufriedenheit scheint uns allen zwar ein erstrebenswerter Zustand, aber sie ist vergleichbar mit der Entropie, sie bedeutet das Ende aller Dinge - Stillstand.
Es sind die Unzufriedenen, welche die Räder der Welt drehen.
Liebe Grüsse, Sid

PS. Ich hasse Eierkuchen und Sülze  :rofl:
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Manja_Bindig am 07. August 2006, 13:03:50
Man muss nicht unzufrieden mit sich sein, um sich weiterentwickeln zu wollen.
Unzufriedenheit und Konkurrenzdenken schaffen Neid und Missgunst. Und das vergiftet die Arbeit.
Es gibt etliches an meiner schreiberei, was ich verbessern will. Das läuft unter "nicht wirklich gut". "Unzufrieden" zu sein verbiete ich mir genauso, wie "zufrieden" zu sein. Ich will mich einfach immer weiter entwickeln. Punktum.
Und dabei kann der zirkel sehr gut helfen. Könnte er schlecht, wenn ich hier alle als Konkurrenz betrachtete.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Feuertraum am 07. August 2006, 13:15:05
ZitatWettbewerb, der Wunsch, besser zu sein als die anderen, ist in unserer Gesellschaft die Triebkraft schlechthin und die Quelle des Fortschritts.

Das kommt drauf an: Manche Menschen suchen eher das Friedlebende und gehen Konflikten aus dem Weg. Von daher ist diese Aussage meines Erachtens ein Schubladendenken

ZitatAch was sag ich: Es ist ein Naturprinzip und hat unsere Welt erst ermöglicht. Denn es ist die Grundlage der Evolution.

Dem, lieber Sid, muß ich widersprechen: Nicht das Konkurrenzdenken ist die Grundlage der Evolution, sondern vielmehr das Umstellen der Gene eines Lebewesens aufgrund topographischer bzw. klimatischer Veränderungen.

Aber, lieber Sid, ich glaube, es gibt einen ganz einfachen Grund, warum wir anderen Tintenzirkler uns hinstellen und nicht von Konkurrenz sprechen.
Es ist ganz einfach Angst!
Jawohl, wir haben Angst!
Denn wenn wir sagen, wir sind Konkurrenten, dann kommt wahrscheinlich gleich Sid vorbei, haut uns auf die Finger und fragt: "Wer hat`s erfunden...?"  ;D ;D ;D

Konkurrenzloser Gruß

Feuertraum
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: lapaloma am 07. August 2006, 13:18:07
Zitat von: Manja_Bindig am 07. August 2006, 13:03:50
Man muss nicht unzufrieden mit sich sein, um sich weiterentwickeln zu wollen.
Unzufriedenheit und Konkurrenzdenken schaffen Neid und Missgunst. Und das vergiftet die Arbeit.
Es gibt etliches an meiner schreiberei, was ich verbessern will. Das läuft unter "nicht wirklich gut". "Unzufrieden" zu sein verbiete ich mir genauso, wie "zufrieden" zu sein. Ich will mich einfach immer weiter entwickeln. Punktum.
Und dabei kann der zirkel sehr gut helfen. Könnte er schlecht, wenn ich hier alle als Konkurrenz betrachtete.

Du willst dich einfach immer weiter entwickeln, das ist gut! Aber hast du schon mal die Triebfeder hinterfragt, die dahinter steckt?
Aha, du erlaubst dir weder zufrieden, noch unzufrieden zu sein - der grosse Spagat über dem absoluten Nichts?  :laken:

Ich erlaube mir beides. Mit einigem bin ich zufrieden, mit anderem nicht und das will ich verbessern.
Konkurrenzdenken kann Missgunst und Neid schaffen, das muss aber nicht sein. Ich sehe es eben mehr von der sportlichen Seite und da gehören Fairness und Respekt dazu!

Du kannst nirgends soviel lernen, wie bei der Konkurrenz.

Liebe Grüsse von Sid, deinem speziellen Konkurrenten  :vibes:
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Termoniaelfe am 07. August 2006, 13:29:47
Ich hatte mal einen Mail- Kontakt mit einer recht bekannten Autorin und bat sie doch mal einen Blick in mein MS zu werfen. Sie lehnte es kategorisch ab und begründete dies so.

Sie sagte mir, das sie niemals andere MS lesen würde, da das Konkurrenzdenken unter den Autoren so enorm hoch sei und sie nicht wolle, dass es hinterher heißt, sie hätte irgendwelche Ideen geklaut.

Ich bin da eher offen. Nun muss ich aber auch sagen, dass ich A- noch nix veröffentlicht habe und B- aber auch so ehrlich zu mir und meinen Mitautoren bin, und niemals auf die Idee kommen würde, anderen eine Idee zu klauen. Denn wenn ich das tue, dann gestehe ich mir selber ein, dass ich es nicht drauf habe. Ich habe hier im Zirkel und anderswo schon eine Menge an Texten gelesen, von denen ich sehr begeistert war, ich sage nur Maja und Monis "Flöte aus Eis" oder Schelmins Wichtel und Stadtwachengeschichten und , und.
Ich bin einfach stolz, dass ich diese Leute, wenn auch nur virtuell, kenne und wünsche mir, dass ihr Talent nicht unentdeckt bleibt. Und wenn ich ein MS zu einem Wettbewerb einschicke und weiß, das andere aus dem Zirkel, oder  Federfeuer dies auch getan haben, dann sehe auch ich selbstverständlich gern den "Pokal" in den Händen von den Leuten, die mir etwas bedeuten und ungern bei Autoren, die mir unbekannt sind.

LG Termi
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Manja_Bindig am 07. August 2006, 13:30:01
Ich will einfach besser schreiben, als ich es jetzt tue. Triebfeder genug?

Nein sid, du bist keine Konkurrenz für mich - ich bin ohnehin perfekt! ;D
(kleiner Scherz)
Betrachte dich nie als meine Konkurrenz. Du kannst mich als DEINE Konkurrenz betrachten, wenn du willst - aber DU bist nicht MEIN Konkurrent.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Lomax am 07. August 2006, 13:31:17
Zitat von: Sid am 07. August 2006, 07:33:06
Wettbewerb, der Wunsch, besser zu sein als die anderen, ist in unserer Gesellschaft die Triebkraft schlechthin und die Quelle des Fortschritts.
... Überall wo ich hinschaue herrscht Wettbewerb, auch bei den Künstlern. Nur hier im Tintenzirkel nicht?
Die Prämisse mag stimmen, aber die Schlussfolgerung ist nicht zwangsläufig. Dazwischen liegen zwei logische Kurz-Schlüsse ;)

Zum einen entsteht Konkurrenz nicht zwangsläufig, wenn sich zwei Leute dasselbe tun: Wenn zwei Kaufleute sich am selben Ort ansiedeln, sind sie nicht unbedingt "Konkurrenten". Das werden sie allenfalls dann, wenn sie dasselbe anbieten. Wenn sie dasselbe anbieten, aber nur regional und nicht am selben Ort, entsteht ebenfalls keine Konkurrenz. Etc.
  Es gibt also neben der "vergleichbaren Tätigkeit" noch viele andere Faktoren, die notwendig sind, um eine Konkurrenz entstehen zu lassen; und diese Faktoren sind nicht zwischen allen Mitgliedern des Tintenzirkels zwangsläufig gegeben - manchmal vielleicht mehr, manchmal weniger, manchmal überhaupt nicht.
  Ich selbst habe ja auch eine Zeitlang einen Kleinstverlag betrieben, um Fanzine-Publikationen herauszugeben. Trotzdem stand ich nie in Konkurrenz zu richtigen Verlagen - weil die Geschäftsziele ganz andere waren. Ich wollte nie einen Gewinn damit erzielen, aber ich hatte Spaß an der Sache, und zwar am Machen an sich mehr als am Verkauf. Mein Gewinn war wohl in erster Linie, dass ich viel dabei gelernt habe :) Außerdem, gerade weil ich keinen Wert aufs verkaufen legte, konnte ich inhaltlich das bringen, was mir Spaß machte - und auch Spaß ist ein Wert an sich, solange es nur um Hobbys geht.
  Und genauso muss man auch Hobbyschreibern zubilligen, dass sie womöglich ganz andere und nicht vergleichbare Gründe für ihr Schreiben haben, ohne das gleich als "Flucht" oder "Schutzbehauptung" abzutun.
  Das eigene Erleben ist halt nur eine schmale Basis für Verallgemeinerungen.

Zweitens besteht ein Unterschied zwischen "Konkurrenz" und "Wettbewerb". Während meines BWL-Studiums habe ich gelernt, dass eine Monopolstellung nicht immer gut fürs Geschäft ist - ein Geschäft braucht eine gewisse Masse, um optimal wahrgenommen zu werden. Wenn man die allein nicht stellen kann, ist es wichtig, einen "Wettbewerb" zu haben, der Kunden anlockt - und damit besteht dieser Wettbewerb auf der einen Seite zwar aus Konkurrenten, die aber zugleich auch Partner sind, die das eigene Geschäft stützen.
  Wenn ich also das einzige Kaufhaus am Ort aufmache, muss ich damit rechnen, dass kein Schwein kommt. Wenn fünf Kaufhäuser dicht zusammenstehen, bilden sie aber möglicherweise eine attraktive Innenstadt, deren Einzugsbereich so weit reicht, dass jeder der fünf "Wettbewerber" mehr verdient als einer von ihnen als Monopolist erwarten könnte.
  Nicht jeder Wettbewerb lässt sich auf Konkurrenz reduzieren, und das habe ich selbst auch schon im Verlagsgeschäft erfahren: Nachdem Heyne verkauft wurde und seine Fantasy-Sparte abtrat, hatte mein Chef im Verlag durchaus Sorgen geäußert: Wenn nämlich Konkurrenten verschwinden, schafft das mehr Platz für die Bücher in den Fantasy-Regalen der Buchhandlungen. Wenn aber eine gewisse kritische Masse an Angebot unterschritten wird, kann das dazu führen, dass die Buchhandlungen das Fantasy-Regal insgesamt abmontieren und insgesamt weniger bestellen, die dann auch noch ins allgemeine Autorenalphabet einsortiert wird. Und das wäre ein herber Schlag für die Verkäufe der übrig gebliebenen "Konkurrenten".
  Zum Glück ist das für die Fantasy nicht geschehen, weil es keine weiteren Einbrüche gab, Piper sein Programm entsprechend ausgebaut habt, der Markt an sich boomte und auch Heyne sich jetzt ein neues Programm zusammenstellt. Aber gerade im kleinen Bereich der Fantasy ist die Grenze zwischen "Konkurrent" und "Mitstreiter" schmal. Wir wenigen, wir glücklichen wenigen ...

Also: Es gibt wohl eine Konkurrenz zwischen dem ein oder anderen Tintenzirkler, in dem ein oder anderen konkreten Fall. Aber die wenigsten können sich wohl auf breiter Front als regelmäßige "Konkurrenten" ansehen, und manche werden nie in Konkurrenz zueinander treten. So vielfältig sind die Verhältnisse hier, und das ist eigentlich auch nicht so außergewöhnlich ;)
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: lapaloma am 07. August 2006, 14:32:07
Zitat von: Manja_Bindig am 07. August 2006, 13:30:01
Ich will einfach besser schreiben, als ich es jetzt tue. Triebfeder genug?

Nein sid, du bist keine Konkurrenz für mich - ich bin ohnehin perfekt! ;D
(kleiner Scherz)
Betrachte dich nie als meine Konkurrenz. Du kannst mich als DEINE Konkurrenz betrachten, wenn du willst - aber DU bist nicht MEIN Konkurrent.
Nein Manja, wir beide werden nie Konkurrenten sein, da hast Du Recht.
Wäre auch zu komisch: ein junges holdes Fräulein gegen einen alten Sack  :rofl:
Das was du schreibst, könnt ich nie schreiben und das was ich schreibe, wirst du erst schreiben können, wenn ich die Radieschen von unten angucke.

@lomax: Du hast meine Schwarz-Weiss-Skizze perfekt ausdetailliert - kann ich alles voll unterschreiben. Allerdings...müsste das ein Lektor nicht kürzer hinkriegen?
Genug der Scherze: Ist es tatsächlich so, wie Termi sagt, dass unter Profi-Autoren das Konkurrenzdenken sehr ausgeprägt ist? Was meinst Du dazu?
Liebe Grüsse, Sid
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Lomax am 07. August 2006, 16:29:41
Zitat von: Sid am 07. August 2006, 14:32:07
Allerdings...müsste das ein Lektor nicht kürzer hinkriegen?
Wie ich an anderer Stelle schon sagte: Sich selbst kann man noch am schlechtesten lektorieren (gute Ausrede, um ungestört weiter schwafeln zu können) ;)
Zitat von: Sid am 07. August 2006, 14:32:07
Ist es tatsächlich so, wie Termi sagt, dass unter Profi-Autoren das Konkurrenzdenken sehr ausgeprägt ist?
Wäre mir speziell als eigenständiges Phänomen noch nicht aufgefallen. Diese Streitigkeiten um "geklaute Ideen" kenne ich auch eher unter Beteiligung von Nicht-Profis - obwohl es natürlich auch Konkurrenz und sogar Klagen gibt. Meinem Empfinden nach allerdings weniger als beispielsweise in der Musik- und Filmbranche.
  Aber möglicherweise hängt es auch vom Genre ab. Von anderer Stelle habe ich gehört, dass beispielsweise im Krimibereich raue Sitten herrschen, zumindest in einer gewissen Autorenszene. Aber wie gesagt, dazu weiß ich aus eigener Anschauung nichts ... Und offen zugeben tut es sowieso niemand ;) Also steckt man entweder in den Kreisen drin und spürt die Spannung, oder man bekommt nur zufällig einzelne Auswüchse mit, aus denen man seine Schlüsse ziehen kann - oder auch nicht.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Kalderon am 07. August 2006, 17:39:49
Ich finde das Vertrauen auch sehr wichtig. Wenn ich wüsste, dass man mich hier als Konkurrenten ansieht, könnte ich niemanden mehr nach der Meinung zu etwas fragen, weil ich dann befürchten müsste, falsche Antworten zu bekommen - absichtlich. Das wäre furchtbar. Dann wäre ich hier auch ganz schnell weg.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Termoniaelfe am 07. August 2006, 17:43:27
Zitatund das was ich schreibe, wirst du erst schreiben können, wenn ich die Radieschen von unten angucke.

Ich will mich ja nicht einmischen, aber ich denke nicht, dass Manja jemals so schreiben möchte wie du auch wenn sie es könnte. Sie hat einen ganz anderen, eigenen Stil.

LG
Termi
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: lapaloma am 07. August 2006, 18:45:28
Zitat von: Termoniaelfe am 07. August 2006, 17:43:27
Zitatund das was ich schreibe, wirst du erst schreiben können, wenn ich die Radieschen von unten angucke.

Ich will mich ja nicht einmischen, aber ich denke nicht, dass Manja jemals so schreiben möchte wie du auch wenn sie es könnte. Sie hat einen ganz anderen, eigenen Stil.

LG
Termi
Damit hast du dich aber schon eingemischt, verehrtes Thermili*

Da bin ich mir nicht so sicher, diese Welt hält manche verwunderliche Überraschung bereit. Natürlich hat jeder seinen Stil, auch wenn sich einige gleichen, wie ein Ei dem anderen. Aber eigentlich habe ich mehr die Thematik gemeint.
Schade nur, dass ich Manjas Buch noch nicht lesen konnte - es ist hierzulande nicht erhältlich, auch nicht über Amazon.

Liebe Grüsse, Sid 

*Nette Verniedlichungsform in meiner Gegend, nicht böse.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Manja_Bindig am 07. August 2006, 19:07:33
Sid, du wirst beleidigend.
Niemand lässt sich gern als "junge Göre" bezeichnen, nicht mal im Spaß.
Und um ehrlich zu sien - nimms nicht persönlich, aber kannst du dir vorstellen, dass ich gar nciht so schreiben WILL wie du? Dass ich meinen Stil, so verbesserungswürdig er ist, liebe?

Und wage es nicht, mich nochmal als Göre zu bezeichnen.

Im Übrigen - wenn wir für dich alle Konkurrenten sind, frage ich mich, warum du hier bist. Ich will dich hier nicht vergraulen, aber die Frage stellt sich mir trotzdem.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Rei am 07. August 2006, 19:17:20
Ich frage mich ehrlich, was diese Diskussion soll.

Was möchtest Du uns konkret sagen, Sid? Daß wir ein Haufen verblendeter Träumer sind, die noch nicht in der Realität angekommen sind? Daß wir mißtrauischer den anderen Zirklern gegenüber sein sollen? Was? Entweder bin ich zu doof, die Message zu verstehen oder es gibt schlichtweg keine. Oder Du willst nur Unmut verbreiten, obwohl ich mich dann wiederum frage... Warum das?

Der Zirkel ist gut so, wie er ist. Ansonsten wäre er anders. Ansonsten wären andere Leute hier. Aber ich mit Sicherheit nicht!
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Marek am 07. August 2006, 19:57:05
Jeder hat hier selbst in der Hand, wie sehr er den anderen traut und wieviel er von sich und seinen Geschichten preisgibt. Niemand wird zu irgendwas gezwungen. Umgekehrt kann ich ja auch sagen: Ihr seid keine Konkurrenten für mich und werdet es niemals sein. Ihr seid nur potentielle Käufer meiner Bücher.
Ist das ein besserer Ansatz?
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: lapaloma am 07. August 2006, 20:04:52
Zitat von: Rei am 07. August 2006, 19:17:20
Ich frage mich ehrlich, was diese Diskussion soll.

Was möchtest Du uns konkret sagen, Sid? Daß wir ein Haufen verblendeter Träumer sind, die noch nicht in der Realität angekommen sind? Daß wir mißtrauischer den anderen Zirklern gegenüber sein sollen? Was? Entweder bin ich zu doof, die Message zu verstehen oder es gibt schlichtweg keine. Oder Du willst nur Unmut verbreiten, obwohl ich mich dann wiederum frage... Warum das?

Der Zirkel ist gut so, wie er ist. Ansonsten wäre er anders. Ansonsten wären andere Leute hier. Aber ich mit Sicherheit nicht!

@Manja: Ich bitte Dich tausend Mal um Entschuldigung, verehrte Manja, ich wollte dich keinesfalls beleidigen. Ich hätte es wissen müssen.

@Rei: Nein, Deine Unterstellungen treffen in keinem Fall zu. Es tut mir leid, dass es mir nicht gelungen ist, mich verständlich auszudrücken.

Liebe Grüsse, Sid   


Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Azrael am 07. August 2006, 21:40:53
Also, ich hab mir das jetzt alles hier sehr gründlich durchgelesen und ich bin gerade sehr schockiert, weil eine gewisse Person recht hatte mit dem was sie mir sagte

So, was heißt das jetzt genau - also dazu muss ich mal etwas weiter ausholen ....

Also, da ich jetzt Semesterferien habe, habe ich einen Schreibkurs in der Sommeruni belegt am Institut für Germanistik und Belletristik. Eigentlich habe ich mich dazu nur entschieden, weil er gratis ist und sich einige bekannte Verlage angekündigt haben mal vorbeizuschauen und ein bisschen Vitamin B kann ja nicht schaden .... Anfangs war ich sehr skeptisch gegenüber diesem kurs eingestellt, aber mittlerweile macht es mir sehr großen spass, da man sehr viel dabei lernt.

vor zwei tagen hatten wir ein paar herren von einem großen deutschen Verlag - und zwar vom Lektorat persönlich - und was uns da gesagt wurde hat uns erst mal ordentlich schockiert

Einer der Herren fragte uns, warum wir eigentlich hier sind?

Es kamen die üblichen Antworten, wie weil wir was lernen wollen, weil wir es lieben zu schreiben, veröffentlichen wollen und und und .....
Der Lektor lachte und sagte schließlich, das wir nicht ehrlich zu uns sind und fragte uns noch einmal warum wir hier sind?

Die Antwort, die er uns dann gab hat uns schlecht hin aus den Socken gehauen - er sagte, wir sind nicht hier, um etwas zu lernen oder weil wir gerne schreiben - natürlich wäre das für uns auch sehr wichtig, doch der eigentliche Grund für unsere Anwesenheit ist, weil wir schauen wollen, was die Konkurrenz so drauf hat

Das hat uns mal überrascht, wie ihr euch sicherlich gut vorstellen könnt - mich hat es auch aus den Socken gehauen :o und ich habe eine ganze Nacht lang darüber nachgedacht - und über das, was ich so gelernt habe und dieser Lektor noch darüber gesagt hatte. schließlich kam ich zu folgenden für mich sehr entscheidenden Ergebnis:

Natürlich war ich nicht nur hier, um zu lernen und das nötige Vitamin B zu erschnuppern und auszumachen - ich war auch hier um die Konkurrenz abzuchecken. Doch wieso? Hab ich das wirklich nötig? Nein, eigentlich nicht - aber wie immer handelt man als Mensch immer nach seinen Instinkten und meist unbewusst! Doch warum war ich dann hier? Weil ich unsicher bin? Neugierig auf die Anderen? Weil die anderen vielleicht noch besser als ich sein könnten? Vielleicht, denn Unsicherheit ist des Menschen größter Feind.

Da ich nun auch Psychologin bin und das ganze auch menschlich sehe, dachte ich mir es ist vollkommen normal neugierig zu sein.
Ich kann von mir behaupten, dass ich sehr ehrgeizig bin in allem was ich tue und verfolge. Aber das heißt nicht, dass es etwas Schlechtes ist, denn ich habe mich selbst nicht aus den Augen verloren und trotz meines enormen Ergeizes nie vergessen ein Mensch zu bleiben und anderen zu Helfen. Doch ehrgeizige Menschen sind dafür bekannt das sie auch erfolgsuchend sind. War oder bin ich auf der Suche nach Erfolg und Anerkennung?

Die Antwort ist einfach: natürlich trifft das zu - wer sucht nicht nach Anerkennung und Erfolg für das was er tut? Wenn man etwas sät will man auch die Loorbeeren ernten, oder? Und ein paar Streicheleinheiten für die harte Arbeit und für die Seele will doch jeder haben. 

Sind wir mal ehrlich zu uns selbst, wer von der Schreiberei leben will und sich selbstverwirklichen - der ist auf Erfolg angewiesen - er braucht ihn, sonst überlebt er in diesem Markt nicht und genau das hat auch der Lektor zu uns gesagt. Das ist, so denk ich, auch logisch geschlossen. Aber waren wir deshalb wirklich in diesem Kurs? Ich denke ja, wenn ich ehrlich bin, hat es mich schon interessiert, was die anderen so drauf haben. Aber das war nicht der einzige Grund. Ich denke, dass jeder gerne wissen möchte, wo er auf der Erfolgsleiter steht und wo sich die anderenbefinden? Wen muss ich überbieten um die Spitze zu erreichen oder den Wettbewerb zu gewinnen?

Das klingt total hart - aber der Lektor meinte, dass dieses Denken vollkommen normal ist und wir uns deshalb nicht schämen oder schlecht fühlen sollen, denn es wäre der Motor, der uns antreibt. Ohne ihn gibt es keinen Erfolg und kein Geld auf dem Konto - nur Autoren, die Erfolg haben, verkaufen sich auch und ernten ihre Früchte - die anderen seien nur lästige Mitläufer in diesem brutalen System, wo es darum geht erfolgreich zu sein oder in der Versenkung zu verschwinden - so der Lektor wörtlich. Und genauso fies und gemein, wie es da steht hat er es auch gesagt.

In meinen Kursen zum Thema schreiben hab ich viel darüber gelernt, wie man den Text anderer liest, um daraus etwas für sich selbst zu lernen - ich muss sagen, dass ich das nach wie vor tue - wenn ich etwas lese - dann lese ich es nicht nur weil es mich interessiert oder weil es mir Spass macht, ich lese es auch mit den Augen eines kritischen Analytikers, der genau schaut, wie der andere es "macht", um daraus zu lernen. Und da kann man eine Menge lernen

Natürlich fiel bei diesem Gespräch über Konkurrenz auch das Wort Autorenforen. Der Lektor meinte, dass die Mitgliedschaft in einem Forum in erster Linie nichts anderes sei als ein gegenseitiges abchecken und analysieren der Konkurrenten und wer etwas anderes behauptet belügt sich selbst. Das hat mich ebenso nachdenklich gestimmt!

Bin ich wirklich nur hier um andere auszuspionieren? Bin ich im Grunde nichts anderes als ein Jack Bauer, der im Undercovereinsatz mögliche Mitkonkurrenten ausspioniert, um zu erfehren, wie es um die Mission "Erfolg" steht? Versteht mich jetzt nicht falsch, Leute  aber im Grunde sind wir alle Konkurrenten - auch wenn wir uns gegenseitig schätzen, helfen, aufmuntern, trösten, herzigen, miteinander albern und lachen und vielleicht auch weinen. Aber das muss nichts Negatives sein. Auf dem Markt sind und bleiben wir  Konkurrenten. Vielleicht hat der eine oder der andere eine andere Einstellung zu diesem Wort oder definiert es vielleicht anders,  oder geht auch anders damit um, aber im Kerngerüst ist es so.

Ich seh es so: ich habe akzeptiert, dass ich Konkurrenten um mich habe, sowohl im Beruf, wie in meinem Hobby oder privat. Die Frage ist nur, wie geht man damit um? Für mich sind die Mitglieder des Zirkels in erster Linie liebe  Kollegen und Gleichgesinnte - und Kollegen und Gleichgesinnte sind etwas wunderbares - manche liebt man - manche schätz man, mit anderen ist man eng befreundet und teilt privates miteinander, andere sind gute Freunde oder Mentoren, andere meidet man, über andere ärgert man sich hin und wieder und wieder anderen geht man eben aus dem Weg. Und ich selbst sehe mich auch als Kollegin und Gleichgesinnte von euch - die mit euch so manche Träume, Freundschaften, Vertrauen, Ängste, und Wünsche teilt.
Ich musste erst kürzlich im Kino über etwas sehr witziges lachen - da gab es einen Codex der Piraten, an den Pirat sich halten musste. Für mich gibt es auch einen Autorencodex und der ist für mich verbindlich: man klaut nicht von anderen Ideen um sich selbst damit zu bereichern. Man respektiert die Anderen und deren Leistungen, dann wird man auch selbst respektiert. Wer Erfolg haben will, muss für sich lernen mit Konkurrenz umzugehen. Oder anders gesagt, wenn du nicht willst, dass man dir Böses tut, dann tu es auch anderen nicht! Denn alles was man Anderen antut bekommt man irgendwann im Leben wieder retour oder im nächsten Leben. Aus diesem Grund würde ich niemals von anderen Ideen klauen oder abschreiben.

In diesem Sinne
Liebe Grüße
Azrael

Die mal hofft mit ihrem Kommentar nicht all zu hitzige Diskussionen losgetreten zu haben  - aber ich dachte es interessiert euch vielleicht;D



Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Hausgeist am 07. August 2006, 22:21:42
>Der Lektor meinte, dass die Mitgliedschaft in einem Forum in erster Linie nichts anderes sei - als ein gegenseitiges abzuchecken und analysieren der Konkurrenten und wer etwas anderes behauptet, belügt sich selbst.<

Tja, es scheint, dass der Testosteronspiegel dieses gute MANNes verdammt hoch ist. Scheint, dass der gute Mann ein paar Managementkurse zuviel mitgemacht hat.
Und noch was: Es ist so schön beruhigend und sicher, wenn dieser Lektor glaubt, die Wahrheit und die Weisheit für sich gepachtet zu haben.
Was für ein Mensch ist so jemand? Welches Licht wirft eine solch utlimative Behauptung (wie oben zitiert) auf den Menschen, der er, neben dem Lektor, ja auch noch ist?

Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: MarkOh am 07. August 2006, 22:29:43
Mal ganz erlich? Mir gefällts hier im Zirkel, und zwar so wie es ist... Vielleicht mag es ja für den einen oder anderen verschiedene Beweggründe geben. Aber so richtiges Misstrauen? Nee, dann wäre ich schneller weg, als ihr gucken könnt.

Lieben Gruß
MarkOh
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Silvia am 07. August 2006, 23:17:46
Ist ja interessant, wie genau dieser Herr Lektor zu wissen glaubt, was in den Köpfen der Menschen um ihn herum vorgeht. Gegenüber solchen Äußerungen bin ich grundsätzlich mißtrauisch - wenn jemand mir seine eigenen Überzeugungen als meine Gedanken einzureden versucht. Warum ich an einem bestimmten Ort bin und was ich dort will, das steckt in meinem eigenen Kopf und muß nicht identisch sein mit dem, was jemand anderes annimmt.

Im übrigen bin ich für meinen Teil in dieses Forum gekommen, um einen Kreis Gleichgesinnter und einen Ansporn für mich selber zu suchen, um wieder an meinen Geschichten zu arbeiten. Fantasyschreiber in der gleichen Stadt zu finden, in der man wohnt, ist nun mal weitaus schwieriger als im Internet.
Natürlich bin ich auch mal neugierig und guck auf die Webseiten einiger Mitglieder - was für Ideen haben die? Wie klingt die Sprache im Text? Seit neuestem lese ich auch Bücher ein wenig mit dem Hintergedanken, wie der Autor dieses oder jenes angefangen hat, und schaue, ob ich diese oder jene Methode nicht auch mal probieren könnte, wenn es einem Text gut tut. (Methode, nicht Idee!)
Wenn ich jemanden als Meßlatte für meine Texte betrachten würde, dann eher Autoren, die schon Bücher am Markt haben. Denn an denen muß man sich als Noch-nicht-Autor messen lassen - obs nun gute Bücher sind oder miserable.

Im übrigen habe auch ich immer noch nicht so ganz kapiert, was der Sinn dieses Threads sein soll.  ???
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Azrael am 07. August 2006, 23:19:58
Also, ich hab jetzt mal meine Tippfehler ausgebessert ^^ - Sorry, dass es so viele waren, aber ich hab höllische Kopfschmerzen - Wetterbedingt

Schelmin spricht mir aus der Seele - ich denke, mehr als schauen, wie der es gemacht hat und ob man was daraus lernen kann oder es inspirierend istm sollte man wirklich nicht. konkurezdenken kann für manchen zwar sehr gesund sein - aber für andere, die sich einen Volkssport daraus machen kann es sehr üble Folgen haben.

ZitatIn der großen, weiten Welt da draußen lauern sie auch, und sie sind gut. Und gefährlich, weil man nicht weiß wie viele es sind, und was sie schon alles erreicht haben, und mit wem sie schon Kaffee getrunken haben. Die müssen wir alle fürchten, beobachten und analysieren. Hoffentlich haben wir dann noch Zeit zum Schreiben.

Tja, jack Bauer und die NSA sind überall  :rofl:

Liebe Grüße
Azrael


Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Lomax am 07. August 2006, 23:52:42
Zitat von: Rei am 07. August 2006, 19:17:20Was möchtest Du uns konkret sagen, Sid? Daß wir ein Haufen verblendeter Träumer sind, die noch nicht in der Realität angekommen sind? Daß wir mißtrauischer den anderen Zirklern gegenüber sein sollen? Was? Entweder bin ich zu doof, die Message zu verstehen oder es gibt schlichtweg keine. Oder Du willst nur Unmut verbreiten, obwohl ich mich dann wiederum frage... Warum das?
Hui, ich denke, da wurde aber etwas viel zu ernst genommen. Sid hat doch nur gesagt, dass er sich anschaut, was die anderen Tintenzirkler so machen, um sich selbst einzuordnen - denn etwas anderes ist "Konkurrenzbeobachtung" ja nicht. Man muss nicht gleich einen ganzen Rattenschwanz an negativen Assoziationen hinzudichten.
  Und wenn er fälschlicherweise davon ausgegangen ist, dass alle im Zirkel das genauso sehen ... dann heißt das noch lange nicht, dass sie es tun müssten oder es irgendwie verwerflich ist, wenn er es so sieht. Also, nicht gleich persönlich nehmen  ;)
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Lomax am 08. August 2006, 00:09:34
@Azrael: Ich denke mal, das war schon eine sehr persönliche Meinung von dem Lektor. Und du hast dich ein wenig zu sehr von ihm mitreißen lassen ;) Noch dazu ist es eine persönliche Meinung, die ich recht abstrus finde.

Eins vorneweg: Ich würde schon sagen, dass ich grundsätzlich "Konkurrenzbeobachtung" betreibe. Ich lese die Bücher, die mich interessieren, und die entstammen dem Bereich, in dem ich auch schreibe; und ich arbeite sogar als Lektor in demselben Bereich - also würde ich schon sagen, dass ich recht gut mitbekomme, wie andere Autoren in dem Bereich schreiben, wie sie schreiberische Probleme lösen, was beim Publikum gut ankommt etc. ... und nichts anderes bedeutet ja "Konkurrenzbeobachtung", und die kann man ganz gut betreiben, ohne bewusst und gezielt daran zu denken.
  Aber ich käme nie auf die Idee, zu diesem Zweck in Foren oder Schreibkurse zu gehen. Die meisten der Leute, die man in Schreibkursen trifft, werden nie dorthinkommen, wo ich hinwill; werden mithin nie eine Konkurrenz sein. Würde ich all die "beobachten", hätte ich viel Zeit zu verschwenden. Wenn ich wissen will, was läuft, dann schaue ich auf veröffentlichte Bücher, die sich bewährt haben, die schon Lektoren überzeugt haben und bei denen man auch Fakten hat, die bestätigen, wie die Bücher auf Leser wirken.

Ich habe einmal während des Studiums ein Seminar besucht, bei dem auch Verlagsvertreter zugegen waren. Damals habe ich den Kontakt geknüpft, der mir über mehrere Zwischenschritte meinen jetzigen Job eingebracht hat. Ich habe keine Ahnung, welche "Konkurrenten" sonst noch in diesem Seminar saßen, denn ich habe sie nicht beachtet. Ich habe auf die Verlagsvertreter geschaut und ihnen zugehört, denn das war die Richtung, in die ich wollte.

Nachtrag: Ich habe übrigens auch das Gefühl, dass die Leute, die sich in Schreibgruppen etc. immer nur gegenseitig anschauen, auch diejenigen sind, die in diesem Sumpf steckenbleiben und nicht weiterkommen ...
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Linda am 08. August 2006, 00:14:12
Zitat von: Lomax am 08. August 2006, 00:09:34
Ich habe keine Ahnung, welche "Konkurrenten" sonst noch in diesem Seminar saßen, denn ich habe sie nicht beachtet. Ich habe auf die Verlagsvertreter geschaut und ihnen zugehört, denn das war die Richtung, in die ich wollte.

also, da fällt mir jetzt der Satz meines alten Fahrlehrers ein:

immer dahin gucken, wohin man hin will.
Denn man steuert automatisch dorthin, wohin man guckt ;-) Also in die Parklücke sehen und nicht auf die Bäume und Poller, die im Weg stehen.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Feuertraum am 08. August 2006, 00:56:46
also: erstmal @Schelmin: Die Idee, die liebe Konkurrenz mit falschen Fährten hinters Licht zu führen, ist zwar niedlich, aber im Endeffekt sinnlos, weil man ja spätestens dann, wenn das Buch draußen ist, die volle Wahrheit kennt... ;)

Und dann - (jaja, man wird darüber lachen, dass ich so denke) - habe ich es mir eigentlich abgewöhnt, die sogenannte "Konkurrenz" abzuchecken, und es kommt nur noch in den seltensten Fällen vor, dass ich ein Buch analysiere; das liegt jedoch nicht daran, dass ich so gut bin, dass ich das nicht mehr brauche, sondern vielmehr, dass ich Angst habe, diesen Autoren zu kopieren und damit keine eigene Stimme mehr habe.

Was nun diesen Wettkampfcharakter angeht: Vor unendlicher langer Zeit wurden im Fernsehen, meistens in den Dritten Programmen, die eine oder andere Schachpartie zwischen Groß- bzw. Weltmeistern übertragen.
Nach dem Spiel gab es noch eine Analyse zwischen den beiden Spielern. Da war der Hintergrund nicht, was man tun konnte, um sein Spiel zu verbessern.
Vielmehr galt es, herauszufinden, wie der andere Spieler dachte!!

Nun ist es bei uns Autoren anders: Prinzipiell arbeiten wir nicht gegen andere, prinzipiell brauchen wir nicht gegenzuwirken gegen die Denkweisen anderer (okay, Azrael und ich schon, was Menschen mit seelischen Problemen angeht, aber das ist eine andere Geschichte). Und so denke ich auch, dass die Angst vorm Ideenklau viel zu heiß aufgekocht wird:
1. Wie Manja schon sehr richtig sagte, macht ein jeder aus einer Idee eine völlig andere Story
2. Nicht jeder kann die Ideen, die andere haben, für sich selber verwenden. Irgendwo paßt es nicht, ist man nicht der Typ dafür (ich mein, wenn Robbie Williams ein Mädel auf einen Kaffee einlädt, dann sagt es sofort ja. Würde ich das tun, krieg ich gleich eine gescheuert... ;aber okay, was soll ich auch mit Robbie Williams anfangen... ;D ;D ;D)

LG

Feuertraum

Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Hyndara am 08. August 2006, 03:04:44
@ Azrael:
Netter Herr, dieser Lektor. Faszinierend, wie er doch alle Menschen durchschaut und in ihre tiefste Seele blicken kann ... (Sarkasmus)

Nein, jetzt werden wir mal wieder ernst. Zu einem gewissen Maße kann ich diesem Herrn Lektor schon zustimmen. Die Frage ist dann allerdings: Bin ich als MENSCH (!!!) bereit, mich in eine MASCHINE zu verwandeln? In meinem Fall lautete die Antwort schlicht und ergreifend: nein, bin ich nicht. Ich habe gesehen, was Erfolg aus Menschen machen kann (und das ist wahrlich keine schöne Erfahrung). Wenn das der Preis ist, den ich zahlen muß, um veröffentlicht zu werden, dann sage ich NEIN. Lieber bleibe ich ein Mensch, habe meine Sorgen und Nöte, aber auch meine schönen Momente. Und letztendlich ist genau das auch der Grund, warum ich tunlichst meine Finger von Veröffentlichungen lasse.

Konkurrenzdenken bei Autoren:
Tja, kommt wohl drauf an. Es gibt offensichtlich Autoren, die den Nachwuchs fördern, die auf dem Boden bleiben und einfach weitermachen wie gehabt. Das sind die Guten in meinem Schreiberline/Rezensentenherz.
Die Bösen sind die, die sich aufführen wie Rockstars, denen eine schlechte Meinung schon eine schlechte Meinung zuviel sind und meinen, mit ihrem Namen allein den Kritiker in den Boden stampfen zu können (und wenn das nicht klappt, versuchen wir doch kurzerhand zu schmieren ... Honig nämlich, ums Mäulchen des bösen-bösen Kritikers). Merkwürdigerweise kriegen diese Rappel-Autoren immer noch Verträge, auch wenn sie zwischenmenschlich offenbar ... sagen wir, einige Lücken in der Erziehung genossen. Aber sie werden gefeiert, von ihren Fans in den Himmel gelobt etc. pp. Verkehrte Welt!

Was ich damit sagen will? Nun, offensichtlich sind nur die richtig erfolgreich, die ordentlich mit dem Säbel rasseln können - oder aber die, die wahres Können und Größe zeigen und sich anderer annehmen. Letztere aber sind meist eher die Intellektuellen, die auch einen kleineren Leserkreis haben. Die "Popstars" unter den Autoren müssen offenbar in allem und jedem Konkurrenz sehen und noch dazu versuchen, ständig in aller Munde zu sein.

Übrigens, noch ein Gedanke zur Konkurrenz:
Wenn dieses Denken doch so ausgeprägt ist gerade in dieser Sparte, warum gibt es dann so viele überlieferte Briefe zwischen Autoren? Warum hat es in der Geschichte immer wieder Künstlergruppen gegeben, die zwar, zugegeben, gemischt waren, denen aber auch meist einige 'Autoren angehörten. Finde ich irgendwie merkwürdig, oder ist das Konkurrenzdenken ein Phänomen des 21. Jahrhunderts?

@ Sid:
Ich habe nichts gegen Friede, Freude und Eierkuchen einzuwenden, ist erholsamer für meine Nerven und meinen Magen. Und ich kann auch durchaus Willens sein, mich zu verbessern, ohne gleich auf den großen Wurf bei irgendwelchen Verlagen zu hoffen. Beachte dazu auch bitte meinen Leitspruch.

Zu Wettbewerben:
Ich will jetzt hier niemandem den Wind aus den Segeln nehmen, aber meine Erfahrungen gerade mit Schreibwettbewerben sind nicht gerade die besten. Mauscheleien, Absprachen und unfähige Jurymitglieder, um es ganz hart zu sagen. Meiner Meinung nach (verbessert mich, ich bin offen für alles) sind die meisten Schreibwettbewerbe schlechte Witze. Man sucht "das Innovative", um dann als Gewinner doch wieder "Prinz rettet Prinzessin vor bösem Drachen" (Beispiel) zu präsentieren, meist dann nicht mal in einem besonderen Sprachgebrauch oder einer herausragenden Qualität, sondern eher unteres Mittelmaß. Es mag Ausnahmen geben, nur sind mir die bisher noch nicht über den Weg gelaufen, sorry.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: lapaloma am 08. August 2006, 07:45:10
Offenbar habe ich mit der Eröffnung dieser Diskussion einen Stein in ein Wespennest geworfen.
Dabei ist mir folgendes aufgefallen:

1. Ich bin verblüfft, wie in Deutschland der Begriff Konkurrenz negativ besetzt ist. Sofort werden damit Missgunst, Misstrauen, Ideenklau usw. assoziiert. Ja, der Gedanke an Konkurrenz scheint eine Reizwirkung zu haben und erzeugt heftige Abwehrreaktionen. Sofort wird betont, dass man hier niemand als Konkurrent betrachtet und zwischen den Zeilen vermeine ich gar zu lesen: Du störst den Frieden unserer Gemeinschaft und willst uns gegeneinander aufbringen, geh doch wieder dorthin, woher du gekommen bist. Einige blockieren gar ganz: ,,Ich weiss nicht was du uns sagen willst."

2. Auch die Warnung !Achtung Satire! unter einem meiner Beiträge nützt nichts, genauso wenig wie der Titel: LIEBE Konkurrenz! Man nimmt mich ernst und beim Wort. Unwillkürlich habe ich mich gefragt, ob denn meine Beiträge überhaupt gelesen wurden.

3. Die Männer in der Runde, so scheint es mir, reagieren in der Regel anders als die Frauen: stressresistenter, toleranter, humorvoller, weniger verbissen.

Gestern Abend habe ich wieder einmal einen meiner Lieblingsfilm gesehen, mit Jack Nicholson in der Hauptrolle: ,Besser geht's nicht'. Das färbt ab und so bin ich denn heute Morgen in der Stimmung ein vereinfachtes Fazit zu ziehen:

1.   Bierernst ist ein deutsches Wort
2.   Einige Worte sind in Deutschland anders etikettiert.
3.   Wo Rauch ist, ist auch Feuer

Zum Rest schweigt des Narren Höflichkeit.


Ach ja, heute gehe ich mit einem meiner ehemaligen Konkurrenten essen. Wir waren immer gute Freunde und haben  trotz des Wettbewerbs zwischen uns einander oft geholfen. Lustigerweise ist er ein Berliner.

Liebe Grüsse, Sid

Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Rei am 08. August 2006, 07:59:37
Satire hin oder her, das habe ich schon verstanden. Ganz dämlich bin ich nämlich nicht! Aber anstatt unsere Meinungen zu akzeptieren, stichelst Du weiter.

Wozu? Was bringt Dir das?

Es wurde doch schon alles gesagt, was zu sagen ist.

Und das hat nichts mit Männlein oder Weiblein zu tun. Einige sehen diese Gemeinschaft eben als was Festes an, sind regelmäßig hier und helfen und bekommen Hilfe. Und wenn Du an den Pfeilern rüttelst, mußt Du Dich nicht wundern, ernste Worte zu hören.

Auch wenn Du es nicht hören willst oder es Dich verblüfft oder zu Satire hinreißt, wir fühlen uns wohl hier, so wie es ist.

In einer Satire steckt immer ein wenig Wahrheit... Wozu sollte sie denn sonst gut sein...?
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: lapaloma am 08. August 2006, 08:15:38
Zitat von: Rei am 08. August 2006, 07:59:37
Satire hin oder her, das habe ich schon verstanden. Ganz dämlich bin ich nämlich nicht! Aber anstatt unsere Meinungen zu akzeptieren, stichelst Du weiter.

Wozu? Was bringt Dir das?

Es wurde doch schon alles gesagt, was zu sagen ist.

Und das hat nichts mit Männlein oder Weiblein zu tun. Einige sehen diese Gemeinschaft eben als was Festes an, sind regelmäßig hier und helfen und bekommen Hilfe. Und wenn Du an den Pfeilern rüttelst, mußt Du Dich nicht wundern, ernste Worte zu hören.

Auch wenn Du es nicht hören willst oder es Dich verblüfft oder zu Satire hinreißt, wir fühlen uns wohl hier, so wie es ist.

In einer Satire steckt immer ein wenig Wahrheit... Wozu sollte sie denn sonst gut sein...?

Liebe Rei,
Mit Verlaub, das ist einfach lächerlich!
Eine feste Gemeinschaft kann niemals durch einige kritische Fragen erschüttert werden. Wieso die Angst?
LG Sid
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Rei am 08. August 2006, 09:19:40
*schulterzuck* Ich hab keine Angst. Ich frage mich halt nur immer noch, was Du bezweckst.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Manja_Bindig am 08. August 2006, 10:23:20
Und vor allem, noch einmal meine Frage:
Wenn du es hier nicht aushältst vor "Friede Freude Eierkuchen" (nicht, dass es das wäre - wir sind Menschen und als Menschen gfetzen wir uns auch mal) - warum bist du dann hier?
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: lapaloma am 08. August 2006, 10:58:11
Zitat von: Manja_Bindig am 08. August 2006, 10:23:20
Und vor allem, noch einmal meine Frage:
Wenn du es hier nicht aushältst vor "Friede Freude Eierkuchen" (nicht, dass es das wäre - wir sind Menschen und als Menschen gfetzen wir uns auch mal) - warum bist du dann hier?
Das kann ich dir sagen: Weil es hier sehr gute und kompetente Gesprächspartner mit interessanten Ansichten und mit Erfahrung aus den verschiedenen Bereichen der Literaturszene gibt, mit denen ich mich austauschen und von denen ich etwas lernen kann. Dabei interessieren mich nicht nur gleichgesinnte, sondern auch konträre Ansichten, ja, die sind vielfach sogar wertvoller.
Zum Abschluss möchte ich nochmals erklären, wieso ich diese Diskussion gestartet habe:

1.   Wollte ich darauf hinweisen, dass m.E. ein wenig Wettbewerb - in aller Freundschaft - dem Schreiben nur förderlich sein kann, und ich wollte wissen, wie andere darüber denken. Interessieren sie sich für das, was ihre KollegInnen schreiben und in welcher Weise beeinflusst das u.U. ihr eigenes Werken. Damit meinte ich nicht Ideen klauen! Ich würde mich schämen mit anderen Ideen zu hausieren. Aber es interessiert mich, wie andere ihre Geschichten aufbauen, welchen Stil sie pflegen usw.

2.   Wollte ich über das Konkurrenzdenken der Autoren im Allgemeinen etwas erfahren. Unter Hobbyautoren ist das ja offensichtlich kein Problem, wie hier das Forum klar zeigt. Doch einige von uns möchten das kleine geschützte Gewässer verlassen um hinauszuschwimmen in den grossen Ozean, dort wo die grossen, dicken Fische unterwegs sind. Als Profiautor ist Schreiben ein Broterwerb, da geht es um die Existenz und ich vermute, dass dort draussen andere Gesetze herrschen. Ich wollte erfahren, ob es sich überhaupt lohnt, dort hinauszuschwimmen und ob der Preis nicht zu hoch ist, den man dafür bezahlen muss.

Dass ich damit an den Grundfesten der Tintenzirkelgemeinschaft gerüttelt haben sollte, dünkt mich seltsam, gelinde gesagt.
Um euch nicht weiter zu stören und auf vielfachen Wunsch werde ich mich nun aus diesem Forum zurückziehen.
Ich wünsche euch allen viel Erfolg auf eurem zukünftigen Weg, auf das eure Träume in Erfüllung gehen mögen.

Liebe Grüsse, Sid



Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: MarkOh am 08. August 2006, 11:02:35
Ich denke mal, die Diskussion um das Thema "Konkurrenz" ist schlicht und ergreifend ausgeufert ( ...wie auch die zum Thema BoD ), und man sollte es vielleicht einfach dabei bewenden lassen.

*beten an*

Es können nunmal nicht alle die selbe Meinung haben, denn das wäre schlichtweg langweilig. Ob in einem Forum, einem offenen Gespräch oder in einem Buch.
Andererseits sollte man aber wohl auch nicht versuchen, jemanden seine persönliche Meinung und Überzeugung aufzuerlegen, denn gerade jenes führt zu Gegenreaktionen, die letztlich nicht mehr da weitermachen, wo das Thema ursprünglich begonnen hat.

...und ich werde mich hüten, den einen oder anderen Spruch auf den einen oder anderen Fori zu beziehen. Denn mal ehrlich... Trifft das nicht manchmal auf einen jeden von uns zu? So ganz nach Stimmungslage und Wetterfühligkeit?

*beten aus*

:engel:

Lieben Gruß
MarkOh
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Lomax am 08. August 2006, 11:18:19
Hallo Sid,
Zitat von: Sid am 08. August 2006, 10:58:11
Zum Abschluss möchte ich nochmals erklären, wieso ich diese Diskussion gestartet habe:
keine Sorge, ich zumindest hatte dich schon so verstanden. Und ich verstehe auch nicht, warum manche Leute so betroffen und, ja, meines Empfindens nach, mimosenhaft reagieren. Und damit meine ich auch dich, Sid, wenn du so schnell pars pro toto nimmst und dich von einigen Stimmen gleich aus dem ganzen Raum verscheuchen lässt.
  Denn, eines kann ich zu dem Thema zumindest noch sagen: Ich habe die Branche, soweit ich damit in Berührung gekommen bin, nicht als besonders konkurrenzgeprägt oder unfreundlich erlebt. Da war ich aus der reinen Fan-Szene schon schlimmeres erlebt - wo ich mich trotzdem ganz wohl gefühlt habe.

Und trotzdem würde ich auch Schlimmeres als diese gemäßigten Zänkereien hier noch für ganz normale Erscheinungen eines beruflichen "Konkurrenzkampfes" halten. Ich glaube mal, ich habe während meiner Arbeit in Zeitschriftenredaktionen schon zu manchen Leuten Härteres gesagt, als du hier im Forum gehört hast - und mit denen danach besser zusammengearbeitet als vorher ;) Denn die schlimmeren Dinge wurden nicht gesagt, sondern getan ...
  Also, wenn du wissen wolltest, was "dort draußen für Gesetze herrschen", und ob du dich dort wohl fühlen würdest - dann kannst du auch einfach den etwas ausgeuferten Unfrieden hier rationalisieren und als Teilantwort auf deine Frage betrachten ;D
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Feuertraum am 08. August 2006, 11:27:09
Hallo Sid!

Ich glaube, der Grund für die Verärgerung mancher Tintenzirkler ist nicht die Frage, ob wir Konkurrenten untereinander sind. Die meisten haben die Frage verneint, und ich behaupte sogar, das sie dieses nicht gemacht haben, um dem Board eine Weichspülerharmonie zu verpassen, sondern schlichtweg, weil sie es auch so meinten.
Ich glaube, Sie haben sich in dem Moment den Zorn mancher Zirkler auf sich gezogen, als Sie behaupteten, wir würden anlügen: Sie und uns selbst.
Ist aufgrund dieser Unterstellung unsere Empörung nicht berechtigt?

Auch wenn ich Ihre Entscheidung, das Forum zu verlassen, nur weil Sie auf herbe Kritik stoßen, nicht sonderlich standhaft finde, wünsche auch ich Ihnen alles erdenklich Gute und viel Erfolg.

LG

Feuertraum
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Rei am 08. August 2006, 11:37:03
Zitat von: Sid am 08. August 2006, 10:58:11
Dass ich damit an den Grundfesten der Tintenzirkelgemeinschaft gerüttelt haben sollte, dünkt mich seltsam, gelinde gesagt.
Um euch nicht weiter zu stören und auf vielfachen Wunsch werde ich mich nun aus diesem Forum zurückziehen.
Ich wünsche euch allen viel Erfolg auf eurem zukünftigen Weg, auf das eure Träume in Erfüllung gehen mögen.

Liebe Grüsse, Sid
Wenn das darauf Deine Reaktion ist... *nochmal schulterzuck* Niemand hat gesagt "Geh weg". Wir wollten nur wissen, was Dich hier hält. Aber ich wünsche Dir trotzdem alles Gute und viel Erfolg.

Zu Feuertraums Posting: Genau das meine ich auch! Der Stein kam ins Rollen, als Sid behauptete, wir würden lügen. Bis zu diesem Punkt lief die Diskussion friedlich. Aber ich lasse mich nicht als Lügner hinstellen, daher auch meine entsprechenen Reaktionen.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Manja_Bindig am 08. August 2006, 12:32:54
Was mich - neben der Unterstellung, wir würden lügen - sauer macht, ist dein Tonfall, Sid.
Würde es dir gefallen, wenn ich die Nase so hoch tr, wie du es augenscheinlich tust? Wahrscheinlich nicht. Ich bin dir mit Respekt begegnet. Also tu das auch.

Außerdem hast du dich ganz schön in Widersprüche verstrickt. Du sagst, du willst von uns lernen, gleichzeitung unterstellst du uns aber Konkurrenzkampf. Frage: Welcher Idiot(entschuldige den Tonfall) bringt der Konkurrenz was bei?
Des weiteren: du kannst auch von Jüngeren hier lernen. Vorrausgesetzt, du stempelst sie nicht als "junge Göre" ab. So genial schreibst du nun auch nciht, dass du es dir leisten kannst, dermaßen auf andere herabzusehen.

Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Kalderon am 08. August 2006, 12:46:07
@ Azrael: Die Herren Lektoren in dem Schreibkurs sind wahrscheinlich ihrer persönlichen Berufung nachgegangen: Sie haben Hobbyautoren eingeschüchtert, damit ihre Manuskripte ja nicht später auf ihren Tischen landen, und sie somit weniger "Dreck" (in ihren Augen) aussortieren müssen.

@ Manja: Der Satz: "Warum bist du dann hier?", mag vielleicht eine berechtigte Frage sein, die sich jeder stellen sollte. Aber sie ist sehr verletzend. Ich würde nach so einem Satz auch lange überlegen, ob ich hier vielleicht nicht erwünscht bin oder doch.

@Sid: Das mit dem Lügen fand ich auch überzogen. Denn es ist nicht jeder verblendet hier. Der Tintenzirkel ist für viele gar keine Schreibwerkstatt mehr, sondern ein zweites Zuhause. Wenn man also sagt, dass jemand nur hier ist, um zu gucken, ob andere besser schreiben können, dann ist das ebenso verletzend. Und dann fängt man an, seine "Familie" und sein "Zuhause" zu schützen, manchmal recht energisch, wie die Mutter ihre Kinder schützt.

Ich muss für mich persönlich immer noch sagen: Ich sehe die Leute hier nicht als Konkurrenten, nicht einmal im spielerischem Sinn. Dafür kennt man die Texte, die andere schreiben auch nicht gut genug oder gar überhaupt nicht. Wäre es anders, würden wir unsere Texte hier ausbreiten? Ja, gewiss. Aber es wäre nicht unbedingt ein Wettkampf. Man kann auch voneinander lernen, indem man hilft und zeigt. Und das wird hier meiner Meinung nach versucht. Und ich finde das gut.

Ich würde mich freuen, mehr von anderen Tintenzirklern zu erfahren, von deren Werken und der Art, wie sie schreiben. Auch um mich selbst zu entwickeln. Aber eben nicht nur deshalb.

Ich habe mich hier damals nicht angemeldet, um andere Autoren abzuchecken. Ich wollte kompetente Hilfe und Tipps übers Schreiben. Und das alles findet man mitunter nur dort, wo die Leute schreiben. Hier. Zuhause.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Silvia am 08. August 2006, 13:03:32
Hm, ich glaube, wer mehr ein "Konkurrenzforum" sucht, der könnte sich bei Montsegur heimischer fühlen als hier. Zumindest ist das oft mein Eindruck, wenn ich dort reinschaue. Es ist alles so (ge)wichtig und überaus professionell und in Diskussionen zum Teil auch von oben herab, daß ich es da jedesmal nicht lange aushalte, auch wenn die "Handwerksecke" ganz interessant ist. Da find ich das Miteinander hier weitaus angenehmer.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: MarkOh am 08. August 2006, 13:26:54
Ausschnitt von Silvia
ZitatHm, ich glaube, wer mehr ein "Konkurrenzforum" sucht, der könnte sich bei Montsegur heimischer fühlen als hier. Zumindest ist das oft mein Eindruck, wenn ich dort reinschaue. Es ist alles so (ge)wichtig und überaus professionell und in Diskussionen zum Teil auch von oben herab, daß ich es da jedesmal nicht lange aushalte, auch wenn die "Handwerksecke" ganz interessant ist.

Wenn mich nicht alles täuscht, hatte ich mich dort vor langer Zeit auch mal angemeldet ( ...noch ehe ich zum TZ gekommen bin ). Nach dem ersten zwei oder drei Postings habe ich allerdings das Handtuch geworfen, weil mir alles zu sehr "von oben herab" kam.

Und das hasse ich so sehr... Da könnt ich glatt die Krätze kriegen, wenn mich jemand von oben herab behandelt.

Ausschnitt von Silvia
Zitat@ Manja: Der Satz: "Warum bist du dann hier?", mag vielleicht eine berechtigte Frage sein, die sich jeder stellen sollte. Aber sie ist sehr verletzend. Ich würde nach so einem Satz auch lange überlegen, ob ich hier vielleicht nicht erwünscht bin oder doch.

Mhmm..., kann wirklich sehr schnell falsch verstanden werden. Mir fielen auf die schnelle 2 Möglichkeiten ein, dies zu interpretieren. Die erstere nach dem Motto: "Was versprichst Du Dir davon, hier zu sein? Welche Ambitionen hast Du diesbezüglich?" Die zweite wäre eher in die Richtung:" Was willst Du eigentlich hier? Geh doch, wenn es Dir nicht passt...!"

Ausschnitt von Sid
ZitatUm euch nicht weiter zu stören und auf vielfachen Wunsch werde ich mich nun aus diesem Forum zurückziehen.

Finde ich dennoch schade. Vielleicht einfach mal noch abwarten und nicht vorschnell das Handtuch werfen. Einige Andeutungen sind mir auch schon sauer auf den Magen geschlagen, aber manchmal kommen Sachen auch echt einfach nur blöd rüber, obwohl sie so gar nicht gemeint waren...

Lieben Gruß
MarkOh
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Kristin am 08. August 2006, 13:33:01
Mittlerweile nimmt das Montségur-Forum gar nicht mehr jeden an. Man muss erst beweisen, dass man kein Hobbyautor ist, sondern professionelle Ambitionen hat und Fantasy-Autoren werden besonders gesiebt, weil es davon schon zu viele gibt.
Diese Antwort erhielt ich vom Betreiber des Forums, als ich mich anmelden wollte.

VG

Kristin
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Kalderon am 08. August 2006, 13:41:39
Zitat von: Kristin am 08. August 2006, 13:33:01
Mittlerweile nimmt das Montségur-Forum gar nicht mehr jeden an. Man muss erst beweisen, dass man kein Hobbyautor ist, sondern professionelle Ambitionen hat und Fantasy-Autoren werden besonders gesiebt, weil es davon schon zu viele gibt.
Diese Antwort erhielt ich vom Betreiber des Forums, als ich mich anmelden wollte.

VG

Kristin

Genau. ;D Als ich sagte, dass ich Fantasy schreibe, wurde mir auch der Tintenzirkel "empfohlen". Sei's drum. Ich bin hier gern Zuhause. :innocent:
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Moni am 08. August 2006, 13:53:11
Zitat von: Kalderon am 08. August 2006, 13:41:39

Ich bin hier gern Zuhause. :innocent:
Das ist doch fein *Kalderon tätschel*.  :engel:

Der Tintenzirkel ist in vieler Hinsicht familiärer als andere Foren, was nicht heißt, das nicht auch mal die Fetzen fliegen, oder man sich nicht versteht. Aber das ist eben in einer Familie so und nicht unbedingt negativ. Ein bißchen Reibung muß auch mal sein.
Konkurrenztreiben sehe ich aber hier nicht und das ist wohl einer der Gründe, weshalb sich ale hier wohlfühlen. Wäre dem nicht so, das Forum stünde sicher leer - und dieser Thread hätte nicht die entsprechenden Reaktionen hervorgerufen.

Lg
Moni

Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Lomax am 08. August 2006, 15:10:40
Zitat von: Feuertraum am 08. August 2006, 11:27:09Die meisten haben die Frage verneint, und ich behaupte sogar, das sie dieses nicht gemacht haben, um dem Board eine Weichspülerharmonie zu verpassen, sondern schlichtweg, weil sie es auch so meinten.
Tja, das Problem ist, dass manches eher zwischen den Zeilen zum Ausdruck kommt und nicht offen ausgesprochen wird. Die Tatsache, dass Sid bei einigen Leuten offenbar einen bloß liegenden Nerv getroffen hat, bringt mich doch mehr ins Grübeln als manches, was im Vordergrund gesagt wurde. Vielleicht bin ich ja nur zu blind, um die Konkurrenzkämpfe in meiner Nachbarschaft zu erkennen ;)

Übrigens empfinde ich auch das Montsegur-Forum nicht unbedingt als ein Beispiel für den "Konkurrenzkampf" im Schreiber-Business. Es herrscht dort halt nur ein etwas anderer Ton als hier, aber auch dort schwankt es eher zwischen partnerschaftlicher Hilfe und dem Aufeinanderprall von Meinungen. Aber gerade je näher die Autoren dort einander inhaltlich sind - je mehr sie also auf dem gleichen Markt auftreten und de Facto miteinander konkurrieren -, umso besser kommen sie miteinander aus.
  Bei einer Konkurrenzsituation müsste es eigentlich umgekehrt sein. Zumindest, wenn die Welt logisch wäre  ;)
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Kalderon am 08. August 2006, 15:12:52
Zitat von: Lomax am 08. August 2006, 15:10:40
Bei einer Konkurrenzsituation müsste es eigentlich umgekehrt sein. Zumindest, wenn die Welt logisch wäre  ;)

Was sie nicht ist. ;)
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Papiervogel am 09. August 2006, 13:15:35
Jemanden als Konkurrenz anzusehen, beinhaltet schließlich auch ein Kompliment: Ich nehme denjenigen ernst, ich halte es sogar für möglich, dass er besser ankommt als ich.
Das bedeutet doch nicht automatisch, dass ich nichts mit ihm zu tun haben möchte.
Jemand argumentierte mit Autoren-Briefwechseln: Austausch mit der Konkurrenz ist doch sinnvoll! (Mal angesehen davon, dass es natürlich auch viele Beispiele von höflichen Briefen über das neueste Werk des Korrespondenzpartners gibt, während die Tagebücher ganz anders klangen... :) )
Ich sehe wirklich nicht, was Ihr Sid genau vorwerft.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Manja_Bindig am 09. August 2006, 13:20:34
Lieber Papiervogel,

Sid hat gemeint, wir alle hier wären Konkurrenten.
Wir haben verneint und daraufhin hat er uns als Lügner bezeichnet(und mich als Göre, was eine blanke Beleidigung ist).
Ab da wurde es hitzi hier.

Wir sind keine Konkurrenten untereinander. Auch, wenn wir uns als Autoren gegenseitig ernst nehmen. Leuten, die man ernst nimmt, bringt man Respekt und Höflichkeit entgegen und das tun wir hier halt.  Und trotzdem - oder gerade deswegen? - ist hier keine Konkurrenz. :)

Manja
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Papiervogel am 09. August 2006, 14:37:55
Ja, das meine ich ja gerade.
Sid war nicht derjenige, der Konkurrenz gleichsetzte mit respektlosem Umgang, Unhöflichkeit und Missgunst. Das waren die anderen und zwar, wie ich finde, ungerechtfertigt oder zumindest voreilig.

Was die "Göre" angeht: Er hat nicht geschrieben "junge Göre gegen edlen Greis", also nur eine Seite abgewertet, sondern er hat sich selbst im gleichen Satz als "alten Sack" bezeichnet. Das heißt, er hat Euch beide gleichberechtigt 'runtergezogen, und um das als Witz zu verstehen, sollten sprachgewandte Autoren doch keine Smileys nötig haben, oder? (Obwohl, glaube ich, sogar einer dabei war!)
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Lomax am 09. August 2006, 14:57:35
Zitat von: Papiervogel am 09. August 2006, 14:37:55Sid war nicht derjenige, ...
Da Sid vorher einen Avatar hatte, jetzt aber nicht mehr, macht es doch den Eindruck, als wäre er nun wirklich endgültig gegangen. Müßig also, darüber noch zu diskutieren. Das Ironische dabei ist, dass gerade der, der mit "Freude, Eierkuchen ..." die Harmoniesucht kritisierte, nun nicht mehr bleiben will, wenn es ein wenig unharmonisch wird ??? Die Welt ist wirklich nicht logisch.
  Nachdem mir schon oft in Literaturwerkstätten aufgefallen ist, dass die Teilnehmer eher das kritisieren, was ihnen selbst Probleme bereitet, als das, was an Texten von anderen wirklich kritikwürdig ist, bin ich geneigt, das als allgemeine Regel anzunehmen. Wenn ich auch nicht weiß, was für eine Lehre man nun daraus ziehen kann ;)
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Rei am 09. August 2006, 16:06:42
Zitat von: Lomax am 09. August 2006, 14:57:35
Das Ironische dabei ist, dass gerade der, der mit "Freude, Eierkuchen ..." die Harmoniesucht kritisierte, nun nicht mehr bleiben will, wenn es ein wenig unharmonisch wird ??? Die Welt ist wirklich nicht logisch.
Da ist was Wahres dran... Logisch ist das wirklich nicht.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Manja_Bindig am 09. August 2006, 19:54:21
Papiervogel... nenn mir eine junge Frau, die noch nciht 20 ist und relativ viel mit Leuten zu tun hat, die teilweise weit älter sind, als sie. Fällt nicht shcwer.
Nenn mir davon eine junge Frau, die von diesen Leuten voll akzeptiert wird.
Schwerer.
Nenn mir jetzt davon eine junge Frau, die ein "junge Göre" als Scherz verstehen kann. Ich weiß nciht, ob es nur mir so geht - aber ich hasse es, als "Göre" bezeichnet zu werden, insbesondere in einem derart herablassenen Tonfall.
Und die meisten hier kennen meinen Hitzkopf.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: silsi am 09. August 2006, 22:03:59
Hallo Allerseits,

ich melde mich nur kurz aus dem Urlaub. Ich habe die zig Seiten Diskussion nur überflogen - sollte ich hier etwas wiederholen, bitte ich um Nachsehen.

Meine Haltung zur Konkurrenz ist zwiespältig.

Auf der einen Seite denke ich, dass es genug Bedarf an gut geschriebenen Geschichten gibt, sodass wir uns nicht gegenseitig beargwöhnen müssen. Wenn ich mit einem Text beim Verlag scheitern würde, würde ich die Schuld bei mir suchen.
Die Texte anderer Autoren sind für mich Inspiration bezüglich Stil ("aha, so kann man also eine anstrengend Bergüberquerung beschreiben") oder auch Inhalt ("hm, aus diesem Nebenplot könnte ich eine eigene Geschichte bauen"). Wobei ich aber noch nie bewußt geklaut hätte - insofern: Entwarnung für alle, die mir ihre Texte als Betaleser anvertraut haben.

Aber wenn ich ehrlich bin, hätte ich schon Bauchschmerzen dabei, einen abgeschlossenen Text von mir ins Internet zu stellen oder per e-mail zu verschicken. In einem anderen Thread hat Linda einmal geschrieben: "Verlage kaufen Autoren - nicht Bücher." Und ich hätte wirklich Angst, wenn einem Autor mit Verlagsanbindung meine heißgeliebte Geschichte gefällt und er/sie mit schneller Feder meinen Text umschreibt und unter seinem Namen veröffentlicht. Ich will niemandem hier etwas unterstellen, aber de facto kenne ich keinen von Euch persönlich (hoffentlich kann ich das mal ändern und auf Tintenzirkeltreffen fahren). Da schlägt bei mir die Lord Bedenkenträgerin voll durch.

Nichts für Ungut,
Stefanie
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: silsi am 09. August 2006, 22:40:52
Wow,

jetzt hab ich mir die anderen Postings durchgelesen. Da stehen mir ja die Haare zu Berge wie hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird!

Wenn Sid wirklich das Forum verlassen hätte, täte es mir unendlich leid. Ich kann Papiervogel nur zustimmen, ich kann nicht verstehen, wieso viele hier so pikiert auf Sids Einwürfe reagierten. Ich kann aber auch nicht verstehen, warum Sid in jedem Posting spitzer wurde - obwohl er doch inzwischen wissen müßte, wie manche der Anwesenden auf seine Spitzen reagieren würden (die "junge Göre" in bezug auf Manja ist doch wie ein roter Knopf, um sie hochgehen zu lassen - was sie ja auch brav gemacht hat). Er hat wohl nicht nur anderer Leute Nerv getroffen sondern auch bei sich selbst.

Erinnert mich stark an den unseeligen Thread "Der gebildete Autor", wo sich später Akademiker und Hauptschulabsolventen auf verletzende Art und Weise in den Haaren lagen - nur dass hier auf einen einzelnen "geschossen" wird, nicht auf eine Gruppe.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Marek am 09. August 2006, 22:58:25
Wie auch immer: Bitte schickt Sid bis auf weiteres keine privaten Nachrichten. Nicht, weil ich gegen PNs bin, sondern weil er "Mail Benachtigung bei neuer PN" aktiviert hat, aber seine Mailadresse nicht zu funktionieren scheint - sprich, alle PNs an Sid landen mit einer Fehlermeldung bei mir. Und das ist mir schon briefgeheimnismäßig unangenehm...

Abschließend möchte ich sagen:
Bevor ich diesen Clubraum hier eröffnete, war ich mal aktiv in der Bärenmacherszene: Das sind lauter liebe Frauen, die Teddies machen und sich alle ganz doll lieb haben und keiner will dem anderen jemals was böses. So lange, bis es irgendwo etwas zu gewinnen gibt. Und dann endet plötzlich alle Liebe...
Ganz ehrlich, wenn wir jetzt alle im gleichen Wettbewerb starten - sagen wir mal Hohlbein-Preis oder diese neue Rotfuchs-Geschichte, und eine von uns gewinnt - dann gehen wir hin und freuen uns und knuddeln uns und gratulieren uns. Und dann fressen wir die Tapete, weil wir uns fragen, warum *die* Geschichte gewonnen hat und nicht die eigene...
Und dann holen wir Sid ins Forum zurück, und schauen, wer am Ende Recht hatte und wer gelogen hat - vielleicht nicht gegen Sid, sondern sich selbst.

@Manja: Aber ich darf dich doch Gör nennen, ja? Und Feuertraum und Moni dürfen auch? Du solltest das genießen - wo du doch mit Abi in der Tasche eigentlich aus dem Alter raus bist...
Ausschreibung: Wir brauchen ein neues Gör! Das alte ist in die Schachtelfraktion gewechselt!
*duck und wegrenn* Ach, manchmal wünsche ich mir die Zeit zurück, als ich noch Schurke sein durfte!
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: MarkOh am 10. August 2006, 00:05:02
Denke dennoch, dass die Situation einfach nur übergekocht ist. Warum auch immer. Manchmal sollte man vielleicht einfach die Notbremse ziehen, und 1 bis 2 Tage verstreichen lassen. Aber gut, dass mit der Göre... naja, fand ich auch etwas unangemessen, wobei ich annehme, dass es gar nicht bös gemeint war. Immerhin hat er sich selbst ja im gleichen Atemzug als "alten Sack" betitelt. Man hätte es jedoch anders umschreiben können, denn es gibt weitaus nettere Umschreibungen...

Aber ich muss auch ehrlich zugeben, dass meines Erachtens etrwas zu pikiert auf das Thema Konkurrenz reagiert wurde. Hätte gar nicht so ausufern müssen, wenn man es einfach bei der persönlichen Meinung des Einzelnen belassen hätte.

Lieben Gruß
MarkOh
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Feuertraum am 10. August 2006, 01:49:12
äh...selbst WENN ich Manja als Göre bezeichnen dürfte, würde ich es nicht machen; ich finde das Wort nicht so berauschend, als das ich es anwenden mag.

@Maja: die Frage, WARUM nun diese Geschichte gewonnen hat, ist ganz einfach zu beantworten: Weil die Jury (!) der Meinung war, dass ihnen diese Geschichte am besten gefällt. Sei es Stil, Idee, oder gar der potentielle Marktwert.
Ich persönlich hätte keinen Groll gegen Tintenzirkler, die einen Wettbewerb gewinnen. Ansonsten müßte ich ja schon einen Rochus haben gegen einige TZler, die schon veröffentlicht haben, und wenn es "nur" in Zeitschriften ist.

LG

Feuertraum
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Manja_Bindig am 10. August 2006, 10:16:08
Maja, du wirst IMMER schurke sein, wenn du willst. :)
Aber beim "Gör" wird das Prinzesschen ganz schnell zum Drachen. :)
Und nein, auch du, Moni und Feuertraum habt "Gören"-Verbot. :)

Wettbewerbe: Ich hab an etlichen teilgenommen, mal hab ich gewonnen, mal war ich eine von den Platzierten, mal war nix drin. Wobei ich grad bei den Dächsichen Jugendwettbewerben wohl ein wenig auf Sonderposten lief - es gab immer realtiv wenige literarische Beiträge. :)
Dort hat mein "Sonderposten" mir immer eine Platzierung beschert.
Einmal hatte ich meine "Maja"-Geschichte eingesandt, die einige hier ja kennen. Zweiter Platz. Schön.

Die gleiche Geschichte hatte ich bei den Berliner Festspielen eingesandt.
Und bin kläglich gescheitert. Und wenn ich mir die Antho durchlese, weiß ich warum - sowohl von meinem Blickwinkel als auch von meinem Stil her, habe ich schlicht und ergreifend ganz anders geschrieben als die in der Antho.
Die Gedichte - dazu sag ich nix.
Aber die Geschichten sind immer aus einem relativ weit entfernten Blickwinkel geschrieben, wo jemand von außen beobachtet. Oder so nah dran, dass es wehtat(dieses "besonders nah dran" wäre dann aus Sicht meiner  " Maja" gewesen.) Ich lag mit meinem Erzähler genau daziwschen. Ein Mobber. Ab Tathergang beteiligt und deswegen nah dran. Aber a) blickt er zurück und b)blickt er nicht in "Maja" hinein. Er war irgendwo weit weg vom Geschehen aber trotzdem nah dran.
Und das hab ich bei den Siegergeschichten nicht gefunden.
Ich war also wieder mal auf "Sonderposten" - nur dass es mir diesmal nix gebracht hat.

Bei einem Schreibwettbewerb geh es nicht vorrangig darum, ob ein anderer besser ist als ich. Es geht in der Vorrunde darum, ob ich gut genug bin, um in die Endrunde zu kommen. Und danach geht es nur noch darum, ob die Geschcihte eines anderen den Juroren besser GEFÄLLT als meine.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Termoniaelfe am 10. August 2006, 11:12:01
ZitatMaja schriebGanz ehrlich, wenn wir jetzt alle im gleichen Wettbewerb starten - sagen wir mal Hohlbein-Preis oder diese neue Rotfuchs-Geschichte, und eine von uns gewinnt - dann gehen wir hin und freuen uns und knuddeln uns und gratulieren uns. Und dann fressen wir die Tapete, weil wir uns fragen, warum *die* Geschichte gewonnen hat und nicht die eigene...

Tapete fressen ist gut. :rofl:

Aber da steckt sicher etwas Wahrheit drin.

LG
Termi
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Rei am 10. August 2006, 14:34:35
Zitat von: Schelmin am 10. August 2006, 11:32:22
Ich glaube, das hängt davon ab, wie ich die Geschichte selbst finde. Finde ich sie schlecht, dann frage ich mich schon, warum die? Finde ich sie besser als meine, habe ich auch nichts dagegen, daß sie gewonnen hat. Finde ich sie gleich wie meine, dann hatte der andere eben Glück. Kein Problem.
So sehe ich das auch.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Steffi am 10. August 2006, 16:13:31
Irgendwie schade dass, sobald hier jemand eine Diskussion ins Laufen bringt und versucht, interessante Denkanstöße zu geben , ein nicht unbeträchtlicher Anteil des Forums ziemlich beleidigt reagiert.


Sid hat immer sehr ironische Posts gebracht, von daher hätte man sich denken können, dass das "anlügen" vielleicht nicht so ganz ernst gemeint war.

@Manja: ich verstehe dein Problem mit "junges Gör" ernsthaft nicht und finde, du hast da ziemlich überreagiert. Vor allen Dingen WEIL der Post von Sid ganz offensichtlich nicht völlig ernst gemeint war.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Rei am 10. August 2006, 16:31:49
Zitat von: Steffi am 10. August 2006, 16:13:31
Irgendwie schade dass, sobald hier jemand eine Diskussion ins Laufen bringt und versucht, interessante Denkanstöße zu geben , ein nicht unbeträchtlicher Anteil des Forums ziemlich beleidigt reagiert.
Er hat eine Frage gestellt, und wir haben geantwortet. Das war ok. Aber uns als Lügner hinzustellen war nicht ok.

Ob nun ironisch oder nicht, es gibt eine Nettiquette, an die man sich zu halten hat. Man kann ja nicht anfangen und z. B. hier alle als verrückt bezeichnen, nur weil es eben mal die Art desjenigen ist, anzuecken. Auch wenn wir relativ anonym hier sind, sollte man doch einen gewissen Anstand wahren.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Kalderon am 10. August 2006, 16:45:10
Und selbst wenn seine Geschichte statt der eigenen genommen werden würde, bedeutete das nicht, dass man es ihm nicht auch gönnen kann.

Warum sollte ich nicht jemandem gönnen, ein Buch zu veröffentlichen? Ich freue mich, wenn Leute aus dem Zirkel den großen Sprung schaffen.

Ich sehe keine Konkurrenz. Die Existiert für mich immer nur dann, wenn es ums Überleben geht. Also in der Arbeitswelt. Als freier Schriftsteller zum Beispiel. Aber ich muss keine Angst haben, dass meine Texte nicht gut ankommen. Und ich muss auch nicht von anderen abgucken. Ich habe im Grunde noch genug Zeit, um mich zu verbessern.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Lomax am 10. August 2006, 17:09:01
Hallo Maja,
Zitat von: Maja am 09. August 2006, 22:58:25Ganz ehrlich, wenn wir jetzt alle im gleichen Wettbewerb starten - sagen wir mal Hohlbein-Preis oder diese neue Rotfuchs-Geschichte, und eine von uns gewinnt ...
Ich glaube, auf so einen Ausnahmefall müssen wir nicht warten. Wer hat es noch nicht erlebt, dass er sich irgendwo um irgendwas beworben hat, dabei auch seine Mitbewerber kannte - und diese dann vorgezogen wurden. Das passiert in der Schule, im Beruf etc. und ist insgesamt ein alltäglicher Vorgang.
  Jeder sollte also wissen, wie er darauf reagiert - auch ohne dass ein Tintenzirkler dafür den Hohlbein-Preis gewinnen muss. ;)

Dass es in der Teddybärchenszene ganz besonders schlimm zugehen muss, bezweifle ich allerdings nicht. Man stelle sich nur vor - jede Menge Leute, die den ganzen Tag nichts anderes als süße, knuddelige Teddybären um sich haben. Wer kann so viel geballte Harmonie ertragen? Da müssen sich ja Abründe hinter verbergen - schon allein zur Kompensation. :snicker:
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Arielen am 11. August 2006, 17:54:01
Zitat von: Lomax am 10. August 2006, 17:09:01
Ich glaube, auf so einen Ausnahmefall müssen wir nicht warten. Wer hat es noch nicht erlebt, dass er sich irgendwo um irgendwas beworben hat, dabei auch seine Mitbewerber kannte - und diese dann vorgezogen wurden. Das passiert in der Schule, im Beruf etc. und ist insgesamt ein alltäglicher Vorgang.
  Jeder sollte also wissen, wie er darauf reagiert - auch ohne dass ein Tintenzirkler dafür den Hohlbein-Preis gewinnen muss. ;)

Das sprichst du ein wahres Wort! So sieht es doch auch überall aus.

Deshalb scheue ich mich auch nicht die Werke der anderen zu lesen. Es ist teilweise einfach interessant. Und ich versuche mir dann auch nicht Gedanken zu machen, warum der andere genommen wurde und ich nicht - es ist einfach so, auch wenn ich traurig bin.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Hyndara am 12. August 2006, 02:05:55
Sid:
Schade, daß er wohl gegangen ist ... tut mir leid.

Wettbewerbe:
Konkretes Beispiel:
Schreibwettbewerb. Phantastische Geschichten wird gesucht, eine Anthologie soll zusammengestellt werden. Es sind über 100 Einsendungen, die 12 aber, die ausgewählt werden und die Antho bilden: NULL Phantastik! Gar nix zu finden, vielleicht mal abgesehen vom Titel.
Da kann ich nur sagen, irgendeiner hat da offensichtlich irgendetwas falsch gemacht (die Macher? Die Juroren? Die anderen Teilnehmer (wie ich)?
Dabei behaupte ich nicht einmal, daß die Stories schlecht gewesen wären (auch wenns eigentlich gar nicht mein Genre ist), nein. Die meisten der Siegerstories waren recht gut. Nur irgendwie fühlte ich mich ... sagen wir, genasführt.

2. Beispiel:
Schreibwettbewerb, phantastische Geschichten werden gesucht. Alles wunderbar. Dann kommt der Rauswurf in der Vorrunde - auch noch akzeptabel. Nur ... Als Begründung wird angegeben: Rollenspiel-Geschichte. Irritation, Ratlosigkeit (weil ich nämlich noch nie Rollenspiel gemacht habe). Ich warte den Wettbewerb ab, wende mich an den Macher mit der Bitte, mir den Juroren zu nennen, damit ich näheres erfahren kann. Erst keine Reaktion, dann wird mir mit dem Anwalt gedroht. Okay, der Klügere gibt nach, ich ziehe mich zurück.
Anthologie erscheint. Mit Interesse schnuppere ich mal rein, will wissen, wie genial und herausragend die Sieger geschrieben haben. Was bleibt ist eine herbe Enttäuschung. Nix wirklich neues, nichts wirklich herausragendes, nicht mal sprachlich sonderlich innovativ. 08/15 Stories. Da war zumindest eine andere, nicht meine, besser, die ich von jemand gelesen hatte, der auch in der Vorrunde rausgeflogen war.
Nachtrag:
Eben der gleiche Wettbewerb. Durch Zufall erfahre ich, daß ich eine der Juroren kenne. Sie sitzt seit Jahren in der Endrunde und wählt mit anderen die Siegergeschichten aus (später erfahre ich, daß ich sogar zwei dieser Endjuroren kenne). Ihr Kommentar zu diesem Wettbewerb: "Leider kann ich nicht selbst teilnehmen, ich muß ja die Scheiße von den anderen lesen." Netter Kommentar, denke ich, und verabschiede mich endgültig von diesem kruden Ding.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Marek am 16. Januar 2015, 22:00:50
Wir haben das vor siebeneinhalb Jahren ziemlich ausführlich diskutiert, gemessen daran, dass wir letztlich alle einer Meinung waren. Der Troll von damals, wie auch die meisten Mitglieder, die an der Diskussion teilgenommen haben, sind heute nicht mehr im Forum, und es sind viele Jahre ins Land gegangen - daher interessiert mich: Wie seht ihr dieses Thema heute, mit der Erfahrung von fast acht Jahren?
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Cairiel am 16. Januar 2015, 22:25:35
Ich sehe hier überhaupt niemanden als Konkurrenten und finde dieses Denken sehr eigenartig bzw. klingt es für mich so (ohne es jetzt zu wissen), als sei der Threadersteller damals niemals wirklich Teil der TiZi-Gemeinschaft gewesen ... Für mich fühlt sich der TiZi nach einer virtuellen Familie an, mit der ich liebend gerne Zeit verbringe, nicht nach einem Bunch Konkurrenten, die darauf lauern, mir meine Verlagsverträge wegzuschnappen, überspitzt ausgedrückt.  :hmhm?:  Im Gegenteil, ich freue mich über jedes TiZi-Buch, das ich zwischen die Finger bekomme, weil sie mir bislang durch die Bank alle gefallen haben. Und das sehe ich als etwas durchweg Positives. Meinen eigenen Erfolg als Autor messe ich wo ganz anders - daran, ob ich gut genug bin, von einem Verlag angenommen zu werden. Das hat viel zu viel mit Geschmack und Markt und subjektiver Sicht zu tun, als dass ich da irgendwelche großen Vergleiche zu anderen Zirklern ziehen könnte - wenn ich es überhaupt wollen würde.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Ginger am 16. Januar 2015, 22:46:44
Bei so vielen Autoren auf der Welt, ist das die Frage nach Konkurrenz im Ameisenhaufen.

Die echten Künstler unter den Autoren, also welche, die als Künstler denken, fühlen, wahrnehmen sind entweder Einzelgänger, die einfach ihr Ding machen oder sie fühlen sich eher als Teil einer Community, einer Bewegung und die andere Person ist da auch irgendwo unterwegs. Aber: nicht gegen mich, sondern mit mir.

Eigene Stärken und Vorteile nutzt man natürlich, so gut es geht.
Es ist eine Kopfsache. Und manche haben da Probleme.

Vive la Bohème

Ginger
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Valkyrie Tina am 16. Januar 2015, 22:48:35
Zitat von: Maja am 16. Januar 2015, 22:00:50
Wie seht ihr dieses Thema heute, mit der Erfahrung von fast acht Jahren?

Ich habe mir grad mal den Thread durchgelesen, und als erstes ist mir aufgefallen, wie viel du, Maja, als Admin dazugelernt hast. Heute würde Sid schneller von den Admins eins auf den Deckel kriegen, als er "Faultier" sagen kann. Ich finde es irgendwo faszinierend, wie raffiniert er geschrieben hat, scheinbar immer zivil und dann aber doch wieder Öl ins Feuer gegossen, um sich dann über den Brand zu mokieren, den er selbst entfacht hat...

zum Thema Konkurrenz. Hmmm, also, es gibt wenige, ganz spezielle Situationen, wo die Mitglieder des Zirkels quasi gegeneinander als "Konkurrenten" auftreten. Ein Beispiel wäre jetzt, wo sich Schmidt und Abrahams auflöst. Da gehen eine Vielzahl von Bewerbungen bei den anderen Agenturen ein, und die stehen quasi in Konkurrenz zueinander.
Aber... das sehe ich eher sportlich. Möge der Beste gewinnen und so. Und natürlich ärgert man sich irgendwo, wenn man selbst nicht genommen wurde, und da kommt auch der Gedanke "Warum der und ich nicht?" Aber dann zuckt man mit den Schultern, und freut sich mit dem Kumpel.

Weil, eigentlich sind wir doch hier ein Team, Team Tintenzirkel.
Und wie ein Sportlerteam trainieren wir zusammen, werden besser zusammen. Und ja, wir messen uns auch aneinander, z.b. bei der Nanitenliga. Aber alles sportlich- und vor allem fair. Mir würde nie die Idee kommen, dass mir hier jemand schlechten Rat gäbe, damit er oder sie einen Vorteil vor mir in einer Ausschreibung oder ähnliches hätte. Genau wie ich nie schlechten Rat absichtlich geben würde.
Also Konkurrenz? Vielleicht. Ein bisschen. Aber gute Konkurrenz. Die Art von Konkurrenz, die alle Beteiligten besser macht.

edit: Was Ginger meinte mit "nicht gegen mich, sondern mit mir"
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: FeeamPC am 16. Januar 2015, 22:52:48
Einmal ganz abgesehen davon, dass Konkurrenz auch Synergien erzeugt. Oder was glaibt ihr, weshalb an ein und demselben Standort so oft mehrere Geschäfte einer Sorte stehen (mehrere Klamottenläden, mehrere Lebensmittelläden, zwei Baumärkte direkt gegenüber usw.) Je mehr Auswahl der Kunde hat, desto glücklicher ist er, und desto eher  kommt er wieder einmal stöbern. Das gilt auch für Bücher, und damit für Autoren.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Malinche am 16. Januar 2015, 23:00:16
Zitat von: Valkyrie Tina am 16. Januar 2015, 22:48:35
zum Thema Konkurrenz. Hmmm, also, es gibt wenige, ganz spezielle Situationen, wo die Mitglieder des Zirkels quasi gegeneinander als "Konkurrenten" auftreten. Ein Beispiel wäre jetzt, wo sich Schmidt und Abrahams auflöst. Da gehen eine Vielzahl von Bewerbungen bei den anderen Agenturen ein, und die stehen quasi in Konkurrenz zueinander.

Als Betroffene habe ich lustigerweise auch zuerst an diese Situation gedacht und mich gefragt, ob es da jetzt zutrifft - also vom Gefühl und auch meinem Empfinden her. Und auch wenn es nüchtern betrachtet natürlich so ist, dass durch das Verhältnis von Jetzt-Agentursuchenden und Agenturkapazitäten eine gewisse Konkurrenzsituation herrscht, merke ich doch, dass es keiner von uns so zu empfinden scheint. Und das ist, wie in allen anderen Belangen hier im Forum, ungeheuer hilfreich. Wir tauschen uns aus und unterstützen einander, halten uns die Daumen, polieren gegenseitig unsere Bewerbungsunterlagen auf, hibbeln und bangen gemeinsam. Weil auch jetzt klar bleibt: Selbst wenn zwei von uns sich bei der gleichen Agentur bewerben, sind wir nicht zwangsläufig direkte Konkurrenten, denn wenn wir jeweils ein interessantes Autorenprofil haben, nimmt die Agentur uns vielleicht beide. Für einige kommt Agentur A überhaupt nicht in Frage, die dafür mit ihrem Spezialgebiet zu Agentur B gehen. Auch das entspannt.

Was ich damit eigentlich nur sagen will: Es ist, wie im Thread ja schon x-mal erwähnt wurde, eine Kopfsache. Natürlich kann ich mich darauf versteifen, alle Autoren um mich herum als meine Konkurrenten zu begreifen, die mir begehrte Verträge wegschnappen könnten - auch wenn das aus den angeführten Gründen natürlich Quatsch ist. Und es wäre auch jetzt natürlich möglich gewesen, dass wir Agenturlosen ins große Hauen und Stechen verfallen, weil schließlich jeder sehen muss, wo er bleibt. Aber das ist nicht passiert, so wie ich es auch in anderen Bereichen - abseits der Agenturfrage - des Forums nicht so empfinde, dass dieses Konkurrenzdenken herrschen würde. Und das ist ein tolles Gefühl. Valkyrie hat es eigentlich perfekt auf den Punkt gebracht:

Zitat von: Valkyrie Tina am 16. Januar 2015, 22:48:35
Weil, eigentlich sind wir doch hier ein Team, Team Tintenzirkel.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Valkyrie Tina am 16. Januar 2015, 23:02:17
Zitat von: FeeamPC am 16. Januar 2015, 22:52:48
Einmal ganz abgesehen davon, dass Konkurrenz aus Synergien erzeugt. Oder was glaibt ihr, weshalb an ein und demselben Standort so oft mehrere Geschäfte einer Sorte stehen (mehrere Klamottenläden, mehrere Lebensmittelläden, zwei Baumärkte direkt gegenüber usw.) Je mehr Auswahl der Kunde hat, desto glücklicher ist er, und desto eher  kommt er wieder einmal stöbern. Das gilt auch für Bücher, und damit für Autoren.

Vom Standpunkt des Kunden sehe ich schon mal gar keine Konkurrenz. Entweder wir schreiben zu unterschiedlich - wer Sprottes Schlachten und Schmachten liebt, wird mit meinem Urban Fantasy zeug nichts anfangen können und umgekehrt. Und wenn wir ähnlich schreiben, greift die von Fee angesprochene Synergie - kein Leser , und schon gar kein Fantasyleser kommt "Jetzt habe ich alle Harry Dresden gelesen, jetzt lese ich aber nichts anderes mehr" Neee, die sind eher "jetzt hab ich alles davon gelesen, jetzt hab ich nichts mehr. Kennt ihr nichts, was so ähnlich wäre?"
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Marek am 17. Januar 2015, 00:13:36
Dann will ich mich jetzt auch mal selbst zu der Fragestellung äußern.

Sid (aka Lapaloma, aka Laberpaloma) ist sowas wie eine Legende in diesem Forum. Wir hatten ja in den über zehn Jahren des Bestehens wirklich herzlich wenig Trolle, die können wir immer noch an einer Hand abzählen, aber Sid wird unter ihnen immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen als das manipulative Arschloch, das er war. :engel:

Ich sehe das mit der Konkurrenz heute ein bisschen anders als damals. Dieser Thread kam zu einem Zeitpunkt, an dem ich sehr weit davon entfernt war, mich mit irgendwas irgendwo zu bewerben - ich war zwar arbeitslos und träumte davon, irgendwann mal vom Schreiben zu leben, aber ich habe es mir noch nicht zugetraut, die nötive Produktivität auf die Reihe zu bringen. Aber später, als ich eine Agentur hatte und auf Verlagssuche war mit der Tatsache im Nacken, das meine Existenz daran hing - da war ich doch einmal in der Situation, dass ich mich in einem Konkurrenzverhältnis gefühlt habe, weil so ziemlich exakt das Szenario eingetreten ist, das Sid in seinem Eingangsposting skizziert hat.

Ein Verlag, der gerade eben ein phantastisches Jugendbuch von mir abgelehnt hatte, hat sich an Greys Agentin gewandt, ob die nicht jemanden hat, der ihnen ein phantastisches Jugendbuch schreibt, weil sie keine guten mehr angeboten bekommen hätten. Und zack, das saß. So sehr ich mich gefreut habe, dass dieser Auftrag wenigstens an Grey gegangen ist - die ich, by the way, nicht für eine Konkurrentin halte, sondern eine meiner allerliebsten Freundinnen - war ich doch sehr niedergeschlagen. Ich halte mein Buch von damals immer noch für gut. Aber inzwischen ist das Buch erschienen, das Grey ohne diese Situation niemals geschrieben hätte, und es ist so unglaublich zauberhaft und schön - dieses Buch gäbe es nicht, wären wir nicht damals fast sowas wie Konkurrentinnen gewesen.

Und auch wenn mein eigenes Buch als zweitklassiges Ebook verscherbelt worden ist (wofür wiederum Grey nichts kann, ich hätte den Vertrag nicht unterschreiben müssen) habe ich inzwischen meinen Weg gemacht, mein Glück gefunden und hoffe auf noch viel mehr Erfolge für die nächsten Jahre. Weil ich immer dran geglaubt habe, dass man es schaffen kann, auch ohne sich gegenseitig als Konkurrenz zu empfinden, weil ich immer wusste, mit dem, was ich mache, habe ich keine Konkurrenz, sondern nur wunderbare Kollegen in einem ähnlichen Betätigungsfeld. Und ich bin glücklich, dass es euch gibt. Ohne euch, Partner, Freunde, Team, hätte ich das nie geschafft.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Michaela am 17. Januar 2015, 08:08:06
Zitat von: Maja am 16. Januar 2015, 22:00:50
Wie seht ihr dieses Thema heute, mit der Erfahrung von fast acht Jahren?

Ich bin seit drei Jahren im Zirkel und hab davon jede Sekunde genossen. Ich sehe die Menschen in diesem Forum nicht als Konkurrenten, sondern als Kollegen und Mitstreiter. Wir teilen alle die selbe Leidenschaft: das Schreiben und lesen von Geschichten. Wie könnte ich mich da nicht über jedes Manuskript, jede Kurzgeschichte und jeden Autor freuen, der eine Agentur findet oder veröffentlicht wird? Denn das bedeutet viele neue und tolle Bücher, die ich lesen kann und von denen ich auch ein Stückweit lernen kann. Ich glaube dieses Konkurrenzdenken entspringt nur der eigenen Unsicherheit. Wer dagegen an sich und seiner Schreibe arbeitete und das Lernen nicht aufgibt, ist irgendwann auch gut genug, um von Agenturen und Verlagen wahrgenommen zu werden. Der Buchmarkt ist so groß und vielschichtig, das jeder, der gute Geschichten schreibt eine Chance hat sie zu veröffentlichen. Ich bin so dankbar dafür, das ich jeden Tag einen Platz hab, an dem ich mich austauschen kann, wo ich Hilfe bekomme und mich mit Menschen unterhalten kann, mit denen ich etwas ganz tolles teile. Da kann und will ich einfach nur, Danke liebe Kollegen und Mitstreiter, sagen. 
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: canis lupus niger am 17. Januar 2015, 08:22:47
Damals war ich noch nicht im Zirkel und kann deswegen auch keinen persönlichen Vorher-Nachher-Vergleich ziehen. Aber da ich nicht schreibe, um davon leben zu können, das auch noch nie getan habe, kann ich auch in keinem anderen Zirkler (oder sonst einem anderen Autoren) einen Konkurrenten sehen. Wir schreiben alle so verschiedene Geschichten, in so verschiedenen Subgenres, in so verschiedenen Stilen, ... wie könnte man da von einer Konkurrenz sprechen?

Die Entscheidung für das eine oder das andere Manuskript liegt ohnehin beim Verleger und wird von ihm nach seinen eigenen Kriterien getroffen. Ob diese in einer stilistischen Vorliebe, einer größereren Übereinstimmung zur Ausschreibung, in einer privaten zwischenmenschlichen Aversion oder was auch immer liegen, ... Wir haben in diesem Land Vertragsfreiheit. Das heißt: Jeder darf mit demjenigen einen Vertrag schließen, mit dem er will. Niemand hat Anspruch darauf, dass sein Angebot (zum Beispiel ein Manuskript) angenommen wird, sei es so gut (oder schlecht) wie es will. Wenn - wie in der Irrlichter-Ausschreibung- 250 Einsendungen für 25 Anthologie-Plätze eingereicht werden, müssen zwangsläufig 225 Einsendungen abgelehnt werden. Viele davon mögen genauso gut sein, vielleicht sogar technisch besser, als die "genommenen, aber sie haben dem Verleger/den Verlegern für die Anthologie einfach besser gefallen. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Konkurrenz zu tun. Ein Wettbewerb lebt von der Vielzahl der Teilnehmer, und der Gewinn liegt unter anderem im olympischen Gedanken, dabei gewesen zu sein und mitgefiebert zu haben. Im Übrigen bleibt einem ja die Geschichte, die man auch für andere Zwecke brauchen kann, und durch deren Erschaffung man Erfahrung und damit mehr Können gewinnen konnte. So gesehen gibt es eigentlich nur Gewinner.  :vibes: 

Darüber hinaus gibt es ja viel mehr Fantasyautoren als Tintenzirkler. Hier treffen sich doch eher Gleichgesinnte, die sich miteinander austauschen und die einander helfen. Darin kann ich keine Konkurrenz sehen. Kann es etwa Konkurrenz sein, wenn ein Zirkler dem anderen das Manuskript für eine KG-Ausschreibung korrekturliest??? Hier finde ich eher Hilfe als Konkurrenz, ist meine persönliche Meinung. 
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Grey am 17. Januar 2015, 09:20:20
Also zuallererst: Maja, ich muss dich knuddeln. :knuddel: Du weißt, ich hätte mich damals schon irrsinnig gefreut, wenn wir Verlagskolleginnen geworden wären. Aber deine erste Printveröffentlichung sollte halt bei deinem Traumverlag sein, mit einem ordentlichen High-Fantasy-Schinken. Gegen so eine Bestimmung kann man ja wirklich nicht an. :knuddel:

Und zweitens: Puh! Ich bekomme ja direkt einen Herzklabaster, wenn in so einem Thread wie diesem neue Beiträge kommen. :zombie: Aber war ja alles ganz harmlos ... :d'oh:

Was mich betrifft, merke ich schon immer wieder, dass ich dazu tendiere, mich ein wenig in "Ich-will-das-auch!!!"-Gedanken zu verlieren (ja, mit drei Ausrufezeichen), und das unabhängig davon, was ich schon alles erreicht habe. Aber das ist nie wirklich missgünstig, sondern mehr ein mitfreuen und hoffen, hoffen, hoffen dass ich an den Punkt irgendwann auch komme. Und dann spornt es mich zum Arbeiten an. Insofern ist Konkurrenz, nicht nur hier, sondern auch im Rest der Welt, natürlich ein bisschen schmerzhaft, aber auch sehr fruchtbar für mich. Ein bisschen wie konstruktive Kritik.

Dazu sei noch eben gesagt, falls ihr jetzt denkt, ich könne das alles ja von einer recht entspannten Warte aus betrachten: Kann ich. Und kann ich wiederum gar nicht. Denn abgesehen davon, dass ich nicht nur mich von meinen Honoraren ernähren muss, sondern auch meine Familie, ist es doch immer noch eine Menge Herzblut, das da nach wie vor fließt.

Aber ganz unabhängig davon finde ich doch, dass es sich für Autoren nicht auszahlt, in Konkurrenzdenken zu verfallen. Ich denke eher, dass Autoren zusammenhalten und sich gegenseitig helfen sollten, wo sie nur können. Ich jedenfalls wäre niemals dort gelandet, wo ich heute bin, ohne den Tintenzirkel und alles, was ich hier von erfahreneren Autoren gelernt habe. Ich betrachte es da als Ehrensache, so viel ich kann, zurückzugeben. Wir wollen doch alle eine starke deutsche Autorenszene. Und vor allem kann es nie genug schöne Geschichten geben. Und die besten Geschichten schreibt man eben nicht allein.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Atra am 17. Januar 2015, 09:48:05
Ich persönlich denke, dass Sid in Teilen recht hat (obwohl ich damals noch nicht hier war und ihn auch nicht kenne). Wobei das Wort "Konkurrenz" für mich nicht durchweg negativ ist, sondern ebenso positiv. Konkurrenz dient unter anderem als Ansporn, Weiterentwicklung des Selbst, dem Austausch von Ideen, Korrekturlesen, Spaß, Sportlichkeit, ect. Und ganz grundlegend sind wir Konkurrenten, aber das geht auch in Freundschaft, finde ich. Meistens kommt die Konkurrenz ja überhaupt nicht auf den Tisch, so wie hier im TiZi zum Beispiel, oder auf der Arbeit mit Kollegen, die alle um die Gehaltserhöhung kämpfen, usw. Zudem sorgt Konkurrenz für Vielfalt (und belebt das Geschäft), denn wer will schon zum x-mal ein Thema wieder durchkauen? Also werden neue Ideen gesucht und gefunden. Ich habe das Gefühl, dass "Konkurrenz" von vielen hier zu negativ gesehen wird  ;D

Edit: Siehe auch Klecks Beitrag nach meinem, der ergänzt das, was ich hier geschrieben habe, wunderbar (abgesehen davon, dass sie selbst jemanden nicht als Konkurrenten sieht, was ich ja durchaus mache)  :jau:

Als ich die Diskussion vor etwa einem halben Jahr entdeckt habe, fand ich es sehr schade, dass Sid offenbar nicht erwünscht war ...

LG Atra
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Klecks am 17. Januar 2015, 10:07:47
Ich sehe niemanden hier als Konkurrent/Konkurrentin. Auf die Idee wäre ich jetzt gar nicht gekommen.  ;D  Klar eifere ich Leuten nach und möchte einmal so gut und erfolgreich schreiben wie sie, aber das hat mit Konkurrenz nichts zu tun - im Gegenteil. Ich bewundere sie und würde mir wünschen, eines Tages dasselbe zu erreichen wie sie. Aber Konkurrenz ... nein. Ich freue mich immer wie bekloppt, wenn jemand hier einen Erfolg zu verbuchen hat, wenn ich einen Debüt-Autor im Buchregal stehen sehe, wenn jemand eine Agentur findet, wenn jemand ein tolles Buch nach dem anderen schreibt, wenn ein Manuskript angenommen wird. Wenn ich in direktem "Wettbewerb" mit jemandem stehen und den Kürzeren ziehen würde, wäre ich traurig über meine verpasste Chance, aber nicht über den Erfolg der anderen Person. Für diese Person würde ich mich sehr, sehr freuen, und dass es noch etwas zum Freuen gäbe dadurch, macht dann sogar meine eigene Absage etwas leichter zu ertragen.  :D
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Valkyrie Tina am 17. Januar 2015, 10:34:17
Zitat von: Atra am 17. Januar 2015, 09:48:05
Als ich die Diskussion vor etwa einem halben Jahr entdeckt habe, fand ich es sehr schade, dass Sid offenbar nicht erwünscht war ...

LG Atra

@Atra ich denke nicht, dass es an der Diskussion gelegen hat. Sonst hätte Maja den Thread ja nicht wieder eröffnet. Und z.B. Grey als auch ich stimmen ihm ja in Teilen zu, und das wird gesehen und löst keinen Streit aus. Ich denke eher, es lag an der Art, wie Sid geschrieben hat:
Wenn du dir seine Beiträge, nur seine Beiträge anschaust, merkst du, dass die meistens aus drei Teilen bestehen:

1. Ungläubigkeit und Verletztheit, weil er ja so falsch verstanden wird
2. Eine kluge und gute Idee, die man diskutieren könnte.
3. Eine Provokation oder Beleidigung, die dazu führt, dass die Verwirrung um das Thema größer wird, und sich die Aufregespirale weiter dreht.

Vor allem solche Sachen wie 3. führen dazu, dass man sich in der Diskussion nur im Kreis dreht und keine Ergebnisse rauskommen (ich meine damit keinen Konsens, sondern Ergebnisse wie "ah, so siehst du das, interessant, ich sehe das so, aber ich kann von deinem Standpunkt aus sehen, warum du Sachen anders siehst.") und diese Provokationen sind geplant und gewollt. (Angefangen mit dem sehr aggressivem Eingangsposting "Konkurrenz, zeigt mir mal, was ihr so könnt. Ich beobachte euch" , oder dieses unglaublich herablassende "wenn du so schreibst wie ich, bin ich schon lange tot" oder "junge Göre")

Sid hatte interessante Ideen, da stimme ich dir zu, und mir fehlt in dem Thread gerade auch so ein kleeeeein bisschen die Debatte. Aber in der Art, wie er es aufgezogen hat, kann ich verstehen, dass die Mitschreiber irgendwann gesagt haben "wir haben dein Spiel durchschaut. Weißt du was: spiel alleine weiter!"

und um mal ein Tröpfchen Öl ins Feuer zu gießen, eine Frage: was versteht ihr überhaupt unter Konkurrenz? Und warum ist sie für euch eher negativ besetzt?
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Atra am 17. Januar 2015, 10:40:28
ZitatWenn du dir seine Beiträge, nur seine Beiträge anschaust, merkst du, dass die meistens aus drei Teilen bestehen:

1. Ungläubigkeit und Verletztheit, weil er ja so falsch verstanden wird
2. Eine kluge und gute Idee, die man diskutieren könnte.
3. Eine Provokation oder Beleidigung, die dazu führt, dass die Verwirrung um das Thema größer wird, und sich die Aufregespirale weiter dreht.

Vor allem solche Sachen wie 3. führen dazu, dass man sich in der Diskussion nur im Kreis dreht und keine Ergebnisse rauskommen (ich meine damit keinen Konsens, sondern Ergebnisse wie "ah, so siehst du das, interessant, ich sehe das so, aber ich kann von deinem Standpunkt aus sehen, warum du Sachen anders siehst.") und diese Provokationen sind geplant und gewollt. (Angefangen mit dem sehr aggressivem Eingangsposting "Konkurrenz, zeigt mir mal, was ihr so könnt. Ich beobachte euch" , oder dieses unglaublich herablassende "wenn du so schreibst wie ich, bin ich schon lange tot" oder "junge Göre")
Da hast du recht. Auch für mich waren eindeutig Provokationen dabei, die überhaupt nicht gerechtfertigt waren und dass er provoziert hat, war offensichtlich. Allerdings hat er es in meinen Augen zu Beginn eher als Stilmittel- und Satiremittel genutzt, bis irgendwann der Bogen überspannt war  :( In deinen Beispielen sehe ich z.b. nur die letzten beiden als No-Go.
Aber egal, darum sollte es nicht gehen. Wir stimmen ja überein, dass der TE eindeutig übertrieben hat.

LG Atra
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Windstoß am 17. Januar 2015, 11:34:34
Zitat von: Valkyrie Tina am 17. Januar 2015, 10:34:17
und um mal ein Tröpfchen Öl ins Feuer zu gießen, eine Frage: was versteht ihr überhaupt unter Konkurrenz? Und warum ist sie für euch eher negativ besetzt?
Konkurrenz wird meiner Meinung nach so gesehen: man will etwas haben, was der andere auch haben will und meistens (nicht immer) geht es dabei um Geld.
Das Negative entsteht, wenn man versucht, den anderen auszustechen. Das Positive drückt der Satz aus: Konkurrenz belebt das Geschäft.
Wie man Konkurrenz sieht und wie man handelt liegt aber immer bei einem selbst.

Mir persönlich geht das Konkurrenzdenken völlig ab, was vielleicht auch an meinem Beruf liegt, wo ich so etwas nie erlebt habe. Auch beim Schreiben treibt mich etwas ganz anderes an:
Ich schreibe, weil ich glaube, dass meine Geschichten gut sind und es verdienen gelesen zu werden.
Das ganze Problem liegt also nicht an irgendeiner Konkurrenz, an irgendwelchen Veröffentlichungen anderer Autoren, sondern ausschließlich an mir. Denn a) bin ich faul und undiszipliniert und b) kann ich für vieles was ich gerne schreiben würde nicht gut genug schreiben.
Glücklicherweise kann ich an beiden Punkten arbeiten.   :)
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Waldkatze am 17. Januar 2015, 12:14:43
Zitat von: Valkyrie Tina am 17. Januar 2015, 10:34:17
@Atra
und um mal ein Tröpfchen Öl ins Feuer zu gießen, eine Frage: was versteht ihr überhaupt unter Konkurrenz? Und warum ist sie für euch eher negativ besetzt?

Ich habe gerade erstaunt festgestellt, dass der Begriff für mich tatsächlich rein negativ besetzt ist  :hmmm:
Klar belebt Konkurrenz das Geschäft, aber die damit einhergehenden Gefühle (Angst zu versagen, die innere Getriebenheit im "Wettkampf" zu siegen usw.) sowie die Missachtung der Gefühle der "Mitstreiter" lassen den Gewinn aus solchen Situationen zumindest in meinen Augen nicht wirklich erstrebenswert erscheinen.

Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht - nicht zuletzt im TiZi - dass man als Gruppe weiterkommt.
Von daher sehe ich hier niemanden als "Konkurrent" an :gruppenknuddel:

Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: canis lupus niger am 17. Januar 2015, 13:13:51
Konkurrenz bedeutet auch für mich, dass mehrere Interessenten dasselbe haben wollen und dass nur einer es bekommen kann. Das ist für mich nicht nur hier im TiZi, sondern auch allgemein bei meiner Schreibleidenschaft nicht vorhanden. Okay, als mehrere TiZis im Finale um den Phantastikpreis standen, war die Situation schon irgendwie gegeben, aber auch das habe ich eher als große gemeinsame Party erlebt, und nicht als "Du oder ich".

Was ich sehr wohl suche und für ok. halte, das ist der Vergleich mit anderen Autoren und ihren Werken. Ja, und auch mit ihren Erfolgen, warum nicht. Es interessiert ja schließlich auch, ob sich die Qualität eines Buches auf die Annahme bei einem Verlag und auf den Markterfolg auswirkt. Oft genug ist das eine vom anderen offensichtlich unabhängig...  ;). 

Aber das bedeutet nicht, dass ich mich in Konkurrenz (also einer "Entweder der-andere-Autor-oder-ich-bekommt den Verlagsvertrag"-Situation) zu irgendjemandem sehe. Sicher ist die Anzahl der veröffentlichten Bücher je Verlag begrenzt. Aber ich freue mich für jeden Hobbyautor, der sein Herzensprojekt bei einem Verlag unterbringen kann. Und für die Berufsautoren bin ich sowieso keine "Konkurrenz".   
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Anj am 17. Januar 2015, 13:19:44
Also beim Thema Schreiben gibt es für mich persönlich wenig Konkurrenz, einfach, weil ich nichts einreiche. Konkurrenz bedeutet für mich, man hat dasselbe Ziel, das man erreichen will. (dasselbe im Sinne von denselben Programmplatz, den Sieg in einem Wettkampf, die Beförderung auf den einen Posten...)
Fakt ist für mich auch, dass das einfach eine Beziehungsbezeichnung ist und damit weder negativ noch positiv besetzt ist. Konkurrent zu sein ist etwas anderes, als Kollege, was aber nicht bedeutet, dass nicht auch beides gleichzeitig Teil der Gesamtbeziehung sein kann.
Viel wichtiger ist die Frage, wie gehe ich mit dieser Konkurrenz um? Gönne ich meinem Konkurrenten den Erfolg? Gönnt er ihn mir? Auch das kann ich nicht pauschal beantworten, weil es personen- oder situationsabhängig ist. Meine Konkurrenzerfahrungen beschränken sich fast ausschließlich auf die Reiterei und die schönste Zeit war eine Saison, in der wir drei Reiterinnen waren, die auf demselben Niveau geritten haben. Wir haben uns auf dem Treppchen damals regelmäßig abgewechselt und wir haben uns sehr geschätzt. Damals gab es weder Neid noch Selbstzweifel, sondern nur Spass am Turnier. Und dann gab es auch Reiterinnen, die Konkurrentinnen waren, denen ich den Sieg nicht gegönnt habe. Das hatte aber in der Regel entweder damit zutun, dass ich die Person unsympathisch fand oder weil ich schlicht der Meinung war, dass ich besser war und hier nicht die Bessere gewonnen hat. Wenn ich das Können einen anderen als deutlich schlechter einschätze, dann kommen da schon Selbstzweifel auf: "Überschätze ich mich? Habe ich einen blinden Fleck? Warum kommt es zu diesen Entscheidungen?" Und dann gibt es noch die Situation in der ich jemanden sehr mag, sein Können als schlechter einschätze, er aber trotzdem gewinnt. Dann gönne ich es demjenigen, obwohl eine gewisse Spannung in mir zurückbleibt. Das letztere passiert aber in der Regel nicht bei direkter Konkurrenz, sondern eher bei Reitern, die auf einem anderen Niveau reiten und zwar sowohl besser (im Sinne von einer höheren Klasse) als auch schlechter und die ich damit unter Kollegen einordnen würde.

Ich persönlich denke, dass hier tatsächlich nur sehr wenige echte Konkurrenten vorhanden sind und wenn dann auch nur zeitlich bedingt, sondern mehr Kollegen, die sich gegenseitig stützen, weil sie ein Interesse teilen.

Etwas anders wird es sein, wenn direkt die Existenz davon abhängt. Dann dürfte auch im optimalen Fall ein negatives Gefühl dabei sein, aber das bezieht sich dann eher auf die eigenen Zukunftsängste als auf den Konkurrenten.
Und man muss auch mal bedenken, dass es ohne die Konkurrenten die Situation gar nicht gäbe. Wäre ich der einzige Fantasyautor auf der Welt, wäre der Verlag gar nicht in der Lage, diese Sparte gewinnbringend aufzubauen. Oder, in meinen Fall, hätte es gar keine Dressurprüfung gegeben.

Lange Rede, kurzer Sinn: Konkurrenz ist für mich eine objektive Beziehungsbezeichnung. Und wie ich diese Beziehung erlebe, kann in jedem Einzelfall unterschiedlich sein.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Marek am 17. Januar 2015, 13:26:13
Das Problem mit Sid war nicht die Fragestellung an sich - wie gesagt, mit der Thematik hatte er durchaus einen Punkt - aber dass er uns vorgeworfen hat, zu harmonisch zu sein, zu freundlich zueinander, statt uns wie die erbitterten Konkurrenten zu behandeln, die wir eigentlich sein sollten. Ich bin mir nicht mehr sicher, wie viel davon in diesem Thread hier zum Ausdruck gebracht wurde und wie viel in anderen, die ich jetzt so auf die Schnelle nicht mehr wiederfinde. Aber das ist es, was ich ihm letztlich zum Vorwurf gemacht habe: Dass er, argumentativ und feinsinnig, versucht hat, den Grundsatz dieses Forums auf den Kopf zu stellen.

Diese Technik hat dann auch dazu geführt, dass wir die Fragestellung "In wieweit sind wir Konkurrenten" nie losgelöst von "Dann dürfen wir auch nicht nett zueinander sein" diskutieren konnten. Jetzt, wo Sid nicht mehr da ist und diese Prämisse nicht mehr im Raum steht, denke ich, dass wir ganz entspannt an die Frage rangehen können. Und ich werde wirklich niemandem den Kopf abreißen, der uns in einem Konkurrenzverhältnis sieht und denkt, dass Sid da durchaus recht hatte. Hatte er, keine Frage. Er hat nur die falschen Schlüsse draus gezogen.

Wie einige schon anmerkten, gibt es ja durchaus auch einen positivien Aspekt am Konkurrieren - das eigene Streben, besser zu werden, um mit den anderen mithalten zu können. Und selbst ein grimmiges "Das will ich auch!" kann dazu führen, dass man nochmal richtig Gas gibt. Es wird hier immer Situationen geben, dass ein Tintenzirkler ein Buch veröffentlicht, dessen Programmslot man gerne selbst gehabt hätte. Oder dass ein anderer den Preis gewinnt, für den man selbst nominiert war. Und auch, dass ein Zirkler Erfolg hat mit einem Buch, von dem man selbst weniger begeistert ist, und man zwar gratuliert, aber nicht aus Herzen gönnt. Das kommt immer vor, und das wird immer vorkommen, weil wir Menschen sind. Und weil es völlig natürlich ist, nicht immer allen anderen alles zu gönnen.

Was es aber nicht tun sollte, ist, das Leben im Forum beeinträchtigen. Dafür überwiegen die Vorteile, die jeder von uns hier im Forum haben kann (ob man sie nutzt oder nicht, ist eine andere Sache) doch deutlich die Nachteile, die sich aus der Konkurrenz ergeben. Konkurrenten sind schließlich nicht nur die Tintenzirkler, sondern die Gesamtheit der Autoren da draußen. Von den Tintenzirklern hat man zumindest was. Und das allein stellt schon eine prima Grundlage für ein harmonisches Miteinander. Auch wenn ab und zu mal die anderen gewinnen.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: BiancaS am 17. Januar 2015, 13:35:23
Zitat von: Valkyrie Tina am 17. Januar 2015, 10:34:17
und um mal ein Tröpfchen Öl ins Feuer zu gießen, eine Frage: was versteht ihr überhaupt unter Konkurrenz? Und warum ist sie für euch eher negativ besetzt?

Ich habe Konkurrenz früher auch als sehr negativ besetzt, weil man von allen Seiten gelernt hat, dass wenn jemand anderes anstatt du selbst gewinnst, es an DIR lag und DU schlecht bist, aber nicht, dass der andere einfach noch ein bisschen besser war oder einfach den Geschmack der "Jury" getroffen hat. Ich kann nur von mir reden, aber mir wurde immer vermittelt, dass sobald ich in Konkurrenz mit jemanden trete, ich nur etwas falsch machen kann, wenn ich nicht gewinne. Die Arbeit, die ich trotzdem hereingesteckt habe, wurde nicht gewürdigt, also musste es doch an mir liegen, dass ich "verloren" habe oder nicht? Nein, eben nicht. Es hat lange gedauert, bis ich diese negativ besetzte Konkurrenz aus meinem Kopf gestrichen habe und da haben mir besonders Schreibforen oder auch meine Schreibgruppe geholfen. Konkurrenz kann einen auch antreiben, wenn man sie eben nicht als etwas Negatives ansieht.
Als Beispiel kann ich eine Mitschreiberin aus meiner Schreibgruppe bringen. Wir stacheln uns immer wieder an, wir sehen "Oh, Bianca hat eine Rohfassung beendet", dann denkt sie "Da muss ich mitziehen". Ich sehe "Oh, XY kann so gute Beschreibungen schreiben", dann denke ich mir "Ich sollte meine Beschreibungen auch endlich mal verbessern." Trotzdem haben wir uns schrecklich gern und gönnen der anderen jeden Erfolg. Wo vorher also ein "Warum kann die das so gut und ich bin schlecht und schaffe nicht mal eine simple Beschreibung?" gestanden hätte, habe ich nun ein "Sie ist zwar besser als ich, aber das heißt nicht, dass ich mich nicht verbessern kann und alles scheiße ist, was ich ansonsten schreibe."

Auch hier im Forum habe ich nicht wirklich ein Konkurrenz-Denken in dem Sinne, einfach weil ich mich dann mit jedem anderen Autor vergleichen müsste, den es gibt, der ungefähr so weit ist, wie ich und dann hätte ich keine Zeit mehr zum Schreiben ;D Gesunde Konkurrenz, also gegenseitiges Antreiben und danach streben, sich zu verbessern, weil man sieht was andere können, finde ich vollkommen okay. Gerade beim Schreiben habe ich aber auch das Gefühl, das Konkurrenz negativ besetzt ist, weil viele immer noch im Hinterkopf haben, dass Schreiben ein Talent ist, das man nicht erlernen kann. Dass wenn man sich an das Handwerk richtet und zugibt, dass man es lernen kann, man dadurch gleichzeitig zugibt, dass man nichts Besonderes mehr ist. Diese beiden Faktoren bedingen sich gegenseitig ein wenig, wenn man Konkurrenz positiver besetzt, kommt man auch zu dem "Ich kann mich genauso verbessern, wie jeder andere"-Gedanke. Man gibt dabei nur den "Ich bin eine einsame Künstlerseele, die ein gottgegebenes Talent hat" auf.
Wenn sich alle TiZis als (negativ besetzte) Konkurrenten ansehen würden, würde es hier, glaube ich, kaum noch Threads geben, die sich enorm hilfreich mit dem Handwerk auseinandersetzen, in denen Leute anderen mit ihren Problemen helfen etc., dafür gibt es hier aber viele, die ich als (positiv besetzte) Konkurrenten ansehe, die ich mir als Ziel setze, was ich auch erreichen möchte und wonach ich streben kann, ohne dabei meine eigenen Fähigkeiten außer acht zu lassen.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Siara am 17. Januar 2015, 14:29:09
Ehrlich gesagt sehe ich keinen als Konkurrenz, weil es selten zu direkten Vergleichen kommt. Und wenn doch, bekommt man das als Autor erst einmal kaum mit. (Das Beispiel, das Maja für ihr Jugenbuch nannte, ist vermutlich eher eine seltene Situation, wenn auch eine wirklich unschöne. Da kann ich das gemeine Gefühl verstehen). Direkte "Wettrennen" gibt es vorwiegend bei Anthologieausschreibungen, aber die betreffen in der Regel Kurzgeschichten. Hierbei zu verlieren, ist vielleicht schade, aber in Kurzgeschichten lege ich selten mein ganzes Herz.

Eine kleine Art von Neid kenne ich schon. Auch, wenn ich hier von den enormen Erfolgen der anderen lese. Aber das ist niemals richtiger, böswilliger "Neid". Ich gönne es jedem, weil zu spüren ist, wie alle hier für ihre Romane arbeiten und kämpfen. Weil klar wird, wie hart der Weg dorthin war, wo die Erfolgreichen jetzt stehen. Und wie hart es ist, sich dort zu halten. Ich sehe es also eher als Bewunderung denn als Neid oder Konkurrenzdenken.

Auch lässt es mich nicht verzweifeln, sondern es gibt eher Hoffnung. Bevor ich im Tintenzirkel war, erschien mir eine Veröffentlichung wie ein ferner, ferner Wunschtraum, der niemals wahr werden konnte. Eine naive Fantasie. Aber es gibt sie - die Autoren, die es an Verlage und Agenturen schaffen, deren Werke Fans finden und die durch Herzblut und Übung grandiose Leistungen vollbringen.

Nein, als Konkurrenz sehe ich hier niemanden. Als Gemeinschaft mit einem Ziel, als Vorbilder und Mitstreiter, als Menschen, von denen ich lernen will - unabhängig davon, ob sie nun bereits veröffentlicht haben oder nicht.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Rosentinte am 17. Januar 2015, 15:07:50
Ich denke schon, dass es hier teilweise im Tintenzirkel eine gewisse Konkurrenz gibt. Dadurch, dass wir hier im Tintenzirkel eine große Bandbreite an Mitgliedern haben, finden sich für jeden Mitglieder, die in der gleichen Altersklasse/Lebenssituation oder mit ungefähr den gleichen Schreibfähigkeiten wie man selbst sind. Und dann werden diese Persönlichkeiten veröffentlicht. Und man selbst nicht.
Ich persönlich habe das schon mehrmals erlebt und anders als Siara hat es mich insbesondere bei den Kurzgeschichten getroffen. Denn bei Kurzgeschichten ist es oft so, dass wirklich nur eine einzige Person darüber entscheidet, ob die KG es in die Anthologie schafft oder nicht (bei Romanen können ja auch schon mal mehrere Personen an diesem Prozess beteiligt sein, vor allem wenn noch eine Agentur vorgeschaltet ist). Wenn ich es nicht schaffe, diese eine Person mit meinem Schreiben zu überzeugen, aber andere schaffen das, dann stehe ich plötzlich in einer Konkurrenz zu dieser Person.
Aber ich denke der Punkt im Tintenzirkel ist, dass wir hier das Hauptaugenmerk nicht auf diese Konkurrenzsituation legen. Hier im Forum nehme ich viel mehr das Gemeinschaftsgefühl wahr. Ja, ich kann meine eigenen Konkurrenzgedanken, meinen Neid und meine Frustration über einzelne Erfolge haben. Aber es gibt auch noch genügend andere, die ich nicht als Konkurrenz sehe und die mich wieder aufbauen, wenn es mir schlecht geht. Die mir Ratschläge geben, wie ich meinen Schreibstil, meinen konkreten Plot oder meinen Roman verändern kann, sodass ich beim nächsten Mal besser bin.
Ich finde Majas Vertrag bei Klett-Cotta ist da ein ziemlich gutes Beispiel. Ich bin mir sicher, dass gerade diejenigen von uns, die vom Schreiben leben oder zumindest sehr ambitioniert in Richtung professioneller Veröffentlichungen arbeiten, würden extrem viel dafür tun, um bei Klett-Cotta zu landen. Aber als Majas Veröffentlichung dort klar war, haben wir uns alle nur für sie gefreut (zumindest war das mein Eindruck im Forum und ich selbst empfinde ebenso), weil wir wissen, dass Maja seit Jahren von dieser Veröffentlichung geträumt und hart dafür gearbeitet hat.
Also: Konkurrenz ja, aber ebenso viel Gemeinschaft. Meiner Meinung nach überwiegt diese Gemeinschaft eindeutig den Konkurrenzgedanken, denn selbst wenn ich mit einer Person in mehr oder weniger direkter Konkurrenz stehe, gibt es noch genug andere, die die Gemeinschaft bilden, die der TZ für mich ausmacht. Wie Tina schon schrieb: Team Tintenzirkel.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: FeeamPC am 17. Januar 2015, 15:09:40
Das was wir hier haben, ist eine gesunde Kokurrenz: Wir nehmen die anderen zum Vorbild, um besser zu werden. Das ist keine Ellenbogen-Komkurrenz, das ist ein gesunder und für alle profitabler Wettbewerb. Selbst die Besten unter uns hängen mal irgendwo bei ihrem Schreiben fest. Dieses Forum ist einfach wunderbar dafür, dann wieder neu Tritt zu kriegen.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: HauntingWitch am 17. Januar 2015, 15:36:35
Ich stimme Rosentinte uneingeschränkt zu. Natürlich sind Autoren untereinander Konkurrenten, auch befreundete und auch wir hier im Tintenzirkel. Das passiert automatisch, dadurch, dass wir Verlage suchen und Erfolg haben wollen. Wobei man natürlich nicht jeden als Konkurrenz betrachten kann, insofern, dass man nicht am gleichen Punkt steht. Aber bei jenen, bei denen das der Fall ist, da sehe ich es schon. Aber, und das ist das ganz grosse Aber, das wir hier glücklicherweise haben: Das ist kein mutwilliger Kampf um den Sieg. Es ist etwas, das natürlicherweise passiert, durch gleiche Ambitionen und entsprechende Handlungen.

Ich sehe die Mitglieder hier viel mehr als Kollegen, Ansprechpersonen, manche sogar als Freunde. Leute, mit denen ich mich austauschen und von denen ich viel Wertvolles lernen kann und dafür bin ich sehr, sehr dankbar. :gruppenknuddel: Diesen "Das-will-ich-auch"-Gedanken habe ich ganz oft. Ich habe auch schon Bücher von Zirklern gelesen, bei denen ich gedacht habe: Mensch, ist das gut, wie macht sie das (ja, es waren bisher nur Frauen ;D)?? Und damit sehe ich die andere Person dann eher ähnlich wie andere Autoren, die ich bewundere. Als jemand, der wirklich verdammt gut schreibt und von dem ich etwas lernen kann. Natürlich frustriert es mich auch, wenn jemand anderes schneller einen Vertrag bekommt als ich oder bei einer Anthologie-Ausschreibung angenommen wird und ich nicht. Aber das würde es auch bei jedem "fremden" Autor, wenn ich davon wüsste. Das hat aber weniger mit der anderen Person (bei KGs manchmal auch mehreren Personen) zu tun, sondern mehr mit der Situation als solche. Die anderen wurden mal wieder genommen und ich nicht. Dann bekomme ich das Gefühl, nicht gut genug zu sein usw., den ganzen Rattenschwanz kennen wir ja alle. Und dann seid ihr da und baut mich auf und ich versuche, andere aufzubauen, wo ich kann. Die Freundschaft überwiegt und das ist das Wichtige. Finde ich.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Lucien am 17. Januar 2015, 15:42:32
Mir kommt schon gelegentlich der Gedanke, dass ich es hier ja auch mit Konkurrenz zu tun habe, wenn ich hier lese, dass jemand eine ähnliche Idee hat wie ich. Aber dann denke ich mir auch wieder, dass es eh nie die eine ultimative Romanidee gibt, die frei ist von jeden Ähnlichkeiten zu anderen Geschichten, so sehr man sich auch wünscht, dass das eigene Projekt einzigartig ist.

Alles in allem finde ich aber auch nicht, dass wir hier ein riesiger Haufen Konkurrenten sind. Ich finde, das beweist unter anderem die Existenz des Musenbrunnens. Denn ganz ehrlich: Ich persönlich würde nicht zulassen, dass jemand anderes womöglich erfolgreich wird mit einer Idee von mir, wenn ich meine eigene Autorenexistenz dadurch bedroht sähe. Dann würde ich auf meinen Ideen hocken und darauf warten, bis mir selbst etwas Gutes dazu einfällt.
Darüber hinaus finde ich es unsinnig, an euch als Konkurrenten zu denken. Erstens stärkt jeder veröffentlichte Roman eines TiZi-Mitglieds unser Genre und zweitens sind wir hier ja nicht die einzigen, die Fantasy schreiben. Dann müsste ich auch die Autoren jenseits des TiZi, die ich gerne lese, als Konkurrenz betrachten und Konkurrenz unterstütze ich nicht, indem ich auch noch ihre Bücher kaufe ... Was für mich ein schreckliches Dilemma wäre.

Mir gefällt der Team-Gedanke auch viel, viel besser. :jau:

Zum Thema Konkurrenz an sich: Ich habe Konkurrenz noch nie unter Freunden empfunden. Neulich haben eine gute Freundin und ich bemerkt, dass wir uns beide beim selben Verlag für ein Praktikum bewerben wollten. Und wir haben uns gegenseitig die Daumen gedrückt. Ein Konkurrent ist für mich jemand, der exakt das haben/erreichen will, das auch ich haben/erreichen möchte. Und zwar zum selben Zeitpunkt. Dabei geht es in der Regel um etwas, das nur einer haben kann (z.B. die letzte freie Stelle in einem Unternehmen, das letzte Exemplar von etwas, etc.) Er ist jemand, der mich durch seine bloße Anwesenheit unter Druck setzt. Oder, um es auf den Punkt zu bringen: Kennt ihr die Situation am Aldi-Wühltisch? Das ist knallharte Konkurrenz. :darth:
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Entropy am 17. Januar 2015, 20:43:25
Ich finde das ist ein sehr interessanter Thread und ich habe mir die Diskussion gestern von Anfang an durchgelesen. Bei Sid habe ich wirklich das Gefühl, dass er bloß versucht hat Unruhe zu stiften, aber er hat einen wichtigen Punkt angesprochen. Ich stimme Sid zu, dass Konkurrenz zum Teil negativ behaftet ist, denn Konkurrenz kann schnell zu Neid und Missgunst führen. Andererseits kann man Konkurrenz auch als etwas Positives betrachten, was durch die zahlreichen Beiträge in diesem Thread deutlich wird. Die meisten Autoren können sich durch Konkurrenz weiterentwickeln. Ich denke es kennen viele von euch, dass man ein gutes Buch liest und sich selbst sagt, dass würde man auch gern schaffen. Dadurch steigert sich die Eigenmotivation seine Werke stetig zu verbessern. Dennoch wäre es kontraproduktiv den Autoren besagten Buches als direkten Konkurrenten anzusehen, den man unbedingt ausstechen muss. Stattdessen kann man von ihm lernen, erkennen, was er gut hinbekommen hat und was ihm nicht gut gelungen ist.

Persönlich empfinde ich selten Konkurrenzdenken, wenn es um das Schreiben und dieses Forum geht. Ich bin zwar noch nicht lange hier, aber ich sehe den Tintenzirkel als Team, wo man sich gegenseitig unterstützt und weiterbringt. Bei Wettbewerben herrscht ein großer Zusammenhalt, es werden eher die Autoren außerhalb des Forums als Konkurrenz angesehen. Bei mir kommt es in Sachen Konkurrenz auch immer auf die Person an. Bei Menschen, die mir freundlich und ohne hinterlistige Absichten begegnen, stellt sich eine positive Konkurrenz ein, ich freue mich für diese Personen trotzdem, wenn sie besser sind als ich oder wenn sie etwas bekommen, was ich auch haben wollte. Sollte mir eine Person allerdings mit Herablassung begegnen, mich heruntermachen, weil ich schlechter bin als sie oder mich demotivieren in meinen Zielen, kann die Konkurrenz schnell ins Negative umschwenken. Bei einem Menschen wie Sid könnte ich mir durchaus vorstellen das dies passiert, denn was ich aus seinen Antworten und seinem Unterton herausgelesen hat, erweckt in mir den Eindruck, dass er andere Personen von oben herab behandelt. Hätte er das mit mir gemacht, dann wäre es wohl zur negativen Konkurrenz gekommen.

Aber zum Glück besteht diesen Forum nicht aus lauter Sids und daher sehe ich euch nicht als negative Konkurrenten. Würden sich hier massenweise Sids rumtreiben, hätte ich wahrscheinlich schon längst das Weite gesucht. Es gefällt mir das in diesem Forum kein solcher Umgangston und keine solche Hinterlistigkeit an den Tag gelegt wird, wie das bei Sid der Fall war. Wenn man zwischen den Zeilen liest, kann man deutlich erkennen, wie sich sein Gedankengut definiert hat. :darth:
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: heroine am 18. Januar 2015, 03:09:23
Mein persönliches Empfinden zu Konkurrenz ist von vielen Dingen abhängig. Es hängt davon ab ob es einen Gewinner gibt und alle anderen dann automatisch verloren haben oder ob der Wettbewerb viele Gewinner erlaubt.

Wenn man beispielsweise um eine ganz spezielle Sache konkurriert, wenn es auf ein ganz banales "Einer bekommt es" und "Alle anderen bekommen nichts" hinausläuft, dann ist es mir zuwider. Ich mag es einfach nicht. Ich bin entweder zu sensibel, zu durchschnittlich um in den vorderen Rängen mitzuspielen, besitze nicht die Willenskraft oder habe einfach nicht die richtige Mentalität dafür. Das sind meistens Dinge, bei denen ich sage: Nope. Brauche ich nicht, wenn jemand anderes meint es so dringend haben zu müssen: Bitte! Ich gehe sogar zur Seite. Der Kampf bereichert mein Leben nicht. Es gibt mir nicht viel als einziger Gewinner dazustehen. Diese Art von Rivalität erzeugt meistens zu viele negative Gefühle "über Leichen gehen", "Neid/Eifersucht", "Hass", "Missgunst" etc. Um diesen Kampf zu gewinnen braucht man Ellenbogen und ein "über"gesundes Maß an Rücksichtslosigkeit. Ich kann es respektieren, wenn manche Leute so drauf sind und ich kann es zu einem gewissen Maß auch verstehen, aber ich persönlich kann damit einfach nicht zu viel anfangen.

Wenn man den Wettbewerb als spielerisches Miteinander betrachtet, in dem es im vertrauten Rahmen darum geht seine Stärken zu zeigen, seine Schwächen zu verbessern und Schritt für Schritt voran zu kommen, dann empfinde ich es als ein angenehmes produktives Wettstreiten und kann damit leben (auch wenn es immer noch nicht ganz meine Welt ist. Ich bin schlicht kein übermäßiger Kampfmensch). Die "Gewinner"-Rolle ist nicht klar verteilt, es wird gewechselt, weil die Disziplinen wechseln und im Endeffekt gibt es nicht einen einzigen Gewinner. In dieser Art Wettbewerb verliert man, wenn man den anderen nicht hilft mit einem auf einem Niveau zu sein oder auf das/den/die eigene/n Niveau/Kenntnisstand/Entwicklungsebene zu kommen. Es macht schlicht und einfach keinen Spaß, wenn man der einzige ist der in allen Disziplinen ganz vorne ist und als einziger den Durchblick hat. Wohin soll man sich denn da noch entwickeln? Dann kann man seinen eigenen Fanclub gründen oder Guru werden.

Allerdings hab ich den Tintenzirkel bisher auch nicht als ein Ort des Wettstreitens kennengelernt. Ich sehe es nicht, dass die Mitglieder darum wetteifern wer nun die beste Lösung für ein grammatikalisches Problem hat. Ich sehe es nicht, dass es Ranglisten dafür gibt, wer die kreativsten Ideen für Plotprobleme liefert, ich sehe keinen Kampf um die schönsten Textstellen. Es ist auch kein fieberhaftes Streiten darum, wer die nettesten Rückmeldung von Verlagen oder Lesern bekommt. Nach meiner Wahrnehmung findet ein Austausch statt ohne Kampfgedanke. Vielleicht bin ich blind und sehe nicht hinter die Kulisse, vielleicht bin ich auch einfach die einzige, die es anders empfindet, aber der wichtige Aspekt der Konkurrenz (gewinnen wollen/besser sein wollen als andere/mehr erreichen) ist nicht ausgeprägt.

Nicht mal bei den Batteln um Wortzahlen gibt es einen wirklichen Gewinner. Der eine schreibt 200 Wörter, der andere 1000. Im Endeffekt bekommt der mit den 200 genau soviel Zuspruch wie der mit den 1000 (vielleicht sogar mehr, weil er den Zuspruch mehr braucht und die Motivation). Das gleiche passiert mit unterschiedlichen Texten. Die einen sind unausgereifter, die anderen sind sehr viel überarbeiteter: Zuspruch und Anerkennung gibt es für beide Texte. Genau das gleiche mit Ideen. Die eine Idee mag Lücken haben, die andere komplett durchdacht sein. Deswegen gibt es noch keinen Gewinner oder Verlierer bei den Ideen. Der eine bekommt ev. die Hilfe um seine Idee weiter zu formen und der andere bekommt ev. noch einen zusätzlichen Blickwinkel. Genau das gleiche bei Bewerbungen um Agenturen, Wettbewerbe und Buchverträge. Niemand steht da und verkündet einen Wochen/Monats/Jahressieger. Man hibbelt mit und im Anschluss freut oder trauert man mit.

Ansonsten (meine Meinung): Das Schreiben erlaubt genug Variationen um jedem seine Nische zu gönnen. Selbst wenn wir alle uns entscheiden würden heute das gleiche Thema zu bearbeiten: "Person A verliebt sich in Person B. Person B wird entführt. Person A muss B retten. Happy End." Würden so viele unterschiedliche einmalige Geschichten bei raus kommen, dass man oft nicht mal erkennen würde, dass es das gleiche Thema ist. :vibes: (Ich wäre ja zu gespannt auf so eine TZ-Aktion.) Abgesehen davon ist eine Bündelung/Vereinigung durchaus eine positive Entwickeln, wie schon ein paar Mal aufgeführt. Vernetzung kann helfen Interessen besser nach außen zu vertreten/seine Rechte zu kennen, z.B. bei Verträgen o.ä. und es ist grundsätzlich doch sehr schön eine Gemeinschaft zu haben, die gleiche Interessen hat und mit der man eine große Leidenschaft teilen kann.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Hanna am 18. Januar 2015, 05:22:45
Ich war ja im letzten Jahr in der ungünstige Position, in einer direkten Konkurrenz zu Nuya zu stehen, als wir in der gleichen Kategorie für den Hombuchpreis nominiert waren. Mich hat das extrem gehemmt. Ich wäre sicher aktiver auf Stimmenfang gegangen, wenn Nuya nicht ebenfalls nominiert gewesen wäre. So hatte ich immer den Eindruck, dass ich ihr die Stimmen wegnehme und unsere gemeinsamen Freunde in die Situation bringen, sich für einen von uns entscheiden zu müssen. Ich bin für so etwas nicht gemacht und ehrlich gesagt würde ich es begrüßen, nie wieder für einen Preis nominiert zu werden. Mit Ausnahme vom Literatur-Nobelpreis natürlich!  ;D

Bei Kurzgeschichten hatte ich das bisher ein Mal, dass ich total geknickt war, nicht dabei zu sein, Grummel es aber geschafft hatte. Damit wurde mein Mann zu meiner eigenen Konkurrenz. Ich war furchtbar in diesem Moment, aber ich habe daraus gelernt und empfinde es inzwischen nicht mehr so. Wenn mehrere Tintenzirkler an einem Wettbewerb teilnehmen, sehe ich uns inzwischen eher als Leidensgenossen, die gemeinsam fiebern und sich für einen anderen freuen, wenn er es geschafft hat.

Diesen "Ich will auch!"-Gedanken habe ich ständig und lustigerweise besonders oft, wenn ich Greys Bücher in die Hand nehme.  ;D Wir schreiben im gleichen Genre, aber als Konkurrentin betrachte ich sie nicht. Sie ist eine wunderbare Autorin und ein wunderbarer Mensch und jedes ihrer Bücher hat die Veröffentlichung mehr als verdient.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Imperius am 18. Januar 2015, 14:15:27
ZitatDas Problem mit Sid war nicht die Fragestellung an sich - wie gesagt, mit der Thematik hatte er durchaus einen Punkt - aber dass er uns vorgeworfen hat, zu harmonisch zu sein, zu freundlich zueinander, statt uns wie die erbitterten Konkurrenten zu behandeln, die wir eigentlich sein sollten.

Ich versuche angestrengt mich in eine solche Einstellung hineinzuversetzen. Man soll andere Autoren also als erbitterte Konkurrenten behandeln. Und bitte keine Harmonie? Bei aller geistigen Anstrengung: ich schaffe es einfach nicht. Mit einer solchen Einstellung besteht die Gefahr, als verbitterter und einsamer Mensch zu enden.

Konkurrenz ( im positiven Sinn ) gibt es überall. Bei Sportlern, Musikern, Schauspielern, Künstlern, Autoren und und und.

Und wenn es die nicht geben würde, gäbe es auch keine sportlichen Wettkämpfe, keine Buchpreise, keine gemeinsamen Konzerte oder Ausstellungen etc..

Zusammen wird man besser und - das Wichtigste - hat gemeinsam Freude an seiner Leidenschaft. Ist der Tintenzirkel nicht das beste Beispiel dafür?

Und erfolgreicher wird man sicher auch nicht, wenn man andere Autoren als erbitterte Konkurrenten behandelt. Dafür fallen mir jedenfalls keine plausiblen Gründe ein.

Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Fynja am 18. Januar 2015, 15:02:15
Zitat von: heroine am 18. Januar 2015, 03:09:23
Wenn man den Wettbewerb als spielerisches Miteinander betrachtet, in dem es im vertrauten Rahmen darum geht seine Stärken zu zeigen, seine Schwächen zu verbessern und Schritt für Schritt voran zu kommen, dann empfinde ich es als ein angenehmes produktives Wettstreiten und kann damit leben (auch wenn es immer noch nicht ganz meine Welt ist. Ich bin schlicht kein übermäßiger Kampfmensch). Die "Gewinner"-Rolle ist nicht klar verteilt, es wird gewechselt, weil die Disziplinen wechseln und im Endeffekt gibt es nicht einen einzigen Gewinner. In dieser Art Wettbewerb verliert man, wenn man den anderen nicht hilft mit einem auf einem Niveau zu sein oder auf das/den/die eigene/n Niveau/Kenntnisstand/Entwicklungsebene zu kommen. Es macht schlicht und einfach keinen Spaß, wenn man der einzige ist der in allen Disziplinen ganz vorne ist und als einziger den Durchblick hat. Wohin soll man sich denn da noch entwickeln? Dann kann man seinen eigenen Fanclub gründen oder Guru werden.

Das hast du super beschrieben! Diese Definition von "Wettbewerb" trifft vermutlich auch am ehesten auf meinen Standpunkt zu.

Ich denke ähnlich wie die allermeisten hier. Die Gemeinschaft hier im Tintenzirkel ist es, die mich vorangebracht hat, das gegenseitige Helfen und von dieser "Ellbogen-Mentalität" habe ich hier eigentlich noch nie etwas gespürt. Klar gibt es beispielsweise die Ranglisten im Nano, aber selbst die sind ja gar nicht dazu da, das Konkurrenzdenken zu stärken, sondern vielmehr dafür, denjenigen Leuten, die darin einen Ansporn sehen, zu helfen. Ja, ich habe mich entwickelt durch den Austausch mit Autoren, aber sicherlich nicht wegen des Konkurenzdenkens. Würde ich euch alle als Konkurrenten sehen, hätte mich das vielleicht auch irgendwie vorangebracht, das will ich nicht mal leugnen, aber ich glaube, es wäre ein ganz falscher Weg gewesen, wenn nicht gar eine Art "destruktive" Entwicklung. Natürlich kann man Konkurrenz als Ansporn sehen, aber ich bin der Meinung, dass man mit dieser Sichtweise irgendwann an einen Punkt angelangt, an dem man nicht mehr weiterkommt.
Vielleicht denke ich auch zu naiv, aber wenn ich irgendwo keine Angst vor Ideen"klau" habe, ist es hier im Tintenzirkel. Es gibt eigentlich niemanden hier, dem ich sowas zutrauen würde.

Natürlich vergleicht man sich oder versucht, aus anderen Schreibstilen zu lernen und etwas für sich selbst mitzunehmen. Auch, oder gerade hier im Tintenzirkel. Aber das ist kein Wetteifern, wer der Bessere ist. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen, so, wie es sein sollte. Vor kurzem habe ich angefangen, Bücher von Tintenzirklern zu lesen, und ja, ich denke oft "Oh wow, so will ich auch schreiben können!" Wieder ist das eine gewisse Form von Neid, aber kein destruktiver Neid, keine Missgunst, sondern eine Möglichkeit, sich an positiven Vorbildern zu orientieren, auch dafür kann man doch nur dankbar sein. Und ich denke nie "Derjenige ist besser als der da" sondern vielmehr "Der kennt sich bei diesem Thema gut aus" oder "Der andere beherrscht diesen Schreibstil echt gut." So direkte Vergleiche, wer worin besser ist, kommen eigentlich gar nicht zum Vorschein.

Bisher habe ich noch nicht oft an Ausschreibungen teilgenommen, vor kurzem erst an der lizzynet-Ausschreibung. Als ich erfahren habe, dass ich mein Text nicht gewonnen hat, war mein erster Gedanke "Schade, hoffentlich hat wenigstens ein anderer Tintenzirkler gewonnen". Ja, wenn man gleichzeitig am gleichen Wettbewerb teilnimmt, sind die anderen für einen im weitesten Sinne des Wortes Konkurrenten, aber die Tintenzirkler sind mir immer noch dann liebere Konkurrenten, als die anderen Teilnehmer. ;D Gerade dann fühlt man sich doch irgendwo miteinander verbunden, kann gemeinsam hibbeln und wenn man selbst nicht gewinnt, aber dafür jemand anders, den man kennt, kommt mir das eher wie ein Trostpreis für mich selbst vor. :D Gerade, wenn man anderen hilft, an ihren Texten zu feilen oder den Entstehungsprozess eines Romans mitverfolgen darf, kann man sich doch eigentlich nur mitfreuen, wenn dieser Text an einen Vertrag kommt oder bei einem Wettbewerb gewinnt. Jedenfalls ist es bei mir bisher so gewesen und ich hoffe wirklich, dass da nie Missgunst aufkommen wird, denn sonst würde bei meinen Gedankengängen irgendetwas falsch laufen.
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Nebeldiener am 19. Januar 2015, 04:39:10
Bevor ich in den Tintenzirkel kam, habe ich an einer Geschichte geschrieben, die aus heutiger Sicht grottig ist. Habe dann in einem anderen Forum gesehen, dass jemand Stückchenweise seine Geschichte veröffentlicht hatte, von vielen gelobt und nach mehr gefragt wurde.
Ich dachte mir dann: "Hey ich schreibe auch, ich mache das gleiche."
Habe also den ersten Teil meiner Geschichte veröffentlicht, gewartet und keine Rückmeldungen bekommen. Ein paar Tage später versuchte jemand dem kleinen Nebeldiener nett beizubringen, dass seine Geschichte Müll war.
Natürlich war ich enttäuscht und auch einversüchtig auf den, der mehr Erfolg hatte als ich.
Ob wir Konkurenten waren? Damals hätte ich diese Frage bejaht, heute bin ich mir nicht mehr sicher.

Also nun zum Punkt. Dieser eine Konkurent hat mich dazu angespornt besser zu werden und mich im Tintenzirkel zu bewerben. Ich würde fast behaupten, dass ich mich ohne Konkurenten, ohne Leute, die besser schreiben als ich, nicht weiterentwickeln würde. Ich brauche jemanden, an dem ich mich messen kann, wo ich sagen kann, dass ich auch einmal so gut schreiben könne will wie er oder sie.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir egal wäre, wenn ich nicht angenommen werden würde, aber jemand anderes, der genau in der gleichen Lage wäre, wie ich selber. Klar würde ich mich im ersten Moment nicht darüber freuen, denn man bewirbt sich ja nicht, um abgelehnt zu werden. Ich sehe den anderen aber nicht als Feind, ich sehe ihn nur als eine Person, die etwas erreicht hat, das ich auch gerne erreichen würde.

Und mal ganz ehrlich: Wieso würden wir uns im Tintenzirkel so unterstützen und einander helfen, wenn wir uns als Konkurenten sehen würden? Wir wollen doch schliesslich gemeinsam über die Zielliene laufen  :gruppenknuddel:
Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: pyon am 19. Januar 2015, 09:01:09
Ich sehe euch alle als Konkurrenz. Aber als Gute!

Ich habe einige der neuen Beiträge nur überflogen, deshalb bin ich mir nicht sicher, ob das schon jemand gesagt hat, aber für mich seid ihr Konkurrenten.
Ich weiß nicht, warum das Wort so negativ besetzt ist, wenn es in meinen Augen gar nicht so negativ ist. Konkurrenten sind Mitstreiter. Konkurrenz ist der Mitbewerb. Das macht es für mich ein wenig deutlicher. Wir sind alle Mitstreiter, kämpfen miteinander, sitzen im selben Boot. Wir haben alle unsere Ziele und versuchen diese zu erreichen, wir wachsen miteinander, eben weil wir Konkurrenten sind und manche vielleicht übertrumpfen wollen, was aber nicht heißt, dass wir anderen den Sieg nicht gönnen. Ich will euch als meine Konkurrenten sehen, will mich mit euch messen, denn dank euch, das weiß ich genau, verbessere ich mich auch unheimlich!
( Danke dafür! )

Außerdem hilft mir diese Konkurrenz und die Gemeinschaft hier im Tintenzirkel ein starker Verlierer zu sein. Als ich früher bei Wettbewerben mitgemacht habe, habe ich mich doch schon sehr geärgert, wenn ich nicht gewonnen habe, aber hier im TZ ist es nicht so schlimm zu verlieren, sondern man lernt sich für die anderen zu freuen und vielleicht auch beim nächsten Mal ein wenig besser zu sein.

Als kurzum: Ihr seid meine Konkurrenten, aber danke dafür!  :knuddel:

Titel: Re: Liebe Konkurrenz!
Beitrag von: Debbie am 19. Januar 2015, 14:24:36
So, jetzt hab ich endlich auch mal Zeit, kurz was zum Thema zu schreiben ...

Diese Sache mit dem Konkurrenzdenken habe ich nur, wenn es darum geht, meine Ideen vor der "Konkurrenz" zu verbergen. Eines der Boards, die ich aus Zeitgründen sehr selten besuche, aber gerne viel öfter besuchen würde, ist das Roman-Board. Zum Einen weil mich Ideenfindung und Ausarbeitung einer neuen Geschichte immer faszinieren, zum Anderen weil mich die Genialiät der Ideen manchmal wirklich erstaunt. Allerdings denke ich dann nicht "Mensch, warum ist mir das nicht eingefallen?", sondern bastle gerne mit an den Ideen, um vielleicht neue Denkanstöße ins Spiel zu bringen oder die Geschichte aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, Plotlöcher zu schließen oder Recherchetipps zu geben. Gerade was die Recherche angeht, bin ich - so kommt es mir jedenfalls manchmal vor - eher freigiebig, was wohl einfach daran liegt, dass ich so viel Stoff recherchiert habe, von dem ich weiß, dass ich ihn niemals selbst komplett verarbeiten kann.

Was ich allerdings nicht mache, ist, meine eigene Plotidee in dem Board einzustellen. Denn obwohl es hier einige gibt, deren Feedback mich interessieren würde und denen ich traue, kann ich nicht ausschließen, dass da nicht bei 300+ Mitgliedern ein oder zwei dabei sind, die meinen, wenn man nur einzelne Elemente einer fremden Idee "weiterverarbeitet", wäre das nicht schlimm.


Verlags- und Agenturkonkurrenz ist bei mir ja ohnehin nicht gegeben, da ich mich recht früh für Selfpublishing entschieden habe. Insofern kann ich mir den Luxus erlauben, einfach nur jeder genialen Idee und gut geschriebenen Geschichte die beste Agentur und den besten Verlag zu wünschen. Aber da ich sowieso in meinem ganzen Leben noch nie neidisch auf einen anderen Menschen war, glaube ich nicht, dass es mir andernfalls sehr viel mehr ausmachen würde. Der Sinn von Neid und gegen- statt miteinander hat sich mir noch nie erschlossen. Wenn jemand anderes besser ist als ich oder mehr erreicht hat, dann bedeutet das einfach nur, dass ich erstens entweder härter an mir und/oder meinem Ziel arbeiten muss (dann dient der "Konkurrent" als Inspiration) oder zweitens, dass ich vielleicht besser etwas anderes machen sollte, weil ich auf dem Gebiet eben nicht talentiert genug bin (dann zeigt er mir eine unangenehme Wahrheit auf, die mir weitere Enttäuschungen und vergeudete Lebenszeit erspart). Der Fehler liegt in beiden Fällen ja nicht bei der anderen Person, sondern bei mir ...  :hmmm: