Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[HauntingWitch]

@Sunflower: Wenn du keinen Zeitdruck oder Verlag hast, die dir im Nacken sitzen, mach das, was dir am meisten Freude macht.

Dem stimme ich zu. Dieses Gefühl, nicht unterbrechen zu dürfen, ist doch im Grunde ein selbst auferlegtes Dogma. Ich denke, man neigt dazu, sich dadurch das Leben unnötig schwer zu machen. Das macht dann keinen Spass mehr, sondern ist nur noch Zwang und schlechtes Gewissen. Widme dich den Dingen, auf die du am meisten Lust hast. 

[Sunflower]

Danke euch beiden.

Es ist nur pausiert, aber ich weiß nicht, für wie lange. Jetzt verdränge ich es mal und schreibe im Moment ein komplettes Spaß-Spin-Off für einen meiner Charas, danach geht es zurück zur Piratenfantasy, denke ich.
@Witch, da sprichst du mir aus der Seele. Manchmal übertreibt mein Ehrgeiz einfach  Vor allem, weil ich momentan ja einfach für mich zum Spaß schreibe. Zwar auch, um besser zu werden, aber als ich heute Morgen mein Geschreibsel des SciFi-Projekts gelesen habe ... Tja, man kann lesen, das ich keine Lust hatte. So werde ich auch nicht besser.

[Mogylein]

Sunflower, kannst du nicht an zwei Projekten gleichzeitig arbeiten? Vielleicht nicht gleichberechtigt, aber pro Woche mindestens 500 Wörter an der Scifi-Story, damit du den Bezug nicht verlierst?

[Issun]

Wenn es mit einem Projekt nicht hinhaut, gibt es immer einen gewissen Zwiespalt, ob man sich die Mühe machen sollte, es zu überarbeiten, oder ob es besser ist, zu einem anderen Projekt überzugehen. Bei mir ist entscheidend, wie sehr mir die Geschichte am Herzen liegt. An meinem momentanen Projekt arbeite ich schon ewig, aber ich weiß genau, dass ich nicht ruhen werde, bis ich es geschrieben habe. Wenn es sich dagegen richtig anfühlt, das Projekt aufzuschieben, dann ist es wahrscheinlich auch gut so, Sunflower.

Ich bin gerade richtig motiviert. Heute habe ich es tatsächlich geschafft, das WC zu reparieren ( ), wer weiß, was der Tag noch bringt. Leider habe ich die letzten Tage nur ziemlich sinnlose Kurzgeschichten geschrieben und verstehe meinen Antagonisten noch kein bisschen besser. Irgendetwas an der gesamten Geschichte ist fürchterlich falsch, zumindest kommt es mir so vor. Ich habe immer wieder den starken Eindruck, das Offensichtliche zu übersehen, weil ich mich beim Plotten in lauter Details verrenne. Was auch immer falsch ist, ich sollte es bald finden und ausmerzen, denn in ein paar Wochen sind die Prüfungen vorbei, und dann will ich mit dem Schreiben loslegen. 

[Lucien]

Ich habe immer wieder den starken Eindruck, das Offensichtliche zu übersehen, weil ich mich beim Plotten in lauter Details verrenne.

Das kenne ich! X macht dies, Y macht jenes, weil abc ... aber ... warum passiert das alles überhaupt?  Ich bin kurz davor, vor meinem Plot auf die Knie zu fallen und ihn um Antworten anzubetteln.

@ Klecks: Lass dir Zeit. Es bringt ja nichts, wenn es am Ende abgelehnt wird, weil du dich abhetzt und am Ende Murks bei rumkommt.

@ Sunflower: Ich schließe mich den anderen an. Und wer bestimmt denn überhaupt, wann ein Projekt abgebrochen ist? Es ist ja nur verschoben.

[Sunflower]

@Mogy: Das wäre vielleicht einen Versuch wert, wenn ich nicht mehr so verkrampft mit dem Projekt bin. Im Juni dann  Pro Woche 500 Wörter oder so ... Aber dann ist da immer noch das Problem, dass mein Plot lauter Löcher hat. Mal sehen, wie ich es mache.

@Issun: Das stimmt irgendwie. Ich meine, es liegt mir wirklich am Herzen - bzw. die Prämisse, die es hat. Und die Figuren. Und die Welt - naja, eben Europa 2078. Aber ich bin vielleicht nicht so begeistert und absolut dabei wie bei meinen anderen Projekten. Naja, was heißt vielleicht - ganz sicher nicht. Sonst würde ich es nicht einfrieren wollen. Was ich auch vermute, ist, dass ich es ein bisschen zu Tode geplottet habe. Wieder was gelernt - zu viel Plotten tut mir persönlich nicht gut. Wenn ich es liegen lasse, dann renkt sich das vielleicht wieder ein, aber wahrscheinlich braucht es zuallerst einmal Zeit.
Und was heißt "sinnlose Kurzgeschichten"? Kurzgeschichten sind nie sinnlos Aber du sagst genau das, was ich ja auch eben bemerkt habe: Zu viel Plot kann auch schaden. Wie wäre es, wenn du einfach drauflos schreibst? Oder, was mir auch geholfen hat: Setz' dich neben deinen Anta und lass ihn reden. Ihn erzählen, nicht in einem Interview, sondern einfach in einem Fließtext. Einem Dialog mit dir als Autor. Manchmal kommen da ganz erstaunliche Dinge zutage!

@Jenny: Danke Verschieben fühlt sich zwar immer noch feige und faul an, aber kaum habe ich diesen Entschluss gefasst, habe ich heute auch schon 3,7k Wörter produziert. In einem absolut blödsinnigen Spin-Off ohne Spannungsbogen und mit viel Gelaber, aber was solls? Solange es Spaß macht.

[Pandorah]

Pandorah, guck mal im Überprüfenbereich oben das Pulldown-Menü an. Steht da vielleicht statt "Abgeschlossen: Markup anzeigen" nur "Abgeschlossen" oder "Original"? Dann änder das mal, dann sollten deine Anmerkungen auch wieder da sein.

Okay, das habe ich nicht mal.  Ich mache mal im Software-Forum einen Fragethread auf.

[Sprotte]

Du hast Open Office, da sieht es noch mal ganz anders aus, japp.

[Klecks]

@Jenny: Das denke ich mittlerweile auch. Ich habe heute prompt nochmal etwas Wesentliches in der Handlung verändern müssen und bin dementsprechend froh, dass ich es gestern noch nicht abgeschickt habe.    Morgen wird der Plot fertig gemacht, dann schreibe ich die ersten vier, fünf Kapitel, überarbeite alles ganz sorgfältig und dann schicke ich es ab. Mit einem besseren Gefühl, als es gestern schnellschnell gewesen wäre. 

[Issun]

Ich bin kurz davor, vor meinem Plot auf die Knie zu fallen und ihn um Antworten anzubetteln.

Das beschreibt meinen momentanen Zustand ziemlich gut. 

Setz' dich neben deinen Anta und lass ihn reden.

Gute Idee! Ich glaube, ich lasse ihn heute mal aus der Ich-Perspektive erzählen. Bisher hatte ich wohl einfach zu hohe Erwartungen, ich wollte aus dem Anta, obwohl er viel "jünger" ist als die anderen Figuren (ihn habe ich mir wesentlich später ausgedacht), im Handumdrehen einen runden Charakter machen. Aber bis ein Charakter auch nur ein bisschen lebendig wirkt, dauert das bei mir leider Ewigkeiten. 

[Robin]

Ich krieche so dahin... heute Vormittag lief es recht gut, aber jetzt ist es richtig schleppend geworden. Aber da beiß ich mich auch noch durch!

[Klecks]

Wendet sich der Tyrannonano Rex eigentlich auch gegen seine Beherrscherin, Robin? 

[Amberle]

Kenn ihr das: Ihr versucht eine Geschichte aus Sicht einer relativ normalen, nicht alzu besonderen oder mächtigen Figur zu erzählen und plötzlich tut diese Figur etwas, das die ganze Situation ändert. Argh, das darf doch nicht wahr sein! Kann ich nicht auch mal normale Figuren haben? Andere schaffen das doch auch.

[Coppelia]

Wenn die Figur nichts Interessantes machen wüde, wäre es ja auch nicht spannend. Aber ich kenne das eigentlich nicht - meine Figuren bleiben meistens die relativen Normalos, die sie sind. Wie gesagt, meistens.

Vielleicht sollte ich allmählich mal den Kampf gegen die Windmühlen in meinem eigenen Kopf aufgeben. Ich versuche seit Wochen, mir einen Plot über Atticus aus den Fingern zu saugen, aber alles, was mir einfällt, sind Plots über Cicero. Die wahre Liebe lässt sich halt nicht verleugnen. Und ich kann froh sein, wenn mir zur Abwechslung mal überhaupt was Plotähnliches einfällt ...

[Klecks]

@Coppi: Wenn dir sogar schon Plots zu Cicero einfallen, dann setz dich an den PC und fang an zu schreiben, was du schreiben möchtest! Sich zu etwas anderem zu zwingen, wäre doch schade, wenn du so viel Spaß mit einem Thema haben könntest. 

@Amberle: Meine Versuche, in welchem Genre auch immer über Normalos zu schreiben, schlagen alle fehl. Nimm's also nicht so schwer, mir geht es da wie dir.