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Chancengleichheit auf dem Buchmarkt für Own Voices

Begonnen von Rosentinte, 24. Februar 2021, 10:25:25

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Tasha

Becky Albertalli, die Autorin von "Simon vs. the Homo Sapiens Agenda" wurde ja durch die extreme Kritik daran, dass sie schwule und lesbische Jugendliche in ihren Büchern als Protagonist*innen hat, dazu gebracht, ihre Bisexualität öffentlich zu machen. Das kann man sehen wie mal will, aber für Autor*innen, die in einer Situation sind, in denen ein outing gefährlich werden kann, sehe ich das auf jeden Fall kritisch.

Zu dem Aspekt ob dann auch nur own voices andere own voices kritisieren sollten: Interessante Frage, auf die ich jetzt auch keine Antwort geben könnte. Generell denke ich, Kritik sollte jedem erlaubt sein. Wobei ich schon sehr vorsichtig wäre, ob ich jemanden für die Darstellung einer Erfahrung, die ich selbst nicht gemacht habe kritisieren würde. Zum Beispiel denke ich, dass eine transition sehr unterschiedlich erlebt werden kann und jede*r das Recht haben sollte darüber so zu berichten, wie er oder sie es empfunden hat.

Beim letzten Punkt würde ich sagen, solange man sich wirklich auf eigene Erfahrungen bezieht, sollte man sie so erzählen dürfen, wie man sie selbst erlebt hat. Das finde ich sogar wichtig, denn Schreiben dient ja für viele auch als Verarbeitung.
Wenn es mehr own voices zu ganz unterschiedlichen Themen gibt, ist es hoffentlich auch nicht mehr so, dass ein*e Vertreter*in sofort als Sprachrohr der ganzen Gruppe angesehen wird, wie es im Moment natürlich oft ist. Dafür wäre es wieder zentral, dass es mehr own-voices auf dem Markt gibt, aber da sind wir uns ja ohnehin einig.
We are all in the gutter, but some of us are looking at the stars (Oscar Wilde)