Actionmangel ausgleichen

[Coppelia]

Danke noch mal für den Denkanstoß.
Ich hab mir für meinen Handlungsstrang jetzt einen ganz anderen Anfang ausgedacht. In diesem Strang dominiert ohnehin eine ruhige, besonnene Person, die auch noch alt ist, aber dafür schweeerrrre Konflikte mit sich selbst und anderen austrägt. Ich hab jetzt eine etwas andere Situation gebaut, in der sehr große Anspannung herrscht, sodass sich meine anwesenden Perspektiventräger ruhig streiten und sogar schlagen können, und in der ich später noch zeigen kann, wie "angespannt" eben die ganze Lage ist. Ich kann Ereignisse stattfinden lassen, die den Leser (hoffentlich) dazu bringen zu sagen: "Lass dir das doch nicht gefallen, Mann!" und so. Einen Informationsverlust habe ich dann eigentlich auch nicht. Ich muss mich nur noch an den neuen Anfang gewöhnen.

Damit habe ich zwar noch immer nicht durchgängig reißerische Action, aber eine starke Spannung auf jeden Fall, denke ich. Man weiß, dass das Pulverfass früher oder später explodieren muss ...

[Churke]

Wenn ich da mal noch was dazu sagen darf...

Du schreibst, dass du Handlung hast, aber wenn die Figuren "nur so dasitzen" und du den Spannungsbogen in Frage stellst, dann kommen mir Zweifel.
Handlung bedeutet, dass etwas geschieht. Was geschieht, das ist letztlich egal, aber es muss etwas geschehen. Jeder Dialog muss die Welt verändern. Die Handlung voranzureiben ist der Unterschied zwischen erzählen und nicht erzählen.
Prüfe, ob du nicht durch Hinzufügen neuer, effekthascherischer Versatzstücke von alten Schwächen ablenken willst. Jeder (!) Handlungsstrang einer Geschichte muss (!) spannend sein. Andernfalls ist ist er nicht gut und gehört überarbeitet.

Nur so'n Gedanke.

[Coppelia]

Ja, stimmt, das ist jetzt gar nicht mehr so aktuell hier ...

Ich hab die Handlung inzwischen verändert und umgestellt. Ich denke auch, dass es in diesem Fall so sein muss, dass jedes Versatzstück ein Stein auf dem Weg zur Katastrophe ist *g*, und so ist es jetzt hoffentlich auch. Jede Erzählperspektive und jeder Handlungsstrang (was bei mir getrennt ist) hat zwar schon immer seinen eigenen Konflikt gehabt, aber jetzt kann er sich auch mal zeigen.
Extreme Action hab ich am Anfang des Anfangs zwar immer noch nicht, aber es besteht ja auch ein Unterschied zwischen Action und Handlung.

Aber Zweifel hab ich leider immer - ich glaub, selbst wenn ich ein Star wäre, würde ich immer noch an meinen Sachen zweifeln.  Und ich weiß nicht, wann ich endlich anfangen kann - mein alter Roman hängt mir immer noch sehr nach.