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Der "Brech ich ab, oder kommt da noch was?" Thread

Begonnen von KaPunkt, 04. Mai 2018, 22:33:20

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Gilwen

Beim ersten Teil war das bei mir genau so. Ich muss mal schauen, ob ich den zweiten Teil dann überhaupt anfange...  ::)
,,Ist schon gut", sagte das Feuer. ,,Du musst das sicher erstmal alles sacken lassen."

KaPunkt

Zitat von: KaPunkt am 09. Mai 2018, 20:43:54
Danke für eure Antworten.
Gut. Ich beschließe also, weiter zu lesen. Aber überwinden konnte ich mich bis jetzt noch nicht. Vielleicht am Wochenende.
habe dann gestern Nacht mal weitergelesen und nun Band 7 abgeschlossen. Ich schätze, im Urlaub werde ich mich den weiteren Bänden widmen, je nachdem, was an Lesefutter sonst noch so unter dem Baum liegt.
Es hat nur etwas mehr als ein halbes Jahr gebraucht, bis ich meinen Widerwillen überwinden konnte. (Statistik)

Inzwischen habe ich übrigens noch eine andere Reihe abgebrochen, obwohl ich zur der in der richtigen Stimmung bestimmt nochmal zurückkehren werde.
Die Heralds of Valdemar Reihe von Mercedes Lackes hat mir geholfen, als es mir im November ziemlich beschissen ging und ich einfach ein bisschen Soulfood Lesefutter brauchte. Abgebrochen habe ich dann irgendwann, weil ich mir die ganze Sache immer mehr creepy vorkam. (Ich, also ich, würde den Companions nicht so weit trauen, wie ich sie werfen kann.  :darth:) Wenn ich diesen gesunden Menschenverstand wieder ignorieren kann, werde ich vermutlich heilsamen Eskapismus in der Reihe finden.

Liebe Grüße,
KaPunkt
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Alys

Mir ging es ja so mit Wheel of Time. Die ersten Bände habe ich quasi inhaliert, aber irgendwann wurde es dann zäh, dann hat es sich in immer mehr Nebenhandlungen verfranst, es kam diese komische Liebesgeschichte rein... und spätestens dann hat es mir gar nicht mehr interessiert. Und egal, mit wem ich bisher gesprochen habe, anderen Lesern ging es genauso.

Hat irgendejemand je die Serie zu Ende gelesen? Die letzten Bände von Sanderson wurden ja wieder ziemlich gehypt.
Always avoid alliteration.

Angela

Ich habe mich da durchgekämpft, die letzen Bände sind wirklich wieder gut und führen vor allem die Stränge wieder zusammen. (Wobei Sanderson ja auch nicht der schnellste Erzähler ist, aber gegen die vorher dann schon.) Wheel of Time hätte knallharte Lektoren gebraucht. Die Charas fand ich klasse, aber die halbe Zeit wusste ich nicht, was eigentlich der Masterplan des Buches ist.

Maubel

Ich habe sie auch alle gelesen. So 5-9 war anstrengend, aber 10 und 11 wurden dann wieder spannend. Man merkte, dass es dem Ende zuging und die Fäden wieder zusammen kamen. Was Sanderson angeht ... Robert Jordan hatte geschworen, nach Band 12 ist Schluss und wenn er tausend Seiten lang wird, nur hat er das ja nicht mehr geschafft vor seinem Tod. Sanderson hat dann angeblich probiert und probiert, aber musste drei Bücher draus machen und ich muss ehrlich sagen, vielleicht wäre eins tatsächlich zu voll geworden, aber drei hätten es auch nicht sein müssen. den Band 2 fand ich furchtbar repititiv und hätte gerne 80% gestrichen und den letzten hätte man gut und gerne auch noch mal um 40% kürzen können. Es ist ein guter Abschluss, aber ich musste mich durch die genauso quälen, vielleicht sogar mehr, obwohl Sanderson selbst gute Bücher schreibt.

Sicher hat die Serie ihre Schwächen, aber Jordans Hingabe bewundere ich. Er wusste ja, dass er wohl nicht überleben würde und hat dann mit jedem Atemzug alles aufgeschrieben, aufgenommen etc., um sicher zu gehen, dass jemand das Buch beenden würde. Ihm war das auch furchtbar peinlich, dass die Bücher sich so hinzogen und die Serie immer länger geworden ist und er wollte seinen Lesern unbedingt das Ende schenken, auch wenn er das nicht mehr erlebt hat.

Alys

Dann schaue ich mir die vielleicht doch nochmal an. Einige Charaktere mochte ich ja wirklich. Danke für Eure Rückmeldungen.

Jordans Hingabe in dieser Hinsicht bewundere ich auch. Wenn das stimmt, dass er schon fest davon ausging, dass jemand anderes seine Bücher zuende schreiben muss, dann icst das echt krass. Dann hat er wirklich an das Werk als sein Vermächtnis geglaubt und nicht für die eigene Berühmtheit geschrieben. Und ich mag Sanderson als Autor, also kann ich mir gut vorstellen, dass er das auf die richtige Art und Weise angegangen ist.
Always avoid alliteration.

Cairiel

Zitat von: Zauberfrau am 09. Mai 2018, 21:28:43
Oh ja, ich schließe mich an: Was da zum Schluss von Terry Pratchett auf den Buchmarkt schwappte, war mehr als grottenschlecht. Ich war so enttäuscht, war Pratchett doch DER Autor, den ich am meisten mochte. Seine Anspielungen, sein Wortwitz und die sensationelle Umsetzung von Brandhorst waren genial. Ich habe mir blöderweise in meiner Euphorie jedes neue Band gleich gekauft. Aber als mir dämmerte, dass eine Ära vorbei war, blieben sie ungelesen im Regal liegen und liegen da heute noch.
Ich bin kein großer Pratchett-Fan. Ich habe die "Farben der Magie" gelesen und war hin- und hergerissen. Auf der einen Seite fand ich es unglaublich fantasievoll, ich habe den Anfang geradezu verschlungen, glaubte, sofort verstanden zu haben, warum alle Welt diesen Autor so feiert - und dann wurde es langweilig. Der Mittelteil war ein Kampf. Viele Szenen empfand ich als überflüssig. Es war immer mal wieder etwas Interessantes dabei (woher nahm dieser Mann seine grandiosen Ideen?) oder ein Lacher, aber im Großen und Ganzen blieb es für mich langweilig.
Dann las ich "Ruhig Blut" und fand es bis auf eine leichte Flaute in der Mitte deutlich besser. Ich habe es sogar ein zweites Mal gelesen. Und dann folgte "Snuff", so viel ich weiß der letzte Band der Scheibenwelt, das ein Spontankauf in Irland war. Glücklicherweise auf Englisch. Ich bin wie gesagt kein Pratchett-Kenner, immerhin war das erst mein drittes Buch von ihm, aber den Anfang fand ich wie gewohnt grandios. Ich war absolut begeistert. Überhaupt das ganze Setting hat mir bislang am besten gefallen. In der Mitte folgte die gewohnte Flaute, stärker als bei "Ruhig Blut", aber nicht ganz so heftig wie bei den "Farben der Magie". Den Schluss fand ich wiederum spannend. Das Buch könnte ich guten Gewissens empfehlen. Und jetzt habe ich Lust darauf, noch ein paar Bücher von ihm zu lesen, auch auf die Gefahr hin, dass ich wieder Wochen dafür brauche.  ;D

Zunächst muss ich mich jedoch durch den "Gottbettler" kämpfen ... Finde ich bislang nicht gut. Hat den schon jemand gelesen? Ich überlege ernsthaft, dass das das zweite Buch meines Lebens wird, das ich abbreche. Ich kann mir momentan nur in der Mittagspause Zeit zum Lesen nehmen, und wenn mich das Buch langweilt, hole ich es meist gar nicht erst hervor ...

Zitat von: canis lupus niger am 05. Mai 2018, 09:08:26
Und auch die letzten Bände der Scheibenweltreihe von Terry Pratchett, die mit den neuen Übersetzern (Jung, Rawlinson, Baxter und Co.) der Post-Brandhorst-Ära, habe ich nur angelesen.
Ich habe mich nie näher mit Pratchett oder den Übersetzungen beschäftigt, aber das glaube ich dir sofort und das erklärt einiges. Ich habe kurz in die Übersetzung von "Snuff" geschnuppert, weil ich wissen wollte, wie die ganzen Wortwitze übersetzt wurden, und war entsetzt. So eine grottenschlechte Übersetzung!

Alys

Bei Pratchett habe ich auch zwei Anläufe gebraucht. Der Auslöser war für mich  "The Truth", das fand ich einfach nur großartig und es hat mich in die Welt hineingeführt. "Guards, Guards" oder "Going Postal" wäre mE auch gute Einstiegsbücher. Und ich würde sie wenn möglich auch auf Englisch lesen.

Bei den frühen Büchern hat er sich, finde ich, noch etwas warmgeschrieben, und bei den letzten merkt man leider doch schon sehr deutlich - vor allem dem allerletzten - dass er mit seiner Demenz arg zu kämpfen hatte. Trotzdem finde ich ihn einen großartigen Autor und habe, nachdem ich mal den Zugang gefunden hatte, alles von der Scheibenwelt gelesen.
Always avoid alliteration.