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Problem mit Formulierung/Thematisieren in einem Sachbuch

Begonnen von Sparks, 05. Oktober 2023, 15:58:19

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Sparks

Hallo,
 eigentlich gehört die Frage in die Rubrik "Autoren helfen Autoren" oder "Das Sprachbastelboard", aber da es sich um ein Sachbuch handelt, und nicht um Fantasy, hier unter "Offtopic"

Der Titel "Nähen für Outdoor" dürfte nur wenige Leute interessieren. Darum ist eine Lizensierung unter Creative Commons (CC-BY-SA) geplant.

Der speziell geschilderte Fall dürfte nur Leute betreffen, die irgendwo mit einem Fernglas um den Hals herumlaufen. Vermutlich betrifft 95% der Leute das Problem nicht. Von dem Rest wiederum dürften 95% das Problem als solches nicht erkennen, und von diesem Rest wiederum werden 95% das Problem als "Gottgegeben" hinnehmen, und von dem wiederum verbleibenden Rest setzten sich dann 95% nicht mit dem Problem theoretisch und dann praktisch auseinander, mit anderen Worten: Es interessiert kein Schwein.

Trotzdem habe ich mich mal hingesetzt und mich damit auseinander gesetzt, eine Lösung gefunden und auch praktisch umgesetzt. Leider ist sowohl die Problemstellung als auch die Lösung relativ kompliziert in der Theorie zu beschreiben auch wenn die praktische Umsetzung eher primitiv ist.

Mir ist klar, das eine Grafik oder Bebilderung sehr hilfreich sein wird. Allerdings wird mich eine solche Bebilderung nicht von dem Zwang befreien, einen Text zu entwickeln, welcher die Grafiken in Zusammenhang bringt und erklärt. 

Mein Anspruch ist dabei, einen Text zu schreiben, der grundsätzlich auch ohne Bebilderung verständlich ist. Es ist nach meiner Ansicht nötig, auch eine theoretische Begründung für das Problem und die Gegenmaßnahmen anzugeben. Nur mit einer simplen Handlungsanweisung könnte ein Leser kaum die Problemlösung in eine andere Umgebung transferieren. Auch ein Leser, der in den technischen Hintergründen nicht sachkundig ist, könnte sich zumindest anhand der gegebenen Stichwörter durch eine Internetrecherche sachkundig machen.

Darum bitte ich darum, den Abschnitt einmal durchzulesen und zu beurteilen, wie verständlich er ist und eventuell Verbesserungsvorschläge zu machen. Ich bin vor allem um grundsätzliche Vorschläge verlegen, weil ich mehrere solcher Baustellen habe.

Der fragliche Text:
Spoiler

Stellen sie sich bei einer Wanderung vor. Mit einer Umhängetasche oder einem Rucksack mit Proviant und Zubehör. Ferner mit einem Fernglas an einem Riemen um den Hals. Sie stellen fest, das ein Schweres Gewitter naht, aber bis zur Schutzhütte ist es noch etwas, so dass sie sich sehr beeilen müssen.\\
Je nach Ihrer Schrittfrequenz \index{Schrittfrequenz} und abhängig von Ihrer Größe bzw. Fangriemenlänge \footnote{Ein Fangriemen ist ganz allgemein eine Schlaufe, mit der ein Gegenstand um den Hals oder an das Handgelenk gehängt wird, damit er nicht verloren geht oder bei Fallenlassen nicht beschädigt wird. Es muss sich dabei nicht um einen klassischen Riemen aus Leder oder Kunststoff handeln, es kann irgendein Band oder irgendeine Schnur aus einem geeigneten Material sein} oder wird das Fernglas an seinem Fangriemen \index{Fangriemen} um Ihren Hals wie ein Pendel in Resonanz \index{Resonanz} kommen und wild hin und her schaukeln. Vielen ist das egal, aber vielen ist das auch lästig, und das Fernglas könnte beschädigt werden, wenn es dabei irgendwo anschlägt. Eine Lösung dieses Problems wäre es, den Fangriemen sehr kurz zu machen. Dann wird die Resonanzfrequenz \index{Resonanzfrequenz} des Pendels so hoch, dass sie deutlich über ihrer Schrittfrequenz liegt, sogar wenn sie rennen. Als Nebeneffekt begrenzt die Kürze des Fangriemens auch den Ausschlag des durch ihn gebildeten Pendels. Nachteilig ist allerdings, dass sie jetzt den Fangriemen so kurz haben, dass er nicht mehr über ihren Kopf passt, um ihn um den Hals zu hängen.\\
Vergessen sie also vorläufig dieses Szenario, und stellen sie sich einen normalen Fangriemen vor, an dem sie das Fernglas um den Hals hängen haben. Sie machen eine Rast, kommen am ziel ihrer Wanderung an, oder wollen einfach nur etwas aus ihrem Umhängetasche nehmen. Dazu wollen Sie die Tasche abnehmen, und heben dazu den Umhängeriemen der Tasche über ihren Kopf und verheddern sich dabei prompt mit dem Fangriemen ihres Fernglases, welches sie ja ebenfalls um den Hals haben. Die Situation kann noch wesentlich komplizierter werden, wenn sie eventuell noch andere Ausrüstungsteile an einem Riemen um den Hals bzw. über der Schulter tragen.\\
Eine Methode, beide Probleme auf einmal anzugehen, wäre, sich den Fangriemen des Fernglases nicht um den Hals zu legen, sondern am Schultergurt der Umhängetasche zu befestigen. Wenn sie jetzt die Umhängetasche abnehmen, nehmen sie automatisch das Fernglas mit ab, mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit, sich damit zu verheddern. Bleibt das Problem der Fangriemenlänge, die immer noch lang genug ist um lästig zu pendeln. Das Problem wäre fast verschwunden, wenn sie den Fangriemen direkt am Fernglas zusätzlich mit einer schnell lösbaren Verbindung am Schultergurt befestigen würden. Dann ist das System Restlänge des Fangriemens zu Fernglasgewicht so eingerichtet, dass es im allgemeinen weit über ihrer Schrittfrequenz liegt, sogar wenn Sie rennen.\\
Das Gesamtsystem sieht nun so aus, dass sie das Ende des Fangriemens mit einer schnell lösbaren Verbindung am Schultergurt der Tasche befestigt haben, und das fernglassseitige Ende des Fangriemens ebenfals mit einer schnell lösbaren Verbindung am gleichen Schultergurt befestigt haben. Beim Laufen kann die Anordnung nur noch sehr begrenzt Pendeln. Wollen sie das Fernglas nun benutzen, lösen sie die Verbindung des Fangriemens mit dem Schultergurt direkt am Fernglas. Der Fangriemen, der mit seinem anderen Ende immer noch am Schultergurt der Tasche befestigt ist, behindert sie nicht bei der Benutzung des Fernglases, sichert aber das Fernglas immer noch gegen herunterfallen. Sie können auch diese letzte Befestigung noch lösen, und das Fernglas komplett weglegen, oder sich ganz normal den Fangriemen um den Hals legen.\\
Bleibt, sie Gedanken über die angesprochene schnell lösbare Verbindung zu machen. Es gibt da wohl viele Möglichkeiten, je nachdem wie zuverlässig sie sein müssen, oder wie umständlich sie sein dürfen. Ein Ansatz wäre, an den Befestigungstellen des Fangriemens Karabinerhaken vorzusehen, die in an den  entsprechende Stellen am Schultergurt angebrachten D-Ringen \index{D-Ring} eingehakt werden. Dieser Ansatz ist sogar sehr universell, hat aber auch den Nachteil, dass auch Karabinerhaken \index{Karabinerhaken} umständlicher zu handhaben sind als Steckschliessen \index{Steckschliesse}. Ausserdem können sich bei unsachgemäßer Handhabung z.b. unter Zeitdruck und Stress oder bei Erschöpfung ein Karabinerhaken schnell in einem gewebten Gurtband oder in erer gewebten oder geflochtenen Schnur verhaken und dieses beschädigen kann. \index{Fangriemen}
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Herzliche Grüße: Bernd
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression

Alana

#1
@Sparks Im Tintenzirkel machen wir keine Textkritik, daher schließe ich diesen Thread. Bitte stell deine Frage woanders oder such dir gerne Betaleser. Du kannst über das Betalese-Board auch anfragen, ob jemand eine kurze Stelle probelesen möchte, es muss nicht gleich immer ein ganzes Buch sein.

Im übrigen darfst du in den von dir genannten Bereichen natürlich auch Fragen zu Sachbüchern stellen. Im Off Topic ist so etwas hingegen komplett falsch.
Alhambrana