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Mutanten und Nicht-Mutanten

Begonnen von Sascha, 21. November 2019, 17:35:47

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Wordzombie

#15
Wow!  ;D Du machst es einem wirklich schwer! Aber die Idee dahinter gefällt mir immer besser  :pompom: Die Geburt eines Kindes ist also quasi, als würde man ein böses Überraschungsei öffnen.
Dass der Begriff nicht abwertend klingen soll, macht es so schwer. Vielleicht Zerbrochene oder Zerschlagene? Weil ihre "Form" bei der Geburt zerbrochen ist?
Sie sondern sich von den Normalen ja ab, bzw. sie verstecken sich. Nacht- oder  Dunkelsucher? Schattenkinder? (Der Sonne) Abgewandte? Ungleiche?

....ooooooooder du sparst dir die Wortschmiede und nimmst einfach "Schimären"
Herr, lass Hirn vom Himmel regnen. Oder Steine. Solange du nur triffst!

Sascha

Zitat von: Wordzombie am 22. November 2019, 13:38:17
Wow!  ;D Du machst es einem wirklich schwer! Aber die Idee dahinter gefällt mir immer besser  :pompom: Die Geburt eines Kindes ist also quasi, als würde man ein böses Überraschungsei öffnen.
So in etwa. Es kann gut gehen oder auch nicht, die Rate an Totgeburten ist auch recht hoch.
Und ja, ich mache es mir (und jetzt auch Euch) leider gerne mal schwer.
War schon drauf und dran, auch noch geologische Fakten nachzufragen, aber da hat mir dann zum Glück das Netz ausreichend geholfen, um mich nicht komplett lächerlich zu machen.
Ich hab halt den Spleen, immer noch einigermaßen realistisch bleiben zu wollen.

Zitat von: Wordzombie am 22. November 2019, 13:38:17
Dass der Begriff nicht abwertend klingen soll, macht es so schwer. Vielleicht Zerbrochene oder Zerschlagene? Weil ihre "Form" bei der Geburt zerbrochen ist?
Naja ... Menschen mit Nachtsicht, extremer Muskelkraft und solchen Sachen sind dann halt wieder alles andere als zerbrochen ...

Zitat von: Wordzombie am 22. November 2019, 13:38:17
Sie sondern sich von den Normalen ja ab, bzw. sie verstecken sich. Nacht- oder  Dunkelsucher? Schattenkinder? (Der Sonne) Abgewandte? Ungleiche?
Eigentlich werden sie eher ausgestoßen. Mit einer langen Vorgeschichte, die im Roman aus der Sicht beider Gruppen natürlich unterschiedlich erzählt wird.

Zitat von: Wordzombie am 22. November 2019, 13:38:17
....ooooooooder du sparst dir die Wortschmiede und nimmst einfach "Schimären"
Öhm ... Du bringst mich da auf was: Mischlinge.
Weil sie eben ein bunt gemischter Haufen sind. Und manche auch genetische Mischungen zwischen Mensch und Tier. Aber nur die wären ja im Wortsinne Schimären.
Halte ich mir mal fest.
Was meint Ihr?

Bliebe noch die Bezeichnung für die Nicht-Mutanten. "Einheitliche" klingt doof.

Mara

Das mit den Mischlingen klingt schon gut, allerdings ein bisschen zu sehr nach Tier... Vielleicht die Gemischten, oder, noch schöner, die Bunten? Die ließen sich dann auch sehr schön zu den Eintönigen oder Grauen abgrenzen =)

Sascha

Die "Bunten" hatte ich sogar schon mal überlegt, aber verworfen. Denn – es kann ja nicht alles schlecht sein – Hautfarben spielen in dieser Welt keine Rolle mehr, werden wie Haar- und Augenfarbe behandelt, auch unterschiedliche (z.B. "typisch asiatische") Gesichtszüge interessieren keinen mehr. Daher gibt es auch unter den Nicht-Mutanten alle möglichen Färbungen, das ist kein rechtes Abgrenzungsmerkmal.
Aus genau diesem Grund hat aber der Ausdruck "Mischling" für eine Mischung von Rassen (ohne diesen Begriff im menschlichen Bereich diskutieren zu wollen) seine Bedeutung verloren und wäre frei ...

Araluen

Wanderer für die Mutanten und Nesthocker oder einfach Städter für die Normalos?

Sascha

Zitat von: Araluen am 22. November 2019, 17:40:02
Wanderer für die Mutanten und Nesthocker oder einfach Städter für die Normalos?
Das wäre halt die Alternative, wenn ich sie nach der Lebensweise benamse, ja.
Hab statt "Wanderer" inzwischen auch noch an "Freie" gedacht. Klingt noch positiver, die Städter sperren sich nach der Logik selbst ein ...

Teben von Westend

Müssen die Mutanten untereinander unbedingt eine homogene Bezeichnung haben, also eine Bezeichnung für alle mit vorteilhaften und nutzlosen Mutationen? Ansonsten könnte man da ansetzen, dass es eben bestimmte Bezeichnungen für die vorteilhaft Mutierten gibt ("Die Entwickelten", "Die Angepassten") und welche für die mit nutzlosen Mutationen ("Die Gescheiterten", "Die Fehlschläge der Natur").

Ansonsten wäre es vielleicht mal ein herrlich interessanter Ansatz, wenn du die Schwierigkeiten einer Begriffsfindung für eine solche Gruppe innerhalb der Geschichte selbst aufgreifst.

"Wie sollen wir uns eigentlich nennen? Die Gehörnten?"
"Ich hab aber gar keine Hörner ..."

Oder halt irgendwie ernsthafter  ;D

Anj

#22
Mir würde für die Mutanten "Gezeichnete" einfallen. Ob das positiv oder negativ bewertet wird, kann aus meiner Sicht variieren. Oder "die Träger/Tragenden" danach, dass mdn ja auch sagt jemand trägt eine Krankheit oder genetische Informationen in sich.

Für die nicht mutierten fänd ich "die Normalen" durchaus passend, nur halt mit der abwertenden Haltung  dass normal irgendwie schlechter ist. (Was heutzutage in Zeiten von Individualität als Wert ja nicht mal völlig neu ist)Alternativ: die gewöhnlichen. Die Durchschnittlichen. Oder die Einfachen, weil sie eben keine Besonderheiten haben wie die mutierten.
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Sascha

@Teben: Ja, einheitlich. Sie werden ja schon von den anderen ausgegrenzt, also halten sie untereinander zusammen. Da wären unterschiedliche Begriffe und Animositäten innerhalb der Mutanten ganz falsch. Und da das schon seit Generationen so geht, ist die Phase der Begriffsfindung schon lange her.

Ich glaube, ich muß mich da echt auf die Lebensweise festlegen. Ist so gesehen auch ein schöner Kontrast. Die "Normalen" sehen nur den Unterschied der Mutation, die Mutanten stellen genau die in den Hintergrund und unterscheiden danach, daß die Städter sich in ihren Mauern einschließen, während sie selbst eigentlich Ausgestoßene sind, daraus aber eben eine freie Lebensweise entwickelt haben.
Ich schätze, "Freie" und "Städter" gefallen mir inzwischen am besten.

Danke für Eure Überlegungen!

Trippelschritt

Du hast zwar gesagt, was Du brauchst, aber nicht warum. Das führt mich sofort zu der der Frage, wer den Namen vergeben haben soll. Sonst ist das einfach eine Frage eines Autors, dessen Not zwar verständlich ist, die aber trotzdem nicht so richtig sinn macht. Churke hat von selbstbeziehend gesprochen. Das ist eine Lösung, und mein Vorschlag wäre:

Ovb, was in ihrer Sprache soviel wie "ohne Vorbild" heißt. (Die Erklärung kann der Autor irgendwo einstreuen.)
Anstelle von "Ohne Vorbild" kannst Du auch ohne Ursprung, ohne Geschichte, ohne Geburt oder sonst so etwas wählen.
Anstelle von Ovb, was nur ein Platzhalter und keine wirkliche Bezeichnung sein soll. Es kann jeder Fantasiename sein, weil er ja anschließend erklärt wird. Heißen nicht sowohl Bantu als auch Kanacke in den eigenen Sprachen "Mensch"? Ein bisschen assoziative Verbindung zwischen Bezeichnung und Erklärung wäre ganz schön, muss aber nicht sein.

Ist die namengebende Gruppe aber eine andere, z.B. die Majorität, wäre die Bezeichnung wahrscheinlich abwertend. Wie z.B. Kartoffelknödelfresser ;)

Ob Du unbedingt einen Namen für die Normalos, weiß ich nicht. Es ist ein Zeichen von Selbstbewusstsein, sich als "Mensch" zu bezeichnen. Die anderen waren dann immer die Barbaren oder so was.

In jedem Fall muss Du die Namen aus dem Setting der Story heraus suchen und nicht, weil Du als Autor zu wissen glaubst, was Du brauchst. Frag Deine Figuren. Sie sind die Einzigen, die Dir da weiterhelfen können. Ich selbst habe auch absolut keine Idee.  :rofl:

Ich hoffe aber, Dir trotzdem geolfen zu haben.
Trippelschritt
(gehört zu den Anderotheri und ist völlig grmpf)

Sascha

Hi @Trippelschritt!
Eigentlich dachte ich das in meinem Anfangsbeitrag schon erklärt zu haben. Die Nicht-Mutanten haben Namen für beide Gruppen: "Abartige" für Mutanten, sich selbst bezeichnen sie als "Echte Menschen".
Die Frage ist, wie es umgekehrt ist. Wie bezeichnen die Mutanten sich selbst und die nicht mutierten Menschen? Die Mutanten haben also die gesuchten Namen vergeben. Und diese können m.E. nicht so krass wertend ausfallen. Denn zum einen gibt es eben auch viele negative, also die Lebensqualität einschränkende Mutationen, sodaß sie sich nicht generell besser fühlen können; zum anderen haben viele Mutanten Eltern und auch Geschwister unter den Nicht-Mutanten.
Und ich möchte auf eine erfundene Sprache verzichten.
Aber wie gesagt, ich denke, ich werde hier gar nicht auf die Mutationen abheben sondern auf die Lebensweise. Stellt vielleicht auch wieder einen schönen Kontrast her, wer worauf Wert legt.

Trippelschritt

#26
Ich denke, dass ich das schon richtig verstanden hatte. Sicherheitshalber habe ich Dir gleich die Antworten für beide Seiten gegeben, weil es für mich doch nicht so ganz klar war.
Nach Deiner Erklärung, ist meine antwort die erste von den beiden. War wohl zu kompliziert formuliert.

Du musst nicht eine besondere Sprache erfinden, wenn du das nicht möchtest. Die Geschichtslosen oder die Vielfältigen würde es treffen. Aber dür die richtige Auswahl brauchte ich etwas über das Selbstverständnis dieser Gruppe. Sind sie stolz, hadern sie mit ihrem Schicksal? Verstehst? Das meinte ich mit "sprich mit deinen Figuren".

Liebe Grüße
Trippelschritt

Edit: Oder nenn sie einfach die Neuen

Nycra

Nach deiner Erklärung zur Entstehung, ist mir "die Angepassten" eingefallen. Wäre das vielleicht was. Und eben die "Unangepassten" für das Gegenteil? Du könntest auch nur den Planeten als Namen für die Mutanten verwenden. Also die Marsianer für die Mutanten, weil sie eben schonn angepasster sind und die "Fremden" oder "die Alten" für das normale Volk.

Sascha

Dabei fällt mir auf, daß ich für die Welt noch gar keinen Namen habe. ;D
Angepaßt in dem Sinn sind sie auch nicht, da dieses Bazillenzeug sie wirklich wild in der Gegend herum mutiert. Allerdings zeichnet sich schön langsam bei den Mutanten in Xter Generation eine Art Resistenz gegen neue Mutationen ab, sie mischen meist nur noch die Mutationen ihrer Vorfahren. Aber das ist ein Phänomen, auf das sie gerade erst gestoßen sind.
Das Selbstverständnis? "Wir sind, wer wir sind. Wir müssen nicht Schema F genügen, und wir sind auch mit unseren Mutationen was wert. Selbst, wenn diese negativ sind (also z.B. eine starke Behinderung darstellen)."
Sie halten sich aber nicht prinzipiell für was Besseres.

Ich denke, ich bleibe bei "Freie" und "Städter". Ein etwas fieser Begriff für die Städter könnte dann noch "Mauerspechte" sein, weil sie sich hinter Mauern verkriechen.
So haben sie ihre Ausstoßung aus den Städten zu etwas Positivem gemacht, nämlich eben zur Freiheit.

Also machen wir das zu. Ich muß ja noch das "Erledigt" setzen, fällt mir auf.
Danke noch mal an alle!

Trippelschritt

Äh, Sascha,

der Mauerspecht verkriecht sich aber nicht hinter Mauern, er hckt Löcher hinein.  :darth:

Trippelschritt  ;D