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Schwierigkeit bei Recherche

Begonnen von nina b., 15. März 2010, 20:28:35

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nina b.

Hallo Leute!

Seit Tagen stellt sich mir das Problem, dass ich eine ganz bestimmte Information für meinen neu begonnenen Roman brauche.

Es handelt sich diesmal um keine Fantasy, sondern um Historie, sodass ich natürlich exakt an Städten, Lage der Gebäude, Kirchennamen usw. bleiben möchte und nun stellt sich mir die Frage, ob auf einer ganz bestimmten Burg die normalen Bürger WAsser holen durften oder nicht... Im Internet fand ich nichts und eine Mail an die Burgvertretung selbst blieb unbeantwortet... Nun werde ich morgen noch versuchen, jemanden telefonisch zu erreichen, aber ich bezweifel, dass das was wird....

Nun meine Frage. Wie geht ihr mit soetwas um? Sollte man sich das dann einfach "vorstellen", egal ob das historisch korrekt ist oder nicht? Ich befürchte spätere Kritik wegen Unkorrektheit zu bekommen...

Die zweite Möglichkeit ist, die Idee völlig anders anzugehen. Auch da habe ich bereits eine Idee, die umzusetzen wäre. Im Moment tendiere ich eher dazu, damit es historisch nachvollziehbar bleibt...

Wie reagiert ihr denn in einer solchen Situation?

Liebe Grüße an euch alle!

et cetera

Gibt es eventuell wissenschaftliche Arbeiten zu dieser Burg oder sonstige Buchveröffentlichungen? Eventuell hat ja jemand darüber schon ein oder zwei Worte verloren.
Vielleicht findest du auch etwas darüber, wie das in anderen Burgen gehandhabt wurde und kannst das übernehmen.

Maran

Habe mal gegooglet:

http://www.regionalgeschichte.net/hauptportal/bibliothek/glossar/alphabet/w/wasserversorgung.html

Aufgrund der Lage von Burgen im Allgemeinen vermute ich mal sehr stark, daß die darunterliegenden Dörfer und Städte weitaus besser mit Wasser versorgt waren.

nina b.

Danke für die Antworten und sorry wegen dem falschen Posten....

Also ich habe Stunde um STunde nach Büchern gesucht und es gibt insgesmat gesehen nur sehr wenig... Habe sogar eine Liste gefunden, auf der alle Veröffentlichungen zusammen getragen worden sind, also so eine offizielle Bibliographie... Selbst dort sind die INfos recht spärlich.

Viele Infos habe ich damals von einem Museumswärter auf der Burg selbst bekommen oder auch aus Büchlein, das ich speziell zur Burg gekauft habe. Zudem habe ich Referate usw zu der STadt und der Burg gesucht und vieles gefunden, aber nichts zu dem Brunnen. Jedoch sollte ich dann vielleicht wirklich Plan B wählen....

Hattet ihr denn schon mal ähnliche Probleme?

Aethra

Zitat von: nina b. am 15. März 2010, 20:43:39
Hattet ihr denn schon mal ähnliche Probleme?

Nein, ich schreibe(glücklicherweise) keine historischen Romane. Und wenn ich mich in gewissen Techniken(z.B Rhetorik) einlesen muss, dann klappt das gut, dank großem Bestand :)
Du machst es dir zwar nicht leicht, wenn  dann aber der Roman fertig ist, ist das Gefühl auch umso schöner. :vibes:

Churke

Wenn man Historisches schreibt, hat man diese Probleme ständig.  ::) Da stößt man immer wieder auf Dinge, über die anscheinend noch nie einer nachgedacht hat. Nach meiner Erfahrung kommt man mit logischem Nachdenken noch am weitesten. Dein Wasserproblem sehe ich ähnlich wie Maran. Außerdem achtet man traditionell sehr darauf, wen man an seinen Brunnen lässt. Die Leuten werfen gerne ihren Müll hinein. Ich kenne eine Burg, in der ist der Brunnen in einem separaten, abschließbaren Haus.

Berjosa

Hallo Nina b.,

es gibt Leute, für die besteht der ganze Spaß beim Lesen historischer Romane darin, festzustellen, wo der Autor einen Fehler gemacht hat. Betrachte es als Zugeständnis an diese Zielgruppe, wenn du nach ausgiebigsten Recherchen immer noch keine definitive Antwort hast und anhand von Logik und Plot-Erfordernis entscheidest.

Abgesehen davon gilt bei nicht auffindbaren Antworten die gleiche Regel wie bei verlorenen Schlüsseln o.ä.: Sobald du aufhörst zu suchen, fällst du oft von ganz alleine drüber. Könnte ja sein, dass die Sache mit dem Brunnen in einem halben Nebensatz erwähnt wird, wo es eigentlich um die angespannten Verwandtschaftsbeziehungen der Burgherrschaft dreihundert Jahre nach "deiner" Zeit geht.

nina b.

Danke für eure ausführlichen Antworten!!!

Ich denke, dass ich meine Lösung darin gefunden habe und werde euch später mitteilen, wie ich es schließlich umgesetzt habe, wenn ihr mögt.

Hehe, das Finden in Nebensätzen habe ich auch schon zwei Mal gehabt. Zum Beispiel wusste ich pertout nicht, welche Art von Häusern in der Stadt dort gelegen haben und das habe ich dann unter "Stadtbränden" gefunden, weil Häuser mit Strohdach eben super brennen... Da hatte ich auch Glück! Immerhin denkt man wirklich über Dinge nach, die sonst niemand so unbedingt bedenkt.

Stimmt, ich hatte letztens auch einen Satz, für den ich drei Stunden gebraucht habe, weil ich 2 oder 3 Dinge erwähnt habe, die alle geprüft sein mussten.

Es ist mein erster Versuch im historischen Genre, sodass ich da noch keine Erfahrung habe. Jedoch ist mir eben bewusst, dass es so wahrheitsgetreu wie nur eben möglcih sein soll und das versuche ich von vornherein umzusetzen, bevor ich später alles bearbeiten muss und das von der Pike auf.

Vorher habe ich nur Fantasy-Romane geschrieben oder KG aus der Realität etc. Aber niemals einen ganzen Roman, der realistisch und mit genauen Daten sein soll. Alleine die Suche nach der passenden Jahreszahl war ein FAll für sich. Bis ich gesehen habe, dass 1621 perfekt für meine Story ist, sind einige Stunden vergangen...

nina b.

Hallo Leute!
Ich habe soeben eine Antwort auf mein Brunnenproblem erhalten.
Zum einen gibt es keine schriftlichen Quellen, sodass das wirklcih niemand ganz sicher beantworten kann,....
Aber auch die Profis vermuten, dass die Bürger nicht zur Burg hochgekraxelt sind, weil es wohl in der STadt verteilt genug Brunnen gab und es beschwerlich gewesen wäre hinauf zu gehen....
Klingt logisch. Hätte aber auch anders sein können, weil das Burgwasser ganz rein war... Der Rest war anfällig für Dreck, Vergiftung etc.
Immerhin habe ich jetzt doch noch meine Antwort bekommen und werde meinen Plan B wählen...
Grüße,
Nina

Churke

Zitat von: nina b. am 16. März 2010, 12:31:57
Klingt logisch. Hätte aber auch anders sein können, weil das Burgwasser ganz rein war... Der Rest war anfällig für Dreck, Vergiftung etc.

Ja, aber das wusste man damals noch nicht und legte Brunnen gerne neben Latrinen an.

Geli

@Churke - dass man das nicht wusste, stimmt so nicht. Es gab seit der Antike gerade in Städten immer wieder Wasserschutz-Verordnungen. Dass z.B. Unrat aller Art in die Gosse zu werfen war und eben nicht in den Fluss, bzw. erst hinter der Stadt.
Was man leider erst relativ spät erkannte, war der Zusammenhang zwischen Oberflächensickerwasser aus dem Misthaufen im Hof und dem daneben gegrabenen Brunnen.  Aber auch da gab es verständige Stadtobere, die auf öffentlichen - sauberen - Brunnen bestanden und solche Privatbrunnen verboten.

nina b.

Hallo Leute!

Also in der Burg, über die ich recherchiere, gibt es auch so eine Wasserquelle neben einer Latrine. Allerdings haben die dann irgendwann einen Brunnen in den Berg gehauen, der weit genug entfernt gewesen ist und dadurch rein und unverschmutz war und dementsprechend auch unanfällig für Vergiftungsversuche von Feiden war...

Allerdings merke ich jetzt schon die Schwierigkeiten der Recherche... Nun stellt sich mir das Problem, dass ich nirgends den NAmen des Generals finde, der damals auf der Burg tätig war... Habe direkt das Museum wieder angeschrieben und erhoffe mir eine Antwort... *hehe*

Vielen Dank für eure Hilfe!
Grüße,
Nina