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Namen für Hundemenschen

Begonnen von Coppelia, 08. Juli 2008, 06:42:07

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Coppelia

Im Moment habe ich bei meiner Geschichte folgende Frage, die ich mir stelle:

Es kommt ein Volk von Hundemenschen vor. Die haben sicher alle Namen wie Rrawuff, Snriff und so weiter. Bisher ist eine Tiki aufgetreten. Mir gefällt das nicht. Ich möchte gern, dass sie nicht nach der Lautung, sondern der Bedeutung ihrer Namen heißen, z. B. Hirschjäger, Scharfe Nase usw. ;)
Das Problem ist aber: Diese Hundemenschen sprechen in der Menschensprache, weil sie unter Menschen leben. Gibt es irgend einen Grund, warum sie ihre Namen in die Menschensprache, die nicht ihre Muttersprache ist, übersetzen sollten, oder warum die Menschen sie dazu zwingen sollten? Sodass beide Parteien mit der Namensgebung zufrieden sind?

Hr. Kürbis

Ich würde es so sehen:

Wenn die Hundemenschen ihrem Namen eine größere Bedeutung beimessen, dann übersetzten sie diese bestimmt in die Menschensprache, da denen diese Bedeutung sonst abgeht. Das ist so wie bei den Indianern damals, "Sitting Bull" gab es ursprünglich auch erst nicht in Englisch, sondern wurde erst für die "Bleichgesichter" übersetzt ...
Der Name ist ein Titel, eine Ehrbezeichnung, daher wird er wohl auch von den Hundemenschen übersetzt. Es könnte aber natürlich noch so etwas wie einen Rufnamen geben, den man trägt, bis man sich einen Namen mit Bedeutung erwirbt, es wird wohl niemand "Scharfe Nase" heißen, wenn er nicht unter Beweis gestellt hat, eben diese Eigenschaft zu besitzen.
Wer im erwachsenen Alter weiterhin nur seinen Rufnamen trägt, hat sich entweder noch keinen Titel erworben, oder trägt einen, der alles andere als eine Würdigung empfunden wird. Wobei sich das im Nachhinein noch ändern kann, wenn man z.Bsp eine Ruhmestat vollbringt, die einem vorher nicht zugetraut wird ("Mäusejäger" wird zu "Hirschjäger" etc.).

Wuff! Wuff!

Stefan

Coppelia

Das ist ganz klasse, Stefan!

Über Indianer weiß ich leider nicht viel. Es war also so, dass sie wollten, dass die Bleichgesichter auch erfassen konnten, was für eine Würde ihnen der Name verlieh, und sie daher gern wollten, dass ihr Name übersetzt wurde?

Das klingt sehr überzeugend. Die Hundemenschen sollte ich dann noch mit mehr Stolz ausstatten. Sie sind relativ unterwürfige Wesen, aber das muss sich ja nicht unbedingt widersprechen. Sie können Stolz auf das empfinden, was sie für die Gruppe leisten, und was ihr Name dann ausdrückt. Das mit dem Rufnamen und dem erworbenen Namen klingt auch klasse.

Vielen Dank!

Hr. Kürbis

Zitat von: Coppelia am 08. Juli 2008, 07:51:43
Über Indianer weiß ich leider nicht viel. Es war also so, dass sie wollten, dass die Bleichgesichter auch erfassen konnten, was für eine Würde ihnen der Name verlieh, und sie daher gern wollten, dass ihr Name übersetzt wurde?

Von wem das jetzt ausging weiß ich nicht, ich denke aber mal von den weißen Siedlern ...  :hmmm:

Und Stolz und Unterwürfigkeit lassen sich durchaus verbinden, gerade bei "Rudeltieren" wie Hunden, in der die Gemeinschaft zählt, der darin erworbene Ruf und die Leistung, die den einzelnen Hund unentbehrlich für das Rudel macht.
Auch wenn ich nicht der ganz große Hundefan bin und die Tiere oft als "domestiziert" gelten, steckt in ihnen bestimmt immer noch so viel Wildtier, dass sie stolz sind auf "ihr" Rudel, das in dem Fall eben mit aus Menschen besteht, die im Ansehen garantiert höher stehen als jeder andere dahergelaufene Köter! ;)

Wau!

Stefan

Churke

Zitat von: Coppelia am 08. Juli 2008, 06:42:07
Das Problem ist aber: Diese Hundemenschen sprechen in der Menschensprache, weil sie unter Menschen leben. Gibt es irgend einen Grund, warum sie ihre Namen in die Menschensprache, die nicht ihre Muttersprache ist, übersetzen sollten, oder warum die Menschen sie dazu zwingen sollten? Sodass beide Parteien mit der Namensgebung zufrieden sind?

Wenn die Menschen die Hundesprache nicht aussprechen können, dann ist das doch nur logisch. Bei den Römern war das jedenfalls üblich, Beispiel Arminius. Und wenn ein Chinese heute nach Europa geht und Biz machen will, dann legt er sich einen europäischen Vornamen zu.

Lisande

Zitat von: Stefan am 08. Juli 2008, 08:13:08
Und Stolz und Unterwürfigkeit lassen sich durchaus verbinden, gerade bei "Rudeltieren" wie Hunden, in der die Gemeinschaft zählt, der darin erworbene Ruf und die Leistung, die den einzelnen Hund unentbehrlich für das Rudel macht.


Allerdings wäre das eine eher rudelinterne Sache, die die Menschen nichts angeht, und die man von ihnen dann eher fernhalten würde.

Wenn die Hundemenschen so unterwürfig sind, könnte das allein schon der Grund sein, warum sie ihre Namen übersetzen. Unterwürfigkeit hat auch was mit Anpassung zu tun, und wenn sie unter Menschen leben, passen sie sich halt insofern an, dass sie ihre Namen übersetzen, so dass die Menschen es erstens leicht haben, sie auszusprechen und auch gleich einen Eindruck von diesem Wesen, dass ihnen da so fellig gegenübersteht, bekommen.

Hr. Kürbis

Zitat von: Lisande am 08. Juli 2008, 11:31:08
Allerdings wäre das eine eher rudelinterne Sache, die die Menschen nichts angeht, und die man von ihnen dann eher fernhalten würde.

Muss nicht sein, nicht umsonst sind Wölfe in der freien Natur ja auch ziemliche "Poser", wenn es um die Verteidugung des eigenen Reviers geht. Da wird schon angegeben um den Feind einzuschüchtern, denn wer einen guten Ruf hat, muss Konflikte vielleicht gar nicht erst physisch ausfechten, sondern schlägte den Gegner schon durch bloße Anwesenheit in die Flucht.

Man müsste also erstmal wissen, wie sich das Zusammenleben zwischen Menschen und Hundemenschen generell gestaltet. :hmmm:

Lisande

Stimmt, wenn die Menschen quasi als "anderes Rudel" betrachtet werden, dann kann man das so begründen. Wenn sie aber als "artfremd" gelten, dann passt es weniger.

Okay, Coppi, klär uns auf!  ;)

Coppelia

Also die Hundemenschen erkennen Menschen als Teil des eigenen Rudels an bzw. sie tun das mit allen anderen intelligenten Wesen. Voraussetzungen ist nur eine Zusammenarbeit. Und die ist in diesem Fall ja gegeben. Die Feldherrin ist für die Hundemenschen ihre Rudelführerin.

Lisande

Na, in dem Fall passt Stefans Vorschlag doch hervorragend! :)