Und ich fand ihn leider nur so mittel. Mittel ist tatsächlich das beste Wort dafür. Ich bin nicht so traumatisiert wie nach Rogue One, den ich furchtbar fand. Teil 8 dagegen habe ich geliebt, liebe ich immer noch und es wäre so schön gewesen, wenn es so weitergegangen wäre.

Ich finde, der Film hatte schon so seine Momente. Manchmal war es lustig, manche Actionszenen waren klasse, gerade der Lichtschwertkampf auf dem Todesstern-Wrack. Rey ist und bleibt meine absolute Heldin, ich hätte diese Star Wars-Filme so gern als Kind gesehen. Die hätten mir wirklich ein weibliches, cooles Vorbild gegeben. Poe mag ich auch sehr

Und ich mag die Charakterentwicklung von Ben.
Ich habe auch gar nicht wirklich mit der Story von Teil 9 an sich ein Problem, aber ich fand, dass es sehr, sehr plump erzählt wurde. Dieses klassische Prinzip von Säen und Ernten war die gefühlt einzige Erzählmethode. Also, weil Reys Heilfähigkeiten am Ende wichtig werden, musste sie am Anfang den Wurm heilen. Weil sie am Ende die Stimmen aller Jedi hören muss, muss sie das am Anfang einmal üben. Nicht immer wieder, nein, sondern tatsächlich einmal, scheitert, und am Ende klappt es wundersamerweise. Und so wurde alles erzählt. Ich fand den Film dadurch sterbenslangweilig, Spannung kam bei mir überhaupt nicht auf, weil ich immer schon fünf Minuten vorher wusste, welche Szene als nächstes kommt

Dann wurden sehr, sehr viele neue Elemente eingeführt, wie dieses Navigations-Dings und dass Reys und Bens Kräfte einen Zweiklang bilden. Alles ganz interessant, aber leider null vorbereitet. Und wie hat Palpatine jetzt überhaupt überlebt? Er war ja irgendwie lebendig, oder? So halb jedenfalls. Wie ist das genau gelaufen? Und wieso heißt er jetzt wieder Palpatine und nicht mehr Darth Sidious?
Genauso das Deus ex machina am Ende. Der Imperator hatte den Plan, Rey auf seine Seite zu ziehen, damit sie ihn töten. Tja, klappt nicht. Gut, dass Ben zufällig wieder gut ist, dass er zu Rey kommt und ihre Kräfte diesen Zweiklang bilden, der den Imperator jetzt heilen kann! War zwar null von ihm geplant, aber das Leben hat einfach manchmal tolle Zufälle

Die ganze Herkunftsgeschichte, puh. Ich hätte es so gefeiert, wenn Rey tatsächlich einfach mal "niemand" ist. Aber nein, sie ist eine Palpatine und jetzt muss ich mir den Imperator beim Sex vorstellen, dankeschön. Wieso sind ihre Eltern/ihr Vater so nette Menschen, wenn der Großvater der Imperator ist? Wie ist das gelaufen? Auch null erklärt. Und dass sie sich am Ende Skywalker nennt, noch so eine vorhersehbare Sache, und irgendwie, puh.
Also ... ja. Ich fand die Szene toll, in der Rey den Machtblitz gemacht hat. Ich fand einige Dialoge toll, ich fand den Humor toll. Ich glaube, ich fand eigentlich auch die Story gut, aber wie sie erzählt wurde, war sehr holzhammermäßig, finde ich. Sehr unelegant, sehr plump, sehr nach Schema F. Sehr schade, weil Rian Johnson Teil 8 so schön unkonventionell gemacht hatte, und jetzt ist es halt wieder das, well.
Ein bisschen habe ich ja das Gefühl, dass J J Abrams sich einfach vorgestellt hat, er hätte Teil 8 gemacht und Teil 9 auf seinem fiktiven Teil 8 aufgebaut hat, der leider nur in seinem Kopf existiert

Rant Ende. Sorry

Ich muss ihn mir nochmal anschauen, und vielleicht akzeptiere ich dann ein paar Dinge leichter, aber gerade finde ich ihn leider nur okay und das ist für den Abschluss der Saga ein bisschen schade.