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[Workshop] Literaturhaus München: Bayerische Akademie des Schreibens

Begonnen von Snöblumma, 28. Oktober 2011, 11:51:24

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Snöblumma

Ich wurde gestern von einer lieben Freundin auf diese Ausschreibung hier aufmerksam gemacht:

Literaturhaus München .

Es geht darum, schreibenden Studenten Unterstützung, professionelles Feedback und vor allem Wissen zu vermitteln. Teilnehmen kann, wer an einer bayerischen Uni immatrikuliert ist (außer Würzburg, Passau und Augsburg, die machen wohl nicht mit). Die Voraussetzungen und die Bewerbungsadressen sind auf der Homepage zu finden, unter anderem ist eine Schreibaufgabe zu erledigen. Die Bewerbungen laufen über die eigene Heimatuni.

Sobald ich meine Schreibaufgabe erledigt habe, werde ich euch sicher nochmal nerven und Betaleser suchen - ich habe nämlich vor, mich zu bewerben, auch wenn ich meine eigenen Chancen nicht sehr hoch einschätze. Das könnte eher etwas für Literatur im engeren Sinne sein, auch wenn mich der Hinweis auf kreatives Schreiben hoffen lässt, dass es auch um Unterhaltung geht. Ich bin superaufgeregt, weil es mein erster Schritt an die Öffentlichkeit sein wird, auch wenn es nur eine beschränkte Öffentlichkeit ist.

Hier also die Beschreibung:
ZitatWas ist das?

Um es gleich zu sagen: Kunst wie Literatur kann man nicht lehren. Doch wer schreibt, hat viel zu lernen: Die Potentiale des eigenen Textes erkennen, neue Wagnisse eingehen, sich des Handwerks versichern, Erwartungen und Bedingungen des Betriebs kennenlernen. All das wird in der Bayerischen Akademie des Schreibens ermöglicht. Das ist kein Studium, kein fester Ausbildungsgang, sondern ein flexibles Angebot von Seminaren, das Autoren auf verschiedenen Stufen ihres Schreibens begleitet, professionelle Rückmeldungen und Kritik mit dem Schreibprozess verbindet und Netzwerke schafft ‑ so wie es an vielen Orten Europas in Form von Creative Writing Kursen längst etabliert ist. Die Bayerische Akademie des Schreibens will damit eine aktive, zeitgemäße Literaturförderung für junge Autoren betreiben und dabei an die Erfahrungen und Erfolge anknüpfen, die das Literaturhaus München mit den textwerk-Seminaren für Autoren über Jahre hinweg gesammelt hat. Auf ihrer Grundlage wurde die Akademie des Schreibens konzipiert. Nun haben sich sechs bayerische Universitäten mit dem Literaturhaus München zusammen geschlossen, um jährlich zwei Kurse für Studierende anzubieten.
Für wen ist das?

Eingeschriebene Studierende aller Fachrichtungen (ausgenommen sind Senior-Studierende) können sich um die Teilnahme bewerben. Wir wünschen uns sowohl Studentinnen und Studenten, die schon länger selbst literarisch schreiben und ihr schriftstellerisches Handwerkszeug erweitern möchten, als auch solche, die über das Schreiben ihr Verständnis von Literatur vertiefen möchten. Pro Kurs werden 9 – 10 Teilnehmer ausgewählt. Die Kurse finden an drei Wochenenden an jeweils einer der beteiligten Universitäten statt.

Die Teilnahme, inkl. Übernachtungen ist kostenlos. Nur die Reisekosten müssen im Regelfall selbst getragen werden.
Was geschieht da?

Die Kurse sind ein geschützter Raum, in dem hauptsächlich über die selbst verfassten Texte gesprochen wird – dazu zählen die eingereichten Schreibaufgaben, die Erzählung, die im Laufe des Seminars entstehen soll,  sowie die handwerklichen Übungen, die das Schreiben begleiten. Jeder Schreibende ist zuerst Leser. Deshalb sind diese Diskussionen eng verknüpft mit ausgewählten Lektüren. Daneben gibt es Workshops mit eingeladenen Referenten.
Die Termine und Orte des ersten Kurses 2011/12

Für Studierende der Universitäten Bayreuth, Erlangen und der LMU München:

20. – 22. Januar 2012 in Bayreuth
20. – 22. April 2012 in München
1. – 3. Juni 2012 in Erlangen

Leitung: Annette Pehnt (Autorin), Lars Claßen (Lektor, Suhrkamp Verlag)

Die Schreibaufgabe für die Bewerbung:
»Extremer Ort«: In die Enge getrieben oder allein auf weiter Flur, im Großraumbüro oder bei den Schwiegereltern, im Einkaufszentrum oder in den Baumgipfeln über dem Abhang: ein (für die auftretenden Figuren) extremer Ort als Spielfeld für einen literarischen Kurztext.

Für Studierende der Universitäten Bamberg, TU München, Regensburg:

20. – 22. Januar 2012 in Bamberg
20. – 22. April 2012 in München
8. – 10. Juni 2012 in Regensburg

Leitung: Christoph Peters (Autor), Christiane Schmidt (Lektorin)

Die Schreibaufgabe für die Bewerbung:
»Figur in der Fremde«: Fremd zu Hause, Fremd in der Fremde, Fremd bei den anderen, Fremd bei sich selbst; Ich, Du, Er, Sie, Ihr, Wir: Jede Form der Prosa ist erlaubt.

Alaun

Ich war damals (2002) in der Auswahl für den Manuskriptum-Jahreskurs vom Literaturhaus München und der Ludwig-Maximilians-Universität dabei. Und ich muss sagen, es war absolut großartig, eine sehr wertvolle und lehrreiche Zeit. Wir waren 12 Leute und wurden 1 Jahr lang von einer Autorin und einem Lektor in Form von Seminaren etc. begleitet. Wenn die nun geplanten Seminare nur halb so gut sind, dann ist das echt ne schöne Sache. Bewerbt euch!  :pompom:

Mika

Oh, das hört sich wirklich mal toll an! Auch wenn mir jetzt im ersten Moment nichts zu dem Thema für die LMU einfällt und wenn ich so überhaupt keine Begabung habe kurze Sachen zu schreiben, ich glaube ich werde es trotzdem versuchen, ich muss einfach. Vielen Dank für das Posten dieser Sache!

Leon

Zitat... (ausgenommen sind Senior-Studierende) ...

Schade, es hätte mich gereizt mitzumachen. Nun aber stehe ich schon wieder außen vor!  >:(

Sonnenblumenfee

Mach dir nichts draus, Leon, ich bin draußen, weil ich nicht in Bayern immatrikuliert bin ;)
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Snöblumma

So, ich laufe jetzt los und gebe meine Bewerbung ab. Kinners, bin ich aufgeregt. Ich habe noch nie gar nie nicht einem fremden Menschen einen meiner Texte gezeigt. Sogar von meinen Freunden kennen nur zwei ein bisschen was. Hilfe. Ich bin panisch. Schlimmer als Staatsexamen, ehrlich wahr.

@Mika: Hast du dich auch beworben? Dann drücke ich uns beiden die Daumen (wobei: kann man sich selber die Daumen drücken? Egal!)!!!

Mika

Nein bislang nicht, in all der Nanoeuphorie hab ich überhaupt nichts zum Thema zu Stande gebracht :( und ich wollt ja auch nicht einfach irgendwas abgeben *schulterzuck*

Snöblumma

Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich das Thema wirklich getroffen habe. Egal. Ich bin so nervöööööös.  :versteck:

Luna

Zitat von: Leon am 29. Oktober 2011, 10:39:22
Zitat
... (ausgenommen sind Senior-Studierende) ...
Schade, es hätte mich gereizt mitzumachen. Nun aber stehe ich schon wieder außen vor!  >:(
Ich bin zwar keine Senior-Studentin, ja noch nicht mal eine Studentin, aber das ist mir, als ich mir neugierig angeguckt habe, was das genau für eine Ausschreibung ist, auch sehr sehr unangenehm aufgestoßen. Das finde ich, ehrlich gesagt, diskriminierend. 

Tintenweberin

Zitat von: Luna am 17. November 2011, 12:10:26
Das finde ich, ehrlich gesagt, diskriminierend.

Wenn man die Einschränkungen (oder Ausgrenzungen) freundlich betrachten möchte, muss man wohl annehmen, dass sich die Jury, die über die Vergabe der wenigen Plätze entscheidet, nicht durch -zigtausend Bewerbungen schmökern will. Unfreundlicher betrachtet drängt sich schon fast der Verdacht auf, dass die Bewerbern den richtigen Stallgeruch möglichst schon mitbringen sollten ...   :darth:

Im Idealfall finden einfach ein paar Tintenzirkler Einlass, die dann an dieser Stelle von ihren Seminaren berichten. Dann haben wir alle etwas davon ...   ;)

Luna

Zitat von: Tintenweberin am 17. November 2011, 12:20:10
Wenn man die Einschränkungen (oder Ausgrenzungen) freundlich betrachten möchte, muss man wohl annehmen, dass sich die Jury, die über die Vergabe der wenigen Plätze entscheidet, nicht durch -zigtausend Bewerbungen schmökern will. Unfreundlicher betrachtet drängt sich schon fast der Verdacht auf, dass die Bewerbern den richtigen Stallgeruch möglichst schon mitbringen sollten ...   :darth:
So kann man das natürlich auch sehen. Die Wahrheit werden wir wohl nie erfahren ;D.

Zitat von: Tintenweberin am 17. November 2011, 12:20:10
Im Idealfall finden einfach ein paar Tintenzirkler Einlass, die dann an dieser Stelle von ihren Seminaren berichten. Dann haben wir alle etwas davon ...   ;)
Da drücke ich allen Teilnehmern, die den richtigen Stallgeruch haben und mitmachen dürfen/können/wollen, ganz fest die Daumen :jau:.

Snöblumma

Zitat von: Tintenweberin am 17. November 2011, 12:20:10
Unfreundlicher betrachtet drängt sich schon fast der Verdacht auf, dass die Bewerbern den richtigen Stallgeruch möglichst schon mitbringen sollten ...   :darth:

Ich bin gerade versucht, dir recht zu geben. Ich hatte mich ja beworben, aber gerade kam der Brief, dass ich nicht genommen wurde. Keine Begründung, nur: "Manchmal braucht es einfach mehr Übung, bis die Texte die eigene Schublade verlassen können." Finde ich frech, weil sie ja geschrieben haben, dass sie gerade auch Anfänger suchen.

War vielleicht nicht zu klug, damit hausieren zu gehen, dass ich fachfremd bin und nur Unterhaltung schreiben will...  :seufz: Naja, was soll's, jetzt bin ich traurig.

Antonia Assmann

#12
Nicht traurig sein, Snö! Da kommt noch was ganz anderes hinzu: Man würde sich wahrscheinlich noch nicht einmal wohl fühlen zwischen den Seminarteilnehmern.
Ich habe sowas mal mitgemacht und mich mittendrin gefragt, ob ich noch im richtigen Film bin...
Also klar, das ist bei jedem etwas anderes, aber meistens filtern die schon ganz gut. Ich war damals die einzige, die Fantasy geschrieben hat und war ein wirklicher Exot und Außenseiter...
Nur weil du schreibst, du hättest nicht schreiben sollen, dass du rein zur Unterhaltung schreibst. Doch, war gut, dass du das geschrieben hast!
:knuddel: Antonia

Rika

#13
Wenn ich mir die Beschreibung so durchlese halte ich es für extrem warscheinlich, daß du einfach zu sehr nach freiem Weidegang gerochen hast, Snö.

Die Wortwahl scheint mir doch sehr in Richtung "Literatur" zu gehen, scheinbar ohne dabei viel "Unterhaltung" im Auge zu haben, auch wird von (Kurz- u. generell) TEXTEN gesprochen, das Wort Geschichte aber z.B. gemieden.
ZitatWir wünschen uns sowohl Studentinnen und Studenten, die schon länger selbst literarisch schreiben und ihr schriftstellerisches Handwerkszeug erweitern möchten, als auch solche, die über das Schreiben ihr Verständnis von Literatur vertiefen möchten.
Auch das klingt mir sehr nach "gehobener" Literatur.


...was mir wieder mal deutlich macht wie sehr ich an der englische/amerikanischen Kultur liebe, daß diese Trennung dort nicht gemacht wird, sondern lediglich "fiction/non-fiction". Damit kann ich deutlich besser leben.
Kopf hoch, Snö, du wirst deinen Weg schon finden! :)