Ich habe gefühlte hundert Plotbunnies im Stall, verteilt über gefühlt zwanzig verschiedene Notizbücher. Ich würde da gerne etwas Ordnung rein bringen.
Deshalb meine Frage an euch alle: Wie organisiert ihr Ideen und Inspirationen? Also wie legt ihr die Sachen ab, die für eine ganze Geschichte noch zu wenig Fleisch am Knochen haben?
Durch Textdateien mit strukturierten Dateinamen in einem Ordnersystem.
Beispiel: "Plot: Entität A kommt in Konflikt zu Entität B ec."
Also schreibe ich meine Ploteinfälle einfach in eine Textdatei.
Diese Textdatei erhält einen Namen der Form: Notiz_ArtDesInhaltes_Stichworte_Datum.txt
Für "ArtDesInhalts" kämen zum Beispiel Infrage: "Plot"; "PlotOrt"; "PlotHandlung"; PlotSituation" und ähnliches. Für Stichworte käm also irgendetwas den Inhalt Betreffendes in Frage, z.B. "WaffeEiszapfen"; GetraenkRuebenkrautGesuessterKaffee";
Das Datum wird in der Form ddMonjjjj geschrieben, wobei "Mon" Jan, Feb, Mar, Apr, May, Jun, Jul, Aug, Sep, Oct, Nov, Dec ist. Jeder Monat wird also durch drei Buchstaben eindeutig abgekürzt, und das Plazieren des Monats zwischen Tageszähler und Jahreszähler sowie das Ausschreiben des Jahres mit vier Stellen macht alles eindeutig erratbar.
Weiter wichtig: Ich verwende im Dateinamen NUR die ASCII Buchstaben, sowie Zahlen, an Sonderzeichen im Dateinamen nur Bindestrich, Tiefstrich und den Punkt um den Extender abzuhängen. Leerzeichen werden NICHT verwendet.
Verschiedene Gruppen werden im Dateinamen durch Tiefstriche getrennt.
Wörter werden durch "CamelCase" (Binnenmajuskeln) getrennt.
Das ganze findet sich in einem Ordner im Home Verzeichnis namens "Notizen", der sich weiter unterteilt in z.B. "Notizen_Adressen", "Notizen_Thermine", "Notizen_E-Technik" und auch "Notizen_Schreiben".
Damit habe ich ein System aus Ordnern mit TXT-Dateien. Für das Beispiel oben Dateiname "Notiz_Plot_EntitaetAEntitaetB_Streit_DuellSeilbaggerAbrissbirne_24Dec2021.txt"
Die Dateien lassen sich unter Linux mit find und grep (oder auch agrep) durchsuchen, sowohl der Dateiname als auch der Dateiinhalt.
Wenn man sich mit regulären Ausdrücken oberflächlich Auskennt, ist es sogar komfortabel. ;O)
Es gibt sogar ein Programm dafür (Catfish), so dass man nicht mehr find und grep manuell starten muss, und wenn man "Recoll" verwendet wird auch eine Indexdatenbank angelegt.
Unter Windows gibt es bestimmt auch solche Programme.
Ich habe mir diese Beschränkung in den Dateinamen auferlegt, weil zwar sowohl Linux als auch Windows durchaus andere Sonderzeichen in Programmnahmen aktzeptieren, aber man trozdem möglicherweise in andere Fallen läuft.
Beispiel: Ich habe ein Program in Verwendung, das nimmt eine Datei, verarbeitet diese in eine SVG Datei, und steckt dabei den ursprünglichen Dateinahmen in eine Kommentarzeile der SVG-Datei. Ich hatte nun Dateien, die ein Ampersand (Kaufmannsund) im Dateinahmen enthielten, weil sie sich auf Bauteile einer Firma bezogen, die ein Ampersand im Firmennamen hatten. So gelangte das Ampersand in die Kommentarzeile. Öffnete ich dann die SVG-Datei mit Inkscape, wurde das Ampersand als Escapesequenz für das Ende der Kommentarzeile verwendet, aber das was dann weiter in der Kommentarzeile stand, wurde als "normaler" Dateiinhalt betrachtet uns passte nicht, so dass das Einlesen mit einer Fehlermeldung abgebrochen wurde. ;O) Also Vorsicht grundsätzlich bei Sonderzeichen in Dateinahmen! Tiefstrich, Bindestrich und Punkt sollten aber kein Problem sein.
Meine Voraussetzungen für eine solche Inspirations-Bibliothek wären:
- Macht Lust zum Schmökern
- Ist nach Thema oder Genre sortiert
- Ablage von Bildern, Musikstücken und sonstigen Inspirationen möglich
TXT-Dateien sind mit jedem Editor zu lesen, d.h. man kann sich frei Schnauze durch die Ordner und Dateien lesen.
Die Sortierung kann man sich nach obigen Gesichtspunkten frei gestalten.
Die Sortierung
aller Dateitypen ist nach diesem Schema möglich. Auch Bilder, Musik, PDFs und Schaltplaene.
Im Zweifel werden die Dateinahmen etwas länglich. Aber das Problem ist bei Linux eher klein und und unter Windows bin ich zuletzt bei W8 darauf gestossen.
Ich bin gespannt auf eure Hilfsmittel, um im Ideen-Chaos die Übersicht zu behalten. Oder seid ihr der Meinung, dass man gute Ideen sowieso im Kopf behält und alles was man vergisst, nicht gut gewesen sein kann?
Ich bin über das Alter, wo ich mich auf meinen Kopf und mein Gedächnis verlassen habe, lange hinaus. ;O)
Wenn ich mal viel Zeit habe, schreibe ich mir mal eine kleine Dateiverwaltung, die dieses Vorgehen mit den Dateinahmen explizit unterstützt. z.B. die Zerlegung in die Blöcke zwischen den Tiefstrichen oder die Interpretation des Datums in dieser Schreibweise am Dateinahmensende.
Absoluter Luxus wäre nicht nur die Unterstützung von regulären Ausdrücken durch eine Suchmaske, sondern auch die automatische Variation des Suchbegriffes nach typischen Rechtschreibfehlern und nach dem Hamming-Abstand. ;O)