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Magielose, Muggels, Normale, Menschen?

Begonnen von Sialan, 16. August 2009, 21:01:31

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Sialan

In meinem Roman "Seelenschicksal" steht Magie im Zentrum des Geschehens, in der Welt gibt es einige magisch Begabte (Zauberer) und es gibt andere Wesen, zumeist Menschen, die keinen Zugang zur Magie haben.
Bei mir werden letztere von den Magiern meist als "Magielose" bezeichnet.
J.K. Rowling hat dafür ja den Begriff "Muggels" geprägt, der ja sogar seinen Weg in den englischen Duden gefunden hat. Für mich ist Muggel aber sowas von mit Harry Potter, zumindest aber der Erde assoziiert, dass es für mich nicht in Frage kommt diesen Begriff einzusetzen.
Auf der anderen Seite wäre mir auch nicht wohl dabei einen eigenen Begriff zu erfinden, weil das dann irgendwie doch wie Rowling-Nachahmung wirkt (Immerhin ist die Welt tausende Jahre ohne einen entsprechenden Begriff ausgekommen - oder, ist mir etwas entgangen?)
Dann gäbe es natürlich noch die Möglichkeit irgendwas mit Abwertung konnotiertes zu verwenden, wie "Barbaren" (etwas in der Art halt).
Ich bin mit den Magielosen eigentlich ganz zufrieden, bzw. sie erscheinen mir als beste Wahl unter den Übeln.
Mich würde aber interessieren, was ihr dazu meint oder wie ihr das handhabt.

TheaEvanda

"Muggel" würde ich nicht verwenden, "Magielose" passt doch als aussagekräftiges Wort sehr gut.

Wenn du es gebildeter haben möchtest, bieten sich die lateinische und die griechische Sprache an - einfach ein neues Wort nach Regeln bilden und dann grammatikalisch eindeutschen.

Wenn du für alles und jeden neue Worte erfindest, kannst du auch für die Nicht-Begabten eine neue Silbenansammlung zusammenstellen.

Bei mir läuft es gegenwärtig ganz einfach:
"Seid Ihr magisch begabt?" - "Nein...?" - "Ausgezeichnet. Er ist nicht-magisch."

In einem anderen Projekt haben Magier Berufsbezeichnungen wie alle anderen Leute auch, also wird nur nach dem Beruf gefragt und nach dem Beruf klassifiziert.
"Sind Sie Apotheker?"
"Das weiss doch nur ein Apotheker!"
"Wenn man kein Apotheker ist, dann sollte man von Medikamenten die Finger lassen."
"Für Nicht-Apotheker ist der Text einfach unverständlich."

Ich habe die Berufung der "Gabe" im zweiten Projekt einfach mal durch eine Ausbildung wie jede andere ersetzt, um die Magier etwas alltäglicher zu machen. Dafür gibt es wie bei Musikern und Schreinern auch blutige unfähige Anfänger (seit 20 Jahren), Dilettanten, Lehrlinge, Gesellen, Meister, Wunderkinder und Koriphäen.

Also - mach's, wie du möchtest. Einen so speziellen Begriff wie Muggel würde ich aber nicht freiwillig verwenden. Dafür ist die Wortschöpfung, Lexikon hin oder her, zu neu und zu werkabhängig.

--Thea
Herzogenaurach, Germany

Churke

"Magielose(r)" ist zu lang. Das würde sich im allgemieinen Sprachgebrauch niemals durchsetzen. Ich würde sie ggf. mit "Maggis" abkürzen.  :engel:

Lavendel

Ein extra Begriff ist sowieso nur sinnvoll, wenn es die Magielosen sind, die in deiner Geschichte eine Minderheit darstellen oder wenn die Magier stark elitäre Tendenzen haben. Ich denke, mit einem eigenen Wort auszudrücken, dass jemand nicht dazugehört ist nur dann sinnvoll, wenn es etwas besonderes ist, wenn jemand eben kein magisches Talent besitzt.

Ich finde es grade außerdem schwierig, einen passenden Begriff zu suchen, weil aus deinem Post nicht ersichtlich ist, in was für einem Setting das Ganze spielt und wie deine Welt aufgebaut ist. Es ist einfach leichter, Ideen zu entickeln, wenn man ein paar mehr Details bekommt. Vielleicht magst du ja noch welche nachreichen.

Luciel

Du schreibst ... einige magisch Begabte ...
Das klingt nach einer Minderheit, was für mich bedeuten würde, dass man "alle übrigen" ruhig Menschen nennen kann. Wenn die Magier dann von "Menschen" sprechen, so als zählten sie sich selbst nicht dazu, ist das bereits eine Abwertung.

Man könnte aber auch überlegen, warum manche Menschen magiebegabt sind und andere nicht. Dann könnte man daraus eine Bezeichnung ableiten. Die "Unbegabten" oder die "Übergangenen".
Bleibt auch die Frage, in welchem Sprachraum du dich bewegst. Wenn es ein moderner Sprachraum ist, wäre es möglich, ein Wortgebilde aus dem englischen zu verwenden (so wie es heutzutage üblich ist). z.B. "Nomagics"
(manchmal bedauere ich es sehr, dass sich meine Geschichte in einem mittelalterlichen Sprachraum bewegt und ich solche Wortschöpfungen nicht benutzen darf ...)

Sialan

Herzlichen Dank euch allen!

Thea, du schreibst da vieles, was ich genauso sehe. Und "Nichtmagische" kommt auch tatsächlich als Synonym für "Magielose" vor.

Churke, das ist eine super Idee, es ist wirklich naheliegend, dass sich da eine Abkürzung eingebürgert hat. Wobei mir "Maggis" eher nach Magiern als nach Magielosen klingt. Aber wenn ich stattdessen "Malos" verwende, hat das bereits einen abwertenden Klang, dann kann es alternativ noch eine neutralere Abkürzung geben, ja... Das gefällt mir alles total gut. Vielleicht stellenweise ein bisschen nah an Muggels, aber ansonsten total gut. Mir fällt da auch schon eine Protagonistin ein, die sich sehr freuen wird die Bezeichnung "Malos" als erste (im Roman) verwenden zu dürfen... :snicker: Danke, das kann mich gerade echt begeistern!

Hi Lavendel, eine Minderheit sind die Magielosen gewiss nicht und sie sind auch nichts "Besonderes", aber "bedeutsam" ist es schon, zu dieser Gruppe zu gehören. Ob man Zauberer ist oder nicht, ist sehr elementar, eben nicht wie in Theas Beispiel ein Beruf unter vielen. Und einige Zauberer treten schon sehr elitär auf, vor allem aber gibt es starke feindschaftliche Strukturen zwischen Zauberern und Nichtmagischen.

Luciel, die Idee mit dem Grund der Magiebegabung vs. fehlenden Magiebegabung ist in der Tat auch ein sehr interessanter Ansatz. Leider kann ich ihn wahrscheinlich nicht umsetzen, weil ich es bewusst eine ganze Weile im Dunkeln lasse, woran es liegt, ob jemand über magische Kräfte verfügt - auch wenn die Zauberer es im Allgemeinen wissen. Ich behalte es im Hinterkopf, da lässt sich sicher noch was draus machen.

Da in meiner Welt die Zauberer ohnehin über die letzten tausend Jahre keine Gelegenheit hatten eine gemeinsame einheitliche Sprache zu pflegen, gibt mir das die Möglichkeit verschiedene Personen verschiedene Begriffsgebilde verwenden zu lassen. Danke nochmal für eure Anregungen, ich betrachte das Thema dann mal als gelöst, da ich ja aber nach Meinungen gefragt hatte, kann natürlich gern jeder weiter seine Gedanken zum Thema vorstellen. :)