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Vorwort, Prolog und Fussnoten

Begonnen von Grummel, 29. Dezember 2011, 20:35:56

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Grummel

Ich wußte nicht wohin. Sollten meine Fragen also hier vollkommen falsch sein, schlagt mich.

1. Zu meinen Hörnchen habe ich den Beginn von Vampirisnuss nun vollkommen überarbeitet.
Es gibt ein Vorwort in dem ich vor dem Inhalt des Buches warne. Dann gibt es erst einen Prolog. Kann man das so machen? Ein Vorwort als allgemeiner Einstieg, der mit der eigentlichen Geschichte garnichts zu tun hat?

2. Ich arbeite in der Geschichte mit unglaublich vielen Anmerkungen. Nun hat man mir nahe gelegt, diese Anmerkungen in Fussnoten zu verfrachten.
- Werden die durchnumeriert über den gesamten Text, oder pro Seite. Oder lieber mit zunehmend vielen Sternchen?
- Werden Fussnoten in der gleichen Schriftgröße und Schriftart formatiert?

Danke für eure Unterstützung.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Tanrien

#1
Allein vom Gefühl her:

1. Bei humorigen Sachen - ja klar! Wenn das Vorwort genauso lustig ist wie der Rest, passt es doch auf jeden Fall rein. Die inhaltliche Verbindung ist durch die Warnung gegeben. :)

2. Auf jeden Fall nur über die Seite und vermutlich am besten nummerieren. Wenn es pro Seite immer nur maximal zwei Fußnoten gibt, könnte man das ja vielleicht noch mit Symbolen/Sternchen regeln, aber ich stelle es mir sehr unübersichtlich vor, bei zum Beispiel fünf Fußnoten zu einer Seite mit einer wachsenden Zahl Sternchen zu kämpfen.
(Akademische Fußnoten sind ja kleiner und mit weniger Abstand, und so habe ich das bisher auch in allen Büchern/Romanen mit Fußnoten erlebt.)
Aber generell würde ich auch sagen, es kommt auf die Art der Anmerkungen an, ob sie in die Fußnote sollen. Bei Pratchett mag das ja etwa gut klappen, weil man die Fußnoten-Inhalte zum Textverständnis nicht braucht, aber ich könnte mir auch Anmerkungen vorstellen, die als Textunterbrechung gedacht und gut geeignet sind.

Pamina

Also bei erstens würde ich auch sagen, dass es so machbar ist, wie du es hast.

Und zu zweitens: also mit den Anmerkungen in den Fussnoten habe ich es bisher so gelöst gesehen, wie du auch vorschlugst mit Zahlen. Jedoch pro Kapitel immer neu durchnummeriert und das fand ich eigentlich ganz gut und auch sehr übersichtlich, wobei fortlaufend nummeriert auch eine gut Möglichkeit ist. mit Sternchen würde ich das nich machen, da geht schnell die ÜBersicht abhanden.
Wegen der Schriftart würde ich schon sagen, dass man dieselbe nehmen kann, Schriftgröße aber würde ich eine etwas Kleinere wählen.

Erdbeere

Vorwort und Prolog geht auf jeden Fall, besonders eben bei humoristischen und satirischen Sachen. Von daher kannst du dich da voll und ganz austoben. ;D

Und mit den Fussnoten würde ich es, wie Tanrien schon sagte, so halten wie bei akademischen Texten. Nummeriere, wenn nötig, jeweils pro Seite durch.
Allerdings haben viele Fussnoten die blöde Angewohnheit, bald mal einfach nicht mehr beachtet zu werden. Passiert mir immer wieder. Ich finde Fussnoten meist überflüssig, auch wenn sie mir zu einem tieferen Verständnis des Textes verhelfen würden - aber das ist akademisch. Wie das bei dir mit dem Textverständnis für den Leser aussieht, weiss ich ja nicht. Aber ja, pack die Anmerkungen lieber in Fussnoten, da hast auch du selbst einen besseren Überblick.

Angela

Vorwort und Prolog finde ich völlig unproblematisch.
Bei den Fußnoten wäre ich vorsichtiger. Ich lese sie die Dinger nur bei Pratchett gerne, wobei das auch nicht immer stimmt. Sie stören meinen Lesefluss enorm, weil ich immer denke, ich muss die Dinger lesen, um den Text richtig zu begreifen. Das sollte meiner Meinung dann besser mit in den Text rein.
Könnte man nicht eventuell ein alphabetisches Register mit diesen nötigen Erklärungen/Hinweisen/Anmerkungen anhängen?
Liebe Grüße
Angela

Valaé

Also Vorwort ist überhaupt kein Problem, gerade bei humoristischen Dingen ist das eine gute Möglichkeit um so etwas zu tun wie du selbst schon beschreibst - sehe ich keine Schwierigkeiten damit.

Fußnoten. Ja, das ist so eine Sache. Also erstmal zur formalen Seite: Ich würde die akademische Variante nehmen, wie hier schon gesagt wurde. Von Sternchen würde ich unter jeder Bedingung abraten, da man keine Fußnotenregelung braucht wenn es nur 2 Anmerkungen pro Seite gibt und alles was mehr ist sieht nicht nur furchtbar aus mit Sternchen, es fehlt auch vollkommen jeder Überblick. Da steigt dir jeder Leser aufs Dach wenn er zwischen 5 und 6 Sternechen unterscheiden muss.
Formatieren würde ich sie wie die akademischen Fußnoten (also kleiner, weniger Abstand wie schon gesagt wurde). Wie du die Numerierung hältst, musst du entscheiden, beide Varianten sind möglich. Du musst lediglich Vor- und Nachteile bedenken: Wenn du sie fortlaufend numerierst bist du irgendwann bei einer dreistelligen Fußnote wenn du nicht aufpasst, aber Verwechslungsgefahr besteht keine und du kannst eine Fußnote wenn der Platz nicht mehr reicht auch mal über einen Seitenwechsel ziehen (aber nur in Notfällen, allgemein würde ich davon abraten!), wenn du sie pro Seite numerierst, dann bleiben die Zahlen hübsch klein, aber du hast die Gefahr, dass der ein oder andere Mal in der Seite verrutscht (klingt merkwürdig, kann aber wirklich passieren) und die Fußnoten verwechselt - oder auch das ein Leser eine Weile braucht, um zu verstehen, dass sie jede Seite neu numeriert werden.

Ob die Anmerkungen jetzt in Fußnoten sollen oder nicht ist natürlich noch einmal eine ganz andere Frage. An sich kann ich, wenn du wirklich sehr viele davon hast, den Wunsch verstehen, da durch eine Fußnote ganz klar ausgedrückt wird, dass nun eine Anmerkung kommt und sie nicht zum eigentlichen Textverständnis gebraucht wird. Du musst dir der Gefahr aber bewusst sein, dass es viele Leser gibt, die Fußnoten einfach überlesen - oder einen Satz zu Ende lesen, weil sie die Fußnote danach lesen wollen und es dann vergessen. Alles, was Fußnote ist hat definitiv weniger Wahrscheinlichkeit, gelesen zu werden, als der normale Text. Auf der anderen Seite nehmen sehr viele Anmerkungen im Haupttext ja auch gerne Spannung/Atmosphäre heraus, manch ein Leser mag sie auch nicht und wäre froh darüber, eine Möglichkeit zu haben, sie nach Gutdünken zu lesen. Außerdem geht man von akademischen Fußnoten aus (meistens) wenn man eine Bemerkung in diese Richtung macht. Gerade im humoristischen Bereich, kann das durch aus mal in die andere Richtung gehen. Wenn viele der Pointen in den Fußnoten stehen, dann werden die unglaublich attraktiv.
Ich kann da als Beispiel (und auch als Tipp wenn du überlegst, in diese Richtung zu gehen) nur auf die Bartimäus Bücher verweisen (weil das die Einzigen sind, die ich in diese Richtung gelesen habe, da ist es genau so gemacht - es gibt wohl keinen längeren Text außer diesem, bei dem ich wirklich alle Fußnoten gelesen habe. Da waren dann kleine spitze Bemerkungen drin, aber auch tiefergreifendes Wissen, was man nicht unbedingt zum Verständnis brauchte, aber es war immer amüsant zu lesen und meistens auch sehr interessant, verlieh dem Ganzen mehr Tiefe. Und jemand, der diese Tiefe nicht brauchte sondern nur möglichst schnell wissen wollte, wie es weiterging, konnte auch weiter lesen. Ich habe dieses System in diesen Büchern sehr genossen (zumal es dann doch glaube ich eine Fußnote gab die mir zu weit ging und die ich nicht gelesen habe, ich war sehr froh darüber, sie überspringen zu KÖNNEN, wenn ich das will.)
Jo, so mal als Verweis darauf, wie man es machen kann, da es ja sehr schwierig ist, für so etwas Beispiele zu finden, wird ja nicht of verwendet.

Grummel

#6
@Angela:Nein, das geht nicht, aber mir kommt gerade die Idee, im Vorwort darauf hinzuweisen, dass ich vollkommen überflüssige Anmerkungen geschrieben habe, die nicht wichtig für das Textverständniss sind. ;D
@Valaé: Genau um diese Art Fußnoten geht es. :jau:  Danke für die Ausführung.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Sprotte

Grummelchen, guck bei Pratchett rein. Der Meister der Fußnoten in Fantasy. Und wie! Der hat Sternchen, zwei Sternchen, Kreuzchen, drei Sternchen, zwei Kreuzchen. Je Seite, ganz wichtig. Und es ist herrlich.

KaPunkt

Ich werde nicht nochmal auf Pratchett verweisen.
Ich werde auf Umberto Eco verweisen. (Hah!)
Obwohl ich Pratchetts Fußnoten liebe, liebe ich auch Ecos Umgang damit im Namen der Rose:
Es gibt ein Register am Ende und durchgehend nummerierte Fußnoten. Wenn du es wissen willst, klemmst du dir einen Finger in den Anhang und blätterst hin, wenn du auf eine Fußnote störst. Wenn du es nicht willst, überliest du die kleinen Nummern. Wenn du es nicht willst, aber auf der letzten Seite noch nicht bereit bist, dich vom Buch zu trennen, liest du dir die 'Fußnoten' durch (und blätterst nochmal an die entsprechende Stelle zurück, da glücklicherweise jede Note ihren Seiten und ich glaube auch Zeilennummer zugeordnet hat.
Herrlich.

Insgesamt stören mich Fußnoten in humoristischen Werken überhaupt nicht. Ich finde sogar, sie sind ein sehr adäquates Mittel, weil es diesen Bruch zwischen Wissenschaftlichen Äußeren und abstrusen Innerem gibt.

Liebe Grüße,
KaPunkt
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

der Rabe

#9
(Sprotte: Du hast die Fußnoten zu den Fußnoten vergessen. ;D)





Edit: ich finde Fußnoten generell besser als Endnoten (also Fußnoten am Ende des gesamten Textes), weil sie textnah lesbar sind und man nicht immer hin und her blättern muss. Endnoten ärgern mich immer dann, wenn nur für das Textverständnis unwichtige INfos (Literatur) drinne stehen, wie bei wissenschaftlichen Arbeiten so häufig. Und besonders ärgerlich finde ich sie, wenn eben nicht nur Unwichtiges drinnensteht, so dass man eben doch alle lesen muss, ob man will oder nicht. Das wird vermutlich bei deinen nicht der Fall sein. Trotzdem finde ich die Blätterei nervig.

Offensichtlich gehen da die Geschmäcker auseinander, wie man sieht. ;D  Wenn du noch etwas wartest, hast du alle Meinungen vertreten und kannst dir eine aussuchen.

Bist du erst unten im Tal angekommen, geht es nur noch bergauf. (C) :rabe:

Alana

#10
Meine völlig laienhafte Meinung dazu ist, dass ich solche Vorwörter super finde, Fußnoten aber nur, wenn es nicht ausartet. Ich bin auch ein Fan von komplett durchnummerierten Fußnoten und einer Liste am Ende. Bei Fußnoten am Seitenende tendiere ich dazu, die Fußnoten allesamt zuerst oder zuletzt zu lesen und nicht so, wie sie zum Text gehören. Generell finde ich auch, dass man Fußnoten lieber vermeiden und deren Inhalt anderweitig einbauen sollte, weil sie den Lesefluss stören, andererseits finde ich so etwas auch ganz lustig, wenn es gut gemacht ist.
Bei manchen Pratchett-Büchern artet die Fußnotenleserei allerdings in Arbeit aus und ich gehe dann dazu über, die Fußnoten systematisch abzuarbeiten, weil ich sie auch nicht ungelesen zurücklassen kann. Das dämpft dann schon das Lesevergnügen.
Alhambrana

Grummel

Ich lese immer Pratchett. Leider kann ich seinem Humor nicht immer etwas abgewinnen. Aber bei der "Erzferkelprophezeiung" waren die Fußnoten göttlich. Eigentlich habe ich mich schon entschieden. ;)
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Nycra

Ich oute mich mal, als diejenige, die so böse war und das mit den Fußnoten vorgeschlagen hat.  :versteck:

Ich fand die Anmerkungen im Lesefluss störend (nicht alle wohlgemerkt, manche passten durchaus hervorragend in den Text), daher meine Anregung. Bartimäus kam mir auch als erstes in den Sinn.

Wenn du die Fußnoten im Vorwort ohnehin schon erwähnst, weiß der Leser ja, worauf er sich einlässt. Mir gefällt die Idee, der Vorwort-vor-Prolog-Einleitung. Und gerade dann, wenn du darauf hinweist, dass sie eigentlich überflüssig sind, macht es den Leser bestimmt neugierig, nachzusehen, was du da verzapft hast ... dann hast du den Leser ohnehin schon, weil die Bemerkungen einen Großteil des Humors der Story ausmachen.

Ich bin zuversichtlich, dass du dich richtig entschieden hast, wenn nicht *liebevoll ihren Rotstift tätschelt*, weiß ich ja, was ich zu tun habe.  :knuddel:

Grummel

Naja, immerhin hattest du vollkommen Recht. Es stört beim Lesefluss im Text und ich möchte sie oftmals trotzdem nicht missen. Also ich mach das mal so und freue mich auf "genycrat" werden.  :seufz: ;)
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Thaliope

Endnoten finde ich furchtbar. Da blättert man sich einen ab, und dann steht da nur irgendein banaler Verweis, der einen nicht interessiert ...
Dabei bin ich ein Fan von Fußnoten. Ob die nun durchgehend numeriert sind, auf jeder Seite neu anfangen oder nur mit Sternchen versehen, macht für mich keinen Unterschied. Obwoh, bei durchgehender Numerierung wird es ab dreistelligen Zahlen etwas merkwürdig, fand ich. Hängt also von der Gesamtmasse ab.

Vom Schriftsatz her sind Fußnoten etwas kleiner als der normale Text. Word macht das in der Regel von alleine ...