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Schreiben, was im Trend ist?

Begonnen von Franziska, 23. März 2011, 18:36:05

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Franziska

Da dieses Thema gerade an verschiedenen Stellen auftauchte, mache ich mal einen eigenen Thread. Ich dachte eigentlich, wir hätten den schon, habe aber nichts gefunden.

Sollte man sich beim Schreiben daran orientieren, was gerade im Trend ist? Oder es vollkommen ignorieren, weil man eh nie vorhersagen kann, wie lange die anhalten und wenn man damit beginnt, das Buch zu schreiben, ist der Trend meistens schon vorbei?

Der Vampir etc. Trend hat ja ziemlich lange angehalten, länger als viele dachten. Engel waren zwar ein bisschen Trend aber auch nicht so richtig. Da hätte man vielleicht schon die Chance gehabt, im Zuge des Trends, was zu veröffentlichen.

Ich denke, es ist schon ganz gut zu wissen, was gerade Trend ist, was Verlage gerade gar nicht nehmen.
Trotzdem schreibe ich, was mir einfällt, weil ich gar nicht anders kann. Aber ich wünsche mir doch manchmal, es würde mir gelingen, etwas vorzuziehen, was gerade aktuell ist, denn wenn man ohnehin was gerne schreibt, was gerade Trend ist, warum dann nicht sofort?

Wenn ihr schon eine Agentur habt, und die sagt, das und das wird gerade nachgefragt, schreib doch mal was dazu, würdet ihr das machen/ könnt ihr das?
Ich schätze gewisse Kompromisse muss man eingehen, wenn man vom Schreiben leben will.

Malinche

Tja, das Ideale wäre natürlich, wenn man das schriebe, was erst noch Trend sein wird.

Ich verstehe die rationalen Argumente, die dafür sprechen, marktkonform zu schreiben - dass man Kompromisse eingehen muss, denke ich auch. Aber ich schätze, jeder Autor muss hier seine Grenzen selbst ziehen.

Nehmen wir Vampire: mich persönlich interessieren die Viecher wenig. Ich habe nichts dagegen, ein gutes Buch zu lesen, in dem Vampire vorkommen. Aber ich würde jetzt nicht vorsätzlich ein Buch über Vampire schreiben. Es sei denn, ein paar blasse Protagonisten klopfen bei mir an und wollen, dass ich ihre Geschichte erzähle, wie das meistens so ist. Das ist die Art, wie ich meine Geschichten schreibe, auch wenn es naiv sein mag - aber Schreiben ist für mich Emotion, Geschichten wollen erzählt werden oder eben nicht. Meine Ideen kümmern sich meistens nicht um Trends. Und ich glaube nicht, dass ich das ändern kann oder will.

Für mich ist das ein bisschen wie mit dem Studium. (Achtung, blöder Vergleich). Abertausende von Leuten studieren meinetwegen BWL, aber nicht, weil es sie wirklich interessiert bzw. begeistert (auch wenn es solche Studenten sicher gibt), sondern weil sie sich damit ganz irre Karrierechancen ausrechnen. Dazu müsste man dann allerdings wieder aus der Masse hervorstechen, und das wiederum ist schwierig, wenn man ohne Leidenschaft bei der Sache ist - finde ich.

Was ich damit sagen will: Ich könnte vielleicht etwas schreiben, was dem Trend folgt, aber wenn das der einzige Grund ist, das Buch zu schreiben, bin ich mir verdammt sicher, dass es nicht gut werden würde. Weil es keine Seele hätte. Und inwieweit ich dann Chancen (oder überhaupt Lust) habe, mit etwas Mittelmäßigem veröffentlicht zu werden und neben tausend anderen Gurkensalatzombie-Büchern zu liegen ... ich weiß nicht.

Dazu kommt sicherlich auch ganz nüchtern betrachtet Franziskas Argument, dass die Länge der Trends (zumindest für Laien?) schwer vorherzusagen sind.

Im schlimmsten Fall hieße das für mich: leidenschaftslos und unter Zeitdruck schreiben. Und dann muss ich nicht schreiben.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Ary

Danke für diesen Thread, Franziska!
Ich bin ja so ein "ich schreibe, was ich selbst gern lesen würde"-Typ. Nur für den Trend schreiben, ohne zu wissen, ob ich mit meinem Buch ganz sicher irgendwo landen kann, würde ich nicht. Wenn ich eine Agentur hätte, die mit einem Auftrag käme oder mit der Frage, ob ich nicht dieses oder jenes schreiben würde, dann würde ich es auf jeden Fall versuchen. Von der Vorstellung, mit einem Herzensprojekt einen Bestseller landen zu können, bin ich weg. Wenn ich mit dem Schreiben wirklich Geld verdienen will, bleibt es, glaube ich, nicht aus, sich auch ein wenig zu verkaufen und auch Auftragsschreiberei zu machen udn mich auch auf Trends einzulassen und mal den Trittbrettfahrer zu spielen. Ich weiß allerdings ganz genau, wie weit ich dabei gehen würde und wie weit eben nicht. Im Auftrag und/oder für einen Trend schreiben: klares ja, ich würde es zumindest versuchen. In einem engen Rahmen, vielleicht für eine gut laufende Serie Bücher schreiben: ganz klares nein. Trend hin oder her, ich brauche beim Schreiben gewisse Freiheiten, sonst klemmt meine Muse. :)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Rakso

Ich kann Malinche und Aryana nur zustimmen.

Zwar habe ich noch keine nennenswerte Erfahrung mit Verlagen und Agenturen, deshalb möchte (und kann) ich dazu auch nicht viel sagen.

Ich persönlich würde nie aus eigenem Antrieb etwas schreiben, nur weil es gerade im Trend ist. Klar, die Chance ist größer, dass man ein paar Bücher los wird, aber ich selbst ärgere mich über solche literarische Trittbrettfahrer, auch wenn ich das "Originalwerk" nicht gelesen habe. Das klingt vielleicht etwas naiv, aber ich möchte mich nicht zu solchen Autoren zählen lassen, falls ich je mal etwas veröffentlichen sollte.

Ich versuche Geschichten zu schreiben, die ich selbst gerne lesen würde. In gewisser Weise schreibe ich eigentlich nur für mich selbst, ohne das ich auf bestimmte Strömungen achte und mir ausmale, wie meine Chancen stehen würden. Das wäre mir a) zu anstrengend und b) auch nicht das, was ich möchte.
Natürlich könnte ich versuchen, die Geschichten, die sich mir regelrecht aufdrängen, bei Seite zu schieben und auf Teufel komm raus an einer Mainstream-Geschichte zu arbeiten. Das wäre eine zehrende Prozedur und ich müsste mich zwingen daran weiter zu arbeiten. Das widerstrebt meiner Art zu Arbeiten (obwohl ich auch nicht gerade sehr effektiv bin, aber ich arbeite dran) und würde mich unglücklich machen. Ich möchte mich gerne mit meinen Werken identifizieren können.

Das ist alles schön und gut, aber ich denke mal, dass die Realität da anders aussieht und man bestimmt nicht immer den Weg gehen kann, den man möchte. Aus diesem Grund, bitte ich, dass man mir diese naiven Worte verzeiht.

Pamina

#4
Ich kann den anderen nur zustimmen, ich würde nichts Schreiben, nur um einem Trend zu entsprechen.
Ganz einfach schon aus dem Grund, dass ich dafür die Geduld gar nicht hätte; wenn ich etwas tue, dann muss ich davon überzeugt sein und es muss mir Freude bereiten, mich mit etwas auseinander zu setzen, alleine des Erfolges wegen, ich weiß nicht. Ich möchte von dem, was ich schreibe, überzeugt sein können und das kann ich nur, wenn ich voll und ganz dahinter stehe - sprich, wenn ich schreibe, was mich bewegt, was ich erzählen möchte. Erzählen zu müssen, des eventuellen Erfolges wegen, das kann ich mir momentan noch nicht vorstellen und ich glaube, ich würde auch nicht mehr in den Spiegel schauen können. Schimpft mich dramatisch, aber es würde mir vorkommen, als würde ich mich und meine Leidenschaft für das Schreiben verraten.

Abgesehen davon zieht so ein Trend sowieso immer an mir vorüber, dass Vampire "in" waren, dass habe ich noch mitbekommen, aber Engel? Das habe ich nicht einmal gewusst O.o


EDIT: Meine unerfahrene Meinung zum Thema berufliches Schreiben

RubinaGela

Schreiben   :hmmm: - ich denke, es kommt darauf an, wie der Autor sein Schreiben definiert: Wenn es Leidenschaft ist, und seine Seele zu einem Teil der Geschichte wird, dürfte ihm der Trend völlig egal sein. Dann schreibt er, was er schreiben muß.
Anders, wenn er es als Handwerk sieht: Dann ist sicher auch das Schreiben als Auftrag möglich, es wird eine Geschichte eher verfaßt (und nicht gelebt, wie im ersten Fall).

Ob einer seine Brötchen damit verdienen kann, hängt sowieso vom Geschmack der Leser ab. Dennoch räume ich einem eventuellen Vergleich zwischen Handwerk und Seele innerhalb eines Trends einem "Seelenbuch" die größeren Chancen auf Erfog ein, da diese Seele (oder Leidenschft) meistens auf den Leser überspringt... Oder täusche ich mich da?

Telas

Ich höre keine Mainstreammusik und ähnlich ist es auch bei den Büchern, die ich schreibe. Das was aktuell "in" ist, interessiert mich generell nur dann, wenn es meinen ohnehin schon vorhandenen Schreibstil zufällig gerade anspricht.
Für mich hat es einfach mehr Stil wenn man etwas schreibt, was nicht jeder schreibt. Darum will ich auch keine Belletristik machen, sondern Fantasy.
Außerdem würde wann mir wahrscheinlich vorwerfen, dass ich einige Ideen von anderen, im Trend liegenden Büchern, abgekupfert hätte, denn meine Fertigkeiten sind nicht gut genug, um mich von anderen Büchern eines aktuellen Subgenres eindeutig abzugrenzen.
Deshalb schreibe ich auch nicht speziell High Fantasy, oder Urban, sondern eben das, was mir in den Sinn kommt. Den Buchmarkt lasse ich völlig außer acht.
Außerdem sind mir Trends viel zu schnelllebig, das als Schlusswort.

Rigalad

#7
Beim Thema "Mainstream" und "in" falle ich jetzt vermutlich wieder aus dem Raster.
Generell stimme ich dem zu, dass man Trends nicht "hinterher schreiben" sollte, aber eher aus dem Grund, weil es zeittechnisch nicht so einfach ist. So langlebig wie die Vampire sind die wenigsten Trends.

Aber: Für mich sind Trends nichts Schlechtes. Sie bedeuten für mich nicht, dass Autoren, Künstler, SängerInnen keinen eigenen Stil haben oder einfach abkupfern. Klar, das mag es auch geben, ist aber nicht das Muss.
Für mich bedeutet es, dass man eine Thematik aufgreift, die offensichtlich die Menschen berührt. Und ich, als Autorin, möchte genau das. Menschen berühren. Und wenn diese Themen mich selbst berühren, dann nehme ich sie auf, ob das nun zehntausend andere machen oder nicht. Leider vergessen die Anti-Wellen, die bei Trends ja natürlich immer auftauchen müssen, oft, dass es vielleicht einen Grund geben muss, warum dieses oder jenes gut beim Leser/Publikum ankommt.

Fazit: Ich renne Trends nicht nach, ich meide sie aber auch nicht, weil ich Angst habe, als ideenlos abgestempelt zu werden. Auch Trends können mit eigener Kreativität und mit eigener Persönlichkeit gefüllt werden. Wenn mir ein Trend gefällt und ich dazu eine gute Idee habe, dann setze ich sie um. Ende.

Sorella

Ups. Da habe ich nun überlegt, wie ich das am besten wiedergebe, was meine Meinung dazu ist. Und jetzt hat Rigalad mir die Worte aus dem Mund genommen.
Ich bin genau dieser Ansicht. :jau:

Luna

Was für ein interessantes Thema. Bei mir ist es so, wenn etwas zu sehr im Trend ist und ein totaler Hype darum entsteht, entwickle ich irgendwann eine regelrechte Abneigung dagegen und es nervt mich tierisch :hand:. Vielleicht bin ich da auch etwas extrem. Ich möchte mich gerne von der Masse abheben und etwas Besonderes sein. Als bei uns im Amt das Corporate Design eingeführt wurde, habe ich fast einen Anfall bekommen :wums:. Und, seit dem Megahype um Bella und Edward mache ich auch einen weiten Bogen um Vampire jeglicher Art und Colour :zombie:, obwohl ich früher als Kind ganz verrückt danach war. Hochgeschätzt habe ich da die Teenie-Mädchen, die die Bis(s) Serie total blöd fanden, weil die einfach selten und außergewöhnlich waren, was jetzt im Umkehrschluss aber nicht heißt, dass ich die anderen aufgrund dessen dann gering geschätzt habe :vibes:.
Beim Schreiben ist es so, ich möchte MEINE GESCHICHTE endlich schreiben, das, was mich so lange beschäftigt, was mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Ich kümmere mich da herzlich wenig um Trends, schreibe also in erster Linie nur für mich. Schrecklich gar für mich wäre, ich würde endlich das Manuskript fertig haben und feststellen, das das Thema gerade total der Kracher ist. Dann würde jeder denken, ich hätte sie nur des Massenhypes wegen geschrieben :wums:. Zudem wäre das Besondere weg. Wenn ich professionell schreiben würde, also mit Agentur und so, würde ich mich da ehrlich gesagt ziemlich beschnitten und eingeengt fühlen, wenn die mir vorschreiben, ich soll doch mal was trendigeres schreiben :nöö:. Davon mal abgesehen, dass mich mit dieser Einstellung sowieso keine Agentur vertreten würde.

Drachenfeder

Zitat von: Luna am 24. März 2011, 09:16:20
Was für ein interessantes Thema. Bei mir ist es so, wenn etwas zu sehr im Trend ist und ein totaler Hype darum entsteht, entwickle ich irgendwann eine regelrechte Abneigung dagegen und es nervt mich tierisch

Das geht mir genauso. Wobei ich den Vampiren nicht gänzlich den Rücke zugekehrt habe. Ich liebe sie immer noch, sobald sie halt nicht glitzern und der Romantik verschrieben sind.


Ich könnte das gar nicht, etwas schreiben was "in" ist obwohl es mir nicht gefällt bzw. mich nervt. Das momentan an einem Engelroman sitze ist Zufall. die Idee hatte ich schon vor 3 Jahren, jetzt wieder aufgegriffen. Als ich dann in den Läden gesehen habe, dass überall Engelbücher rumstehen, habe ich mich total geärgert.
Naja, Engel ist nicht gleich Engel. Vorallem meine nicht. Sie springen total aus ihrer typischen Rolle  ;D


Ich muss mit Herzblut und Leidenschaft schreiben, dies geht nicht wenn ich mich zwinge in irgendwelche Schubladen zu kriechen.



Kuddel

Ich bin da Rigalads Meinung. Hinterherjagen geht schon mal gar nicht, da meist jeder Trend vorbei ist, wenn du anfängst dich zu bewerben. Habe gerade wieder von einer Agentur erfahren, dass man mit etwa 18 Monaten Vorlaufzeit rechnet. Wenn man aber mitbekommt, dass für nächstes Jahr gewisse Themen ganz groß im Kommen sind, dann kann man sicher heute noch auf den Zug aufspringen.
Um ehrlich zu sein, bin ich gerade dabei. Ich versuche mich an einer Dystopie, die hoffentlich noch mit in den kommenden Trend hineingerät. Wenn man das richtige Thema hat, warum nicht.

Liebe Grüße,
Kuddel
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

Rigalad

Zitat von: Luna am 24. März 2011, 09:16:20
Schrecklich gar für mich wäre, ich würde endlich das Manuskript fertig haben und feststellen, das das Thema gerade total der Kracher ist. Dann würde jeder denken, ich hätte sie nur des Massenhypes wegen geschrieben :wums:. Zudem wäre das Besondere weg.

Also ist das Besondere dessen, was du schreibst, das Thema, nicht deine Story, deine Sprache, dein Stil, deine Charaktere?
Ich finde das ziemlich beengend. Man kann sich übrigens auch IM Trend abheben. Alles eine Sache der Vorgehensweise. Aber die Ansicht, man müsste erst einmal alles, was "in" ist, verabscheuen, am besten aus Prinzip, ob also jetzt gut ist oder nicht, ist ja bekannt.
Ich persönlich finde diese Ich-will-unbedingt-anders-sein-Haltung genauso unecht wie die, die mit jedem Strom mitschwimmt. Man sollte zu dem stehen, was man mag, und ich glaube jeder mag auch mal Dinge, die Millionen andere Leute auch toll finden. Deswegen ist man nicht besser oder schlechter und ein Trend auch nicht.

Luna

#13
Hmmm :hmmm:, stimmt schon, man kann sich, auch wenn man im Trend ist, davon abheben, aufgrund besonderer Charaktere, Stil, Sprache. Da hast Du recht. Vielleicht sollte ich dann echt mal zwischen In sein, d.h. im Trend sein und Massenhype einen Unterschied machen. Massenhype wäre dann für mich, wie soll ich sagen, wenn man, egal, wo man hingeht, egal wo man hinschaut, ob man den Fernseher anmacht oder in den Buchladen geht etc., davon erschlagen wird. Und das nervt echt tierisch. In sein, im Trend sein, würde ich dann mit Mode vergleichen. Z. B. halblange Hosen sind total in, aber jeder läuft trotzdem nicht gleich rum, weil es da noch T-Shirts, Schuhe und Frisur gibt. Also besagtes, im Trend sein und sich dennoch abheben, etwas individuelles sein. Und dieser Unterscheidung von mir nach ist es der Massenhype, den ich nicht mag, von dem ich mich gerne abgrenze. Hoffe, jetzt ist es klarer.
Na, wenn das jetzt anders rüberkam, die Story kam einfach so zu mir und überfiel mich, habe sie also nicht explizit deshalb konzipiert, weil es etwas anderes gibt. Das Rad habe ich auch nicht neu erfunden, das will ich nicht behaupten, da gibt es noch genug, was man mitunter als Klischeehaft ansehen könnnte.

sirwen

Zitat von: LunaAls bei uns im Amt das Corporate Design eingeführt wurde, habe ich fast einen Anfall bekommen
@Luna: Öh ... was meintest du damit??

Meine Idealvorstellung von einem Buch wäre es, einen zeitlosen Klassiker zu schaffen. Wenn es einen Hype auslösen sollte, von mir aus. Aber was dieses Ideal vor allem von anderen Büchern auszeichnen sollte, wäre die Tiefe und die Eigenständigkeit. Es kommt ganz darauf an, was man als Autor Ansprüche an sich selber hat. Da würde ev. eine Parallele zu Kunst und Design ziehen. Kunst machen ist etwas Tolles, aber Design ist eine Dienstleistung und hängt von den Wünschen des Kunden ab. Hier wäre es einfach übersetzt das Mainstreampublikum und der Verlag. (Aber wir Designer prostituieren uns ja auch ständig ... ich persönlich kann damit leben.)
Wenn man Geld verdienen möchte und nicht weit vorausdenken mag, ist es meiner Meinung nach ok, einem Trend nachzueifern. Das aber bitte nicht verwechseln mit den eigenen Ideen und Vorlieben. Nicht jeder kann auf Befehl schreiben, da sollte man lieber darauf achten, was einem liegt. Geschichten sind unberechenbare Wesen, die kommen einfach, oder nicht. Sich diese aufzuzwingen ist jedenfalls nicht einfach und auch nicht befriedigend fürs Ego.
Andersrum, wenn man eine Geschichte geschrieben hat und merkt, dass es dem Trend entspricht, würde ich mir deswegen nicht gleich die Haare raufen. Dann war es eben so, eine Geschichte will geschrieben werden, und nur weil man dann etwas geschrieben hat, was eben gerade Mode ist, heisst noch lange nicht, dass man die Geschichte gleich verteufeln muss.

Und selber schreibe ich gerade das, worauf ich Lust habe, aber ich habe auch keine Ambitionen, meine Texte bei einem Verlag unterzubringen. (Wie schön lebt es sich ohne diesen Druck  ;D )