Das ist jetzt ein interessanter Post, @ Felix und ich kann Dir da auch in einigen Dingen zustimmen.
In der Tat findet man die "stumme Miene" in verschiedenen Texten. Und ja, Metaphern dürfen gerne speziell sein, manchmal sollten sie das sogar. Gerade sie werden immer bewusst eingesetzt. Ich stimme nur in einer Kleinigkeit nicht mit dir überein.
"Wenn du also willst, dass die Leser*innen sich etwas unter einer stummen Miene vorstellen, dann benutz die Metapher." , schreibst du.
Meine Position ist, dass eine Metapher helfen soll, eine Aussage des Autors zu verstehen. Es geht weniger darum, dass der Leser sich etwas vorstellt, sondern dass er sich das richtige vorstellt. Deshalb sollten sie bewusst (s.o.) eingesetzt werden und dürfen deshalb auch gerne speziell (s.o.) sein.
Stumme Miene bedeutet für mich eine Miene, die nicht spricht, die deshalb nichts verraten kann. Der Unterschied zu ausdruckslos ist mir deshalb nicht klar, aber ausdruckslos ist ein schwaches Bild und deshalb auch nicht gut. Deshalb sollte es, wenn es um etwas geht, am besten du eine folgende Ergänzung verstärkt werden. Dann hat man wieder ein starkes Bild.
Schiefe Metaphern sind immer gefährlich, weil sie die Intention des Autors nicht unbedingt verstärken, sondern zu Missverständnissen führen können. Es gibt also bessere Lösungen.
Und vielleicht nioch etwas zum Nachdenken: Wie wäre es einmal mit den Metaphern blinde Miene, taube Miene. Zumindest die taube Miene wäre interessant, weil sie die Miene ist, die ein Nichtverstehen anzeigt. Aber ich habe taube Miene noch nie gelesen und würde sie auch nicht einsetzen.
Ihr merkt es schon, ich liebe Metaphern.
Liebe Grüße
Trippelschritt