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Wer hat euren Stil maßgeblich beeinflusst?

Begonnen von Arcor, 16. Oktober 2022, 14:58:42

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Lee Farce

Ich habe das Bedürfnis diese Frage in zwei Antworten zu teilen. Erstens die Beeinflussung durch Bewunderung, zweitens die Beeinflussung durch Entwicklung.

In der Beeinflussung durch Bewunderung stehen bei mir vier z.T. sehr große Namen in nicht minder großen Lettern: Patrick Rothfuss, der Seine Geschichten voller Feuer und Gewitzter Tiefe schrieb, tief verstrickt in Poesie. Martin Zusak und seine "Bücherdiebin", der mit ihr für mich die Welt ein zweites Mal in Farben kleidete.
Und dann gibt es noch Emily Dickinson (von der ich immer noch nicht genug gelesen habe) und Gibran Khalil, deren Texte und Gedichte für mich das Ideal der Harmonie von Worten bedeuten (kann es nicht anders ausdrücken, auch diese Beschreibung hinkt und ist unförmig).

In der Beeinflussung meiner Entwicklung steht vor allen anderen: Cornelia Funke. Ihr Schreibstil und ihre Geschichten sind für mich so prägend und vertraut geworden, das ich versucht habe ihn selber einmal in worte zu Fassen:
Cornelia Funkes Schreibstil ist für mich wie ein eindringliches, Vertrauliches Gespräch, sehr Leise, aber noch kein Geflüster, Ein erzählen einer leisen, angenehmen Stimme, die Wärme verströmt ohne sie hervorzuheben und in der sich - ganz verständlich - ein leichtes Lispeln wiederfindet.


BUg

Puh, sehr schwierige Frage. Geprägt wurde ich als Teenager definitiv durch JKR (Harry Potter) und dem Horror-Maestro höchstpersönlich, Mr. Stephen King (Carrie, IT, The Dark Tower, The Stand...) und ein wenig Haruki Murakami (Kafka at the Shore, Hard-Boiled Wonderland...). Zumindest war ich sehr in diese Bücher versunken, als ich mit Fanfiction angefangen habe als Teenager. Auch da hat mich das komplizierte, dunkle in den Menschen mehr angezogen als der große Triumph danach. Mitte zwanzig bin ich dann in George RR Martins "A Song of Ice and Fire" eingestiegen. Die Komplexität jeder Figur, die persönliche Legitimität jeder Tat, so moralisch verwerflich sie auch sein mag, Charaktere wie Tywin Lannister haben es mir dann besonders angetan.
Also ich würde sagen, das waren so die vier größten Einflüsse, alle irgendwo in meinem Stil, in meiner Charakterbildung, Weltenbau, Beziehungen, Horror, Surrealität und ihr Einfluss in der Realität, etc.

Immanuel

#17
Ich muss das auch zweiteilen. Der Stil meiner Geschichten und mein Sprachstil.
Ersteres kann ich ziemlich genau beantworten. Es begann in meiner Kindheit mit der "Unendlichen Geschichte" von Michael Ende und mit Kurzgeschichten von Isaac Asimov. Neu erfundene Welten und Wesen auf der einen Seite und Plottwists mit einem Brainplosion-Effekt auf der anderen Seite haben in mir den Wunsch geweckt, eigene Geschichten zu erzählen. Dazu kamen dann im Laufe der Zeit vor allem noch folgende Autoren: Charles Stross, Iain Banks, Tolkien, Dan Simmons, Orson Scott Card und schließlich Brandon Sanderson, die mich mit ihrem Ideenreichtum massiv beeinflusst haben und immer noch beeinflussen. Aber der Einfluss bezüglich des Stils der Geschichten geht logischerweise über die Literatur hinaus und dann gibt es noch ein weiteres Mastermind, dass für mich fast alles überstrahlt: Hayao Myazaki

Wenn es um den Schreibstil geht, kann ich nur sagen, von wem ich gerne beeinflusst wäre. Ob mir das gelingt, kann ich aber nur bedingt beurteilen.
Patrick Rothfuss, Suzanne Collins, Stephen King, Robert Jordan und Haruki Murakami sind hier meine größten Vorbilder, und jeweils aus anderen Gründen.

Patrick Rothfuss beeindruckt mich aufgrund seiner sprachlich-lyrischen Perfektion, die selbst aus den einfachsten Alltagssituationen Spannung zaubert. Das erscheint mir teilweise so mystisch, als könnte man aus Felsen mit bloßer Hand Wasser quetschen.

Suzanne Collins hat mich völlig aus den Latschen gehauen mit Ihrer Fähigkeit Lesende so unmittelbar in die Geschichte hineinzusaugen, wie kaum jemand anderes. Bei den Tributen von Panem liegt es nicht zuletzt daran, dass sie aus der Ich-Perspektive und in der Gegenwart geschrieben sind. Aber es ist mehr dabei als das.

Stephen King erschreckt mich immer wieder mit seiner Fähigkeit, die Abgründe in einer jeden Figur zum Leben zu erwecken und so massiv zu übersteigen, dass die Hölle auf Erden greifbar wird.

Robert Jordan gibt den meisten seiner Figuren so individuelle Gedankengänge und Stimmen, passend zu ihren Charakteren, dass man in Dialogen immer weiß, wer gerade redet, selbst wenn man die Informationen dazu außerhalb der Anführungszeichen wegließe.

Und Haruki Murakami ist so schlicht und minimalistisch und zugleich unmissverständlich in seiner Sprache, dass alles andere dagegen wie gekünsteltes Gelaber wirkt.


Und dann gibt es noch einen, der sowohl bezüglich seiner Geschichten, als auch aufgrund seiner Sprache für mich vielleicht der Größte (Einfluss) von allen ist: Frank Herbert mit seinem Dune-Universum. Das ist für mich der Großmeister, hach...

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