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Schreiben ist nicht produktiv...

Begonnen von Termoniaelfe, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Runaway

Zitat von: Darielle am 12. Juni 2011, 11:57:54
Die meisten geben mir schon allein deshalb keine Chance, weil ich ganz bewusst die Fahrstunden vor der Führerscheinprüfung abgebrochen habe. Du glaubst gar nicht wie oft ich mich fast an den Baum gefahren hab. Dafür bin ich einfach nicht gemacht. Naja, dass ich nicht sportlich bin, liegt an der Neuro, und auch das haben sie schon kritisiert. In diesem Forum hat man meine Erläuterungen nur als Ausflüchte angesehen und mich nicht ernst genommen. Man hat mich sogar als faul dargestellt. :darth:
Oh, das mag ich sehr leiden, sowas. Leute, die einen als Drückeberger abstempeln. Ich mein, ich kann's auch nicht haben, wenn Leute bewußt auf die Tränendrüse drücken. Aber so würde ich dich nicht einschätzen, deshalb kann ich dir nur den Rat geben: Pfeif auf diese Leute.
Mein Gott, muß doch nicht jeder sportlich sein... und Borderline und Neurodermitis sucht man sich selbstverständlich aus, weil es ja auch so Spaß macht, sich schlecht zu fühlen und Hautkrankheiten zu haben!  :pfanne: Argh.
Und was hat nun der Führerschein mit einer Ausbildung zu tun? Nicht viel. Ich weiß ja nun nicht, warum du abgebrochen hast, aber ganz ehrlich... wenn du festgestellt hast, daß du das nicht kannst oder willst, finde ich es auch nur konsequent, daß du dir das nicht weiter antun wolltest.
Dafür klingst du in deinen sonstigen Ansichten sehr zielstrebig. Mach dir einfach nix aus so ollen Miesepetern! Muß ja schön sein, Leute runterzumachen. Wenn ich mal irgendwann rausgefunden hab, was daran toll ist, melde ich mich hier :P

Ary

Das Problem mit dem Führerschein sehe ich allerdings schon ein bisschen. Heutzutage ist Flexibilität im Beruf in jeder Hinsicht fast schon sowas wie Pflicht, und ohne Auto ist man einfach deutlich weniger flexibel als mit, weil man immer auf Öffis oder "Mitnehmer" angewiesen ist und auch im Job nicht mal eben irgendwo hinfahren und was erledigen kann. Es ist nicht so, dass es ohne gar nicht geht, aber eine Einschränkung ist es schon. Nur mal so am Rande.
Was ich allerdings auch nicht sehe ist, warum Neurodermitis jemanden ungeeignet als Pferdewirt machen sollte - es sei denn, der Kontakt mit Tieren fördert bei Dir die Neuro. Aber das muss ja nicht sein, und Du weißt bestimmt schon, dass es nicht so ist, sonst könntest Du dich ja gar nicht mit Pferden beschäftigen. ich habe auch Neuro und trotzdem Katzen, aber ich habe von vielen Ärzten schon gehört, dass das eigenltich nicht so gut sein soll. Pah, drauf gepfiffen, ich brauche meine Tiere, um mich wohlzufühlen.
Geh Deinen Weg, Darielle, und lass Dir nicht reinreden. Und vielleicht hast Du ja irgendwann noch mal die Kraft udn die innere Ruhe, es noch mal nit dem Fahren zu versuchen. was Du auf jeden Fall brauchst, ist ein geduldiger Fahrlehrer, der Dir Zeit lässt und Dich nicht unter Druck setzt. Du wirst vielleicht ein bisschen suchen müssen, bis Du die richtige Fahrschule gefunden hast, aber ich würde es trotz allem irgendwann noch mal versuchen.
Ich darf mich gar nicht erinnern, was für einen Bockmist ich im Fahrunterricht gebaut habe. Mein Fahrlehrer hat mir mehrfach fast den Kopf abgebissen, und bei der ersten Prüfung bin ich mit Pauken und Trompeten durchgefallen, aber nach dem zweiten Anauf hatte ich meine Pappe dann doch. Hat mich viel Überwindung gekostet, nach dem ersten versoebten Versuch wieder ins Auto zu steigen, aber ich bereue nicht, dass ich es noch mal versucht habe.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Berjosa

Hallo Darielle,

was den Führerschein angeht, muss ich Aryana rechtgeben. Gerade wenn du einen Beruf anpeilst, der im Wesentlichen "auf dem Land" stattfindet. Ich pendele für meinen Nebenjob zwischen zwei Kleinstädten hin und her. Einen passenden Bus morgens gibt es nur während der Schulzeit, in den Ferien müsste ich so gegen 5.00 Uhr aufbrechen ... Dafür fährt mittags nur alle 2 bis 2 1/2 Stunden ein Bus zurück. Wenn ich einen davon verpasse, kann ich mein frisch verdientes Geld gleich wieder im Eiscafé lassen. Das hilft weder dem Konto, noch der schlanken Linie, noch dem Hauptjob.

Ansonsten hast du recht, wenn du dich nicht mit dämlichen Argumenten von deinem Traumberuf abbringen lässt. Gleich, um welches Forum es sich handelt, das echte Leben sieht vermutlich anders aus. Wenn du eimerweise Bewerbungen geschrieben hast und kein positives Ergebnis in Sicht ist, kannst du immer noch umschwenken.
Andererseits ist es gar nicht so unpraktisch, wenn du mindestens einen Plan B in der Tasche hast, C und D sind möglicherweise auch nicht überflüssig. Vor allem, wenn du letzten Endes aufs Schreiben raus willst, entspannt es die Lage sehr, wenn du sagen kannst: "Okay, zur Zeit klappt es weder mit den Pferden noch mit dem Schreiben, aber mit (und von) XY kann ich auch leben." Irgendwann klappt es dann eben doch, aber bis dahin stehst du nicht im Regen.
Vielleicht findest du ja eine "Plotgruppe" von vertrauenswürdigen Menschen, mit denen du das eine oder andere Alternativ-Szenario entwickeln kannst.

Darielle

Ach ihr, was würde ich ohne euch machen?  :knuddel:

@ Dani Ja, ich kann es auch nicht verstehen. Bisher habe ich viele Pferdeleute kennen gelernt, die sich gefreut haben, wenn sie ihr Hobby mit jemandem teilen konnten, der genauso vernarrt ist. Man hat sich wunderbar ausgetauscht, gemeinsam sehr schönes erlebt und hat von einander profitiert. Aber in der reinen "Sport"- bzw. Turnier-Szene hat man als Neuling keine Chance. Entweder du bist so grandios und hast Unterricht bei dem und dem berühmten Reiter, dann bist du auch wer. Wenn du nur in einem normalen Stall ein bisschen Unterricht nimmst, nicht das eigene Pferd hast und auch sonst nicht heraus ragst, bist du eben eine Null und wirst sehr gerne rausgeekelt. In das Forum geh ich jedenfalls nicht wieder.

@ Ary
Na Recht hast du schon, nur ich bin ja anderweitig mobil. Ich hab gesunde Füße, es gibt überall öffentliche Verkehrsmittel und zur Not besorg ich mir ein neues Fahrrad. Ich bin früher auch jeden Tag über 7km bis zur Arbeitsstelle, also dem Hof, hin und wieder zurück geradelt, war alles kein Problem. Klar verflucht man das an heißen Tagen wo man fast zerfließt unter der Sonne. Wenn man dann angekommen ist und was kühles trinkt und zu arbeiten beginnt, ist das schon wieder ganz anders und man bekommt mehr Ruhe rein. Man rennt ja nicht den ganzen Tag an den Pferden vorbei, das wäre ja echt krank. Insofern stellt das für mich kein Problem dar. Der Arbeitgeber muss halt damit klar kommen. In Gera, wo ich arbeiten will, gibts ja genug Busse, S-Bahnen und sowas. Also sollen die sich nicht so haben.
Wo anders möchte ich übrigens nicht arbeiten, weil ich nächstes Jahr deffinitiv zu meinem Verlobten ziehe, der nunmal dort wohnt und arbeitet. Ist allemal ein besseres Pflaster als hier in der Ecke.

Aber ganz ehrlich, Aryana, du hast mir grad Mut gemacht. Ich hatte so einen Fahrlehrer, der war nicht zum Aushalten. Sehr sarkastisch/zynisch und der hat mich einfach irre nervös gemacht. Selbst wenn ich mal Schritt für Schritt gedacht habe, erst dieses, dann das nächste einstellen, dann lenken, bla bla, kam immer zwischendurch "Jetzt mach doch mal dieses oder jenes"... Einfach bekloppt. Na und bei der Theorie bin ich trotz langem Lernens immer (mindestens 3 oder 4 mal) durchgeflogen mit mehr als 15 Punkten.  :brüll: Bei den letzten war ich nichtmal wirklich aufgeregt, sondern sehr konzentriert. Nachher hab ich auf die Prüfungsbögen geschaut und gedacht, den Fehler hat der Prüfer extra reingekritzelt, ich hab doch was ganz anderes angekreuzt...

Ok, das war grad ganz böse lange OffTopic.
Um mal wieder was OnTopic zu sagen: Ich finde, schreiben ist sehr wohl produktiv, sogar produktiver als Musik, weil man an einem viel größeren Happen arbeitet, während der Musiker heut zu tage nur ein Hit nach dem anderen zu machen braucht. Das fließt denen genauso aus dem Kopf wie dem Autor die Geschichte. Die haben das total leicht, wenn ich mir anschaue wie mein Freund (der ist Cybergoth, also macht Elektromusik) arbeitet, da seh ich, dass er da gar nicht so viele Probleme hat wie ich. Aber so ist das halt mit der Muse, seine Berufung kann man sich nicht aussuchen.  :lehrer:

EDITH:
@ Berjosa
Ich streite nicht ab, dass ein Auto Vorteile hat. Aber von einem Pferdewirt-Azubi zu erwarten, dass er die B und BE hat (weil Pferdeanhänger zum Beispiel), finde ich übertrieben. Es ist nur eine Ausbildung, kein fertiger Job. Einen Azubi Pferde transportieren zu lassen, womöglich auch noch wertvolle Turnierpferde etc., das wäre mir als Pferdebesitzer zu heikel. Dann würde ich lieber jemanden fahren lassen, der davon Ahnung hat und das nicht nur 2-3mal mit leerem Anhänger gemacht hat. Aber ja, hinterfragen ist nicht. Mitdenken wäre ja nicht schlecht. Aber hinterfragen? Niemals.  ::)

zDatze

ZitatUm mal wieder was OnTopic zu sagen: Ich finde, schreiben ist sehr wohl produktiv, sogar produktiver als Musik, weil man an einem viel größeren Happen arbeitet, während der Musiker heut zu tage nur ein Hit nach dem anderen zu machen braucht. Das fließt denen genauso aus dem Kopf wie dem Autor die Geschichte. Die haben das total leicht, wenn ich mir anschaue wie mein Freund (der ist Cybergoth, also macht Elektromusik) arbeitet, da seh ich, dass er da gar nicht so viele Probleme hat wie ich. Aber so ist das halt mit der Muse, seine Berufung kann man sich nicht aussuchen. 
"Nur ein Hit nach dem anderen" klingt fast so als würde jemand "nur ein Buch nach dem anderen" sagen. Und ich muss ehrlich zugeben, dass ich mit deiner Aussage nicht so recht klar komme. Okay, ein Song ist vielleicht nicht mit einem Buch zu vergleichen. Wohl eher mit einem Kapitel, wenn du schon den Vergleich heranziehen willst. Und nur weil es bei jemand anderen einfach aussieht, heißt es noch lange nicht, dass das auch so ist.
Du sagst, dass die anderen blind gegenüber der Arbeit sind, die du in deine Schreibe steckst. Aber so wie sich dein letzter Post für mich liest, siehst du auch nicht die Arbeit, die jemand in seine Musik steckt. Nur weil jemand über Nacht erfolgreich wird, bedeutet es noch lange nicht, dass demjenigen alles zugeflogen ist oder geschenkt wurde.

Rigalad

#125
Ich möchte mal ein bisschen auf deine Arbeitsamt-Sache eingehen bzw. Nadines Erläuterung ein wenig vertiefen.
Literatur ist erst einmal eine Kunstform. Keine Arbeit im direkten Sinne. Unter Arbeit verstehe ich, dass ich eine Tätigkeit für jemand anderen ausübe und dafür unmittelbar eine Entlohnung bekomme.
Wenn ich schreibe, schreibe ich natürlich für Leser, aber: Ich habe keinen Auftrag. Ich habe keine Weisung, genau das zu schreiben, was ich schreibe. Man schreibt das, was einem gefällt, ohne das Wissen, ob das angenommen wird, geschweige denn ob man überhaupt das Handwerk dafür besitzt.
Also warum sollte das Arbeitsamt dir dafür Geld geben, wenn du keinerlei Referenzen oder Verträge vorzuweisen hast? Was du in deiner Freizeit tust, ist allein deine Sache - ob es in deinen Augen nun Arbeit ist oder nicht. Gartenarbeit ist beispielsweise auch Arbeit.
Wenn jetzt jeder, der irgendwas mit Kunst macht, dafür bezahlt werden würde, sagen wir Musiker, Bildhauer, Maler usw., wäre der Staat sehr schnell arm. Dafür ist das Sozialprinzip auch nicht gedacht, dass jeder in Ruhe daheim sitzt und seinen Träumen nachhängt, egal ob er nun wirklich talentiert ist und später einmal Aussichten hat, vom Schreiben leben zu können. Da muss man meiner Meinung nach einfach schon etwas Handfestes vorweisen, um das in Anspruch nehmen zu dürfen.

Deswegen stimme ich meinen Vorrednerinnen zu. Ein Plan B oder C ist unausweichlich. Ich denke, wir alle wollen gerne hauptberuflich vom Schreiben leben, aber den Weg muss man schon aus eigener Kraft schaffen. Und dann darf man sehr stolz auf sich sein!
Außerdem wurde ja bereits erwähnt, dass man versuchen kann, ein Stipendium zu ergattern, das speziell für "uns" vorgesehen ist, ohne auf Kosten der Allgemeinheit zu leben.

Thaliope

@Darielle: Wenn du sagst, du wilst vom "Schreiben" leben, meinst du damit dann nur Romane, oder darfs auch was anderes sein? Journalisten-Jobs und Texter-Aufträge liegen zwar auch nicht gerade auf der Straße, aber es gibt da verschiedenste Bereiche, in denen man als Auftragsschreiber Geld verdienen kann. Dann gibt es da die Möglichkeit, für Heftromanreihen zu schreiben etc - ich glaube, es gibt einen recht ausführlichen Thread zum Thema Mit dem Schreiben Geld verdienen.
Also, sich drauf zu verlassen, mit seinen Romanen reich zu werden, ist vermutlich nicht sehr zukunftsträchtig. Aber wenn du das "Schreiben" etwas allgemeiner fasst, lässt sich da vermutlich was machen ;)

Liebe Grüße und viel Erfolg
Thali

@Nur ein Hit nach dem anderen: Da muss ich Rigalad Recht geben. Wenn man es so nimmt, müsstest du einfach nur "einen Bestseller nach dem andren" schreiben ;)

Darielle

#127
Huhu ihr beiden,

also ich hatte ja die Seite Textbroker.de gepostet und werde es damit auf jeden Fall erstmal versuchen. Je nachdem, was dann dabei heraus kommt, also finanziell, werde ich mich weiter orientieren und schauen, ob mir auch Schreiben für Zeitungen o.ä. Spaß macht. Hier habe ich erstmal den Vorteil, keinen Vertrag oder so einhalten zu müssen, mir Zeit nehmen zu können und genug Recherchen machen zu können. Außerdem ists halt gut, um mich erstmal zu verbessern und zu testen, ob meine "Arbeit" dann auch beim Kunden gut ankommt (Schreibstil und so). Natürlich arbeite ich auch hart an meinem Roman, damit der wirklich verlegt werden kann. So wie hier alle anderen auch, würde ich sagen.^^ Was dann draus wird, muss man sehen. Zumindest habe ich die Möglichkeit was vorweisen zu können, sollte das mit dem Texten auf Kundenwunsch klappen (ich werd mich heute nachmittag an den ersten Auftrag setzen). Ich möchte nicht grad sagen, dass es klappen muss, gibt sicher auch Leute, deren Artikel gar nicht angenommen werden, unabhängig von dem was der Prüfer sagt. Einfach mal schauen. Ich werde demnächst noch ganz ausführlich mit Merrit wegen dem Pferdewirt quatschen und schauen, dass ich irgendwie doch noch in einen Verein reinkomme, wo ich Abzeichen usw machen kann. Also Plan B und C reifen aus.  :hmmm:

Malinche

Zitat von: zDatzeNur weil jemand über Nacht erfolgreich wird, bedeutet es noch lange nicht, dass demjenigen alles zugeflogen ist oder geschenkt wurde.
Das unterschreib ich mal. Und: Soweit ich weiß, ist es das allerschwerste, einen Song so hinzubasteln, dass er klingt, als wäre er aus dem Kopf geflossen - locker, leicht, eingängig. Und das Musikbusiness ist sicher um keinen Deut freundlicher als das Verlagswesen. Da würde ich einiges drauf verwetten. Im Prinzip haben wir Schreiberlinge es doch sogar besser, weil ruhiger - wir dürfen uns hinter den Buchdeckeln verstecken, aber ein Musikstar wird auf die Bühne gezerrt.

Zitat von: DarielleIch möchte nicht grad sagen, dass es klappen muss, gibt sicher auch Leute, deren Artikel gar nicht angenommen werden, unabhängig von dem was der Prüfer sagt
Da kann ich dich soweit beruhigen, Darielle - ich glaube, das kommt sehr selten vor. Von mir ist in mehreren Jahren nie ein Artikel abgelehnt worden, normalerweise gab es höchstens Korrekturwünsche von Seiten des Kunden. Wenn du es bei Textbroker versuchen willst, könnte auch Suite101 etwas für dich sein, wobei dessen Stern gerade im Sinken begriffen ist - und mit Geld geht es da noch langsamer als bei Textbroker. Aber es hat den Vorteil, dass man über alles schreiben kann, was man will, und sich einen gewissen Namen als Experte für bestimmte Themen machen kann. Wie bei Textbroker gilt aber: Das braucht sehr, sehr viel Zeit.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

moonjunkie

Dass Schreiben sehr wohl produktiv ist, haben wir ja nun schon gut belegt. Leider habe ich auch so einen Partner an meiner Seite, den mein Hobby eher nervt. Sagen wir mal so: ich verbringe natürlich einige Zeit am PC und schreibe, korrigiere, treibe mich hier im Forum rum, etc. Und in der Zeit könnte ich mit ihm reden oder fernsehen (woraus es meistens hinausläuft). Was mich aber am meisten stört ist, dass ich den Eindruck habe er macht sich lächerlich über das was ich mache. Obwohl da sicherlich wieder einige Mißverständnisse im Spiel sind. Aber er hat noch nie gesagt: Mensch, toll, dass Du einen Roman geschrieben hast. Natürlich ist noch nichts verlegt und es ist sicher nicht perfekt, aber ein bißchen mehr Interesse fände ich schon schön. Wenn er mal nachfragen würde was ich grade so schreibe oder mal etwas lesen möchte - vielleicht einen kleinen Ausschnitt oder eine Kurzgeschichte (er gehört ansonsten nicht wirklich in meine Zielgruppe). Als ich ihn darauf ansprach, sagte er: wenn du mal was veröffentlicht hast, werde ich es auch lesen.

Das finde ich sehr schade. Aber zwingen werde ich ihn natürlich nicht. Zum Glück habe ich meine Eltern, Freunde etc. die mich unterstützen und das toll finden, was ich mache.


Robin

*rauskramt und Staub abpustet*

Jaaaa... das Schreiben.

Ich habe das wirklich unglaubliche Glück einen Freund zu haben, der ebenfalls ein passionierter Schreiber ist (gleich nach passioniertem Rollenspieler). Wir besprechen gegenseitig unsere Ideen, und wie wir sie umsetzen wollen... allerdings, wir sehen uns nicht jeden Tag, sondern nur ein paar Male im Jahr. Weil er in Deutschland lebt (fürs Studium in Jena, sonst in Zehdenick in Brandenburg) und ich eben in Österreich.

Wer allerdings nicht immer meine Schreiberei verstanden hat, ist meine Familie. Ich habe allerdings eine wundervolle Veränderung erlebt. Weil was ist passiert? Ich habe doch tatsächlich eine englische Kurzgeschichte in einem amerikanischen Verlag unterbringen können. Und ich arbeite an weiteren.


Zuvor hieß es meist: warum sitzt du jetzt schon wieder am Computer?

Jetzt ist der Anklang eher so, wenn meine jüngere Schwester sich darüber beschwert (wobei, wir haben beide Laptops und Netbooks, also sind wir uns am Hauptcomputer nie gegenseitig im weg): Mama sagt, dass ich wenigstens etwas produziere, während man das bei ihr nicht wirklich sagen könne.


Aber, und das ist mir dann doch noch so ein Punkt, der ein wenig wackelig ist: Ich kann nicht über alles reden, was ich schreibe. Es gibt viele sehr private Dinge, die ich schreibe... und, nun ja... Ich will manche Dinge lieber für mich behalten. Wenn meine Mama wüsste, was ich so produziere, würde sie mich wirklich GANZ entsetzt ansehen. :versteck:
~Work in Progress~

chaosqueen

Robin, das kommt mir in Teilen bekannt vor! Wobei meine Eltern mein Schreiben immer unterstützt haben - kein Wunder, mein Vater hat Germanistik studiert, Jahrzehnte als Journalist gearbeitet, selber zwei Romane geschrieben und sein ganzes Leben lang gelesen. :)
Aber wenn meine Mutter jetzt fragt, was ich schreibe, und ich sage "Fantasy", dann bedauert sie, dass sie damit nichts anfangen kann und versucht nicht mal, es lesen zu wollen. Ich glaube allerdings, dass sie es tun wird, falls ich doch mal was veröffentliche davon.
Und ja, auch ich habe Texte, die ich ihr nicht zu lesen geben würde. Meine erotischen Kurzgeschichten sind vermutlich Kost, die sie etwas schockieren würde. ;)

Mein frischgebackener Ex hat weder gelesen noch geschrieben, fand es zwar als Hobby ganz nett, was ich da mache, aber wirklich ernst genommen hat er es nicht - dass er im August in Schweden nach meinem Monster-Output von 20k in sieben Tagen äußerte, er müsse wohl doch irgendwann mal etwas von mir lesen, hat mich extrem erstaunt!

Ich habe inzwischen festgestellt, dass ich einen Partner brauche, der mein Schreiben zumindest akzeptiert. Ich habe einen schreibenden Exfreund, der mich extrem inspiriert hat. Es gab Tage, an denen wir beide im gleichen Raum saßen und geschrieben haben, nur unterbrochen von frischem Tee und gelegentlichem Vorlesen fertiger Textstellen. Wir haben uns unsere Kurzgeschichten vorgelesen und gegenseitig geholfen, sie noch besser zu machen. Das war vermutlich die produktivste Zeit in meinem Leben - und jetzt gerade schaffe ich es, ebenfalls wieder sehr produktiv zu schreiben, nur halt ganz ohne Partner (aber nicht ohne jemanden, der mich inspiriert, erstaunlicherweise).

Schreiben ist in meinen Augen durchaus produktiv, nur nicht immer im Sinne des Bruttoinlandsproduktes. Aber so, wie kaum ein Lehrling vom ersten Tag seiner Ausbildung an wirklich zum Einkommen des Betriebes beiträgt, genauso wenig fallen perfekte Schriftsteller vom Himmel. Unser Problem ist halt, dass es kein Lehrberuf ist und damit gesellschaftlich oft nicht wirklich anerkannt. Manche Menschen finden es toll oder exotisch, wenn man schreibt, aber wenn man sagt, dass man davon leben will, erntet man entweder mitleidige oder ungläubige Blicke, im schlechtesten Fall noch einen Vortrag darüber, dass man dem Staat auf der Tasche liegt, weil man ja nicht vom ersten Moment an davon leben kann.
Da die meisten von uns ja eh neben einem Broterwerbsjob schreiben und diejenigen, die wirklich ausschließlich schreiben, das in der Regel finanziell irgendwie abgesichert haben, halte ich das Argument aber nicht für tragbar.

Robin

*das unterschreibt*

Meine Mutter is mittlerweile ebenfalls dazu übergegangen, mir folgendes zu sagen: Ich kann ruhig versuchen, vom Schreiben zu lesen. ABER. Ich soll mein Studium abschließen (was mir ja jetzt endlich liegt, Germanistik und Anglistik for the win!), ich soll wenigstens Teilzeit arbeiten zur Deckung meiner (bescheidenen) Bedürfnisse, und ab einem gewissen Punkt werde ich wohl den Sprung schaffen, wenn ich mich ran halte.
~Work in Progress~

Alana

#133
Warum denken immer alle, dass gerade das Schreiben produktiv sein muss, in dem Sinne, dass es etwas einbringt?
Für mich ist das Schreiben das erste Hobby, das mich wirklich dauerhaft fesselt. Es macht mich glücklich und gibt mir das Gefühl, etwas Sinnvolles mit meiner Zeit anzufangen, etwas, das ich auch noch liebe.
Der Rest ist Sahnehäubchen.
Abgesehen davon gibt es doch nichts produktiveres, als ein Hobby, bei dem man hinterher etwas in der Hand hält, das man geschaffen hat. Völlig egal, ob auf einem Stick, im Buchladen oder selbst ausgedruckt. (ich hab gestern mit einer Bekannten über Hobbys geredet und mir kam es so komisch vor, dass jemand so etwas unproduktives wie Sport als Hobby hat.  :rofl:)
Zum Glück hat meine Mutter das immer verstanden. Sie hat mich immer ermutigt und findet es toll, dass ich schreibe. Auch wenn sie nicht alles, was ich schreibe, gut findet.
Aber ich schätze mich sehr glücklich, dass das so ist und dass ich auch einen Mann habe, der mich wirklich in mehr als einer Hinsicht unterstützt. Das macht wirklich sehr viel aus.
Alhambrana

Zurvan

Meine Eltern und auch meine Familie haben ihren Standpunkt klar gegen dem Schreiben. Zeitverschwendung.
Wenn ich wenigstens ein Instrument spielen würde und komponieren könnte. Das wäre sehr viel besser. Oder überhaupt alles was ich nicht mache oder kann, wäre besser.
Gelesen wird zwar, aber bloß nicht das, was ich schreibe. Ich habe mal versucht meine Mutter zu überzeugen und ihr eine kleine Geschichte von 16 Seiten in die Hand gedrückt, bei der ich mir wirklich viel Mühe gegeben habe. Ein halbes Jahr später hab ich es im Müll wieder gefunden. Unangerührt.

Sie haben auch was dagegen, dass ich zeichne. Kann man ja kein Geld damit verdienen und sowas.

Und gerade Fantasy, der Inbegriff des Eskapismus. Hat sich ja noch gar nicht durchgesetzt und es ist lächerlich und sonstwas.
Aber die Filme zu den Büchern, die werden gern geschaut und Twighlight wird auch ganz toll gefunden.

Mittlerweile ist es mir egal, was meine Familie dazu sagt. Ich mache es trotzdem und wenn sie mich anbrüllt bis sie grün wird. Das Zeichnen hat sie mir schließlich auch nicht austreiben können und jetzt habe ich einen Abschluss darin.
Ich habe ein paar kleine Kurzgeschichten fertig, die ich für Anthalogien einreichen will. Allerdings bezweifle ich, dass sich ihre Meinung ändert, wenn ich tatsächlich veröffentliche.

Schreiben tue ich jedenfalls, weil ich die Welten, die sich in meinen Schädel fressen für andere Greifbar machen will. Nicht zwingend, weil es mir furchtbar viel Spaß macht, oder weil ich damit Geld verdienen will. Meine Belohnung kommt dann, wenn jemand eine Geschichte von mir zuklappt und eine emotionale Bindung dazu hat.
Das ist für mich auch am ehesten produktiv.