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Grammatikalische Kleinigkeiten

Begonnen von Ratzefatz, 21. November 2007, 06:23:44

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Valkyrie Tina

Ich bräuchte mal kurz eure Hilfe:

"Darin beschreibt sie ihre Erfahrungen zum Auswandern nach Schweden."

Das "zum" kommt mir schräg vor. Aber ich weiß nicht, wie es besser wäre. Beim? Aber dann wird die Bedutung des Satzes verändert. Der Duden konnte mir nicht weiterhelfen. Habt ihr eine Idee?


Maubel

Sind Erfahrungen nicht immer "in/im" Ich habe Erfahrung im Kekse backen zum Beispiel?

Fynja

Ich hätte jetzt auch, wie Maubel "in/im" gesagt, oder aber "ihre Erfahrungen mit dem Auswandern..."?

Berjosa

Bei "Erfahrung im Auswandern" würde erwarten, dass jemand schon öfter ausgewandert ist oder das möglicherweise für andere organisiert hat.

"mit dem Auswandern/der Auswanderung" klingt eher nach einem  einmaligen Ereignis.

Valkyrie Tina

ja, ging mir genauso.

ich hab jetzt "Erfahrung mit" genommen. Das klingt am besten. Vielen lieben Dank euch!  :knuddel:

Czara Niyaha

Seit einiger Zeit bin ich bereits wegen einer Formulierung am hin und her überlegen. Trotz Recherche im Internet und der Suche hier im Forum, habe ich noch keine für mich zufriedenstellende und eindeutige Antwort gefunden.  ???

Wann schreibe ich "..., so als wenn..." und wann schreibe ich "..., wie wenn..."?

Ein Beispiel zum Verständnis:

Er hörte Schritte. Kurz darauf vernahm er ein dumpfes Geräusch, so als wenn / wie wenn etwas Schweres zu Boden fiel /fällt.

Ups, da stolpere ich doch gleich über meine nächste Unsicherheit. Muss ich den Satz nicht auch in der Vergangenheitsform abschließen, da ich auch zeitlich so begonnen habe?

Wenn ich nach meinem Bauchgefühl schreiben würde, dann würde ich beim oben genannten Beispielsatz die Formulierung "so als wenn" nehmen.
Aber was das zeitliche betrifft, bin ich gerade etwas unschlüssig.  ::)

Puh, je länger ich hier noch sitze und wieder und wieder die unterschiedlichen Formulierungen laut vor mich hinsage, desto ratloser werde ich. Deswegen schicke ich jetzt die Frage einfach ab. 
Ich hoffe, dass ihr mein verwirrendes Fragezeichen auf dem Gesicht wegwischen könnt!  ;)

Solange es Visionäre und Träumer gibt, die den Funken der Hoffnung in sich tragen und das Licht in den Herzen anderer entzünden, ist diese Welt nicht verloren.

(Eden Chry'Salis)

Angela

Ich würde beides nicht nehmen. Ich wähle ..., als hätte/wäre/würde ...., also mit Konjunktiv II. Die Zeitform wird dadurch bestimmt, ob es war oder jetzt noch im Moment ist, würde ich sagen.

Sonnenblumenfee

Mir geht es wie Angela, ich würde auch die Variante mit Konfunktiv II wählen.
Bei den von dir genannten Alternativen vermute ich, dass es schlicht Geschmackssache ist, ob man "so als wenn" oder "wie wenn" benutzt. Gebräuchlicher kommt mir die zweite Alternative vor.
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

chaosqueen

Bei der Zeit bin ich ganz bei Angela: Wenn das, was Du beschreibst, in der Zeit abgeschlossen ist, in der es beschrieben wird, nimmst Du die Vergangenheitsform, sonst das Präsens.

Da das, was da fällt, vermutlich nicht noch immer fällt (und vor allem auch keinen dauerhaften Ton erzeugt), Vergangenheitsform.

Zum besseren Verständnis:

Rapunzel fiel vom Turm, der dort stand.
Rapunzel fiel vom Turm, der dort steht.

Im ersten Fall ist der Turm nicht mehr existent, war es aber zu Rapunzels Zeiten, im zweiten kann man ihn auch heute noch besichtigen. Rapunzels Sturz ist in beiden Fällen Vergangenheit.

Bei Deiner anderen Frage bin ich ein Verfechter der ersten Variante, sie kommt mir richtiger vor. Wobei ich wohl eher "als ob" schreiben oder auch den Konjunktiv II benutzen würde.

Maja

Was stört, ist das "so". Es ist schlichtweg überflüssig. "Als" würde ich immer eher mit "ob" verbinden als mit "wenn": "Ein Geräusch, als ob etwas zu Boden fiele" (Achtung, Konjunktiv!) kann man problemlos verwenden. "So als wenn" kann man in wörtliche Rede packen, wo Figuren schon mal mit der Grammatik schluren, aber im Fließtext sollte man es nicht benutzen.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Czara Niyaha

Ich danke euch für eure hilfreichen Kommentare.
Ihr habt mir sehr geholfen.  :)

Und ich habe mit Erschrecken festgestellt, wie leicht ich an manchen Stellen meiner Geschichte,
ohne es zu merken, vom Schreibstil her in einen etwas nachlässigen Umgangston verfallen bin. In Zukunft werde ich meinen Blick noch mehr verschärfen.

Solange es Visionäre und Träumer gibt, die den Funken der Hoffnung in sich tragen und das Licht in den Herzen anderer entzünden, ist diese Welt nicht verloren.

(Eden Chry'Salis)

Golden

Ich wäre über etwas Hilfe erfreut, da mein Gehirn gerade nicht mehr richtig funktioniert und ich auch zu doof zum Nachschlagen bin.

"... manchmal muss man einfach nur ganz Schaf sein, egal ob mit oder ohne die Herde."

Ist das richtig? Hört sich für mich gerade falsch an (wegen dem "mit"?), aber "ohne der Herde" geht irgendwie auch nicht. -.-

-> "mit der Herde"
-> "ohne die Herde"

???

traumfängerin

Ich würde den Artikel einfach weglassen. Frag mich aber nicht warum, es klingt für mich einfach besser. Dann würde es so lauten:

Zitat...manchmal muss man einfach nur ganz Schaf sein, egal ob mit oder ohne Herde.

Sturmbluth

Zitat von: Valkyrie Tina am 19. Dezember 2016, 14:20:37
Ich bräuchte mal kurz eure Hilfe:

"Darin beschreibt sie ihre Erfahrungen zum Auswandern nach Schweden."

Das "zum" kommt mir schräg vor. Aber ich weiß nicht, wie es besser wäre. Beim? Aber dann wird die Bedutung des Satzes verändert. Der Duden konnte mir nicht weiterhelfen. Habt ihr eine Idee?

Eleganter klingt es, wenn der Genetiv verschoben wird:
ZitatDarin beschreibt sie Erfahrungen ihrer Auswanderung nach Schweden.

Franziska

Ich wollte gerade ein Zitat für die Autorenwahnsinn Challenge posten. Jetzt frage ich mich plötzlich, ob das überhaupt richtig ist.

Ich habe geschrieben:

... als sähe er die Umgebung das erste Mal.
Oder würde es "sehe" heißen?