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Telepathische Kommunikation - kurz und knackig

Begonnen von Ary, 05. Februar 2008, 08:35:29

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Grey

#15
Da du "flüstern" ab und an verwendest, würde es sich doch vielleicht auch anbieten, nach Synonymen für "flüstern" zu suchen, da gibt es doch so viele. Murmeln, raunen, wispern ...  Ein eigener Nithyarabegriff hätte auch was, aber das eine schließt das andere ja nicht aus. Selbst wenn du ein eigenes Wort dafür hast, kannst du es ja nicht jedesmal verwenden, das wäre ja als würde man nach wörtlicher Rede immer nur "sagte er" schreiben.

Was ich auch immer schön finde, ist der Vergleich von Gedanken mit Wasser. Dann können sie auch noch tröpfeln, plätschern, rauschen, fließen, strömen etc. Und es gibt dem ganzen einen multisensorischen Touch. Hören und fühlen gleichzeitig. ;D

Soweit meine spontanten Ergüsse zum Thema .

Linda

#16
Hi,

mach doch einfach die "stumme Sprache" draus. Mit ner Erklärung beim ersten Mal, was stumme Sprache bedeutet und danach dann etwa so:

Blafaselsülz, sagte er stumm.
Blubber brabbel, sprach sie stumm.

Das wirkt beim ersten Mal irritierend, aber sobald das Muster klar ist, sollte der Leser das auch verinnerlichen.


Gruß,

Linda

Ary

Danke für die vielen Vorschläge, daraus lässt sich was machen.

@Grey: Den Vegleich Gedanken -> Wasser finde ich auch sehr schön. :)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

felis

Zitat von: Aryana am 05. Februar 2008, 12:17:00
Senden ist mir halt auf der einen Seite zu geklaut und auf der anderen Seite zu modern - ich denke da immer an Antennen und Funkmasten und nicht unbedingt an waldelfenähnliche Lebensformen.
Ups, da sagste was; :hmmm:  ich lasse meine Telepathen nämlich auch senden. Dabei kenne ich Elfquest gar nicht. Ich nehme aber auch sonst alle brauchbaren Verben: meinte, berichtetete... oder was mir grad so einfällt schon wegen der Wortwiederholungsproblematik. Und kennzeichne telepathische Gespräche mit einfachen statt doppelten Abführungsstrichen.

Romy

Das Problem hab/hatte ich auch schon häufiger und hab mir für ein Projekt einen eigenen Namen dafür ausgedacht, wo die Telepathie an sich eine recht große Rolle spielt. Da hab ich an MZBs 'Laran' gedacht, deshalb war es für mich klar, dass ein eigener Phantasiename dafür her musste  :D

Ansonsten neige ich generell dazu, dass alle meine Magier auf fast allen Welten telepathisch kommunizieren können, wofür dann kein extra Name her muss. Da halte ich es ähnlich, wie die meisten meiner Vorredner: stummes reden, sprechen ohne Worte etc.
Diese telepathische Sprache schreibe ich stets kursiv und setze sie in normale Anführungszeichen. Also zum Beispiel

" ... blablablubb ... ", hörte er ihre Stimme in seinem Kopf, ohne das sie die Worte laut ausgesprochen hätte.

Die Slashes // finde ich ehrlich gesagt ganz schrecklich, ich glaube da bräuchte ich als Leser eine etwas längere Zeit, um mich dran zu gewöhnen ...  ::) Ist aber sicherlich Ansichtssache ...

Adiga

#20
Wie immer du das löst, so sollte eines noch bedacht sein. Telepathische Kommunikation ist bestimmt Energie aufwendiger, als gewöhnliches Reden und für mich gibt es keinen plausiblen Grund in Gedanken miteinander zu reden, wenn sich zwei Leute in Hörweite befinden.
Außer sie können sich nicht mit Lauten verständigen, oder es sind eben noch andere in Hörweite, die davon nichts mitbekommen sollen. Aber in diesem Fall ist es meist besser seine Protagonisten warten zu lassen, bis die Luft rein ist.
Für die Sache wie man dieses stumme Kommunizieren benennt, könnte auch hilfreich sein sich vorzustellen, wie es funktioniert. Falls Telepathie sowieso nicht nur ein Akt des intensiven Zuhörens ist. Vermutlich muss man nur bereit dafür sein und dann fühlt vielleicht jeder, was andere denken, wie man auch manchmal spürt, wie sich eng verbundene Meschen fühlen.


Grey

Nur so interessehalber, Adiga - wie kommst du darauf, dass Telepathie auf jeden Fall energieaufwändiger sein müsste als verbale Kommunikation? Mal davon abgesehen, dass ein Fantasyvolk da theoretisch grundsätzlich andere Bedingungen und Möglichkeiten haben könnte, meine ich jetzt.

Ary

@Adiga:im Falle meiner Nithyara ist es sogar andersrum- das telepathische Sendenkostet sie so gut wie gar keine Kraft, da es ihnen sozusagen im Blut liegt.Im Geist miteinander zu reden ist fürdiesesVolk soselbstverständlich wie atmen. Das nur zur Erklärung.

Für die Darstellung habe ich mich inzwischenfür einfache  Anführungszeichen und Kursivschrift entschieden.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Volker

Zuerst sollte einem klar sein, wie telepathische Kommunikation überhaupt aussieht. Meistens sieht man Telepathie nur als "Stimme im Kopf". Anders bei den ca'Rhuun. Dort werden nur Momentaufnahmen übertragen - Bilder, Stimmungen, Gefühl - aber nichts mit zeitlichr Ausdehnung: keine Geräusche, keine Sprache, keine Sätze, keine "Filme", nichts sich änderndes. Ein Verlauf kann von fähigen ca'Rhuun durch die Abfolge zweier oder mehrerer Bilder (vorher/nachher) grob nachgestellt werden, ist aber bei Weitem nicht äquivalent.

ca'Rhuun können dieses Mitteilen meist nur auf kurze Distanz oder Sichtweite. Für größere Entfernungen gibt's aber Hilfsmittel...  ;D

Ein Beispiel kann man nachlesen in der ersten Geschichte unter
http://carhuun.de/bibliothek/schriftlicht/Schriftlicht-16___Follow-393.pdf

Adiga

#24
Eine  telepathische Kommunikation muss räumliche und materielle Grenzen überwinden, was nicht ohne Energie geht. Selbst wenn Telepathie angeboren ist, ist sie mehr geistige Arbeit als Nicht-Denken. Schachspielen benötigt mehr Energie als Zeitung lesen und Zeitung lesen mehr als Fernsehen, aber hinter Telepathie steckt mehr geistige Kapazität als hinter all den genannten zusammen, selbst wenn sie angeboren ist. Was ja nur bedeutet, dass eine solche Lebensform den Umgang mit Telepathie besonders effizient betreibt, weil ein Organismus sich im Laufe seiner Entwicklung immer mehr optimiert hat, durch die Evolution.
Und wenn Telepathie nicht eine angeborene Fähigkeit ist, ist sie wahrscheinlich eine magische. Für viele ist Magie das Vorhandensein von grenzenloser Energie und dessen Benutzung, ohne dafür eine ausreichende Erklärung zu haben. Ja das geht einfach, man plappert einige nutzlose Worte und die benötigte Energie ist einfach da. Dadurch wird Fantasy meistens zu Schwachsinn gemacht, das ist eben meine Meinung.
Auch in der Fantasy-Welt gibt es Naturgesetze und eben auch Magiegesetze und man darf sich alles ausdenken. Aber da gibt es eben große Unterschiede in Sachen Glaubwürdigkeit und Einfallsreichtum und wer sagt Magie gibt es, weil sie einfach da ist, sollte lieber eine Geschichte ohne Magie schreiben und dasselbe gilt für Telepathie. Ich meine es ist Faulheit sich keine Gedanken über die Funktionsweise übernatürlicher Phänomene zu machen.

Grey

Entschuldige bitte, ich hoffe ich höre da nicht den Vorwurf, wir würden uns über so etwas keine Gedanken machen, denn genau aus diesem Grund fragte ich nach einer Begründung für deine Behauptung/Vermutung. Die war ja auch erstmal nur so ohne weitere Erklärung dahingestellt, nicht wahr? ;)

Was die Magie angeht, gebe ich dir in der Hinsicht Recht, dass sie zu oft als einfache Lösung für alles missbraucht wird, wenn man sich doch so viele phantastische und trotzdem noch schön logische Prozesse ausdenken kann.

Was die Telepathie angeht, hat deine Ansicht natürlich auch was für sich. Ich würde allerdings dagegen halten (Sorry Ary für diese Ausschweifungen in deinem Thread! *duck*), dass bei der verbalen Kommunikation zig Muskeln angestrengt werden müssen, zusätzlich zum normalen "Gedankenaufwand", daher ist ein reiner Gedanke weniger energiezehrend als ein gesprochenes Wort. Meines Wissens gibt es keine Untersuchungen darüber, auf welche Art verbale Gedanken sich manifestieren, also auch keine Aussagen dazu, wie sie übermittelt werden könnten, einfach weil Telepathie in unserer Welt eben doch noch eine eher esoterische Angelegenheit ist. Ein Gedanke ist also vermutlich anderen Naturgesetzen unterworfen als Schall oder Licht. Total unbekannt. Also auch energietechnisch ein großes Fragezeichen. Und wenn man da einen Wert einsetzt, der klein genug ist und auch von Entfernung und Hindernissen nicht zu stark beeinflusst wird, könnte die Gedankenübertragung immer noch lohnender sein als das gesprochene Wort. Nicht zuletzt hätte sie sich im Verlauf der Evolution der Nithyara wohl kaum gehalten ;)

So. Genug Theorien aufgestellt für heute Abend. Tut mir leid, es überkam mich so ... *flücht*

felis

Und mich überkommt es auch nochmal: Nix für ungut - aber dass Telepathie mehr Energie benöltigt als reden halte ich persönlich für Unfug. Die Muskelarbeit, den Körper zum reden zu bringen, erfordert definitiv mehr Energie als der reine Denkprozess. Und selbst wenn der jeweilige Weltenbastler mir erzählt, dass in seiner Welt das ISSO Prinzip gilt, dann ist das so - ich kann es mögen der nicht mögen - aber man ist keineswegwes gezwungen, sich eine allgemeine Theorie der Magie auszudenken - und wenn ich das tue, dann gehorcht sie den pseudophysikalischen Gesetzen meiner Welt und nicht denen, die ein anderer Leser gerne hätte. Insofern finde ich deine Kritik unangemessen Adiga.
Sorry für den Fredmisbrauch aber das musste ich jetzt mal loswerden.

Ary

Grey: Das ist schon okay, ich finde es interessant, wie andere die Sache mit der Telepathie sehen.

Ich sehe das eher so wie Felis, nämlich, dass die Telepathie nicht energieaufwändig ist.
Und ja, bei meinen Nithyara ist es auch die "Stimme im Kopf". Und nein, sie reicht nicht unendlich weit, sondern in profanen Metern ausgedrückt ungefähr 1000 m weit, wenn die "Worte" noch deutlich gehört werden sollen. Über eine weitere Distanz können meine Nithyara Bilder und flüchtige Eindrücke vermitteln, sowas wie "Alles in Ordnung" oder "Gefahr!", aber nichts wirklich Konkretes, so dass das schon mal zu lustigen und weniger lustigen Missverständnissen fürhren kann.
Das Wichtigste für die Nithyara ist Nähe, sowohl körperlich als auch in seelischer Hinsicht. Es gibt "Seelengebundene", die im Grunde ständig ihre Gedanken miteinander teilen, weil ihre Seelen einander so nah sin, als wäre es nur eine einzige in zwei Körpern. Bei einem solchen Paar ist lautes Sprechen einfach überflüssig, weil sie sich ohne Worte verstehen.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Adiga

#28
 felis -  "dass Telepathie mehr Energie benötigt als reden, halte ich persönlich für Unfug"
Ich halte dagegen, dass es nach wie vor weniger mühsam ist meinen kleinen Finger zu krümmen, als Forumsbeiträge zu lesen, und noch weniger mühsam als die Meinungen in den Gedanken unserer Schreib-Kollegen zu erkennen, bevor sie ihre Meinung geäußert haben. (Mühsam, was den Energie- und Konzentrationsaufwand betrifft.) Den Energieaufwand kann ich natürlich nicht in Zahlen benennen, aber er ist Fakt.
Es ist natürlich erwiesen, dass im Gehirn Energie verbraucht wird, immerhin werden dort in Verarbeitung befindende Informationen als schwache elektrische Signale durch die Synapsen und Nervenverbindungen geschickt. Selbst wenn man sich seiner nur halbwegs bewusst ist und gar nicht wirklich denkt, geht im Gehirn ein ständig laufender Prozess ab. Das Gehirn schaltet sich nie ab, auch beim Schlafen nicht. Durch mehr Denken wird auch mehr Energie im Gehirn verbraucht. Telepathie ist vermutlich kaum anstrengend, wenn sie beherrscht wird. (Denken ist für mich auch keine Anstrengung, und wenn ich zu reden beginne, kann das eine ganze Nacht durchgehen, bevor ich erschöpft fühle, obwohl ich kaum noch meine Augen aufhalten kann.)

Phantasie-Wesen haben gewiss auch ein Gehirn, und die meisten dieser Geschöpfe beruhen vermutlich auf einem biologischen System, und die Signalverarbeitung im Gehirn dürfte der unseren ähnlich sein. Sie haben ja auch ähnliche Gefühle, sonst würden wir sie nicht interessant finden. Das Gehirn verbraucht also ständig Energie, selbst wenn man nichts damit tut, für besondere Aufgaben und Leistungen benötigt es auch mehr. Deshalb und deshalb und deshalb, ist Telepathie mit einem größeren Energieaufwand verbunden, als reden und niemand wird mich vom Gegenteil überzeugen, zumindest solange mir nicht empirisch fantastische Fakten präsentiert werden die glaubwürdiger wie die Realität sind.

Ich entschuldige mich noch für meine heftige Wortwahl in meiner letzten Äußerung. Obwohl es manchmal notwendig ist ein bisschen zu provozieren. Außerdem mussten sich nur jene angesprochen fühlen, die sich noch nie um die Funktionsweise von Magie gekümmert haben, und ich sagte weder, dass es in Hörweite des Forums jemanden gibt, der sich's allzu leicht macht, und schon gar nicht sagte ich: alle. Aber ich habe es natürlich so formuliert, dass sich jeder betroffen fühlen konnte, der jene Frage schon mal in seiner Position als Fantasy-Autor als vernachlässigbar angesehen hat.
Das ist eben der Punkt: darf ein Fantasy Autor nachlässig werden in einem für die Fantasy sehr spezifischen Thema, wie Magie und Telepathie... Wohl kaum sage ich... Adiga

Grey

Zitat von: Adiga am 21. Februar 2008, 16:32:20
Ich halte dagegen, dass es nach wie vor weniger mühsam ist meinen kleinen Finger zu krümmen, als Forumsbeiträge zu lesen, und noch weniger mühsam als die Meinungen in den Gedanken unserer Schreib-Kollegen zu erkennen, bevor sie ihre Meinung geäußert haben. (Mühsam, was den Energie- und Konzentrationsaufwand betrifft.) Den Energieaufwand kann ich natürlich nicht in Zahlen benennen, aber er ist Fakt.


Das ist ja schon möglich, dass es dir mühsamer erscheint. Das Problem ist hier allerdings, dass du deine subjektiven Empfindungen darüber, wie mühsam etwas ist, mit einem höheren oder niedrigeren Energieverbrauch im Gehirn gleichsetzt. Das ist schlicht und ergreifend falsch.

Aber vielleicht ist es so langsam an der Zeit, eine eigene Diskussion zu dem Thema zu eröffnen? Denn wenn ich jetzt meine neurobiologische Klugscheißerkiste auspacke, artet das vielleicht doch zu sehr aus ... ;)