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Orthographie - wichtig oder nicht?

Begonnen von Rakso, 13. Februar 2011, 12:03:59

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Rakso

Ein Beispiel ist mir noch eingefallen (verdreht ja nicht die Augen ;D ) nämlich Szervusz nun, ich denke mal, dass der eine oder andere sich da schon gewundert hat: Warum schreibt der nicht einfach Servus?

Grund: Es handelt sich hier nicht um die deutsche Begrüßungsformel sondern um die von den Ungarn übernommene. Da der Buchstabe >s< in Ungarn wie sch ausgesprochen wird und es nicht Schervusch heißt, wird ein >sz< geschrieben. Somit wird daraus ein ßärvuß.

Hier wurde nicht die Schreibweise übernommen (da die zwangsläufig zu einer anderen "falschen" aussprache geführt hätte), sondern nur die Aussprache. Somit ist die Orthographie austauschbar. ABER: Ich denke mal, das viele Deutschsprachler Probleme mit dem Entziffern haben.
Der "Charakter" des Wortes hat sich geändert. Aus dem südlichen Servus wurde ein Konsonantenmonster, das ein ganz anderes Flair verströmt. Würde sagen, dass past zu Valaés schönen Ausführung ( :jau: )

@Zitkalasa
Zitat von: Zitkalasa am 13. Februar 2011, 20:25:02
Ich mein, wir hängen uns hier an Französisch und Slawisch auf - aber japanische oder chinesische Schriftzeichen würde wohl keiner hier in seine Texte werfen, oder? Aber warum nicht? ;D

Ich denke mal dass das 'ne Fangfrage sein soll. Das man japanische oder chinesische Schriftzeichen (dazu gehört noch Griechische, Arabische, Hebräische usw.) nicht verwendet liegt daran, dass wir damit nichts anfangen können. Wie schon vorher gesagt, wenn du einen Buchstaben hast, der auf einem Lateinischen basiert, dann hat man wenigstens die Chance, dass er ungefähr so ausgesprochen wird, wie beabsichtigt. Deshalb verwendet man, wenn man in lateinischen Büchern solche Namen hat, eine Transkibtion.

//starte Klugscheißermodus
Zitat von: Zitkalasa am 13. Februar 2011, 20:25:02
Zumal das Apostroph im Deutschen das Auslassungszeichen ist und kein lustiger Strich, um Buchstabenlaute voneinander zu trennen. Irgendwie ist das so eine Unart bei Fantasynamen.

Ich denke mal, dass die meisten Menschen so etwas wirklich nur schreiben um etwas voneinander zu trennen (und weil's irgendwie nach Fantasy aussieht), aber diesen Buchstaben (zumindest den Laut, denn er bezeichnet) gibt es auch im Deutschen. Und zwar ist es der kleine Unterschied zwischen verreisen und ver'eisen. Er wird vor allem in (wissenschaftlichen) arabischen Transkriptionen gebraucht.

Zitat von: Zitkalasa am 13. Februar 2011, 20:25:02
(wie æ zu ae und ä mutieren würde; siehe Gijuska).
>æ< wird tatsächlich wie ä ausgesprochen nur im Isländischen nicht, da wie >ai<

Zitat von: Valaé am 13. Februar 2011, 19:47:05
Wenn ich beispielsweise eine Cédille benutze (das von dir genannte Kringelchen unterm c) wird man es eben mit Frankreich in Verbindung setzen und das ganze Wort versuchen in dem ganz eigentümlichen und fließenden Klang des Französischen versuchen zu lesen.
Nicht unbedingt. >ç< kommt auch im Portugisischen, Katalanischen [ß] und im Albanischen und Türkischen vor [tsch]. Hier sind wieder die "Vergangenheit" und die Erlebnisse des Lesers angesprochen. Die meisten würden wahrscheinlich einfach c lesen.
//end Klugscheißermodus

Entschuldigt, ich konnte nicht wiederstehen ;) . Ihr könnt auch pfannen, wenn es zu viel wird *Kopf hinalte*


Valaé

#16
Nun, nur dass wenn man es ganz genau nehmen würde, ja schon das y als Vokal für den Deutschen eher exotisch anmundet und ich somit ein ü nehmen müsste. Aber auch sonst, allein die Vorsilbe Cyr kann man auch als Kür lesen. Das ist im Deutschen auch viel häufiger verbreitet, das C als K zu lesen.
Zum Beispiel mit Portemonnaie: Es ist ein Wort aus dem Französischen, also entweder ich schreibe es so, wie es sich in der Ursprungssprache gehört oder ich sage Geldbeutel. Wenn man schon meint, dass man Wörter aus anderen Sprachen verwenden muss um eleganter zu wirken, dann darf man sich auch die Mühe machen und sie richtig schreiben. Wenn man schon darauf pocht das man seine eigene Sprache hat um Laute darzustellen, dann kann man auch die Wörter der eigenen Sprache nehmen.
Auch ist der Akzent auf den ersten Blick bei Cyralée durchaus sinnlos, wenn man eben nur nach der Aussprache geht. Ich habe in meinen Posts doch erklärt warum ich mir die Mühe mit den Sonderzeichen mache obwohl ich der Meinung bin das kein Autor davor bewahrt werden kann, dass Menschen seine Namen falsch aussprechen und dass er sich darüber auch nicht aufregen sollte:
Sprache vermittelt mehr als nur Laute. Sprache vermittelt eine Kultur. Indem ich aus dem e ein é mache, bewirke ich eine Assoziation mit dem Französischen. Ich kann damit bewirken, dass jemand die Sprache mit dem ganz bestimmten Ton der französischen Sprache liest. Der ist klanglicher, ein wenig sanghafter, verbindet alles mit allem wo es nur geht. Und genau so werden meine Namen in dieser Sprache eben auch gelesen. Ein Cyralee würde man  genauso lesen, aber im würde die zweite Dimension fehlen und die möchte ich gerne bewirken. Der Akzent ist in diesem Fall definitiv kein schöner Schmuck sondern soll eine Assoziation bewirken.
Wenn ich mich mit chinesischen Sonderzeichen auskennen würde und wüsste was sie bewirken und eine Sprache hätte, bei der eine solche Assoziation sinnvoll wäre, warum sollte ich sie dann nicht verwenden? Die Frage ist nur, ob ich überhaupt eine Chance hätte, dass jemand die richtige Assoziation daraus zieht. Slawische und französische Zeichen sind nun einmal doch bekannter. Es ist also häufiger möglich, dass sie jemand versteht.

Zitat von: Zitkalasa am 13. Februar 2011, 20:25:02
Nichtzuletzt: Sonderzeichen sind, finde ich, nur dann sinnvoll, wenn sie auch in ihrer natürlich Umgebung auftauchen - also in einem Text, der in der Sprache geschrieben ist, zu der sie gehören. Schließlich ist ihre Lesart eng mit der zueghörigen Sprache verknüpft. Entsprechend sind sie dann tote Laute, wenn sie ohne diese Sprache auftauchen.
Und doch tauchen manche Sonderzeichen nun einmal auch in mehreren Sprachen auf. Daher ist es doch gar nicht so abwegig, sie auch erfundenen Sprachen zuzuweisen. Ich meine, wir reden hier von Fantasynamen, wenn du nur Laute verwenden wollen würdest, die in ihrer natürlichen Umgebung auftauchen, dürftest du gar keine neuen Sprachen erfinden. Andererseits kannst du die Akzents doch auch einfach zu deiner erfundenen Sprache zugehörig erklären und schwupps sind sie wieder in ihrer natürlichen Umgebung. Wenn wir übrigens schon bei Sonderzeichen sind, kann man wenn man sie voll und ganz boikottiert auch gerne auf unsere Umlaute verzichten, die kommen schließlich auch nicht so oft in anderen Sprachen vor und sind somit Sonderzeichen. Also darf man die in Fantasynamen auch nicht verwenden? Sie kommen ja da nicht in ihrer natürlichen Umgebung vor.
Was ich hier mit übertriebenen Worten sagen will: Es GIBT keine "natürliche Umgebung" wenn man über Fantasysprachen spricht.
Außerdem kommen sie ja in einem Zusammenhang mit Französisch vor, wenn ich mit der Verwendung der Zeichen symbolisieren will, dass meine Sprache sich ähnlich wie das Französische spricht. Wie möchtet ihr denn eine solche Assoziation herstellen, wenn ihr keine dieser Sprache eigenen Besonderheiten verwendet? Mit "Portmonee" assoziiere ich jedenfalls weniger das klanglich-sanghafte des Französischen. Das Wort sieht eher plump aus.
Ich meine, ist ja möglich dass ihr eine solche Assoziation gar nicht wollt. Ich weiß auch, dass viele Fantasyautoren Gott wer weiß was für einen Schrott mit Sonderzeichen anstellen. Aber ich finde es eben auch nicht richtig, dann gleich zu sagen dass sie gar keinen Sinn haben. Dass man sie vielleicht nicht verwenden möchte, ok. Aber dass sie unnütz sind, das ist dann eben doch nciht so. Wenn man weiß, was man damit assoziieren will und sie dementsprechend einsetzt können sie ein schönes Stilmittel sein.
Ich persönlich kriege eben immer Augenkrebs wenn ich etwas sehe, dass irgendwie französisch (sorry dass ich immer damit komme aber es ist eben die einzige Sprache die gerne für so etwas herangezogen wird und die ich gut genug spreche um es beurteilen zu können) klingen soll und dann aber aussieht wie... *zensiert* weil jemand versucht hat, das mit deutschen Mitteln darzustellen, die aber nun einmal nicht dafür geeignet sind, die Laute der französischen Sprache wirklich äquivalent wiederzugeben. Das sieht so holprig aus, wie es sich anhört, wenn man eine fremde Sprache spricht, die man eben nicht so wahnsinnig beherrscht. Ich glaube, Portmonee kommt raus, wenn ich versuche es zu sagen, Portemonnaie, wenn es ein Franzose sagt. Es ist eben nur etwas, was ähnlich ist. Aber nichts, was gleich ist.
Ich finde eben, entweder man versucht gar nicht den Flair einer anderen Sprache irgendworein zu bringen, oder man tut es mit den geeigneten Darstellungsmitteln und das sind eben auch alle Sonderzeichen dieser Sprache.


EDIT: Wegen der Cédille: Ok, ich wusste dass sie auch noch in anderen Sprachen angewendet wird (und da sicher auch anders heißt) aber: Da kommt es dann sicher auf die Lautumgebung an. Die häufiger vorkommenden Laute sind im Französischen andere als im Portugiesischen (bei den anderen nehme ich es einfach mal an). Sonderzeichen sind eben nur sinnvoll in einer Umgebung, also in Verbindung mit anderen Lauten, vielleicht noch einem Sonderzeichen mehr oder der Kultur, aus der der Name stammt. Somit wirkt das Sonderzeichen entweder, wenn man nur den Namen zuerst kennt, als eine heiße Spur aus welcher Art Kulturkreis der Charakter stammen könnte, oder aber wenn ich den Kulturkreis schon kenne, kann mir diese Assoziation helfen, noch mehr Gemeinsamkeiten zu finden. Es ist eben einfach ein Faktor der Atmosphäre  ;).
Wie Szajkó schon meinte: Es versprüht einen anderen Flair. Das unterschreib ich mal blind ^^.

Zit

#17
Zitat von: SzajkóIch denke mal dass das 'ne Fangfrage sein soll. Das man japanische oder chinesische Schriftzeichen (dazu gehört noch Griechische, Arabische, Hebräische usw.) nicht verwendet liegt daran, dass wir damit nichts anfangen können.

Keine Fangfrage, sondern Unverständnis. Slawisch und Französisch, weil's halbwegs Lateinisch aussieht, erwartet ihr vom Leser, aber Japanisch und Chinesisch nicht. Es kann aber nicht jeder Slawisch oder Französisch. Überlegt mal, wie viele gerade einmal so Englisch runterstammeln - und das sogar in Universitäten. Da soll das was mit Slawisch werden? Na, ich weiß nicht.

Zitat von: Szajkó(wissenschaftlichen) arabischen Transkriptionen

Sollte wohl alles sagen, oder? Ich bezweifle, dass der Fantasyschreiber um die Ecke, der seine Charakternamen gerne mit Apostrophen anreichert, sich dessen bewusst. Zudem ist diese Verwendung im Insiderkreis, also unter denen, die wissenschaftliche arabische Texte transkripieren, usus, wie du meinst. Aber eben halt nur in ihrer Natürlichen Umgebung der Transkription. Aus dem Standarddeutsch kenne ich diese Verwendung nicht.

Zitat von: Szajkó>æ< wird tatsächlich wie ä ausgesprochen nur im Isländischen nicht, da wie >ai<

Gnah, da habe ich mir mal wieder gerade das Beispiel rausgesucht, das nicht mir, sondern den anderen dient.

@Valaé

Du drehst das mit der natürlichen Umgebung falsch. Ich schreibe DEUTSCH also sind auch die Buchstaben, die ich verwende, DEUTSCH. Außerdem rede ich hier nicht von Fantasysprachen, die es wagen sich auf die gleiche Ebene zu stellen wie reale Sprachen. Es geht einfach nur um die Schreibweise und die orientiert sich imho an der Sprache, in der geschrieben wird.
Enstprechend kann ich nur die Augen verdrehen, wenn ich Namen lese, die so vor Sonderzeichen sprühen - eben weil diese Zeichen in den wenigsten von wenigsten Fällen tatsächlich irgendein Flair versprühen sollen, das an reale Sprachen erinnert, sondern ganz einfach her genommen wurden, um die Worte zu verfremden und vom restlichen Text abzuheben. (Und: Nein, ich bin nie auf die Idee gekommen, dass Fantasynamen, nur weil sie lustige Striche mit sich herum tragen, als ans Französische angelehnt verstanden werden wollen.)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Valaé

Momentchen mal^^.

Zitat von: Zitkalasa am 13. Februar 2011, 21:25:22
Slawisch und Französisch, weil's halbwegs Lateinisch aussieht, erwartet ihr vom Leser
NEIN. Habe ich nie behauptet. Ich ERWARTE nicht von meinem Leser, das er weiß, wie er so etwas ausszusprechen hat, mein Gott ich kann selber kein Slawisch. Aber ich erwarte zumindest von einem Teil meiner Leserschaft, dass er gewisse Buchstabenkombinationen mit verschiedenen Sprachen und ihrem Flair verbinden kann. Das ist alles. Wenn er es nicht kann, habe ich auch nichts verloren, wenn er es kann, habe ich viel gewonnen. Deswegen schreibe ich Cyralée doch nicht Cyralé. Damit auch der Deutsche, der nicht weiß, was das é bedeutet, es lang spricht und nicht Cyralle oder was weiß ich.
Das é ist einfach eine Sache des Flairs und damit kein Must-Have sondern ein netter Bonus.
Wenn jemand nichts damit anfangen kann- na und?
Auf jeden Fall wirken mir Namen, denen ich schon ansehe, aus was für einem Kulturkreis sie kommen, viel atmosphärischer. Wenn ich beispielsweise Szajkós Nick irgenwo als Protanamen sehen würde, würde ich mich freuen. Er wäre definitiv etwas, was für mich einen Tick Atmosphäre bringen kann.

Zitat von: Zitkalasa am 13. Februar 2011, 21:25:22
Ich bezweifle, dass der Fantasyschreiber um die Ecke, der seine Charakternamen gerne mit Apostrophen anreichert
Hatten wir glaube ich jetzt alle schon erwähnt, dass einfach nur bereichern nichts ist. Es geht Szajkó und mir ja eher um den sinnvollen, überlegten, bedachten und sparsamen Einsatz von Sonderzeichen.

Nun, ich denke, jede unserer Fantasysprachen hat in ihrer Welt den Anspruch darauf, so gesehen zu werden wie eine reale Sprache oder? Das keiner von uns Grammatik und was weiß ich noch alles entwickelt ist logisch, wir haben nicht die Zeit dazu, aber in ihrer Welt und dort ist es ja, wo sie authentisch wirken müssen, haben sie den Anspruch einer ganz normalen Sprache. Warum also sollten sie keine Sonderzeichen verwenden dürfen, nur weil ihr Autor deutsch ist? Hieße das, ein französischer Autor dürfte das, aber er dürfte kein ü, ö und ä benutzen? Wenn er um diese Buchstaben weiß und weiß, wie sie verwendet werden und weiß, was er damit verdeutlichen kann, warum nicht?
Es geht ja um die Erschaffung einer möglichst realistischen und atmosphärischen Welt und da gehört die Sprache dazu. Also muss die Sprache in ihrer Welt doch eigenständig sein, oder? ich verstehe mich sowieso bei Dialogen als eine Art von Übersetzer. Meine Charas sprechen jedenfalls nicht deutsch. Ich schreibe es lediglich so auf. Warum sollten Charaktere einer Fantasygeschichte auch deutsch sprechen? In ihrer Welt meine ich!

Rakso

@Zitkalasa:

Ich wollte dich nicht irgendwie vorführen, vor den Kopf stoßen oder dir gar zu nahe treten. Wenn das denn Anschein hatte, dann tut mir das wirklich unheimlich Leid, das war nicht meine Absicht.  :no:

Zitat von: Zitkalasa am 13. Februar 2011, 21:25:22
Keine Fangfrage, sondern Unverständnis. Slawisch und Französisch, weil's halbwegs Lateinisch aussieht, erwartet ihr vom Leser, aber Japanisch und Chinesisch nicht. Es kann aber nicht jeder Slawisch oder Französisch. Überlegt mal, wie viele gerade einmal so Englisch runterstammeln - und das sogar in Universitäten. Da soll das was mit Slawisch werden? Na, ich weiß nicht.

Ja, natürlich aber wesentliche Unterschied ist, dass wirklich kaum jemand, der nicht Japanisch oder Chinesisch lesen kann, etwas damit anfangen könnte. Außerdem muss man zwischen Schriftsystemen und Orthographie unterscheiden.

Das Schriftsystem dient zur (individuellen) Darstellung einer Sprache und ist meistens auf ein oder zwei Sprachen zugeschnitten.
Während die Orthographie ein erweitertes System innerhalb einer Schrift darstellt, die meist historisch (eben besonders im Lateinischen) gewachsen ist und sich deshalb von anderen Sprachen, die das selbe Schriftsystem verwenden unterscheidet oder ähnelt.

Ob ich nun das Wort Manuš als Manouch, Manusch oder gar µa???? oder ????? schreibe, hat Auswirkungen auf den Leser. Die letzten beiden kann er im schlimmsten Fall nicht lesen, bei der zweiten Variante weiß er, dass es (vielleicht) etwas mit dem Französischen zu tun hat. Diese Orthographie-Frage ist ein Stilmittel um eine Atmosphäre zu vermitteln, um korrekte Schreibweisen eines Namens (worauf, wie ich finde jede (reale) Person ein Recht darauf hat, dass ihr Name genau schriftlich wiedergegeben wird.) ob er nun auch so ausgesprochen wird, ist eine ander Frage.

sirwen

Wenn ich beim Schmökern in einem Fantasyroman Namen mit Apostrophen sehe, kann das durchaus ein Grund sein, das Buch wieder wegzulegen. Ich hasse dekorative Apostrophe und verdrehe dabei die Augen.
Allgemein finde ich, dass man bei Fantasysprachen eher die Finger weglassen sollte von Sonderzeichen, es sei denn, man entwickelt wirklich eine eigene Sprache inkl. Wörterbuch im Anhang und Ausspracheregeln. Aber das wird schnell anstrengend für den Leser. Wenn es denn nur um das Flair einer Sprache gehen sollte, kann man ja auch gleich eben die Sprache verwenden, d.h., wenn ein Name nun französisch klingen soll, nimmt man am besten einen existierenden französischen Namen.

Valaé

Zitat von: Zitkalasa am 13. Februar 2011, 21:25:22
Enstprechend kann ich nur die Augen verdrehen, wenn ich Namen lese, die so vor Sonderzeichen sprühen - eben weil diese Zeichen in den wenigsten von wenigsten Fällen tatsächlich irgendein Flair versprühen sollen, das an reale Sprachen erinnert, sondern ganz einfach her genommen wurden, um die Worte zu verfremden und vom restlichen Text abzuheben.
Wie schon gesagt: Das finden hier glaube ich alle vollkommen sinnfrei. Aber darum geht es hier ja auch nicht. Es geht darum, ob ein normales, sinnvolles Einsetzen von Sonderzeichen, eben kein "Überladen" in einem Fantasynamen vollkommen sinnlos ist oder der Bereicherung dienen kann. Das dieser Fall nur selten eintritt, mag ja so sein, dass die generelle Tendenz zu unnützen und überladenen Sonderzeichenwörtern geht, das bezweifelt hier niemand. Aber das heißt doch trotzdem nicht, dass man sie nicht auch sinnvoll anwenden KANN.

sirwen

ZitatDas é ist einfach eine Sache des Flairs und damit kein Must-Have sondern ein netter Bonus.
Naja, aber sowas erscheint mir eigentlich mehr, als wollte jemand einen französischen Namen entwerfen und hatte dabei keine Ahnung. Ist jetzt vielleicht auch eine etwas extreme Einstellung, aber hier waren ja Meinungen gefragt.  ;D

Valaé

Ähm sorry aber das empfinde ich jetzt doch ein wenig beleidigend. Nur weil du keine Apostrophe magst und ich solche total extremen Einstellungen (etwas mit etwas überladen oder etwas ganz verteufeln) nicht richtig finde, musst du mir jetzt hier nicht unterstellen, keine Ahnung zu haben. Ich habe in ziemlich langen Texten hier dargestellt, warum ich es so geschrieben habe und nicht anders und es hatte alles seinen Grund und war lange überlegt.
Zudem habe ich über 4 Jahre lang Französisch gehabt und komme direkt von der französischen Grenze. Ich war mehrmals für mehrere Wochen dort. Ich hab durchaus Ahnung von Französisch.
Es waren Meinungen zum Thema gefragt, keine Debatten darüber, ob jemand Französisch kann oder Ahnung hat. Also lassen wir das jetzt hier bleiben und wenden uns wieder dem Thema zu.

sirwen

#24
ZitatÄhm sorry aber das empfinde ich jetzt doch ein wenig beleidigend. Nur weil du keine Apostrophe magst und ich solche total extremen Einstellungen (etwas mit etwas überladen oder etwas ganz verteufeln) nicht richtig finde, musst du mir jetzt hier nicht unterstellen, keine Ahnung zu haben.
Ne, du verstehst mich falsch, ich wollte niemandem unterstellen, keine Ahnung von Französisch zu haben, sondern mehr zum Ausdruck bringen, dass der erste Eindruck befremdlich ist, weil es kein existierender (oder zumindest nicht bekannter Name ist). Dann denke ich erst einmal, wieso ist das é da. (Als Leserin, die keine Hintergrundinfos hat)

Valaé

Ok, dann entschuldige ich mich für das Missverständnis, kam so rüber.  ;)

Natürlich ist es kein existierender Name, ein existierender Name hat bei einem Fantasyvolk das keine existierende Sprache spricht ja auch nicht wirklich viel zu suchen, würde mir persönlich die Illusion verderben.
Naja, aber bei einem Dehnungszeichen des Deutschen würdest du dich ja auch nicht fragen warum es da ist oder? Die Endung ée ist eine ziemlich normale französische weibliche Endung also überhaupt nichts Verwunderliches (wie beispielsweise in employée- Angestellte). Wenn man kein Französisch kann, so kann man sie ja doch als eine französische Endung erkennen (also zumindest konnten es meine Freunde, von denen auch nicht alle Französisch können meistens) und wer es nicht kann, der kann das Wort ja auch einfach so akzeptieren wie es ist, finde ich jedenfalls. Für den geht der Flair eben verloren, aber es macht doch nichts kaputtt? Es schadet doch nicht, dass es da ist. Die Assoziation, die ich wollte (Name klingt weich, klingend, sanghaft: Elbisch/feenhaft) habe ich bisher immer bestätigt bekommen.

sirwen

ZitatOk, dann entschuldige ich mich für das Missverständnis, kam so rüber.  ;)
No prob, dafür sind Missverständnisse da, um sie zu klären ... äh, ja. :)

Für mich würde aber auch schon Cyralee oder Cyraleh vom Klang her allein feenhaft klingen. Wenn du ein ée machst, baust du ja quasi schon eine grammatikalische Regel ein, und ob das wirklich nötig ist, frage ich mich. Zugegebenermassen habe ich in meinem Roman auch einen Ort, der Valauçon heisst (frei erfunden), und er wird französisch ausgesprochen. Ich frage mich selber, ob ich das nicht ändern soll. Die Geschichte spielt aber in einem sehr offensichtlich an Frankreich angelehnten Land.

Ich weiss nicht, ob du "The Glassbooks of the Dreameaters" kennst, aber darin kommen Namen wie "Herr Flaüss" und "Contessa di Lacquer-Sforza" vor. Der Autor wollte wohl auch das Flair haben, aber meines Erachtens ist das in die Hose gegangen. "Flaüss" führt zu einem kleinen gedanklichen Zungenbruch.

Valaé

Nun, aber Cyralee besitzt weder eine richtige französische Endung noch eine Endung, die wirklich deutsch wäre. Sicher, das ee kommt vor, ist aber eher selten und wird eher mit dem Französischen in Verbindung gebracht. Da diese Assoziation gewollt war, verstärke ich sie indem ich mich bewusst für das Französische entscheide.
Es geht ja auch wie ich schon sagte nicht wirklich um den Klang, sondern eben um die Assoziation mit dem Aussehen. Cyralee, Cyraleh und Cyralée klingen gleich. Man wird sich bei ersterem aber fragen: Na da konnte sich aber einer nicht zwischen Französisch und Deutsch entscheiden, hm? Bei Cyraleh bekomme ich persönlich übelsten Augenkrebs samt Brechreiz. So übel verstümmelt habe ich ein Wort schon lange nicht mehr gesehen und die Feenhafte Assoziation ist klanglich noch vorhanden- das stand nie in Frage- aber das Wort sieht definitiv nicht mehr zu einer solchen Gesellschaft zugehörig aus. Es macht das, was das Wort hat assoziieren wollen wieder kaputt. Cyralée ist eben ein, eher dem Französischen nachempfundener Name und als ein solcher wird er auch eher französisch geschrieben.
Wie ich schon sagte, es geht ja eher um das Aussehen der Wörter in dem Fall, dass den Flair mitbegründet, als die Aussprache. Denn wie Szajkó schon sagte, wie ich es schreibe hat (bei gleichem Klang) eine Auswirkung.

Ich hab es nicht gelesen und kenne es auch nicht, nein, aber ehrlich gesagt finde ich es schon einen Unterschied ob man eine bestehende Aussprachekonvention in seine Sprache übernimmt oder ob man zungenbrecherische Unzumutbarkeiten fabriziert. Ob der Autor hier nun einen Flair haben wollte, wage ich zu bezweifeln, ich denke ihm ging es ein wenig um außergewöhnliche Namen und wie immer ging das tüchtig sonst wohin los. Aber an Cyralée ist nichts zungenbrecherhaftes. Und ganz ehrlich, ich verstehe nicht, warum man nur wegen dem kleinen Akzent da so einen Aufstand machen muss. Er ist da, weil meine Sprache eine Unterscheidung zwischen dem e und dem é macht, ganz wie das Französische. Und als eine Sprache, die eine solche Unterscheidung macht, brauche ich den Akzent. Er erinnert zudem noch an das Französische, was eine gewollte Assoziation mit der Sprache ist.
Um meine Position noch einmal klar zu machen: Ich bestreite nicht, dass es genug Autoren gibt die mit Apostrophen und Akzenten ein furchtbares Unwesen treiben, das mir selbst die Tränen in die Augen treibt. Ich kenne da auch selbst zur Genüge genug Beispiele.
Was ich aber auf den Tod nicht ausstehen kann, sind Verallgemeinerungen. Und deswegen ist die Aussage: Wenn ein Name mit einem Akzent drin vorkommt kann es sein ich lege das Buch weg  für mich einfach... keine Ahnung. Unmöglich nachzuvollziehen. Nur weil ein kleiner Akzent drin ist? Warum? Der Autor kann sich dabei etwas gedacht haben. Nur weil es ein paar unglaubliche Stümper gibt die damit ihr Schindluder treiben muss man den Akzenten doch nicht gleich ihre Daseinsberechtigung absprechen. Und gerade in der Fantasy, wo gerne Namen verwendet werden, die schwerer auszusprechen sind, können solche Aussprachezeichen Sinn machen. Zudem können sie eben eine Assoziation zu bestehenden Sprachen und Kulturen bewirken. Sie müssen nicht, sie können.
Und dass es da Gegenbeispiele gibt, ist alles gut und schön. Aber ein Gegenbeispiel widerlegt nicht die These, dass man es dennoch anders machen kann. Ich verlang ja nicht dass jeder auf Akzente fliegen muss. Aber lasst ihnen doch bitte ihre Daseinsberechtigung. Sie haben einen Sinn und man KANN sie geschickt einsetzen. Wenn der Autor es nicht übertreibt und es einen Sinn hat, dass es sie gibt, dann ist doch nichts gegen sie einzuwenden. Oder fändet ihr es toll, wenn jemand eure Bücher nicht lesen würde, nur weil da Umlaute in den Namen vielleicht vorkommen und dieser jenige aber findet das auch mit den Umlauten viel Mist gebaut wurde (siehe Flaüss) und er keine Umlaute mehr in Namen lesen will. Also ich finde eben einfach, wenn es sinnvoll benutzt wurde, dann ist gegen sie doch nichts einzuwenden, zumal man eben nicht bestreiten kann, dass Cyralée französischer und eleganter aussieht als Cyraleh. Und diese Assoziation würde ich eben gerne auf mein Volk verwenden. Die Sprache, in welcher dieser Name verwendet wird, benutzt eben keine hs als Dehnungszeichen und zwar deshalb, weil es nicht zu dem Gesamtschriftbild der Sprache passt. Das spielt doch alles auch eine Rolle. Ich kann doch nicht einfach irgendwelche Namen nehmen und sie eindeutschen, ohne Frage danach, ob sie danach überhaupt noch in das Schriftbild passen, aus dessen kulturellen Kontext man sie entnommen hat.

PS: Mal ganz davon abgesehen, dass die deutsche Sprache auch keine Sprache ohne Akzente ist und wenn man sich über eine Sprache unterhält, dann gehört auch immer deren Vergangenheit dazu. Dann schaut euch mal mittelhochdeutsche Texte an. Da würdet ihr vor lauter â und ô  und î  auch nichts mehr von lesen wollen? Solche Sonderzeichen gehören zu jeder Sprache dazu. Solange man mit ihnen das tut, was sie sollen und sie nicht veunglimpft, sollte man dafür niemanden verurteilen.

sirwen

Huhu,

Ich kann nachvollziehen, was du mit der Assoziation zum Französischen bewirken willst. Persönlich finde ich, dass man eher vorsichtig und sparsam mit solchen Assoziationen umgehen soll, weil es nämlich für mich im kleinen Rahmen einen Widerspruch darstellt. Da hat man also eine tolle Fantasywelt entworfen und will es nun ein bisschen französisch=elegant/feenhaft wirken lassen. Die Fiktion lehnt sich an Vorhandenem an, das Vorhandene ist aber ev. gar nicht vorhanden (im Setting). Ich glaube, dieser Moment des Stutzens ist das, was mich stört. Vielleicht empfinde ich die Assoziation zu direkt. Anders verhielte es sich möglicherweise, wenn du zusätzlich echte französische Wörter verwenden würdest. Dann sprechen die da halt auch ein bisschen französisch.

ZitatUnd gerade in der Fantasy, wo gerne Namen verwendet werden, die schwerer auszusprechen sind, können solche Aussprachezeichen Sinn machen.
Ich finde es ja schön, wenn man sich Mühe gibt, gutklingende Namen zu erfinden, aber in der Regel kriege ich kein Hörbeispiel im Buch mitgeliefert, und das wurmt mich dann bei Fantasienamen, wenn ich nicht weiss, wie sich das anhört. Kommt darauf an, was der Autor will und vom Leser verlangt, aber Namen wie Frodo und Sam kommen einem leicht über die Lippen, und jeder weiss, wie sie geschrieben werden. Die bleiben im Gedächntnis eines Durchschnittslesers haften.

Im Übrigen habe ich auch bei einer Kurzgeschichte, die transkribierte chinesische Wörter enthält, die korrekten Akzente weggelassen, da ich befürchtete, dass es den Leser verwirren würde. Naja, schlussendlich hat schon allein die Verwendung chinesischer Wörter einige verwirrt.
Ich bin der Meinung, dass im Zweifelsfall ein einfacherer Name seinen Zweck besser erfüllt als umständliche. Und weil manche Akzente und Diakritika in unterschiedlichen Sprachen unterschiedlich verwendet werden, kann es je nach Hintergrund des Lesers zu Verwirrungen führen.

ZitatWenn ein Name mit einem Akzent drin vorkommt kann es sein ich lege das Buch weg  für mich einfach... keine Ahnung. Unmöglich nachzuvollziehen.
Meine Aussage hatte sich primär auf dekorative Apostrophe bezogen. ;)

Valaé

Zumindest nähern wir uns ein wenig an  ;).
Also: Ich gehe von dem Standpunkt aus dass niemand von uns in der Lage ist, etwas zu schaffen, was ohne die Anlehnung an bereits Vorhandenes auskommt. Wir können das nicht in den Sprachen, nicht in den Kulturen und nicht in den Völkern. Neues entsteht höchstens durch die Kombination von Altbekanntem. Deswegen ist es ganz normal, dass Fiktion sich an etwas Faktualem anlehnt, was innerhalb der Fiktion aber gar nicht existiert. Das ist ein Widerspruch, den ich als Fantasyautor in Kauf nehmen muss. Ich meine, ich denke mal wir alle gehen auch weitestgehend von Weltbildern aus, Planeten, Universen etc., die sich an die Erde anlehnen, obwohl die Erde in unserem Fantasysetting gar nicht existiert.
Ebenso wird der Leser immer Dinge mit etwas assoziieren, was er kennt. Ob das dann wirklich in der Fiktion vorkommt, ist ihm egal. Ich helfe dem Leser dabei, indem ich ihm mit solchen Sonderzeichen etwas gebe, an was er sich in der realen Welt orientieren kann.
Und nein, meine Avéntris sprechen definitiv lediglich eine angelehnte Sprache, aber kein Französisch, so wie die Menschen auch kein deutsch sprechen, ich schreibe es lediglich deutsch auf. Das ist immerhin eine Fantasywelt, sie darf assoziieren, aber sie darf nicht entnehmen. Eine Assoziation zu nehmen, um damit den Klang einer Sprache besser vorstellbar zu machen ist immer noch innerhalb der fiktionalen Wirklichkeit, denn es ist nur ähnlich. Nehme ich Wörter aus dem Französischen, so habe ich keine Ähnlichkeit sondern eine Gleichheit und damit einen Bruch mit der Illusion. Ich habe dann eine Sprache die nicht französisch-ähnlich ist sondern sie IST französisch.
Ich bin jemand der da ganz heikel ist. Keine echten Namen. Schon gar nicht für Fantasyvölker. Und wenn ich schon eine eigene Sprache entwickle, dann ist sie auch eigen und entnimmt keine Wörter. Sie lehnt höchstens an. Bei anderen stört mich das nicht, aber bei mir. Ist ein Anspruch an mich selbst, dass ich nicht von irgendwo einfach etwas nehme und als mein Eigenes erkläre. Ich kann verarbeiten, aber nicht klauen.

Also ich finde gerade als Leser dass es doch genauso ist, wie dass ich kein Bild geliefert bekomme, nur eine Beschreibung. Also stelle ich es mir selbst vor. Ob der Autor sich den Kerl da wirklich so gedahct hat oder nicht ist mir doch egal. Für jeden ist es seine Geschichte, seine Interpretation der Geschichte und für jeden eine andere. Genauso ist es mit den Namen. Wenn ich nicht genau weiß wie ich es auszusprechen habe, denke ich mir, wie ich es aussprechen würde und basta. Ärgern brauche ich mich deswegen doch nicht.
Zudem ist es ja nun einmal so, dass ich meine Aussprachezeichen konsequent benutze. Wenn ich möchte, dass ein e besonders betont wird, wird es ein é. Das ist überall und immer innerhalb dieser Sprache so. Allein durch diese Konsequenz erleichtere ich auch einem Leser,d er das Zeichen nicht kennt, das Lesen des Zeichens, da er bei mindestens einem Namen dann irgendwann denkt: Kann ja nur so und so ausgesprochen werden. Und dann macht er es bei allen anderen auch.
Ohoh, da hast du aber ein schlechtes Beispiel gewählt: Vor den Filmen haben sich sehr viele meiner Bekannten darum gezofft ob man ihn Sam oder Säm  (wegen der Ähnlichkeit zu einem existierenden Vornamen) ausspricht. Also du kannst auch ohne Sonderzeichen schnell Probleme mit der Aussprache kriegen, das ist eben so  ;).
Und ich bin der Meinung dass Cyralée kein Problem bei der Aussprache geben sollte. Und dass er sich auch einprägt, denn lang ist er nicht. Natürlich gibt es unglaublick komplizierte, schwierig auszusprechende Fantasynamen die übrigens meistens auch noch irgendwie nicht gut klingen (da hat der Autor dann irgendwie alles verhunzt) und die sich weder einprägen noch irgendeine sinnvolle Schreibweise nutzen.

Zitat von: sirwen am 14. Februar 2011, 13:32:03
Ich bin der Meinung, dass im Zweifelsfall ein einfacherer Name seinen Zweck besser erfüllt als umständliche. Und weil manche Akzente und Diakritika in unterschiedlichen Sprachen unterschiedlich verwendet werden, kann es je nach Hintergrund des Lesers zu Verwirrungen führen.
Aber was ist einfach? Wenn ich einem Namen wie meinem Nick ein é hinzufüge, macht es das nicht eindeutiger? Würde sich bei Valae nicht alle fragen ob das E am Schluss betont werden soll oder nicht? Valae oder ValaE? Kann ein richtig gesetztes, ziemlich klares Sonderzeichen (weil was soll das é denn sonst bedeuten?) nicht auch einen Namen vereinfachen? Ich bin ein Freund von relativ kurzen Namen und ein Feind von Wortmonstern. Dennoch brauchen manche Wörter ein paar Buchstaben mehr um ihren Ton zu entfalten. Es ist eine Frage dessen, was zur Sprache, zum Volk und im Verhältnis zum Leser angemessen erscheint. Eine gute Mischung aus sinnvollen Sonderzeichen, die im besten Fall noch eine passende Assoziation hervorrufen, ein kurzes Wort was trotzdem klingt, die passenden Buchstabenkombinationen für das passende Volk. Ein elbisches Volk hat eben oftmals etwas längere Namen als ein Zwergenvolk. Deswegen nenne ich meine Elbin trotzdem nicht Lineavissoiellawen oder so o.o. Und dreißig Sonderzeichen machen das auch nicht besser.
Wie du siehst- wir stimmen auf einem Grundlevel überein. Namen sollten verständlich und prägnant bleiben. Wo ich nur widerspreche, ist dass Sonderzeichen dieses Verständnis und diese Einprägsamkeit zwanghaft schwieriger machen.

Zu der Aussage: Gut, dekorative Apostrophe sind ein Brechreizfaktor... Ich kann es nicht leiden, wenn jemand Sprache verhunzt und entgegen ihrer Regeln gebraucht. Das komische lustige Ding ist kein komisches lustiges Ding sondern hat eine Aussage .... grummel.  ;)
Ok, entschuldige den kleinen Ausfall *grins* Ich hab in letzter Zeit zu viel mit Sprachen zu tun gehabt... besonders mit der mittelhochdeutschen.