Ich schlage mal den Bogen zurück zu Büchern aktueller Autoren: es ist stark Genre-abhängig, ob das erwünscht ist oder nicht. Ich habe mal ein paar historische Romane von deutschen Autoren aus dem Schrank genommen, weil ich mich zu erinnern glaubte, dass "sagte er" dort eher vermieden wird mit Synonymen.
Häufig werden zwei der im Thread bereits erwähnten Taktiken versucht: mit kurzen eingeschobenen Sätzen der Tätigkeit zwischen den Sätzen gekennzeichnet, welchem der auftretenden Figuren man den Satz jetzt zuordnen soll. Oder vor bzw. nach dem gesprochenen Satz eine Beschreibung geben, damit man es zuordnen kann.
Je nach Stil des Autor werden mehr oder weniger kreative Inquits genutzt,
wenn diese genutzt werden, dann aber sehr abwechslungsreich.
Gelächelt, geschmatzt oder geknurrt wird dort nicht, es werden beinahe ausschließlich Verben verwendet, die man auch für eine Gesprächsäußerung verwenden kann.
"Wörtliche Rede", freute er/sie sich kommt jedoch auch vor, das ist für mich eher so ein Grenzfall. Wenn ich es lese, ohne mich daran zu stören oder wenn ich es selbst verwenden würde, hätte ich sofort einen bestimmten Gesichtsausdruck oder Tonlage im Kopf. Ob man diese im Umkehrschluss beim Leser auch auslösen kann, indem man dieses 'Synoym' verwendet oder einfach in der Achtung des Lesers sinkt, weiß man vorher natürlich nicht.
Also in den Büchern werden als Synonyme z.B. genutzt: rufen, nuscheln, begrüßen, meinen, flüstern, ergänzen, versichern, fuhr fort, flehen, murmeln, wiederholen, erklären. Ob das jetzt 1-2 mal pro Seite oder beinahe 10 mal pro Seite vorkommt, liegt am Stil.
Mein persönlicher Eindruck, der nur von der Durchsicht meiner Bücher besteht: je weiter die Zielgruppe gefasst ist, desto abwechslungsreicher und häufiger die Synonyme. Das fällt in den Rezensionen wohl durch "lebendige Sprache" auf.

Eigentlich hatte ich den Eindruck, dass historische Romane deutscher Autoren eher diese kreativen Inquit-Synonyme verwenden als deutsche Fantasyautoren; allerdings habe ich einige Bücher aufgeschlagen von Autoren, bei denen ich das mit den kreativen Inquits nicht vermutet hatte und eher geschätzt hätte, dass sie auf Vermeidung setzen; aber das war ein Trugschluss.
Bei Fantasy scheint es also noch verbreiteter zu sein!?
Vielleicht mache ich, wenn ich meine Bücherregale im Urlaub aufräume, mal eine kleine Statistik zu den deutschen Autoren und ihren Inquit-/Vermeidungen...