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Sehnsucht: Schreiben

Begonnen von Drachenfeder, 14. November 2008, 12:05:00

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Grey

Zitat von: Drachenfeder am 14. November 2008, 20:49:41
Mit meiner besten Freundin rede ich schon so als wären meine Charaktere echt. Sie fragt mich oft "Was macht Josh? Was hat Sinayh als nächstes vor?" total verrückt aber es macht so viel Spaß  ::)

:psssst:
Das ist nicht verrückt ... deine Charaktere sind wirklich echt ... ;)

Oh ja, ich weiß, ich heule ja auch immer rum, weil ich nichts so umgesetzt kriege wie ich es gern hätte (aber immerhin merke ich, dass ich besser werde - auch was wert ::) ).
Aber mit dem Schreiben ist das so eine Sache ... ich meine, wo soll ich denn sonst hin mit dem ganzen BLABLABLA das da ständig durch meinen Kopf schwirrt? So viele Leute auf einen Haufen, etliche davon unglaublich gesprächig ...

Und ... na ja. Wie soll ich sagen. Die sind halt auch meine Freunde. Ich unterhalte mich durchaus auch des öfteren mit Grey, und trink ein Bier mit ihm, wenn er sich mal bei mir blicken lässt. Wenn ich Iaido ausfallen lasse, hab ich Khamui gegenüber ein ganz fürchterlich schlechtes Gewissen. Ich rauche eine mit Raphael oder schimmel mit Ray aufm Sofa rum.
Alles sowas. Kurz: Ich hab sie einfach viel zu gern, um ihre Geschichten NICHT zu erzählen. Und es ist auch viel zu aufregend. Denn viele Geschichten werden ja auch erst dann klar, wenn man sich entschlossen hat, sie aufzuschreiben. ;)

Manja_Bindig

Ich will eines Tages vom Schreiben leben können. Alles, was ich bis dahin tue, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, ist Mittel zum Zweck.

Und ich glaub, um so ein verrücktes Ziel zu haben, muss man schon ein bisschen wie vom Schreiben besessen sein. Ich bin es seit meinem 6. Lebensjahr und seitdem hat sich das nur kontinuierlich verstärkt...
Und langsam komm ich an einen Punkt wo ich sage: "Hm... eines Tages bist du ganz sicher gut genug, um vom Schreiben zu leben - der Tag kommt langsam näher."

Und... sagt es was aus, dass ich bei der Wahl zwischen ner Verabredung und nem Schreibabend sicher nicht die Verabredung nehme?

Coppelia

ZitatUnd... sagt es was aus, dass ich bei der Wahl zwischen ner Verabredung und nem Schreibabend sicher nicht die Verabredung nehme?
Ui ... das kommt mir bekannt vor ... so hab ich jahrelang gelebt, bis mir klar wurde, dass ich viel zu wenig Freunde habe. Dann hab ich mir vorgenommen, in so einem Fall IMMER die Verabredung zu nehmen. Seitdem habe ich Freunde. Aber ich kenne das und weiß, wie schwer es ist, dagegen anzugehen.

Drachenfeder

Hmm... also das mit den Freunden kommt mir auch sehr sehr bekannt vor. In der Zeit meines ersten Wettbewerbes kam ich in ganz schönen Zeitdruck und habe an den Wochenenden mich an den Schreibtisch gesetzt und meinen zwei "besten Freundinnen" abgesagt. Ich habe aber auch erklärt das ich in ca. 3 Wochen wieder mit feiern gehen kann. Das hat die nicht interessiert. Das Schreiben fanden die eh immer blöd und waren stock sauer auf mich. In dieser Zeit habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht was für mich Freundschaft bedeutet. Und ich kam auf das Ergebnis das diese Zwei nicht meine Freundinnen waren  :-\ (obwohl ich das schön öfter dachte) Was sind Freunde wenn man nicht mit ihnen reden sondern nur Partymachen kann. Das ist nichts!! Meine Freunde müssen das Schreiben nicht mit mir teilen, aber es akzeptieren und verstehen das es mir wichtig ist. Mittlerweile habe ich eine Freundin die mich versteht und es sogar ein wenig mit mir teilt. Zumindest das darüber reden. Mittlerweile habe ich wenige Freunde, aber die die ich habe definieren sich mit >Wahre Freundschaft< Lieber wenige dafür richtige.

Und wenn ich mal sage "Mich hat das Schreibfieber gepackt, ich muss heute Abend in meine Welt versinken" dann ist das ok, denn sie weiß ich nehm mir auch Zeit für sie.
Außerdem ist sie oft dran schuld wenn ich auf der Arbeit ständig dran denke was ich noch schreiben will - sie ist meine Muse *g*



Manja_Bindig

@Coppi: Ein Großteil meines Freundeskreises ist künstlerisch und schreiberisch tätig, wenn ich mit denen zusammen bin, geht es thematisch immer irgendwie um das, was grad am Laufen ist. Man tauscht sich aus, fängt an, miteinander zu plotten und zu planen - das meine ich eigentlich auch nciht mit Verabredung, weil ich mit denen immer spontan zusammenkomme. Und vor allem sind es Menschen, mit denen ich auch eine Weile still sein kann.

Eigentlich war eher gemeint, dass mich irgendwer aus der Uni, mit dem ich nie zu tun habe, auf ein Abendessen einlädt, weil er mein Gesicht recht niedlich findet und mich für süß und harmlos hält(harharhar)... oder dass eine Arbeitskollegin mit der ich nie rede, meint, unbedingt mit mir einen trinken gehen zu müssen, "weil es sich ja so gehört"(was juckt mich, was sich so gehört? Ich arbeite mit der Person zusammen, weiter muss ich den Kontakt nun echt nicht vertiefen).


Coppelia

ZitatEin Großteil meines Freundeskreises ist künstlerisch und schreiberisch tätig, wenn ich mit denen zusammen bin, geht es thematisch immer irgendwie um das, was grad am Laufen ist.
Oh, da hast du aber Glück! :) Das ist toll! Ich kannte nie Leute, die sich auch für das Schreiben interessiert haben, und auch meine jetzigen Freunde tun es nicht bis auf eine. Das macht mir aber nichts aus. Früher habe ich Party machen gehasst, aber dank meiner Freunde finde ich es jetzt doch ganz nett. ;D Ich finde es nicht so wichtig, dass meine Freunde auch schreiben, obwohl es natürlich nett ist. Aber irgendwie erweitern gerade diejenigen meinen Horizont, die ganz andere Hobbies und Denkweisen haben.
(Aber ich glaube, wenn einige Zirkler näher dran wohnen würden, hätte ich ganz schnell ein paar beste Freunde mehr :innocent:)

Möchtegernautorin


Im Grunde kann ich mich der Übermacht hier nur anschließen :)
Auch ich habe mir wohl schon immer Geschichten ausgedacht, wenn auch verhältnismäßig spät im Gegensatz zu einigen anderen mit den Schreiben wirklich angefangen habe. Aber ich möchte es mir nicht mehr wegdenken. Weder das Singen, noch das Zeichnen hat mich jemals so gepackt, wie das Schreiben. Ist auch oft genug, dass ich mir mehr Gedanken um meine Charaktere und Geschichten mache, als um etwas anderes – zum Leidwesen meines Gatten manches Mal. Er spinnt zwar mit, aber wohl nicht so intensiv eingenommen, wie ich.

Aber ich merke es immer ungemein, wenn ich ein paar Tage keine Zeit hatte, weiter zu denken, zu planen, mir was auszudenken, wie auch immer. Meine Denkpausen auf der Arbeit zum Beispiel, in denen ich zehn, fünfzehn Minuten einfach mal etwas tippe oder wenn ich Abends einfach noch mal eine halbe Stunde mit Musik abtauchen will.
Und im Zuge dessen gestehe ich auch ein, dass das Schreiben für mich wirklich einfach ist <hüstel> Es bietet mir nämlich die entscheidene Entspannung in all dem Stress, den ich so um mich herum habe. Mir fällt es unglaublich schwer, mich zu entspannen, wenn ich weiß, es ist noch dieses und jenes zu tun, da bin ich froh, wenn ich einfach mal eine kleine ,,Schreibpause" einlegen kann. Klar, ist auch Denkarbeit und wenn ich etwas einfach so hinschreibe noch lange nicht perfekt, aber das macht einfach Spaß :) Deswegen genieße ich auch meine zwei Stunden Zugfahrt, wenn ich zur Arbeit muss.

Mit meinen Freunden und meiner Familie kommt das Schreiben eigentlich nur selten in Konflikt. Meine Familie weiß, dass ich einfach öfter Zeit brauche, um zu schreiben und von vielen Freunden kann ich auch nicht sprechen, denn mir haben eigentlich immer ein paar gute gereicht und die fordern mich nicht jedes Wochenende auf irgendwas mit ihnen zu machen.
Von daher habe ich da kein Problem mit, das Schreiben einfach mal Schreiben sein zu lassen und was mit Freunden oder Familie zu machen. Und wenn's zu viel wird und ich dann doch lieber was tippen möchte oder so, dann sage ich halt ab. Wie gestern :engel:
Im Zuge dessen weiß ich aber auch, dass ich mich wohl eher nicht zur Berufsautorin eignen würde. Ich brauche auch etwas anderes nebenher, sonst gerät alles bei mir ins Stocken. Das habe ich deutlich gemerkt, als ich arbeitslos war.
Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"

Falckensteyn

Hallo liebe Drachenfeder

So, endlich finde ich auch mal die Zeit, meine Gedanken festzuhalten. Ein schönes Thema hast Du hier angeschnitten!

Schreiben tue ich schon sehr lange, aber vorwiegend tat ich dies entweder geschäftlich, also im kaufmännischen Bereich, oder ich schreibe meine Gedanken in mein Tagebuch nieder. Im "zarten" Alter von 22 Jahren hatte ich nämlich plötzlich die Idee, meine Gedanken und Eindrücke aus dem Militärdienst festzuhalten und niederzuschreiben. Nachdem der Militärdienst vorbei war, fehlte mir dann plötzlich was. Also schrieb ich weiter Tagebuch und habe das bis heute festgehalten.

Schon damals hatte ich die Idee, ein Buch zu schreiben. Aber mehr als einen mageren Plot und einen holprigen Start in ein erstes Kapitel habe ich damals nicht geschafft.

Die wahre Liebe zum Schreiben wuchs bei mir wie ein kleines Pflänzchen. D.h. zuerst wuchsen in mir die Ideen und Eingebungen, und irgendwann war der Wunsch da, um zu schreiben. Seither schreibe ich, wann immer es die Zeit mit erlaubt. Motiviert bin ich immer, aber meistens halten mich andere Verpflichtungen wie Beruf, Familie oder auch Arbeit im Haus oder Garten davon ab, mich meiner Muse hinzugeben.

Als "Sucht" würde ich es jedoch nicht bezeichnen. Ich merke zwar, dass ich manchmal in einen richtigen Schreibrausch gerate und sich in meinem Kopf noch Stunden nach dem Schreiben alles um die Geschichte und die Charaktere dreht, aber je länger ich mal nicht schreibe, desto schwieriger fällt es mir leider auch, meine Gedanken auf "meine Schreibwelt" zu fokussieren. Leider. Je mehr ich mich mit etwas befasse, desto mehr lebe ich darin, je länger ich von etwas entfernt bin, desto schwieriger wird es auch.

Mit dem Schreiben selbst habe ich keine Probleme. Kaum ist mein Word-Manuskript-File offen, gehts auch gleich los. Das kommt bei mir wohl vom Tagebuchschreiben her. Da schreib ich auch immer drauflos, was mir grad durch den Kopf jagt. Also ist das wohl eine Art Routine bei mir. Die Frage ist aber bloss, ob meine ganzen Traumwelten, die ich da niederschreibe, mein Schreibstil und alles was dazugehört, eines Tages bei der Leserschaft auch ankommt  ::)

Liebe Grüsse

Falckensteyn

Hanna

Hallo Drachenfeder!

Der Titel "Sehnsucht: Schreiben" ist so schön gewählt! Ich schreibe nun auch schon, seit ich sechs bin und Romane seit ich 12 oder 13 bin. Und es ist mir immer so gegangen: wenn ich etwas Großes fertig gestellt habe, fiel ich danach in ein Loch. Einige Monate lang schreibe ich wie besessen. Es gibt nichts Anderes. Alles daneben wird vernachlässigt. Ich steigere mich da total rein und ich liebe es!

Aber wenn ich fertig bin, ist es, als wäre ich verkatert. Einige Monate lang bin ich dann völlig leer. Da geht gar nichts. Jedes Wort muss ich mir abringen. In dieser Phase befinde ich mich gerade jetzt und ich hasse es!

Ich habe eine so große Sehnsucht danach, wieder zu schreiben, aber es klappt einfach nicht. Das ist furchtbar frustrierend, zumal ich wie Manja vorhabe, einmal davon zu leben und immer dnke: einem Profi sollte das nicht passieren.

Mein Fazit: Schreiben ist Himmel und Hölle zugleich. Und auch ich könnte nie und nimmer ohne leben.
#notdeadyet

Drachenfeder

Ich denke auch Profis haben solche Phasen. Nur können die sich damit besser auseinander setzen, da ihr Beruf auch das Schreiben ist.

Ich kenne das auch selbst - diese Tiefs, die furchtbarne Blackouts und Schreibblockaden, doch durch den Alltag, also Beruf, Haushalt usw. finde ich es noch schwerer wieder hinein zu kommen. Habe mich schon oft zwingen müssen mich hinzusetzen, denn eigentlich hatte ich gar keine Zeit. Aber das gezwungene Schreiben ist auch nichts. Wenn mir wieder so etwas passiert lasse ich es einfach und warte bis der Funke wieder da ist. Der kommt oft schneller als man denkt



Nycra

So, bevor ich mich für heute ausklinke gebe ich auch noch meine Erfahrungen zum Thema zum Besten.

Wie in meiner Vorstellung schon beschrieben sind schreiben und lesen der Motor, der mich morgens überhaupt aus dem Bett kommen lässt. Ich schreibe wirklich, wirklich, wirklich jede freie Minute (ergo auch im Büro, wenn ich Leerlauf habe), wenn ich nicht grad lese. Anfangs hatte ich immer das Gefühl, in Bus und Bahn angestarrt zu werden, doch mittlerweile ist es mir egal.

Schreiben ist für mich Sinn und Zweck geworden, umso schlimmer fand ich es, als ich vor einiger Zeit mit meiner ehem. Arbeitgeberin ein Fachbuch-Projekt verwirklichen musste. Ich war für die komplette Qualitätskontrolle und das Layout verantwortlich. Verbrachte mehrere Tage, Stunde um Stunde mit formatieren, korrekturlesen etc. so dass ich ungelogen keine Lust auf schreiben und lesen hatte.

Dabei fehlte mir das. Ich habe mich gefühlt, als hätte man einen Teil von mir amputiert und einfach irgenwo liegen lassen. Umso glücklicher war ich, als ich mich selbst wieder aufraffen konnte, endlich wieder zu schreiben. Wisst ihr, es lag nicht einfach daran, dass ich keine Zeit hatte. Mir fehlte der Antrieb, ohne gleich eine Schreibblockade zu sein. Es war einfach nur grauenhaft. Und so anders als vor 3 Jahren, als ich eine Blockade hatte, in der mir nicht ein einziger Satz gelingen wollte. 1 ganzes Jahr lang!

Ich bin definitv besessen. Anfangs fand mein Mann das schon merkwürdig  :hmhm?:, dass ich immer einen Zettel und Stifte dabei hatte, jeder Computer sofort annektiert wurde und ich losgekritzelt/tippt habe. Jetzt lässt er mich in Ruhe schreiben, hat mir meinen eigenen Laptop geschenkt, damit ich wenigstens neben ihm sitzen kann. Der Fernseher wird leise gemacht oder er geht einfach zum Nachbarn. Ach ja, Fußball ist wunderschön, für ihn, denn dann kann ich in Ruhe meinem Hobby fröhnen.

Meine Freunde konnten zunächst gar nichts damit anfangen. Außer meiner Schwester gab es niemanden, der bereit gewesen wäre, mich zu unterstützen. Erst als ich ihnen gesagt habe, wie könnt ihr etwas verstehen, dass ihr nie gelesen habt, haben sie nachgegeben und sich angeschaut, was ich mache. Heute wundert sich niemand mehr, wenn ich von meinen Charas als Personen spreche und erkläre, was der oder die heute grad wieder angestellt haben...

Ihr seht, ihr seid definitv nicht alleine und die Sehnsucht zu Schreiben hat hier auch gerade wieder zugeschlagen.....

Nycra


Schreiberling

Dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben  :)

Als ich angefangen habe zu schreiben, habe ich erst nur wenig und selten geschrieben, dann wurde es immer mehr und heute verbringe ich zwar nicht meine ganze Freizeit mit dem Schreiben, aber den größten Teil davon. Damals konnte ich mir gar nicht vorstellen, was es später für ein großer Teil meines Lebens sein wird.
Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass es mich jemals so glücklich machen wird, doch wieder einmal hatte ich mich getäuscht. Denn das Gefühl, wenn ich eine Szene zu Ende geschrieben habe, ist unglaublich. Danach bin ich glücklich und laufe mit einem entspanntem Lächeln auf dem Gesicht durch das Haus.

Das mit dem Block und Stift überall hin mitnehmen kenne ich nur zu gut, ich glaube, ich würde nicht einmal mehr zum Briefkasten ohne Stift und kleinen Notizblock gehen.   :D

In meiner Klasse haben auch alle erst schief geguckt, als sie das mit dem Schreiben mitbekommen haben, doch inzwischen haben sie es akzeptiert und fragen immer, woran ich arbeite, oder ob sie schon in einer Geschichte vorkommen.
Es tut gut zu wissen, dass da Menschen sind, die es, wenn nicht verstehen, wenigstens akzeptieren und Anteil an meinem Hobby nehmen, so als wäre es für sie nichts anderes als Mitglied im Fußballverein zu sein.

Liebe Grüße,
Schreiberling

Judith

Bei euch klingt das alles so toll. Bei mir ist das völlig anders. Früher wollte ich immer schreiben und habe immer gewartet, bis endlich die Schule aus war und ich schreiben konnte.
Jetzt muss ich mich eher zum Schreibtisch prügeln. Ich mag zwar normalerweise meine Ideen und meine Charaktere, aber mir gefällt trotzdem nie etwas von dem, was ich schreibe. Es macht mir meistens auch keinen Spaß, sondern ist eine Quälerei. Warum ich trotzdem schreibe, weiß ich nicht so genau. Ich hab halt immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich lange nicht schreibe, und das treibt mich dann doch wieder zu meinen Geschichten. Außerdem lassen mir meine Charaktere meist keine Ruhe. Aber so wie früher, dass ich darauf brenne weiterzuschreiben, ist es jetzt nie.  :(

Irgendwie muss ich aber wohl doch besessen sein vom Schreiben, sonst würde ich nicht etwas machen, das mir keinen Spaß macht und in mir immer als ein "du musst" anstatt "ich will" nagt.

Sarah

Hi

so ein Mist, jetzt habe ich mir den ganzen Tag vorgenommen, heute hier etwas über mein Verhältnis zum Schreiben zu schreiben, und dann das: Es hakt, es knirscht: Mein Schreibmuskel ist verspannt. Das hier ist jetzt bestimmt der dritte Versuch. So ist das eben, so geht's. Ich muss mich warm schreiben, ohne Rücksicht, ob dabei ein sinnvoller Satz heraus kommt, ohne Beachtung von Grammatik und Rechtschreibung (im Moment bemühe ich mich sehr nicht zu viele Fehler in diesem Text zu produzieren) Wo will ich eigentlich hin? Ach, ja: Schreiben, Schreiben, Schreiben ...

So könnte ich jetzt noch ungefähr die nächste halb Stunden sinnlos auf die Tasten hauen, vielleicht würde ich dabei auf ein paar Gedanken stoßen, die mir eine Richtung geben. Trotzdem fühlt es sich gut, hier zu sitzen und einfach zu schreiben. Warten bis sie angeflogen kommen: die Satztauben und Wortkolibris. Schreiben! Ich kann einfach nicht mehr ohne. Auch wenn ich meistens dummes Zeug schreibe, oder wenn ich denke, du hast eh nichts der Welt mitzuteilen, keiner will es lesen, trotzdem schreibe ich. Wenn ich ein paar Tage nicht geschrieben habe, fehlt etwas, ich habe ein schlechtes Gewissen, vor mir selber, und zur Zeit ganz schlimm wegen Antanas, Rambald und Maral, die zur Zeit meine Hauptfiguren sind, eigentlich denke ich fast ständig an sie.

Mir fällt schreiben nicht leicht. Oft habe ich Angst vor dem weißen Monster, mir fällt nichts ein, trotzdem will ich schreiben, trotz aller Zweifel, wie so ausgerechnet ich auf die wahnwitzige Idee verfallen konnte, mit dem schreiben anzufangen. Mein Verhältnis zum Schreiben kommt am besten in einer Aussage eines bekannten amerikanischen Journalisten zum Ausdruck: "Keiner meiner Kollegen liebt das Schreiben, aber alle lieben, was sie geschrieben haben" So geht es mir auch oft.

Für mich ist Schreiben mehr eine Bessenheit, etwas von dem ich nicht lassen kann, seitdem ich es bekommen habe. Manchmal nervt das. So wie gestern Abend. Da hatte mich gerade zum Schlafen ins Bett gelegt. Ich grübelte über Rambald. Und auf einmal war er da: Dieser coole Satz, der aufgeschrieben werden wollte. Also raus dem Bett, noch mal an den Schreibtisch. Kaum hatte ich mich wieder hingelegt und das Licht ausgemacht, ging das Rattern im Kopf schon wieder los ...

Wie gesagt: Ich könnt jetzt noch Stunden so weiter labbern  :D und ihr müsstet alles lesen  :ätsch:

Ich mach es Kurz: Schreiben? Auf jeden Fall  ;D Immer leicht? Leider nicht  :wums: Harte Arbeit? Viel zu oft  ??? Und sonst? Schreiben  :vibes:

:winke:

Sarah

Geli

es ist schön für Euch ... Ihr habt zum Schreiben offenbar alle Zeit

ich nicht.

Mein Arbeitstag beginnt um 5:30
er endet theoretisch um 16:15

bis ich aber
- eingekauft habe/nach Hause gefahren bin/Sonstiges erledigt habe
- meine Mutter (Pflegestufe 1) versorgt habe
- gekocht habe /im Sommer im Garten war (klar, ohne mich funktioniert er nicht)
- den Haushalt erledigt habe (meinen und Teile für meine Mutter)

... ist es mindestens 22:00 Uhr.

VIELLEICHT bin ich dann noch bis Mitternach fit genug zum Schreiben
trotzdem habe ich in den letzten 3 Jahren immerhin einen ganzen Roman geschrieben

so sieht es aus!