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Gewalt, Blut und Gemetzel

Begonnen von Zealot, 31. Oktober 2006, 20:46:02

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Arielen

Tja, das ist traurig...

Schade nur, daß nicht noch mehr erzählen, wie sie es halten...
Alles liegt im Auge des Betrachters

Tesla

Also ich lese sehr gerne so blutrünstig wie möglich, da bricht der Psychopat bei mir durch aber beim Schreiben versuche ich diese Ader so weit wie es geht zu vermeiden.

Und es gibt ja immer noch die FSK 18 Varianten für die Blutrünstigen unter meinen Freunden. ;)

Aber nicht das ihr jetzt alle schlecht von mir denkt.  :schuldig:

Kalderon

Zitat von: Tesla am 06. Dezember 2006, 19:29:51Aber nicht das ihr jetzt alle schlecht von mir denkt.  :schuldig:

Doch! "Potenzieller Amoklauf-Alarm"!!!

Keine Panik. Ich liebe es auch brutal. Blut muss nicht sein, aber Gliedmaßen dürfen trotzdem brechen. ;)

Manja_Bindig

Ja... zu schade für Tesla, dass die allererste Version meiner Folterszene nciht mehr existiert... das ist gut so. Ich müsste jedesmal kotzen, wenn ich die sehe...

Tesla

@Manja: Und du behauptest von dir alles aufzuheben was du schreibst. :pfanne:

@Kalderon: Freud mich wenn es doch noch Freunde der Gewat gibt. *vorsichtshalber-weg-duck*

Manja_Bindig

Ja, Endversionen der Handschriften. :) Aber nicht grobentwürfe für Szenen, die ich VIELLEICHT einbaue.
Und die "Erster-Schnee"-Szene hab ich auch schon gaaaaaaaanz viel früher geschrieben. ;)

Nagi Naoe

Bei mir kommt es immer darauf an,  in welcher Stimmung ich bin.
Manchmal  graust mir wirklich selbst vor meinen Szenen. Hin und wieder kommt es allerdings vor, das ich, wenn ich in schlechter Stimmung bin, vorhandene Szenen nocheinmal blutrünstig schreibe.
Wahrscheinlich soetwas wie Blutrausch.
Nagi

Geli

erstens: ich mag es nicht, wenn metaphorisch gesagt, das Messer in der Wunde auch noch umgedreht wird
will damit sagen: medizinisch-technisch korrekte Details der Folterszene, der brutalen Schlägerei, meinetwegen des Menschenschlachten, okay.
Aber das reicht dann auch schon, meiner Meinung nach.

Dennoch muss der Autor mit seinen Pappkameraden so brutal wie möglich sein.
Leser wollen nämlich keine Wischi-Waschi-Heile-Welt-Blümchen-Geschichte.

Was bleibt von einem Roman in Erinnerung?
Zum Beispiel - in "der Sarazene" wie ein Delinquent von zwei Scharfrichtern an Schultern und Hüften gepackt, zweigeteilt und dann auf einen Haufen Löschkalk gesetzt wurde (die Hälfte taillenaufwärts), wo er noch einige Sekunden delirierte, bis er starb.

ich weiß noch genau, wie mir die Tränen kamen, als "Ditte, Menschenkind", nach einem Leben voll Armut und Mühsal viel zu jung den Erschöpfungstod starb

Alltag, in dem solche Beispiele (Gott sei gelobt) nicht statt finden, jedenfalls in der Regel nicht, hat jeder von uns.

Seid also brutal zu Euren Lesern liebe Mitzirkler.
Ds heißt nicht, dass sie knietief in Blut waten müssen

Manja_Bindig

Vielleicht hab ich die Folterszene ja doch noch irgendwo...

Falls es dich beruhigt, Geli - ich hatte mir ein sehr umfangreiches Werk der folterhistorie zugelegt. :) Ich geh davon aus, dass es also mehr oder minder korrekt war.

Im Übrigen gibt es etwas, was mich immer noch mehr trifft, als eine Folterszene - wenn Kinder zum Messer greifen.

Beispiel:
Shia(mein böses, böses Flügelwesen) will bei den Menschen mal wieder Terror verbreiten. Oder auch ausnahmsweise nicht. Angst hat sie trotzdem verbreitet.
Da ist gerade mein da noch siebenjähriger Hauptchara dabei, dessen Mutter eben bei einem Brand(von Shia gelegt) umkam.
Der Junge schnappt sich ein Taschenmesser und rammt es ihr in den Bauch: "Du hast meine Mama getötet."

Tesla

@Manja: Du willst mich nur quälen? Du Sadist! :seufz:

Ausserdem find ich reale mögliche Beschreibungen meistens schlimmer als, wenn der Leser sich Gummistiefel anziehen muss um durch das Blut zu kommen. Dann wird es nämlich lächerlich.

Arielen

Zitat von: Manja am 08. Dezember 2006, 12:10:33Beispiel:
Shia(mein böses, böses Flügelwesen) will bei den Menschen mal wieder Terror verbreiten. Oder auch ausnahmsweise nicht. Angst hat sie trotzdem verbreitet.
Da ist gerade mein da noch siebenjähriger Hauptchara dabei, dessen Mutter eben bei einem Brand(von Shia gelegt) umkam.
Der Junge schnappt sich ein Taschenmesser und rammt es ihr in den Bauch: "Du hast meine Mama getötet."


DAS hier ist aber dann auch wirkungsvoller als jede langgezogene Folterszene, weil man mit Kindern Unschuld verbindet, und so was nicht erwartet. Auf die Realität übertragen graut es einem dann schon, wenn man mitkriegt, was Kinder manchmal wirklich miteinander anstellen...
Alles liegt im Auge des Betrachters

Manja_Bindig

:) Ich sehe, ich bin besser geworden in all den JAhren.
Aber ich mag es, Kindern dieses Unschuldige zu nehmen und sie trotzdem unschuldig wirken zu lassen. :)

Es ist interessant, nur zu schreiben, wie jemandem ein MEsser in den Bauch gerammt wird und nebenbei belanglose Dinge geschehen.
Ich stelle fest: das mach ich gern.

LaMaga

Wo gerade das Wort "belanglos" fällt: Wie detailliert gestaltet ihr eure Metzel- und Folterszenen, und: Aus welcher Perspektive geht ihr an sowas heran? Schreibt ihr eher aus Täter- oder Opfersicht oder als sachlicher "Beobachter"; und wieviel an Text räumt ihr den Brutalitäten ein? (Damit meine ich nicht eine akribische Aufzählung der einzelnen Blutstropfen, sondern den Grad der Fokussierung auf die Gewalt). Sind eure Schilderungen eher deskriptiv-neutral oder perspektivisch bedingt emotional und wertend?

Kalderon

Ich schreibe aus Sicht des Täters, emotional und wertend. Und wenn es nach ihm geht, dann spritzt ordentlich Blut.

Ognon

#59
Ich konzentriere mich gern auf die Sicht des Helden, so taktische Gesamtansichten mag ich nicht. Etwas Blut mag ich da schon, es soll ruhig schön dramatisch sein. Aber ich habe eine sehr strikte Grenze, die Überschreite ich nicht. Folter ist, wenn es von der Story her sein muss, ok, aber wenn es dann in den sexuellen Bereich geht... wenn dann Foltermaßnahmen an den Geschlechtsteilen beschrieben werden, finde ich das doch sehr eklig und schlage das Buch zu. Ebenso, wenn das ganze zu übertrieben wird.

Ich habe hier einen kurzen Text verfasst, der wohl am Besten klarmacht, inwieweit ich mit dem Blut gehen würde:
Zitat
Seine Kraft schwand, Panik stieg in ihm hoch. Er war umringt von Gegnern und sah zwischen ihnen noch weitere heraneilen, er hieb nach rechts und sah nur aus den Augenwinkeln, wie er einem den Kopf abhackte, da er bereits nach links auf einen weiteren Angreifer zielte, der seine Waffe niedersaußen ließ. Mit aller Kraft riss er das Schwert herum, etwas Warmes spritzte über ihn - wahrscheinlich Blut vom geköpften Anianer - doch er ignorierte es und schmetterte dem Angreifer zu seiner linken die Waffe aus der Hand und schlug aus der selben Bewegung heraus dem direkt vor ihm den Arm ab. Während dieser schreiend zu Boden stürzte, stürmten bereits Angreifer an ihm vorbei auf den einsamen Helden zu...

Wenn ich mies drauf bin, dann werde ich nicht wie andere meinen Charakter schön blutig zusammenhacken lassen, sondern verarbeite das psychologisch. Wenn mich jemand aufregt, dann baue ich manchmal in meine Geschichte jemanden ein, der den Hauptcharakter aufregt, und der dafür ordentlich Ärger bekommt - ihr wisst was ich meine ;)

Sehr weit über den Ekelgrad der obrigen Szene, die sich wohl noch in Grenzen hält, würde ich nicht hinausgehen.

PS: Das einzige Mal, wo ich das doch bin, war mein erstes Buch... irgendwie musste ich was Blutiges schreiben, vielleicht, weil das Thema faszinierend war, weil ich damals so etwas noch nicht lesen durfte. Ich weiß auch nicht. Auf jeden Fall finde ich, wenn ich es heute lese, das ganze ziemlich flach, weil einiges eben nur des Blutes wegen eingebaut ist, und das ist einfach ziemlich billig und manchmal einfach unappetitlich.