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Die neuen Star Wars-Filme

Begonnen von Arcor, 28. November 2014, 17:42:32

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Frostschimmer

@Exlibris mir kam es zum Teil so vor, als hätte Abrams versucht, auf Teufel komm raus alle Handlungsstränge aus Episode VIII abzureißen, ohne dabei auf die Kontinuität des Gesamtwerks zu achten. Viele der alteingesessenen Fans waren ja von Episode VIII nicht angetan, weil an Lukes Heldenimage gekratzt wurde. Ich fand das völlig in Ordnung, da Luke für mich auch eher ein "Held" der Sorte Frodo ist, der eigentlich versagt hat. Vader hat den Imperator getötet - na ja, angeblich getötet.
Episode VIII war mal was Neues, aber davor hatte Abrams zu viel Angst und hat alles schnell wieder passend gestaltet, damit die, für die alles affirmativ sein muss, mit dem Weinen aufhören.
LG
Frostschimmer

Exlibris

Zitat von: Frostschimmer am 01. August 2021, 13:00:38
@Exlibris mir kam es zum Teil so vor, als hätte Abrams versucht, auf Teufel komm raus alle Handlungsstränge aus Episode VIII abzureißen, ohne dabei auf die Kontinuität des Gesamtwerks zu achten. Viele der alteingesessenen Fans waren ja von Episode VIII nicht angetan, weil an Lukes Heldenimage gekratzt wurde. Ich fand das völlig in Ordnung, da Luke für mich auch eher ein "Held" der Sorte Frodo ist, der eigentlich versagt hat. Vader hat den Imperator getötet - na ja, angeblich getötet.
Episode VIII war mal was Neues, aber davor hatte Abrams zu viel Angst und hat alles schnell wieder passend gestaltet, damit die, für die alles affirmativ sein muss, mit dem Weinen aufhören.
LG
Frostschimmer

@Frostschimmer Episode VIII war tatsächlich neuartig. Ich frage mich bis heute, wie dieses Drehbuch "gegreenlightet" (Achtung Denglisch) wurde. Mir kam es so vor, als passte dieser Film nicht ganz zu Disneys "Spiel sicher"-Strategie. Du hast sicher recht, wenn du Abrams unterstellst, die neuartigen Elemente zwangskorrigiert zu haben.
Was ich allerdings ganz interessant fand: In einer Kritik habe ich einmal die Diskussion verfolgt, ob Star Wars theoretisch überhaupt für eine Loslösung des alten "Schwarz-Weiß"-Bildes geeignet ist. Die Originaltrilogie ist ja ziemlich unmissverständlich, wenn es darum geht, die "Guten" und die "Bösen" zu definieren. Mir kam vor, dass Episode VIII eher Grautöne anstreben wollte. Die Kritiker waren sich in der Diskussion einig, dass Grautöne allerdings nicht mit der Grundidee von Star Wars korrespondieren.
Ich persönlich halte diese Aussage nur für bedingt richtig, aber der Standpunkt war trotzdem interessant.
"Turning history into avantgarde"
- Krzysztof Penderecki

Frostschimmer

Ich fand gerade die sich anbahnenden Grauschattierungen interessant und vielversprechend. Immerhin ist ein verfeindetes System nicht von Grund auf Böse, das ist total unrealistisch.
Episode IX war meiner Meinung nach der feige Versuch, die Leute, denen Episode VIII nicht vorhersehbar genug war, milde zu stimmen.
Ich habe den Film gehasst.

Mefisto

Also ich bin auch ein Star Wars Fan - aber VII kann ich nichts abgewinnen. Effekte super, Story weitgehend Copy Paste, wenn es um den großen Bogen geht (Vernichtung des (dritten) Mega-Todessterns) - ich hatte den Eindruck es war der peinliche Versuch Story 1 zu nehmen und jetzt alles größer und mächtiger zu machen ... .. ich hasse IX nicht aber ich finde sie ober peinlich - das erste Video  von Star Wars dass ich mir aus Protest nicht kaufe ...

Ich denke die Statistiken sprechen auch für sich und Episode IX hat sehr schlechte Umsatzzahlen (2 schlechteste Inflationsbereinigt)

Arcor

Ich hab die letzten Monate mit Resturlaub vom alten Job und OP-Erholung genutzt, um endlich mal Star Wars Serien nachzuholen, die ich bis auf Rebels und die letzten Folgen Clone Wars noch nicht geschaut hatte.

The Mandalorian
Großartig, aber auch intensiv. Wenn ich die Serie vor der Geburt meiner Tochter geschaut hätte, hätte ich vermutlich anders reagiert, aber so hab ich absolute Vatergefühle gegenüber Grogu entwickelt. Spätestens ab Ende der ersten Staffel hab ich richtig mit ihm mitgelitten und in der zweiten Staffel war es sehr schlimm. In der letzten Folge musste ich Tränen verdrücken. Die dritte Staffel steht für mich noch aus.
Die Serie insgesamt ist aber super. Die Figuren sind fast alle toll. Din Djarin ist ein cooler Protagonist, der sich wandelt und anfängt, sich um andere zu kümmern und zu sorgen, er ist fähig und checkt dabei doch längst nicht alles oder kann alles (mitunter ist er sogar sehr ungeschickt). Musik ist toll, Bilder sowieso, Action auch. Für Fans gibt es zudem genug Anspielungen aufs restliche Universum und Figuren, ob nun Boba Fett, Bo-Katan, die Arquitens-Klasse von Moff Gideon, den Darksaber, aber alles, ohne dass es überfrachtet.

The Book of Boba Fett
Insgesamt ... etwas cheesy. Die Serie ist für mich nicht richtig rund, es fehlt der Kern wie bei Mandalorian mit Din und Grogu. Zum Teil ist es Rückblende auf Bobas Zeit zwischen Episode VI und Mandalorian (was ich ganz gut finde, wobei nie aus der Serie klar wird, wie viel Zeit vergeht), zum Teil die Zeit danach. Und 2 Folgen sind eigentlich Mandalorian Staffel 2.5. In der Summe ist das nicht Fisch und nicht Fleisch, auch wenn man es gut gucken konnte.
Boba Fett als Protagonist funktioniert für mich auch nicht so richtig, weil er irgendwie nicht clever wirkt. Sein Auftritt in Mandalorian Staffel 2 war super, richtig badass. Hier lässt er sich eher laufend übertölpen. Ferrec Shand ist kompetenter, weswegen die Dynamik aus Boss und Nummer 2 so nicht funktioniert. Einige Witze sind okay, andere zünden nicht. Die letzte Folge ist eigentlich nur ballern, was mit Luftunterstützung durch die Slave 1 komplett hinfällig gewesen wäre (zudem ist die Folge einfach vollgestopft mit zu vielen unlogischen Aktionen/Dingen, die nur für den Effekt da waren, anstatt mal den Kampf zu durchdenken). Dazu gibt es King Kong Anleihen mit einem Rancor. Und irgendwie ist es bezeichnend für die Serie, dass die letzte Szene (vor der Post-Credit-Szene) nicht von Boba ist, sondern von Din und Grogu mit dem Mandalorian-Theme.
Ich glaube, hier wurde durchaus Potenzial verschenkt. Die Mandalorian-Szenen hätte man auch in eine weitere Folge der entsprechenden Serie packen können, dafür hier die beiden Figuren komplett rauslassen, weniger Zeitsprünge bei Boba Fett und die ganze Syndikat-Story irgendwie anders aufziehen. Und Cad Bane war irgendwie unwürdig, nach seinen Auftritten in Clone Wars.

Tales of a Jedi
Eine ganz nette Mini-Serie mit kurzen Episoden über Ashoka und Count Dooku. Konnte man gut gucken und gibt gerade über Dookus Wandel zur dunklen Seite einige Einblicke, aber nichts Weltbewegendes.

Star Wars Visions
In der Serie durften sich ja Animationsstudios aus anderen Ländern frei in Stilen und Ideen austoben. Hier ist wirklich für jeden was dabei, je nachdem, auf welche Animations- und Zeichenstile bzw. Geschichtenarten man steht. Damit ist es aber auch Hit & Miss. Ich persönlich mochte aus der ersten Staffel The Duel wegen des Grafikstils und The Village Bride, da mich die ganze Machart an Studio Ghibli erinnert hat. In der ersten Staffel waren nur japanische Studios beteiligt, in der zweiten dann Studios aus vielen verschiedenen Ländern, was die Stile deutlich experimenteller gemacht hat. Hier fand ich Screecher's Reach und The Spy Dancer gut und The Sith und Aau's Song absolut hervorragend. Ich bin gespannt, ob es noch eine dritte Staffel geben wird. Insgesamt wird etwas viel Fokus auf Jedi/Sith gelegt und es gibt nur wenige Geschichten abseits davon, aber das war zu erwarten.

Obi-Wan Kenobi
Hier bin ich mir immer noch nicht ganz klar, wie ich dazu stehe. Anfangs dachte ich, ,,Hell yeah, Ewan braucht eine eigene Serie". Als ich dann hörte, dass es um Vader und Obi-Wan gehen soll, war ich wenig begeistert. Nach dem Gucken ... finde ich sie eigentlich gut. Besser, als sie vielerorts gemacht wird. Mir gefällt der grundsätzliche Gedanke, dass Obi-Wan mental durch ist und unter dem leidet, was passiert ist und was er tun musste. Es macht auch mit dem in Rebels eingeführten Projekt Inquisitorius Sinn, dass nach ihm gesucht wird. Es macht sogar irgendwie irgendwo Sinn, dass er und Vader sich nochmal duellieren. Für mich leidet die Serie nur sehr stark unter in fast jeder Folge Logikfehlern/schlechtem Editing, die mit besseren Schnitten und kleinen Anpassungen hätten umschifft werden können. Dazu habe ich gewisse Kontinuitäts-Probleme zu Episode IV, die sie mit der Serie aufmachen.
Insgesamt also irgendwie besser als Book of Boba Fett, aber hier ärgern mich die kleinen Fehler und Logikprobleme umso mehr, weil ich es mir persönlich runder gewünscht hätte.

Aktuell schaue ich mich durch The Resistance, was sich echt ganz gut gucken lässt, wenn man im Hinterkopf behält, dass es eine Serie für Kinder ist. Wie bei den anderen Animationsserien muss man ihr ein paar Folgen Zeit geben, um ins Rollen zu kommen (aber nicht wie bei Clone Wars eine ganze Staffel). Kommt nicht an Rebels heran bisher, dafür ist es mir zu goofy insgesamt, aber doch besser als erwartet.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Arcor

So, Nachschlag von mir, nachdem ich noch zwei weitere Star Wars Serien beendet habe. Ich glaube, mehr wird es erstmal nicht. Ich brauche mal eine kleine Pause. ;D  Die verbliebenen Staffeln und Serien ziehe ich mir dann in ein paar Monaten rein, wenn es nochmal mehr Neues gibt.

The Resistance
Eine Kinderserie, ja, aber wenn man mit der Perspektive das Ganze betrachtet, ist sie wirklich gut. Bevor ich angefangen habe, dachte ich, sie würde mir gar nicht gefallen (viel zu kindisch), aber es war echt entspannte Vorabendsunterhaltung für mich. Die Figuren waren charmant und kindgerecht, es gab echt wenig Gewalt für Star Wars und trotzdem wirkte die First Order hier kompetenter als in der ganzen Sequel-Trilogie.  :d'oh:  Das Ende hängt etwas in der Luft, finde ich, weil die Bedrohung an sich nicht vorbei ist, aber ansonsten sehr angenehm mit nur wenigen Filler-Folgen. In der Hinsicht besser als Clone Wars, allerdings möchte ich die Serien nicht vergleichen, weil sie in meinen Augen an andere Altersgruppen gerichtet sind. Rebels bleibt von den animierten Serien ohnehin unerreicht.

Andor
Top notch! Best of the best. Einfach nur wow.  :herzchen: 
Ich mag Mandalorian wirklich sehr und die Serie hat tolles Star Wars-Feeling, aber Andor zeigt einfach, wie viel mehr in dem Universum möglich ist. Sie ist so wenig Star Wars, dass meine Frau auch mitgeguckt hat (und es toll fand), ich aber gleichzeitig super unterhalten wurde als Fan. Kein Lichtschwertgeschwinge, kaum Weltraumgefechte, dafür grandioses Charakterbuilding, glaubhafte Dialoge, tolle Spannungskurven, richtig viel Zeit und Platz, um Figuren zu entwickeln, eine erwachsene Geschichte. Bildsprache, Ton, Musik, Casting, alles vom Feinsten. :wolke:  Hier sind Sturmtruppen kaum zu sehen, aber wenn doch, dann sind sie auch die Elitetruppen, die sie sein sollten. TIEs sind einschüchternde Mordmaschinen und das Imperium ein riesiger, unbezwingbarer Überwachungsstaat, sodass jede Gegenwehr hoffnungslos erscheint. Wer rebelliert, überlegt es sich hier dreimal, weil die Folgen so riesig sind, anstatt einfach wie in den Filmen loszuziehen und ein paar Imperiale zu besiegen. Und es gibt keinen großen Fanservice, und das tut echt gut, obwohl ich Fanservice liebe. In der Mitte wird zwei Folgen lang auf eine dritte hingearbeitet , die dann wirklich komplett reine Durchführung des Plans ist. Die Zeit, die für alles investiert wird, ist hier so gut genutzt. In anderen Serien hätte das ganze 45 Minuten eingenommen statt 2 Stunden. :wolke:
Es ist die Serie, von der ich im Vorfeld gedacht habe, dass ich sie am wenigsten brauche, und sie ist wirklich die allerbeste. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf die zweite Staffel freue!
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Faye - Finding Paradise

Mindi

#396
Und ich konnte mich nach deinem letzten Posting nur gerade so davon abhalten, hier in Capslock reinzuschrei(b)en, warum du all diese Serien UND NOCH NICHT ANDOR gesehen hast.  :rofl:  :rofl: 
Aber gut zu wissen, dass du das auch ohne meine vollkommen überzogen und random Reaktion so siehst. :omn:  ;D

Lieb die Serie total. Der Soundtrack macht die Hälfte meiner Topsongs 2023 bei Spotify aus  :rofl:
"When we are asleep in this world, we are awake in another." - Salvador Dalí

Arcor

Das Lied in der letzten Folge war soooo großartig. :wolke:  Die Stimmung, die die mit Musik und Bildsprache erzeugen, ist einfach so phänomenal! Ich muss mir den Soundtrack auch unbedingt mal anhören.

Einziges Problem: Ich weiß noch nicht, ob ich nach Andor jetzt noch andere Live-Action-Serien von Star Wars genießen kann.  ;D
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Faye - Finding Paradise

Araluen

#398
Wenn du Rebels so gern hast @Arcor, dann tu dir Ahsoka besser nicht an. Ich habs gesehen, ohne Rebels groß zu kennen (hab mir fix das nötigste angelesen, um folgen zu können) und fand es trotzdem ziemlich unterwältigend. Aus den angelesenen Infos kann ich sagen, dass Ahsoka eigentlich keinem Rebels Charakter gerecht wird. Was sie aus Thrawn gemacht haben, tat mir einfach nur weh und ich kenne die Figur nur von Bildern und Short Videos.

Warum fand ich die Serie unterwältigend?
Verschenktes Potential in der Entwicklung so ziemlich aller Figuren vor allem aber bei Sabine und dabei gab es gerade bei ihr so gute Ansätze.
Die Figuren werden ihren alter Egos aus REbels absolut nicht gerecht und verhalten sich oft sehr unglaubwürdig.
Die Serie baut sehr oft darauf, dass Figuren äußerst dämliche Entscheidungen treffen - ganz weit vorne dabei der Horrorklassiker "Aufteilen, obwohl der gesunde Menschenverstand im Angesicht der Gefahr das Gegenteil rät".
Ein absolut statisches Szenenbild in so ziemlich jeder figurenfokussierter Szene (Weltraum, Landschaft und Raumschiffe sind top). Komparsen wirken wie Schaufensterpuppen und selbst die Perspektivträger der Szene scheinen auf ihrer Setmarkierung festgewachsen zu sein.
Entweder hatten die Schauspieler die Order möglichst wenig Emotion im Gesicht zu zeigen oder sie konnten es bis auf wenige Ausnahmen nicht - aber Ahsoka zeigt uns sehr eindrücklich wie cool und variantenreich sie die Arme vor der Brust verschränken kann.
Die meisten Szenen sind einfach zu lang. Manche mögen das als langsames Pacing feiern. Ich bin der Meinung, die Regie hat jedes Mal einfach den Moment verpasst, an dem "Spannung halten" in "Spannung verlieren" umspringt. Da sind einfach sinnlos lange Pausen in Dialogen oder Handlungen werden durch sinnlose Tätigkeiten unterbrochen. "Oh ich habe ein wichtiges Problem... aber erstmal räum' ich meine Wohnung auf, weil... das mal wieder dran ist."
Das Drehbuch ist auch eher weniger ein Highlight und baut vorrangig auf die Dummheit der Figuren, aber es hatte immerhin ein paar gute Ideen.
Sinnlos gehäufter Fanservice. Also wenn Fanservice als solcher auffällt, obwohl man selbst kein Star Wars Nerd ist, dann ist was falsch.