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[Recherche] Welche Rüstung nehme ich bloß?

Begonnen von Smaragd, 11. August 2010, 16:56:54

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Thosuko


Maran

Zitat von: Thosuko am 12. August 2010, 22:33:43
Wäre es da nicht besser, ein Schild zu benutzen? Für den ersten Angriff eines Tiers reicht es allemal. Am besten wäre es, du richtest dich nach den Gladiatoren aus dem alten Rom.

So ein ausgewachsener männlicher Löwe bringt ein Durchschnittsgewicht von 225 kg auf die Waage, Weibchen durchschnittlich 150 kg. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 50 km/h. Wenn man von so einem Tier umgerannt wird, dann nützt einem keine Rüstung mehr etwas. Da reicht alleine der Sturz, um sich etliche Knochen zu brechen, Krallen und Zähne des Tieres sind dann nur noch schmückendes Beiwerk. (Kraft = Masse mal Geschwindigkeit)

Sprotte

Und eine pissige Bache killt gleich mehrere Männer in Serie, die ihren Frischlingen zuviel Aufmerksamkeit geschenkt haben.

Maran

Ich denke auch, daß Wildschweine, insbesondere Bachen, die Frischlinge führen, weitaus gefährlicher sind als Löwen. Abgesehen davon bringen die ein ähnliches Gewicht auf die Waage.

Thosuko

Wenn wir bei der Realität bleiben, kämpfen nackte Massai nur mit dem Speer gegen Löwen.
Wie ich es verstehe, geht es ums Angreifen. Wenn zehntausende nach vorne stürmen, sind die Kämpfer zu Fuß am schlechtesten geschützt. Die haben Schild, leichte Rüstung und eine Waffe, weil die wollen ja auch auf dem Schlachtfeld ankommen und nicht schon vorher einen Herzinfarkt bekommen. Sind sie in der Verteidigung reicht eine Palisade. Wenn ich weiß, ich treffe auf Tiere, gibt es Feuer unter dem Hintern. Da werden ja nicht tausende Löwen in Reih und Glied aufmarschieren und dann in Formation zum Angriff blasen.

Volker

Zitat von: Maran am 12. August 2010, 23:10:38
(Kraft = Masse mal Geschwindigkeit)

Naja, fast - korrekt ist:
Masse mal Geschwindigkeit = Impuls, 
Kraft = Masse mal Beschleunigung

Maran

Stimmt, mir war doch so ... Physik hat mir beim Vordiplom den Hals gebrochen.  :-\ (Hey, DAS habe ich damals gewußt! Nicht, daß hier falsche Irrtümer aufkommen ... )

Nichtsdestotrotz kommt da ganz schön power auf einen zu ... ICH würde versuchen auszuweichen, wenn ich ein Zusammentreffen nicht verhindern kann. Ich bin mal von einer Starke umgerannt worden. Ca. 300 kg LG streiften mich glücklicherweise nur an der Schulter. Mein einziger Gedanke war, so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen.

Volker

Egal ob Impuls oder Kraft: bei (teils deutlich) mehr als dem dreifachen Kampfgewicht rummst schon alleine eine Kollision heftig. Und wenn der Großteil davon Muskeln eines Raubtieres sind, dann sollte man lieber ganzganz weit weg sein...

Und dann gibt es noch diejenigen Unglücke, dass Jäger daran gestorben sind, dass das Jagdwild AUF ihnen zusammengebrochen ist. 400kg unbeweglicher Elch auf einem 'drauf sind spätestens  auf Dauer tödlich...
Auch gegen "Verbiegen" oder "Rausreißen" hilft keine Rüstung (mir fällt dazu nur 1 Exot aus der Neutzeit ein).

Rüstungen müssen im Wesentlichen vor zwei Angriffen schützen:
1.) Schnitten & Stichen (egal ob Waffen oder Zähne/Krallen)
2.) Wucht (egal ob Schlag oder Tritt)

Vor Schnitten und Stichen schützen alle Rüstungen - mehr oder weniger gut. zum Schutz vor Wucht muss diese möglichst weit verteilt werden. Und da helfen im Wesentlichen nur steife Rüstungen mit guter Unterfütterung, die den Einschlag möglichst weit verteilen und dämpfen - also im Wesentlichen Plattenrüstungen.

Thaumaturgon

#23
Ich glaube auch, dass der Schlüssel zur (Groß-)Tierjagd nicht in einer überragenden Panzerung liegen kann. Die oben erwähnten Massai müssen bei der Mannbarkeitsprüfung mit Schwert und Speer einen Löwen erlegen. Den Speer behalten sie dabei brav in der Hand, wer ihn nach dem Löwen wirft, hat danach nur noch ein Schwert.

Bei der mittelalterlichen oder prähistorischen Großtierjagd gibt es nur ein Rezept: Mannschaft. Viele Menschen gegen ein Tier, das sie in die Enge treiben oder bis zur Entkräftung hetzen (Fluchttiere sind nicht auf lange Flucht ausgelegt, Menschen können sie "totlaufen"). Einen Bären treibt man am besten irgendwo hin, wo er nicht weg kann, und man ihn von allen Seiten mit Speeren attackieren und am besten gleichzeitig von oben noch mit Felsen überschütten kann. Eine Ohrfeige von einem Bären ist eine solche Schelle, dass kein Helm der Welt hilft, Tiger haben mit der Vorhand eine Schlagkraft von etwa 15000 N (zum Vergleich: eine rechte Gerade von Mike Tyson: 5900 N). Die Strategie kann also nur lauten, sich nicht treffen zu lassen und oder genügend Leute dabei zu haben, die verzichtbar sind.

Generell ist die Taktik von hochentwickelten Wesen, die größere, stärkere Wesen jagen, die Hetz- und Rudeltaktik. Ein Wolf hat gegen einen Bären keine Erfolgsaussichten. Bei einem Dutzend Wölfe sieht das anders aus. Gefährlich bleibt es trotzdem, deswegen machen Wölfe so etwas nur in der allergrößten Not; nämlich wenn sie mit ihrem normalen Kleinfutter nicht mehr durchkommen.

Also wäre mein Lösungsvorschlag: Mannschaften von einem Dutzend beweglicher, ausdauernder, maximal durch Leder geschützter Kämpfer mit langen Speeren und, wenn man hat, Bogenschützen dazu, die das Tier schwächen, während die anderen die Bogenschützen schützen.

Grüßle :-)

Thauma


PS: ach, ich sollte wirklich erst mal gucken, wie alt die Beiträge sind - sorry.