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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Maja

Neues Halbjahr, neue Chance, sage ich mir. Das erste halbe Jahr 2022 habe ich ganz schnell bei mir gestrichen, ich hatte große Pläne und habe praktisch nichts davon umgesetzt, jezt kann es nur noch besser werden.

Was dafür wirklich gut läuft, ist das Lektorat meines Kinderbuches "Unten". Die Lektorin hat mir nur ganz wenig angestrichen, und während ich sonst immer panike, wenn ein Buch ins Lektorat kommt, weil ich Angst habe, mit den Lektoran uneins zu sein, wie das Buch zu schreiben ist, bin ich diesmal ganz und gar entspannt und fliege nur so durch die Anmerkungen, die ich praktisch ausnahmslos annehmen kann.

Ab morgen will ich auch wieder schreiben. Und habe sogar schon ein paar Ideen, was ich machen kann.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Fianna

Zitat von: Zit am 30. Juni 2022, 23:04:41Meinst du das Buch von Victoria Lynn Schmidt? (Glaube, das gammelt auch schon seit einiger Zeit auf meinem eReader herum.)

Genau das!
Ich habe es als Print, es ist ein Ringbuch mit Arbeitsblättern zum Rausnehmen.

Daneben steht "First Draft in 30 Days" von Karen S. Wiesner, ich wusste gar nicht, dass ich es besitze... das ist ebenso sehr gelesen wie das andere.

@Maja
Das klingt super! Freut mich, dass es voran geht.
 :pompom:  :pompom:  :pompom:


Ich habe diese Woche bisher nur an dem Sachbuch über die Geschichte von Neuss gearbeitet, da sind nicht viele Wörter rumgekommen - ab morgen möchte ich auch wieder belletristisch schreiben.

Maja

"First Draft in 30 Days" habe ich auch, aber da fand ich, dass das buch nicht hält, was der Titel verspricht. Mit "Draft" ist da nämlich mitnichten eine Rohfassung gemeint, die man nur noch überarbeiten muss, sondern letztlich nur eine ausführliche Outline, und die eigentliche Schreibarbeit kommt erst noch (es sei denn, ich verwechsel das gerade mit einem anderen Buch - es ist ein Weilchen her, dass ich das gelesen habe).

Wie kommst du ausgerechnet an die Geschichte von Neuss, @Fianna? Und bist du dazu gekommen, wieder was "richtiges" zu schreiben? Bei mir klemmt es noch ein bisschen, aber immerhin, ich habe heute geschrieben, das ist mir viel wert.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Fianna

#22323
Ich bin heute in die Frühschicht gewechselt (8 Uhr anfangen), da bin ich zu nix gekommen. Morgen klappts bestimmt!

Für jede Familienreise schreibe ich einen historischen Reiseführer, üblicherweise ab der Steinzeit bis 17./18. Jahrhundert (ca 20-30 A5 Seiten). Ich habe schon Konstantinopel, Amsterdam, Dublin, Brügge und Hamburg gemacht - und jetzt hat sich meine Schwester das für ihre neue Heimat Neuss gewünscht!
Hier möchte ich etwas mehr recherchieren, ausnahmsweise nicht vor Napoleon aufhören und das Ganze als gebundenes Einzelexemplar überreichen (bei Epubli sah das recht einfach aus). Und zwar Ende August... mir wird da auch gar nicht die Zeit knapp  :rofl:

In Schmidts "Book in a month" habe ich reingelesen, ich überlege ob ich hier etwas dazu posten soll oder einen Thread für "Novel in 30 days"-Ratgeber anfangen soll (im Workshop?)


Wie lief Dein Tag, @Maja ?
Du hast ja wegen anstehender Veröffentlichung Kram gehabt, hast Du es geschafft, danach zu schreiben?

Maja

Ich habe geschrieben, aber nur knapp 500 Wörter. Neben dem Lektorat war das ganz okay - wobei dieses Lektorat wirklich extrem pflegleicht ist. Und meine Lektorin ist total lieb und hat mir ganz viele lobende Kommentare an den Rand geschrieben, da macht das Lektorat wirklich Spaß. Nur noch ein paar Tage, und ich bin damit durch - da hatte ich wirklich schon viel, viel schlimmeres.

Mach ruhig einen eignen Workshop-Thread zu den Ratgebern auf, hier im Thread geht sowas unter. Es gab zu "Novel in 30 days" früher eine Mailingliste, auf der ich sogar einige Jahre lang Mitglied war - da hat sie jeden Monat Tag für Tag die Übungen gepostet, ich war nur zu faul, das wieder abzubestellen, und irgendwann Mitte 2018 ist die Liste dann eingestellt worden. Ich sollte das Buch auch endlich mal lesen. Ich habe viel zu viele Schreibratgeber, die ich nie gelesen habe ...

Das mit Neuss klingt spannend! Ich habe Vorfahren aus dem Raum Neuss, von denen meine Eltern meinten, ich sollte einen historischen Roman über sie schreiben - das war wirklich eine wilde Geschichte mit betrügerischen Goldmachern, einem korrupten Bischof und einer Räuberbande, aber ich hatte trotzdem nie Lust, da einen Roman draus zu machen.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Kat

Zitat von: Fianna am 01. Juli 2022, 22:53:16Für jede Familienreise schreibe ich einen historischen Reiseführer, üblicherweise ab der Steinzeit bis 17./18. Jahrhundert (ca 20-30 A5 Seiten). Ich habe schon Konstantinopel, Amsterdam, Dublin, Brügge und Hamburg gemacht - und jetzt hat sich meine Schwester das für ihre neue Heimat Neuss gewünscht!
Das ist ja mal eine richtig schöne Idee. Wobei das Recherchieren wahrscheinlich extrem viel Zeit frisst, oder? Jedenfalls feuere ich dich mal an, damit der Reiseführer bis Ende August fertig wird. :pompom:

@Maja: Ich finde 500 Wörter am Tag ziemlich gut, zumal du parallel dazu ja auch das Lektorat hast. Andererseits weiß ich nicht, wie dein Output sonst so aussieht.

Bist du mit dem Lektorat denn mittlerweile durch oder hebst du dir das für die Arbeitswoche auf?

Dass du beim Lektorat neben aller Kritik auch so viel Lob zu hören/lesen bekommst, stelle ich mir richtig motivierend vor. Ich selbst hatte bisher nur ein Lektorat und da hatte ich durchweg das Gefühl, dass die Lektorin mein Manuskript so gar nicht leiden konnte. Fand ich etwas frustrierend, auch wenn ich durch ihre Anmerkungen viel gelernt habe.

Maja

Zitat von: Kat am 03. Juli 2022, 16:54:21Bist du mit dem Lektorat denn mittlerweile durch oder hebst du dir das für die Arbeitswoche auf?
Ich habe alle Anmerkungen umgesetzt und arbeite jetzt nochmal das Manuskript durch, ob mir und der Lektorin ein paar komische oder unklare Formulierungen entgangen sind. Das Buch ist zum Glück nicht lang, nur knapp 300 Seiten (für ein Kinderbuch für Zehnjährige gilt das schon als sehr dick), deswegen bin ich in ein paar Tagen damit fertig.

ZitatDass du beim Lektorat neben aller Kritik auch so viel Lob zu hören/lesen bekommst, stelle ich mir richtig motivierend vor. Ich selbst hatte bisher nur ein Lektorat und da hatte ich durchweg das Gefühl, dass die Lektorin mein Manuskript so gar nicht leiden konnte. Fand ich etwas frustrierend, auch wenn ich durch ihre Anmerkungen viel gelernt habe.
Oh, sowas ist immer blöd. Ich hatte das bei einem Buch - da hat mir die für das Projekt verantwortliche Lektorin im Verlag gesagt, *sie* hätte dieses Buch ja nicht eingekauft, wenn es nach ihr gegangen wäre (da gab es Umstrukturierungen, meine ursprüngliche Lektorin hat die Abteilung gewechselt, und die neue Kollegin hat mein Buch sozusagen geerbt). Zum Glück hat zumindest die Außenlektorin, mit der ich die eigentliche Textarbeit gemacht habe, an das Buch geglaubt, aber sowas vom Verlag zu hören, das war schon niederschmetternd. Die haben dann dementsprechend auch nichts getan, den Titel zu verkaufen, und das schöne Buch ist sang- und klanglos untergegangen.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Fianna

Gerade habe ich meinen Urlaubsantrag für November unterschrieben (ab 31.10. für 2 Wochen) und werde einen Doppel-NaNo schreiben!

Ein Projekt mit und eines ohne Planung.
Vermutlich melde ich das Projekt ohne Planung für die BattleTeams an.
Außerdem möchte ich im Dezember (trotz anfallender Überstunden und Stress im Brotjob) beide Rohfassungen beenden.

Dann schaffe ich auch hoffentlich mein Jahresziel @Tanrien das hatte ich extra nicht herunter gesetzt, obwohl mein Counter so rot ist.

Koboldkind

Uiuiui, dann schon mal gutes Plotten, dass der Doppelnano einen wunderbaren Start hinlegt!
Wer jetzt nicht wahnsinnig wird, muss verrückt sein.

Zephanyah

Mahlzeit. Ich guck noch. Was ist denn dieses Doppel-Nano? Ist das vegan? Weil ich mag ja schon gern Tiere, aber das klingt lecker.

Kennt ihr das? Ihr seid krank und zu nix in der Lage und euer ganzer Schreibfluss verfliegt plötzlich in Prokrastination und plötzlich sind 3 Wochen ohne ein Wort vergangen. Also das geschriebene, ich hab schon noch gelabert, damit hör ich nur auf, wenn ich im Koma liege. Obwohl das noch zu beweisen wäre.



Zitat von: Maja am 03. Juli 2022, 17:34:18Oh, sowas ist immer blöd. Ich hatte das bei einem Buch - da hat mir die für das Projekt verantwortliche Lektorin im Verlag gesagt, *sie* hätte dieses Buch ja nicht eingekauft, wenn es nach ihr gegangen wäre (da gab es Umstrukturierungen, meine ursprüngliche Lektorin hat die Abteilung gewechselt, und die neue Kollegin hat mein Buch sozusagen geerbt). Zum Glück hat zumindest die Außenlektorin, mit der ich die eigentliche Textarbeit gemacht habe, an das Buch geglaubt, aber sowas vom Verlag zu hören, das war schon niederschmetternd. Die haben dann dementsprechend auch nichts getan, den Titel zu verkaufen, und das schöne Buch ist sang- und klanglos untergegangen.

Wow. Das klingt, als würde das meine Motivation komplett zerstören. Mit so jemandem zusammenzuarbeiten kann ich mir nur sehr schwer vorstellen. Ich glaub ich hätte sofort versucht das mit jemand anderem weiterzuführen. Ist ja toxisch, so eine Arbeitsatmo. Tut mir echt Leid, dass das so gelaufen ist. Gibt's da überhaupt die Möglichkeit aus so einem unproduktiven Lektoriat wieder heraus zu kommen? Ich meine, es klingt ja so, als wäre das sehr präferenzabhängig. Sagen wir, du bekommst da jemanden, den Fantasy-Geschichten grundsätzlich ankotzen. Keine Chance da was draus zu machen oder?


Aaaanyway. Ich hätte gern erstmal nen Prokrastinations-Cocktail. Wie, den kann ich erst morgen bekommen?  :wums:

Maja

Zitat von: Zephanyah am 10. August 2022, 12:48:17Sagen wir, du bekommst da jemanden, den Fantasy-Geschichten grundsätzlich ankotzen. Keine Chance da was draus zu machen oder?
Ich war bei dem Verlag im Fantasy-Sortiment, das heißt, ich hatte auch die auf Fantasy spezialisierte Lektorin. Nur fand die dann ausgerechnet mein Buch, eine Mischung aus Fantasy und historischem Roman, nicht fantasymäßig genug. Und für einen Verlagsautoren gibt es dann tatsächlich wenig, was man machen kann.

Ich bin da in verlagsinterne Machtspielchen reingeraten und echt unter die Räder gekommen, und als das Buch erschienen ist, war ich soweit, dass ich nur noch raus wollte aus dem ganzen Buchwesen und überhaupt nie wieder etwas veröffentlichen. Ich hatte mich als Autorin selbständig gemacht, was immer mein Traumberuf war, und es hat sich als Alptraum entpuppt. Und auch vier Jahre später bin ich nicht wirklich auf einen grünen Zweig gekommen. Ich habe deutlich bessere Erfahrungen mit anderen Verlagen gemacht, aber inzwischen bin ich da, wo ich den Stress, nie zu wissen, wo ich im kommenden Jahr bin, welcher Verlag noch mit mir zusammenarbeiten will, etc. nicht mehr geben möchte und mir lieber wieder einen klassischen Job suche, der dafür ein bisschen Sicherheit verspricht. Das Leben als Berufsautor ist für mich ein guter Traum, aber keine so gute Wirklichkeit.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Topaz

Zitat von: Zephanyah am 10. August 2022, 12:48:17Mahlzeit. Ich guck noch. Was ist denn dieses Doppel-Nano? Ist das vegan? Weil ich mag ja schon gern Tiere, aber das klingt lecker.

Kennt ihr das? Ihr seid krank und zu nix in der Lage und euer ganzer Schreibfluss verfliegt plötzlich in Prokrastination und plötzlich sind 3 Wochen ohne ein Wort vergangen. Also das geschriebene, ich hab schon noch gelabert, damit hör ich nur auf, wenn ich im Koma liege. Obwohl das noch zu beweisen wäre.




Der Doppel-Nano ist, soweit ich weiß entweder 100k Wörter im November schreiben an einem Projekt, oder du hast zwei Romane und zwei Benutzer und schreibst für jeden Benutzer einen NaNo.

Das mit krank und plötzlich 3 Wochen kein Wort geschrieben kenne ich. Ist mir dieses Jahr auch passiert. Waren dann 5 Monate.
Jetzt habe ich mich endlich wieder berappelt und schreibe. :)
Dir eine gute Besserung und einen guten Neustart fürs Schreiben.  :pompom:  :pompom:

Maubel

Zitat von: Topaz am 11. August 2022, 20:36:59Der Doppel-Nano ist, soweit ich weiß entweder 100k Wörter im November schreiben an einem Projekt, oder du hast zwei Romane und zwei Benutzer und schreibst für jeden Benutzer einen NaNo.

Nee, Doppel-NaNo ist nur für zwei Romane. mehr als 100k schreiben wollen zählt als Hardcore-NaNo, gab es früher auch ein Team zu. Aber Doppel-NaNo ist eine andere Herausforderung, weil man da hin und her wechselt zwischen Projekten.

Topaz

Zitat von: Maubel am 12. August 2022, 03:43:48
Zitat von: Topaz am 11. August 2022, 20:36:59Der Doppel-Nano ist, soweit ich weiß entweder 100k Wörter im November schreiben an einem Projekt, oder du hast zwei Romane und zwei Benutzer und schreibst für jeden Benutzer einen NaNo.

Nee, Doppel-NaNo ist nur für zwei Romane. mehr als 100k schreiben wollen zählt als Hardcore-NaNo, gab es früher auch ein Team zu. Aber Doppel-NaNo ist eine andere Herausforderung, weil man da hin und her wechselt zwischen Projekten.

Vielen Dank, Maubel.  :vibes:

Da habe ich jetzt auch etwas gelernt. Bisher dachte ich dass würde beides bezeichnen. :-[

Zephanyah

Zitat von: Maja am 10. August 2022, 20:49:09Das Leben als Berufsautor ist für mich ein guter Traum, aber keine so gute Wirklichkeit.

Das klingt alles genau so wie ich das Autor-Sein vorgestellt bekomme, wenn ich meinen Wunsch das zu tun, meiner Familie vorstelle. So wie ich es verstehe, gibt es Alternativen zum Verlag. Hast du da vielleicht eine Idee, was dich weiterbringen könnte? Oder man macht zwei Tage die Woche nen Job und den Rest wird geschrieben. Das ist gerade mein Plan. Weiß noch nicht, wie gut der ist.

Auf jeden Fall bin ich auf meinen November gespannt. Ich vermute da gibts hier auch irgendwo nen Thread. *such*