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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Sternsaphir

Ich stimme Mrs.Finster zu.

Hauptsache, Du hast Spaß beim Schreiben.
Ich weiß gar nicht, wieviele Projekte ich schon zwischengeschoben habe, weil mich die Lust überkam.

Toll, meine Protas schlagen sich grad. Dabei sollte es eine gemeinsame Reise werden. Aber irgendwie hat sich der eine als Dickkopf und der andere als "notwendig hinterlistig" geoutet und den ersten niedergeschlagen, weil er trotz Verletzung weiterreisen wollte.
Dabei sollen sie doch nur eine Begegnung haben und umkehren.  :brüll:

Mrs.Finster

#21316
Zitat von: Sternsaphir am 10. Februar 2017, 20:36:08
Toll, meine Protas schlagen sich grad. Dabei sollte es eine gemeinsame Reise werden.

Vielleicht sollten sich beide einen anderen Reisepartner suchen, dann kommen sie vielleicht doch noch lebend an   :rofl:
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

HauntingWitch

@Jara: Ich schliesse mich den anderen an. Gerade, wenn es sonst im Leben nicht so gut läuft, ist das umso wichtiger, finde ich. Kein schlechtes Gewissen haben. :knuddel:

Bei mir läuft es nun auch wieder etwas zäher. Ich habe das Gefühl, ich weiss immer noch zu wenig über meinen Hauptcharakter. Dabei hat der schon das grösste Charactersheet von allen. :o Da muss ich wohl noch einmal dahinter. Es kommt nun alles schubweise, aber ich mag nicht warten zwischen den Schüben. Dann habe ich immer das Gefühl, ich mache zu wenig. (Und ich habe im Gegensatz zu @Jara keinen guten Grund). Aber lesen soll ja laut King auch das Schreiben fördern, also werde ich wohl zwischendurch mehr lesen.  ;D

Siara

#21318
@Jara: Wenn ein Projekt plötzlich geschrieben werden will, und wenn auch nur bruchstückweise, dann braucht man nun wirklich kein schlechtes Gewissen haben, dem nachzugeben. Szenen, die sich wie von selbst schreiben und Spaß machen, bedürfen niemals einer Entschuldigung, finde ich.

@Witch: Oh ja, das kenne ich. Manche Charaktere sind einfach so schrecklich verschlossen und wirken auch noch distanziert, wenn man gefühlt bereits jeden Tag ihres Lebens bis zur Handlung analysiert hat. Über sie zu schreiben, während man eigentlich das Gefühl hat, dass es sich immer noch um Fremde statt um alte Bekannte handelt, ist verflucht schwierig. Lesen hilft mir tatsächlich manchmal. Oder - wie ich gerade festgestellt habe - Interviews von Autoren, die ich mag, über das Schreiben. Alles, was inspiriert, zu Ideen anregt und einen vielleicht auch auf andere Gedanken bringt. Viel Glück dabei, den nächsten Schub anzulocken!

Gestern habe ich mir auf Twitch ein Q&A mit Patrick Rothfuss von vor ein paar Tagen angesehen, vor allem über seine Arbeit am dritten Band seiner Königsmörder-Trilogie. Obwohl es kaum um das Schreiben selbst ging, und erst recht nicht um Inhaltliches, hat das die Inspirations-Geister total auf Trab gebracht. Woran auch immer es liegt, der Mann regt selbst dann noch meine Kreativität an, wenn er über die genetische Rekonstruktion von Natalie Portman oder die Vollkommenheit seiner eigenen Stirn philosophiert. ;D Gleich zwei kleine, aber bedeutsame Szenenteile habe ich danach geschrieben, außerdem die Welt um Flora und Faune bereichert und endlich eine der Hauptcharaktere zum Reden über ihre Vergangenheit gebracht.
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Jara

#21319
Danke, ihr Lieben, für die aufmunternden Worte :knuddel:
Ich bin noch immer ganz verliebt in das Projekt und wenn mich gerade nicht ein paar fiese Grippeviren vom Laptop fernhalten würden, könnte ich gefühlt imer weiter, weiter, weiter schreiben. Aber dann wird heute vom Bett aus eben ein bisschen geplottet.

Zitat von: Witch am 11. Februar 2017, 15:28:45
Bei mir läuft es nun auch wieder etwas zäher. Ich habe das Gefühl, ich weiss immer noch zu wenig über meinen Hauptcharakter. Dabei hat der schon das grösste Charactersheet von allen.
Das ist ja blöd. Mag er Dir nichts erzählen oder ist er sehr tiefgründig oder liegt es an etwas ganz anderem?
Aber mehr lesen ist doch eine nette Idee ;D Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich beim Lesen eines guten Buches nicht nur richtig Lust bekomme, selbst zu schreiben. Ich hab auch das Gefühl, es bringt meine Gehirnwindungen in die richtige Anordnung, sodass das Schreiben gleich viel besser von der Hand geht.
Ich habe auch mal jemanden kennengelernt, der meinte, er liest, während er an etwas eigenem arbeitet, gar keine Bücher, um sich nicht in seinem Stil und seinen Ideen verfälschen zu lassen. Das fand ich etwas übertrieben...

@Siara:
Das hört sich gut an! Aber ich lache immer noch wegen der Vollkommenheit der Stirn ;D Wenn Dir mal jemand anders dadurch helfen könnte, ich finde meine Stirn auch ganz gut ;)

HauntingWitch

@Siara: Das kenne ich, aber bei mir wir das mehr von Musikern ausgelöst als von anderen Autoren. Was eigentlich merkwürdig ist. ;D Interviews mit anderen Autoren finde ich eher in Bezug auf andere Aspekte interessant. Das ist schwierig zu erklären, es sind nicht einmal unbedingt handwerkliche Dinge, sondern auch, was das Schreiben emotional mit einem macht oder warum man bestimmte Themen interessant findet.

@Jara: Gute Besserung!

Ja, "verschlossen" ist noch gar kein Audruck. Mit allen anderen ist es einfacher, die fangen einfach an zu reden, sobald ich schreibe, aber er ist soo wortkarg. Vielleicht ist das einfach seine Art, aber es wird dann halt schwierig bei den Dialogen. Im Moment habe ich auch das Problem, dass er noch viel zu nett ist. Ich weiss, dass er eigentlich nicht so ist, aber ich weiss nicht, wie ich es rüberbringen kann. :hmmm:

Jaja, wird schon irgendwie. Dafür läuft es mit den anderen Charakteren einigermassen gut. Das eine Buch, das ich gekauft habe, (gestern angefangen), wirkt schon.  ;D Ich stecke meine Nase dann mal wieder da rein.

HauntingWitch

Sorry für den Doppelpost, aber: Was, so lange nichts mehr los hier? :o

Woah, ich habe herausgefunden, wie ich meinen verschlossenen Prota zum Reden kriege. Ich musste ihn nur ein bisschen wütend machen, muahaha. :darth: :engel:

Aber ich schreibe eigentlich wegen etwas anderem: Kennt ihr das, wenn ihr einen Flow habt, total in der Geschichte versinkt und eine Menge produziert und irgendwann ist die Luft raus. Dann wacht man sozusagen auf und denkt sich erst einmal: "Oh, hallo Realität." Und dann weiss man gar nicht, was man jetzt mit diesem Gegenüber namens Realität anfangen soll. :rofl: Habt ihr das manchmal auch?

Mrs.Finster

Zitat von: Witch am 18. Februar 2017, 16:59:34
Sorry für den Doppelpost, aber: Was, so lange nichts mehr los hier? :o

Woah, ich habe herausgefunden, wie ich meinen verschlossenen Prota zum Reden kriege. Ich musste ihn nur ein bisschen wütend machen, muahaha. :darth: :engel:

Aber ich schreibe eigentlich wegen etwas anderem: Kennt ihr das, wenn ihr einen Flow habt, total in der Geschichte versinkt und eine Menge produziert und irgendwann ist die Luft raus. Dann wacht man sozusagen auf und denkt sich erst einmal: "Oh, hallo Realität." Und dann weiss man gar nicht, was man jetzt mit diesem Gegenüber namens Realität anfangen soll. :rofl: Habt ihr das manchmal auch?

Bezieht sich dieser Zustand jetzt auf mehrere Stunden oder mehrere Tage  ;D
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

HauntingWitch

Im Moment mehrere Stunden, aber Tage habe ich manchmal auch. Zum Beispiel in der Endphase.  ;D

Zit

Dauerzustand. Realität und ich, wir sind uns meistens nicht so grün ...
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Zit

Und wo wir schon bei Realität waren... Gerade habe ich einen Artikel von einer Buchbloggerin gelesen, in der Buchblogger empfehlen von Lovelybooks vorgestellt wurde. Ich möchte nicht über die Aktion urteilen, die ist eigentlich nur der Aufhänger für einen Gedanken, den ich hatte: Irgendwie verdienen alle anderen immer mehr Geld und Ruhm mit Büchern als Autoren. Selbst Buchblogger kommen mir bedeutend präsenter und gefeierter vor als Autoren. Wir schreiben, aber die ganzen Blutsauger heimsen den Ruhm ab. Aber wofür? Lesen kann jeder und eine Meinung hat auch jeder – aber warum kommen mir gerade Buchblogger präsenter vor als bspw. TiZi-Autoren? (Und wir sind ja nun keine No-Name-Truppe.) Warum tu ich mir den Ärger eigentlich an, wenn ich locker Lorbeeren für die Arbeit anderer abgreifen kann? Bescheuert. So viele Jahre nach Axolotl Roadkill fällt mir erst wirklich auf wie kongenial Remixen (oder Wiederkäuen-und-in-kleinen,-abgespeckten-Häppchen-wieder-Ausspucken) statt Neuschaffen ist. :wums:
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

HauntingWitch

Zitkalasa, das denke ich auch immer wieder. Irgendwie ist es traurig und frustrierend, aber andererseits, was will man dagegen tun? Ich denke, Blogger sind meistens auch recht internetaffine Menschen (sonst hätten sie ja wohl kaum einen Blog) und wissen daher auch Social-Media-Kanäle für sich zu nutzen. Manch ein Autor (wie ich ;D) hat mit diesen Dingen ein bisschen Mühe. Aber allein daran kann es nicht liegen, stimmt schon.

Oh Mann, meine Gedanken kreisen ständig um meine Skripte, ich wollte eine Pause einlegen, das hat genau einen Tag lang funktioniert. Wie ich dieses und jenes und das darstelle, dass es "richtig" kommt... Ich liebe meine Projekte, aber ich frage mich manchmal, ob ich ihnen überhaupt gewachsen bin. :d'oh: (Wenn ich das in jüngster Zeit schon einmal gesagt habe, haut mich ruhig, ich bin etwas Durcheinander).

Lothen

Ich denke, Blogger haben es schon deswegen leichter, weil sie nicht für sich Werbung machen. Sie bringen eine Dienstleistung, bewerben Bücher, schreiben Rezensionen. Ein Autor, der seine Bücher bewirbt, wirkt schnell aufdringlich oder selbstherrlich - zumindest fühlt es sich für mich schnell so an. Ich bin aber auch ganz schlecht in puncto Eigenwerbung. ;)

Abgesehen davon würde ich die Arbeit von Bloggern nicht unterschätzen. Klar, lesen kann jeder, aber unterhaltsame, interessante Rezensionen zu schreiben, die eine große Community ansprechen, die Leute bei der Stange zu halten, ständig präsent zu sein, aktuell zu sein etc. - das ist sicherlich verdammt harte Arbeit. Außerdem schaffen sie ja trotzdem Präsenzfläche für Autoren. Diese Leute als "Blutsauger" zu bezeichnen, finde ich ehrlich gesagt ziemlich unfein.

Und Hand aufs Herz, wenn wir Autoren nur für die Lorbeeren arbeiten würden, dann hätten wir uns einen anderen Job suchen sollen. ;)

Zitat von: WitchIch liebe meine Projekte, aber ich frage mich manchmal, ob ich ihnen überhaupt gewachsen bin. :d'oh: (Wenn ich das in jüngster Zeit schon einmal gesagt habe, haut mich ruhig, ich bin etwas Durcheinander).
Ich weiß nicht, ob du das schon mal gesagt hast, Witch, aber ich kann es gut nachvollziehen. Ich hab auch manchmal das Gefühl, ich sollte beim Schreiben den Kopf stärker abschalten, nicht ständig nachdenken, welche Funktion dies und das haben könnte, ob die Szene genug Relevanz für die Story hat etc. Aber wie man das macht, hab ich leider noch nicht rausgefunden. Sag Bescheid, wenn du es weißt. ;)

Guddy

#21328
Zitat von: Lothen am 28. Februar 2017, 12:39:01

Abgesehen davon würde ich die Arbeit von Bloggern nicht unterschätzen. Klar, lesen kann jeder, aber unterhaltsame, interessante Rezensionen zu schreiben, die eine große Community ansprechen, die Leute bei der Stange zu halten, ständig präsent zu sein, aktuell zu sein etc. - das ist sicherlich verdammt harte Arbeit. Außerdem schaffen sie ja trotzdem Präsenzfläche für Autoren. Diese Leute als "Blutsauger" zu bezeichnen, finde ich ehrlich gesagt ziemlich unfein.
Sehe ich auch so.
Letztlich sind sowohl Autoren, als auch Blogger im Allgemeinen kreativ unterwegs. Beide lieben das geschriebene Wort und jonglieren damit, beide stecken ihr Herzblut in ihr Baby, sei es nun das neuste Manuskript oder der Blog.
Ein - für mich - guter Blogger rezensiert auch nicht nur stumpf in drei vier Sätzen, sondern steckt Kreativität in die Arbeit und schreibt darüber hinaus auch nicht "Nur" Rezensionen, sondern einiges mehr.
Einen Blog kann man Vollzeit betreiben, es kann wahnsinnig viel Arbeit sein. Was genau alles hinter solch einem Blog steckt ist für Außenstehende aber nicht immer leicht zu sehen.

Genau so, wie Blogger froh über inspirierende Autoren seins sollten, sollten Autoren froh über Blogger sein, die schließlich auch dabei helfen können, einzelne Bücher bekannter zu machen. :)

Aphelion

#21329
Ich fühle mich eher zu stark in den Vordergrund gestellt, um ehrlich zu sein. Nicht so sehr wegen des Schreibens an sich, sondern mit all dem Drumherum. Das war auch einer der Gründe dafür, dass ich mich in den letzten Jahren stark von Veröffentlichungen unter meinem Namen und eigenem Pseudonym zurückgezogen habe.

Blogger treten als Scheinperson auf (wie z.B. auch Comedians), Autoren sind für mich eher Marionettenspieler. Im ersten Fall repräsentiert der Blogger (oder Comedian) das Gesicht dieser Persönlichkeit, im zweiten die Marionetten - unsere Figuren und Geschichten.

Auch sogenannte "authentische" Blogger, die ehrliche Meinungen vertreten und gut schreiben, können nur einen Bruchteil dessen zum Ausdruck bringen, was sie eigentlich ausmacht. Insofern kennt auch kein Leser einen Blogger wirklich. Das ist allerdings leicht auszublenden, bei Autoren ist die Distanz zwischen Projektionsfläche und Person etwas deutlicher.

Edit: Menschen binden sich nun einmal an den, mit dem sie sich identifizieren. Das sind nicht wir, sondern eben unsere Geschichten, beim Blogger ist es (scheinbar) dieselbe Person.